Thailändisch lernen

Thailand Nach Thailand mit Partnerin

        #121  

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So. 13.1.

Dafür ging es am Sonntag schon beim Frühstück wieder los. Irgendwie war ich der Bedienung gegenüber zu höflich, und außerdem war da noch irgendeine Frau, nach der ich „immer“ schaute. Danach im Zimmer ignorierte ich sie völlig, setzte mich an den Schreibtisch und machte ein paar Notizen für den Abend. Sie durchbrach das Schweigen mit den Worten „wenn ich mich auskennen würde, würde ich ja nichts sagen, aber ich brauche ein paar Kosmetika“. Ich sagte, geh‘ doch ins angrenzende Kaufhaus. „Du weißt doch, ich spreche nicht gut Englisch, immer wenn ich mal was von dir will…“. Okay, okay, ist ja gut, wir gehen zusammen. Die hatten natürlich nicht das, was sie suchte und so schlug ich ihr vor, in ein Kaufhaus zu fahren, habe den Namen vergessen, die meiner Einschätzung nach diesbezüglich gut sortiert sind. War ein Fehler. Sie fand zwar das was sie suchte, aber auch Schuhe von Prada und noch irgendwas dieser Preisklasse. Vor dem Kaufhaus gab es glücklicherweise ein Café und ich sagte ihr, sie solle allein weitershoppen, ich warte hier auf sie. „Dann kannst Du mit aller Ruhe nach den Mädels schauen…“. Okay, von mir aus, auf jeden Fall hatte ich 1 Std. meine Ruhe. Danach wurde es langsam Zeit, denn vom Conrad zur Khao San kann es schon lange dauern.
 
        #122  

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Als wir im Hotel einliefen, wartete der Fahrer schon. Wir, richtiger ich, brauchten uns glücklicherweise nicht groß umziehen. Nachdem sie gemotzt hatte, „immer“ diese Hektik, war auch sie fertig und wir fuhren los.

Als wir, noch gut in der Zeit, ankamen, nahm gerade die Polizei Aufstellung. Ein oder zwei stehen immer da, bei einer Veranstaltung ein größeres Aufgebot.


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        #123  

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Wir gingen in den bereits gut besuchten Vorraum. Normalerweise mache ich auf Veranstaltungen keine Fotos, aber heute, leger gekleidet, hatte ich die Kamera am Gürtel und knipste vom Eingang aus ein Bild. Durch den Blitz aufmerksam geworden schaute mich die Dame auf dem Bild im Vordergrund an, erkannte mich und stürzte auf mich zu, umarmte mich mit einem Kuss, der wohl darauf schließen ließ, dass ich sie etwas mehr als flüchtig kenne. Scheiße!!!

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        #124  

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Sofort die Reaktion: „Wer ist diese Schlampe, hast du mich deshalb mitgeschleift, um mir deine Nutten vorzuführen“. Aua, aua! Sie verstand zwar nicht, was Aua sagte, fragte mich aber, seid ihr zusammen hier? Ich versuchte, mich der Situation gewachsen darzustellen und stellte, den peripheren Anfall ignorierend, die beiden gegenseitig vor. Zu Aua sagte ich, habe dir doch gesagt, dass ich nicht das erste Mal hier bin und logischerweise ein paar Leute kenne. Dünn, ich weiß, aber was Besseres viel mir nicht ein. Glücklicherweise kam gerade einer der Veranstalter, um uns zu begrüßen. Ein nicht gerade kontaktscheuer israelischer Kollege kam zeitgleich dazu und belaberte Aua. Heimlich signalisierte ich der anderen, dass ich mich melde (wann auch immer). Der Veranstalter bat mich, gleich mit ans Podium zu kommen und ich den Kollegen, er solle mit Aua an dem für uns reservierten Tisch Platz nehmen.

