Thailändisch lernen

MAE SOT - Urlaub,Sex & Drogen - Brandheiss vom Tischtuch

        #71  

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@ tischtuch

so, dann unterhalten wir uns doch einmal ueber die filmrechte, die produktion und die rollenverteilungen. drehbuch musst du natuerlich krickeln.
produktion kann ja weitestgehend an originalstandorten stattfinden.

an schauspielern, so denke ich, kann man ja auch laiendarsteller nehmen - die oskar's kommen schon von alleine

die raupe koennte bestimmt die mimi spielen, der paul susan's daddy. bei der rollenbesetzung zu s.kippy faellt mir als passender glatzmann nur der wilu ein. ranzenwirt's rolle kann ich vielleicht uebernehmen (ich stecke mir auch noch ein kissen unter das shirt). narbengesicht, gong und die thai bullerei muesste vor ort aquiriert werden. schwutten mit schauspielerischen faehigkeiten gibt es mehr als genug in bangkok und pattaya. den daniel dietrich koennte der sausa gut mimen, franki den frank. chang noi den schwyizer botschaftsfuzzy und jeff den waechter im frauenknast :D frage an joerg mit dem klaemmerchen:
hat silvia blaue augen?

liest sich nach wie vor gut, schreibe zeugt von sachverstand hinsichtlich thai-denkweisen und auch geografischen kenntnissen der region.

man freut sich auf jede neue strophe

gutgeh'n

:p RMF :p
 
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        #72  

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@TT

Wider ma super spannend geschrieben!!!

@Rabatti

Leider hat Sylvi keine blauen augen aber ich denke das
man das drehbuch ja nen bischen modifizieren könnte!!;)
 
        #73  

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@TT

:wink0: EINEN noch!!!!!!

bitte bitte bitte
 
        #74  

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Die Warnung


Der Europäer spürte einen unangenehmem Druck in der Magen*gegend, als er in das grimmig entschlossene Gesicht vor ihm schaute. Der Mann sprach leise, aber der ganze Raum war erfüllt von seiner An*wesenheit. Eine Welle von Macht und Willensstärke strahlte von ihm aus und verunsicherte seinen Gegenüber. Su Yin, der Chef des Drogen*syndikats und Oberst der burmesischen Armee war etwa 45 Jahre alt, klein und gedrungen, mit markant ausgeschnittenen Falten im Gesicht. Seine eiskalten, klaren, schwarzen Augen lagen tief in den Höhlen.

Der Europäer versuchte, seinem Blick standzuhalten und erschrak innerlich, als er die geballte Kraft eines unbändigen Willens darin sah. Selbst als er den Blick scheinbar gelassen abwandte, spürte er körperlich die mentale Kraft, welche von ihnen ausging und sich tief in sein Innerstes bohrten.

„Sind sie Dir auf der Spur?“, fragte der Oberst den Europäer. Er sprach leise und ruhig und doch schien es dem Europäer, als ob jedes seiner Worte einzeln wie ein Dolchstoss in seinen Körper hineingestos*sen wurde. Der Europäer zwang sich zu einer möglichst gleichgültigen Miene und erwiderte nur: „Pattaya war nie mehr als ein Ablenkungsma*növer.“ Dabei verzog er wie gelangweilt seine Mundwinkel und zuckte kurz mit seinen Schultern.

Gleichzeitig wehrte sich sein ganzes Wesen gegen den drohenden Schweissausbruch, den die unangenehme Anwe*senheit des Obersten in ihm auslöste. Er stand auf und wischte sich flüchtig die Stirn, wie wenn ihn lediglich ein Insekt stören würde. „Wir sind bereit für die nächste Lieferung nach Europa“, versuchte er vom Thema abzu*lenken. Ein Lächeln umspielte die Mundwinkel des Obersten, welches aber sofort wieder einer entschlossenen Miene Platz machte.

„Sie sind schon bald auf dem Weg nach Mae Sot und verfolgen an*scheinend eine Spur“, meinte er lakonisch und betrachtete aufmerksam die Reaktion des Europäers. Dieser zuckte zusammen und schaute dann dem Obersten direkt in die Augen. „Wir müssen sie aufhalten“, meinte er nervös und fuchtelte unsicher mit seinen Händen durch die Luft. „Zuerst will ich herausfinden, wieviel sie bereits wissen“, meinte der Oberst. „Meine Mittelsmänner im Drogendezernat klären dies zur Zeit ab. Wenn sie in Mae Sot ankommen, werden wir sie gebührend empfangen.“ Dem Eu*ropäer schien bei den Worten des Obersten eine Riesenlast von den Schul*tern zu fallen. ,Ich bin zu wichtig für sie, als dass sie mich einfach fallen*lassen. Das Tor nach Europa.

Der Garant für Riesengewinne‘, dachte er und versuchte, dem Obersten verschwörerisch zuzulächeln.

