Member hat gesagt:
Kann ich alles gut nachvollziehen, auch deine Einschätzung warum es bei Euch für funktioniert. Du bringst das entsprechende Verständnis für die thailändische Kultur auf, hattest Glück mit der Familie, aber der entscheidende Punkt ist, daß Frau genau so leben möchte und nicht nur wegen dir in die Schweiz ist.
Wünsche Euch weiterhin viel Glück.
Den Punkt, daß SIE unbedingt in Europa leben möchten und das Leben dort eindeutig dem Leben in Thailand vorzieht, ist entscheidend für den Erfolg der Beziehung dort.
Ich hatte 3 längere Beziehungen (2 Jahre und länger) mit 2 Thais und 1 Filipina, die genauso getickt haben. Bei mir war dieser Wunsch in Europa zu lernen genau der Grund warum die Beziehungen, obwohl es im Grunde super lief, letztendlich gescheitert sind.
Die Mädels wollten unbedingt in Europa leben, ich aber auf keinen Fall, weil ich mich viel wohler in Südostasien fühle. Am Ende haben mich alle 3 verlassen und leben heute in Deutschland und in der Schweiz. Eine hat in Deutschland BWL studiert und sogar promoviert, die Filipina ist glücklich in der Schweiz verheiratet und voll integriert, nur die Dritte im Bunde hatte Pech mit ihrem Mann, lebt in Scheidung und muss sich mit harter Arbeit durchschlagen. Zurück in die Heimat will aber keine, genauso wenig wie ich zurück nach Deutschland möchte.
Also ich, muss schon echt zugeben, dass ich vor jeder und jedem einen riesen Respekt habe, der ein bestehendes Leben inkl. Ausbildung usw. für ein komplett neues Leben hinwirft. Oder z.B teilweise hinwirft, wie z:B die Ausbildung usw.
Mir war es z.B sehr wichtig, dass ich meiner Frau in der Schweiz möglichst schnell die gewohnte Selbständigkeit zurück geben kann. Das hiess bei uns z.B, dass Sie knapp 3 Monate nachdem Sie in die Schweiz gekommen ist ein Auto bekommen hat. Natürlich kein Neuwagen und auch kein BMW oder Mercedes. Aber ein Auto das fährt und ihr erlaubt hat, Zürich und die Umgebung kennen zulernen. Sie besass in Thailand ein Auto und war sehr stolz auf Ihre Mobilität. Das soll nicht heissen das nun ein Auto der Schlüssel zum Erfolg ist! In ihrem Fall war dies aber ein wichtiger Punkt.
Ich möchte damit sagen, dass es für einen solchen Menschen, selbst wenn Er/Sie ehrliche und ernste Ambitionen und Absichten hat, hier in Europa ein neues Leben aufzubauen sehr schwer ist die gewohnte Selbständigkeit zu verlieren. Wir als Partner können nur versuchen, Ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen, diese gewohnte Selbstständigkeit schnellst möglich zurückzubekommen. Und da gehören für mich 4 wesentliche Punkte dazu:
1. Sprache! ( Ist für mich ein absolutes Muss! Meine Ex konnte selbst nach 12Jahren in CH kaum richtig deutsch)
2. Mobilität (Muss kein Auto sein, aber fähig mit den ÖVs rumzufahren)
3. Beschäftigung ( Job, Verein, Kinder, usw.)
4. Freunde ( Möglichst keine Thais, auch wenn das jetzt sich hart anhört)
Und auch wenn, dass alles, so perfekt läuft wie bei uns, wo es wirklich nichts zu jammern gibt, gibt es Zeiten wo es wirklich schwer ist für den oder diejenige.
Kleines Beispiel bei uns:
Meine Frau, liebt Autos
, ich bin zwar kein Autofan, aber kann es nachvollziehen. Meine Frau liebt auch ihr kleines Wägelchen. Wir sind jedoch keine Millionäre und daher ist es kein teures Auto. Aber Sie mag Ihn und arbeitet auch hart dafür. Nichts desto trotz ist sie nicht gegen TikTok, Instagramm usw. imun. Daher träumt natürlich auch Sie von M, AMG und wie sie alle heissen. Dass dies für uns, selbst wenn wir das Geld hätten, nie eine Option ist, weiss und versteht Sie auch. Daher haben wir das Thema eigentlich auch kaum. Und wenn eher so, Wow schau mal da, der hat so und so viele PS usw...
Vor einem Jahr zirka, wartete meine Frau noch auf Ihre beglaubigten Diplome aus Bern. In dieser Zeit oder bis zu dieser Zeit arbeitete Sie natürlich nicht als Lehrerin, da ihr schlicht die Zulassung gefehlt hat. Daher hatte sie einige Nannyjobs rund um Zürich. Sie hatte eigentlich auch keine Probleme und mochte die Kinder sehr und die Kinder sie. Der Job war aber hart und die Entlöhnung bescheiden. Das hiess natürlich, wir lebten eine Zeit auf "Sparflamme", was nicht weiter schlimm war. Eines Abends, ging Sie mit einer Thaikollegin die Sie 1-2x im Jahr trifft und halt auf das typische "Thaifrau" Stigma passt, ins Restaurant essen. Per Zufall, begegneten sich die beiden Frauen schon im Parkhaus und meine kleine sieht wie die andere mit einem brandneuen Mercedes kommt. Die hatte halt einfach glück und einen Typen der Kohle hat. Sprich sie musste nichts für das Auto machen.
Versteht mich nicht falsch, dass war keine grosse Sache, soll aber zeigen, dass es einen sehr starken Willen braucht um genau diese kleinen alltäglichen "Spitzen" zu verkraften. Meine Frau meinte dann später zu mir, Sie verstehe z.T nicht für was sie das alles überhaupt mache und arbeiten gehe!
Für mich ist meine Frau eine der stärksten Menschen die ich je kennengelernt habe und selbst Sie lässt sich z.T von so blöden Kleinigkeiten demotivieren und an der Sache zweifeln. Ich glaube das ist auch nicht weiter schlimm, wenn man dennoch seinen weg weiter geht. Was Sir zum Glück bis heute immer gemacht hat.