Meine Rede war holpriger, als die im Conrad. Zum einen hatte ich diesmal keinen Dolmetscher, was den Vorteil gehabt hätte, zwischen seinen Übersetzungen die nächsten Sätze überlegen zu können, und zum anderen hatte ich zwar ein paar Notizen gemacht, aber am Abend zuvor im Bett nicht den Nerv, mein „System“ anzuwenden. Da keine Promis, nur die Veranstalter, zu begrüßen waren, erwähnte ich auch Aua nicht. Ich bemerkte, dass sie sich demonstrativ abwendete.


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        #125  

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Nach meiner Rede schleppte mich der Veranstalter noch zu diesem und jenem. Zwischendurch nahm einer der Rabbis das Mikrofon und ging durch die Tischreihen, um die Gäste zu befragen, wie lange sie in Thailand bleiben usw. Das ist in dieser Szene so üblich, kenne ich auch von anderen Anlässen. Die Fragen und Antworten sind humorvoll, man will damit auch eine gute Stimmung aufkommen lassen. Während ich noch beim Smalltalk war, kam der Rabbi auch an Auas Tisch und streckte ihr das Mikro hin. Ich wurde selber erst durch die aggressive Stimme aufmerksam. Er soll sie in Frieden lassen, ich meine auch gehört zu haben, zum Teufel scheren – Klasse! Mein israelischer Kollege versuchte humorvoll die Situation zu entschärfen, ich merkte aber, es kam nicht so richtig an. Ich entschuldigte mich mit der fadenscheinigen Ausrede, wir hätten noch einen Termin, schnappte Aua und nur noch weg.

Sie sagte kein Wort und ich meinte nur, komm, wir gehen irgendwo essen (denn gerade als wir gingen, wurde das Essen aufgetragen). Unserem wartenden Fahrer drückte ich ein paar Baht in die Hand und sagte ihm, er solle irgendwo essen, ich rufe ihn später an, wann und wo er uns aufgabeln kann. Da ich davon ausging, dass der Abend im Zentrum noch lange dauert, bestand keine Gefahr, in der Khao San gesehen zu werden. Unterwegs dorthin versuchte sie mich wieder verantwortlich zu machen, ich hätte sie warnen müssen, bla bla bla. Ich sagte nur, Ruhe jetzt, wir gehen essen. In der Khao San war schon viel los und wir setzten uns irgendwo hin, wo noch frei war. Aua war von der Scene überrascht, sogar positiv. Ich selber äußerte mich nicht, weil die Ecke überhaupt nicht mein Ding ist. So nach dem Motto, wer ist der Coolste. Aber wenn ihr´s gefällt, dann gibt´s wenigstens keinen Krach (ist in der Khao San durch die Lautsprecherbeschallung ohnedies reichlich vorhanden).

Nach dem Essen, es war sogar recht gut, ging ich noch brav mit durch die Stände T-Shirts shoppen. Und als sie noch ihre Zigarettenmarke entdeckte, war sie total happy (irgendein Grauimport). Sie fragte mich, ob wir am nächsten Tag nochmal herkommen könnten. Mit der Einschränkung, dass ich am Vormittag nochmal zu einer Besprechung müsse, sagte ich gerne zu. Ich wollte die letzten Tage nur noch stressfrei (realistischer: stressarm) über die Bühne kriegen. Also rief ich den Fahrer an und zurück zum Hotel. Allerdings fasste ich unterwegs dann doch den risikoreichen Plan, bereits am Nachmittag mit ihr in die Khao San zu fahren, wohlwissend, dass es dort tagsüber ruhig und menschenarm ist und wahrscheinlich auch ihr schnell langweilig wird. Und danach, neuer Anlauf, in die Patpong. Ich sagte ihr aber nichts von meinem Plan. Wenn´s Stress gibt, okay, dann ist es halt so…
 
        #126  

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Mo. 14.1.

Am nächsten Morgen, Aua lag noch im Bett, wurde ich zu meiner Besprechung abgeholt. Den gestrigen Abend thematisierte ich nicht, es gab genug anderes zu besprechen. Um die Mittagszeit war ich wieder im Hotel zurück. Aua war schon angezogen. Ich entledigte mich auch meiner „Arbeitsuniform“ und dann ging´s los.

