Unbewußt, höchste Lust ?
Lisa, gerade aufgewacht, fragt, wo Grace sei. Hat gar nicht mitbekommen, daß die schon um 13:00 los ist, um die Barfine für gestern und heute zu begleichen. Treffpunkt 18:00 Kokomos.
Ich lasse Lisa kurz mit ihrem Frühstück alleine, mein Hamburger muß mich vertreten und suche Rose, „say hello“. Angeblich freier Tag. Oder noch oder schon wieder ausgelöst.
Gestern, sie mit
Customer, auf der Straße an ihr vorbeigelaufen, habse gar nicht bemerkt. Lisa schon. Für den freien Tag würde sprechen, daß Mamasan sie für mich anfunken möchte. Danke, ich habe selber ein Telefon. Wollte ja auch nur mal kurz den Aktienstand abrufen.
Einiges ist ja nun schon geklärt. Nein und noch mal nein, hab ich doch schon gesagt, I dont
hate you wegen des Telefons, hast halt Geld dringender gebraucht, was solls. Schwamm drüber ! Daß sie meine Reaktion beschäftigt, reicht mir.
Und noch mal nein ! Hab ich nicht gesagt. Bei jenem verunglückten long-distance-Kurztelefonat nach der letzten Rückkehr. Nach x Versuchen endlich durchgedrungen. Wußtest wohl gar nicht, wer am anderen Ende Mühe hatte, das Telefon festzuhalten. Ich vergesse oder verwechsele zwar auch mitunter manches, aber „I love you“ kam nicht aus
meinem Mund.
Haben Dir das schon viele gesagt ? Es würde mich nicht wundern, rassiges Weib. Ich habe es noch nicht einmal gedacht.
Verknallt und verliebt sind zweierlei. Und auch davon war nie die Rede. Oder kannst Du Gedanken lesen ? Ich glaube nicht.
Lisa schon.
Grace lässt sich Zeit. Wir fahren schließlich an ihren Arbeitsplatz, sie an uns vorbei in Gegenrichtung ins Kokomos. Läuft zu Fuß zurück, ist völlig verschwitzt. Die beiden verschwinden in den CR (comfort room), Lisa bekommt ein frisches Kleid. Und los geht es aufs neue.
Ich weiß, daß der gestrige Tag schwer zu überbieten sein wird. Inzwischen kennen mich in jeder Bar eine oder zwei, ohne daß ich mich noch genauer an die Umstände erinnere. Wenigstens die Bettgenossinnen versuche ich zu behalten.
Eine meiner dunkelhäutigen Halbamerikanerinnen vom letzten Mal bekommt ihren Drink spendiert. Als eine kleine Gang Farbiger in dem Laden einläuft, verspüre ich bei ihr eine gewisse Erregung. Mit einem verbindet sie offenbar etwas. Ich lasse sie frei. Sie wird prompt gebarfined und dankt mir beim Rausgehen mit einem strahlenden Lächeln.
Alleine bleiben wir dennoch nicht. Im Angelwitch trifft Lisa eine, ich sage mal, Mittdreißigerin, mit der sie ein Jahr lang zusammengewohnt hat, für Lisa überraschend nun auch im Buisiness. Lesbe, so Lisa.
Und Du ? „50/50“ lächelt Lisa. Gut, 50 % von Dir ist auch nicht schlecht, zumal ich auch von der anderen Hälfte auch noch was habe. Ich überlege mir, das mit der Vollcorelesbe könnte eventuell interessant werden, -und so warens auch schon wieder vier.
Take five ! sagt mir ein Doorgirl. Ich hab zwei Hände, 2 Augen und…….
Blumen soll man ja auch in ungerader Zahl bevorzugen. Oder zählen die Stängel extra ?
Allerdings, ob die Anzahl der genossenen und noch ihrer Vertilgung harrenden Biere nun gerade oder ungerade ist, vermag ich nicht mehr zu beantworten. Die leicht gehobene Ausgangslage erlaubt mir zwar noch ohne Anstrengung, mit
dieser Konstellation umzugehen. Zumal bei meinen „Selbstläufern“. Eine Vierte oder Fünfte würden auch noch passen,
müssen aber im Augenblick nicht sein. Werde ich bequem ? Auf eine neue Dynamik oder deren Verhinderung möchte ich jetzt nicht zuviel Aufmerksamkeit verschwenden.
Und so stranden wir zu viert im Treasure Island. Eigentlich zu fünft, denn ein seltsames Wesen, Partnerin der 100%-tigen, ist auf einmal auch dort. Wurde wohl angerufen. Sieht aus wie ein Kerl, und zwar 100%-tig. Hält sich im Hintergrund, sieht irgendwie nicht glücklich aus, weckt mein Mitgefühl. 1-2 Bier bekommt auch sie. Daß er/sie anschließend nicht weiter mitzieht, verhindere ich allerdings.
Und die Nacht ?
Ich weiß, daß die Freundin von Lisa irgendwie auch da war und irgendwie hat sie auch mitgemacht. So sehr ich es versuche, mehr fällt mit dazu nicht mehr ein. Ich nenne sie die Unsichtbare.
Gibt man Unsichtbaren einen Tip ? Ich weiß nicht mehr, ob ich es getan habe. Alle diese routinierten Details, halbbewußt wie das Verschließen einer Tür. Ich hatte Sex mit jemandem oder glaube es, bin mir aber nicht mehr so sicher.
Schade. Jeden Atemzug möchte ich bewusst genießen. Den Augenblick hole ich nicht zurück.
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