Ich ließ uns mit dem Taxi zur Soi 4 fahren, oben, wo der Bootsanlegersteg ist. Ähnlich wie Busse fahren parallel zur Sukhumvit und in die andere Richtung Linienboote. Wenn man von der Suk-Area zum Grand Palace, Khao San usw. will, ist das ein rationelles und schnelles Verkehrsmittel. Gegenüber einer gebuchten Khlong Tour müssen die ungeübten Farangs natürlich selbst sehen, wie sie über die Plastikfolie, die vor Spritzwasser schützen soll, an Bord kommen. Kompliziert wie Mia ist, musste das Einsteigen natürlich erst diskutiert und Motivationsgespräche geführt werden. Der Fahrkartenverkäufer und ich schauten uns an, als wollten wir aushandeln, wer von uns beiden sie in den Khlong wirft. Aber irgendwie hat es dann doch geklappt. Von der Fahrt bekam sie wenig mit, weil sie sich plappernd damit auseinandersetzte, wie komm´ ich wieder raus. Man muss zwar irgendwo umsteigen, aber das hat dann doch ganz gut geklappt


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        #127  

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Puh, mit viel wohlwollen und dicker Haut, kann man vielleicht ein paar Tage durchstehen. Aber spätestens auf der Veranstaltung am Mikro wäre bei mir Endstation gewesen. Solange sie nur mich anzicken würde, ok, zum einenOhr rein, zum anderen raus... Aber dich bei den anderen so in Verlegenheit zu bringen?

Bisher dachte ich immer: Ich vertrage viel!
Aber was du da mitmachst, ist wirklich der Hammer! Dass du sie nicht einfach ast stehen lassen und erst am Ende "des Urlaubes" wieder aufgabelst... Ne, keine Ahnung, versteh ja, dass du so wenig Stress wie möglich wolltest, aber vielleicht brauchte sie auch mal ne Grenze.
 
        #128  

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So, für heute habe ich genug von dieser traurigen Chose. Hoffe, ich komme morgen früh noch dazu, ein paar Zeilen einzustellen. Am WE geht's nicht mit berichten und am Montag treibt mich der Job wieder in den Flieger (bis Donnerstag).

Seid lieb gegrüßt
Thaivisit
 
        #129  

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Nicht gegen dich persönlich gemeint Thaivisit, ich kenn dich ja gar nicht, ist eher abstrakt gegen den Protagonisten gemeint und vielleicht spreche ich damit auch anderen aus der Seele, aber dem Typ in dieser Geschichte möchte man wegen ausgesprochener Seltendämlichkeit fast eine reinhauen ...
 
        #130  

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Member hat gesagt:
Puh, mit viel wohlwollen und dicker Haut, kann man vielleicht ein paar Tage durchstehen. Aber spätestens auf der Veranstaltung am Mikro wäre bei mir Endstation gewesen. Solange sie nur mich anzicken würde, ok, zum einenOhr rein, zum anderen raus... Aber dich bei den anderen so in Verlegenheit zu bringen?

Bisher dachte ich immer: Ich vertrage viel!
Aber was du da mitmachst, ist wirklich der Hammer! Dass du sie nicht einfach ast stehen lassen und erst am Ende "des Urlaubes" wieder aufgabelst... Ne, keine Ahnung, versteh ja, dass du so wenig Stress wie möglich wolltest, aber vielleicht brauchte sie auch mal ne Grenze.

@gonzo0815: Jetzt, mit Abstand betrachtet, verstehe ich auch nicht mehr, dass ich sie nicht spätestens in dieser Situation nicht einfach zurückgelassen habe. Im Nachhinein mache ich mir darüber viele Gedanken. Vielleicht war ich zu diesem Zeitpunkt schon so etwas wie resistent und mich konnte nichts mehr überraschen. Andererseits mußte ich noch, auch mit ihr zusammen, was Wichtiges beruflich abhaken. Diese Dinge, habe sie im Bericht absichtlich vernachlässigt, haben mich neben dem Privaten auch beschäftigt. Aber so richtig Ahnung, wo meine "Geduld" herkam, habe ich ehrlich gesagt nicht. LG
 
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