Dieser spürte den Gedankengang des Europäers sofort. „Du weisst, dass wir uns immer mindestens zweifach absichern“, zischte er ihm zu. „Ausser mir ist hier jeder ersetzbar“. Mit einem letzten prüfenden Blick verliess er den Raum. Doch selbst nachdem er sich verabschiedet hatte, war die Aura des Obersten noch immer für den Europäer unangenehm spürbar vorhanden und liess ihn erschaudern. ,Sollen sie kommen‘, dach*te er. „Wir werden sie gebührend empfangen“, wiederholte er die Worte des Obersten.

Er setzte sich wieder an seinen Arbeitsplatz und nahm die Planung für die nächste Lieferung nach Europa wieder auf.
 
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        #75  

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Der Verdacht




Während Susan noch schlief, liess sich Frank die Ereignisse der letzten Nacht von Gong erklären. Sein Gesicht zog sich immer weiter in die Länge und er starrte Gong mit weit aufgerissenen Augen ungläubig an. Dann schüttelte er den Kopf und stiess einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, als er erfuhr, dass Susan wieder im Hotel war und schlief. „Mit dem Tod von Narbengesicht ist allerdings auch der Faden zu seinen Auftrag*gebern gerissen“, meinte Gong lakonisch. „Ich werde morgen mit Dietrich nach Mae Sot aufbrechen. Vielleicht finden wir die Spur im Umfeld der Hilfswerke wieder“, meinte er nicht ganz ohne Hoffnung.

„Im Moment gibt es für mich hier nichts zu tun“, meinte Frank. „Ich werde mit Ohn etwas durch Pattaya strolchen, so eine Art Schaufenster*bummel mit shopping durchziehen, bis Susan wieder wach ist.“ Gong nick*te ihm abwesend zu. Sein Gehirn arbeitete pausenlos und suchte nach Fakten, welche ihn auch ohne Narbengesicht wieder auf die Spur brin*gen könnten. Eine logische Lösung schien jedoch ausser Reichweite zu sein. Verzweifelt schüttelte er den Kopf und begann von Neuem, die Fakten in einer anderen Reihenfolge zu ordnen und nach einem Hinweis zu suchen, den er bisher übersehen hatte.

Er wusste instinktiv, dass alle Informationen vorhanden waren. Nur, wo war der Hinweis?
Wütend riss er aus dem Wellnessprogramm des Hotels eine Seite heraus und listete auf der leeren Rückseite alle involvierten Personen der letzten drei Wochen auf. Er versuchte, jede auch noch so unwichtig erscheinende Person zu berücksichtigen. Dann zog er um jeden der Namen einen Kreis und vergewisserte sich sorgfältig, dass die Liste vollständig war. Er kon*zentrierte sich auf jeden der Namen und schrieb unter den Kreis die bereits bekannten Fakten.

Dann fing er an, jeden Namen in seinem Ge*hirn herumturnen zu lassen und versuchte, neben den reinen rationalen und bewertbaren Fakten auch Charaktereigenheiten und Aussagen aus Dialogen und Gesprächen mit einzubauen. Gesprächsfetzen und ver*schwommene Bilder tauchten vor ihm auf, zogen wie in einem Film an ihm vorbei und tauchten dann wieder ins Unterbewusstsein ab. Sobald der Faden riss, atmete er einige Zeit tief durch, schloss wieder die Augen und begann von Neuem, sich zu konzentrieren. Vorerst ohne die Bilder zu bewerten oder sie zu analysieren.

Er versank dermassen in die Rolle des Betrachters, dass er weder die Stimmen im Hintergrund wahrnahm, noch die Personen, welche geschäftig an ihm vorbeihuschten. Er war eins geworden mit jeder der Personen, welche durch sein Hirn geschleust wurden und sein Bewusstsein war so klar, wie wenn er in einen spiegelglatten See schauen würde.

Immer tiefer drang er mit der jeweiligen Person in sein Bewusstsein ein und längst vergessene Gespräche und Bildfetzen rasten vor seinem geistigen Auge vorbei. Dann plötzlich, wie aus dem Nichts, riss der Film ab und ein Blitz der Erkenntnis durchfuhr ihn. Er wusste nicht warum, und noch nicht einmal, woher die Erkenntnis kam.

Dem Blitz der Erkenntnis folgte unmittelbar ein Gefühl des Er*schreckens und der Ungläubigkeit. Die Konzentration fiel in sich zusam*men und zurück blieb das schale Gefühl eines Wissens, in welchem keine Zweifel mehr Platz hatten. Dann fuhr eine Welle der Ungläubigkeit über ihn und er versuchte, die Erkenntnis als Fehlleistung eines überanstreng*ten Gehirns darzustellen.

Der logische Verstand, welcher sein Denken nun wieder beherrschte, weigerte sich standhaft, die Lösung zu akzeptie*ren und suchte nach Fakten, welche dies belegen konnten. Verwirrt und erschöpft schüttelte Gong den Kopf. ,Wer hat nun Recht?‘ fragte er sich. ,Die Intuition oder der Verstand? Mein Leben ist geprägt von stetiger Gefahr. Die Intuition hat mir mehrmals dazu verholfen, dass ich instink*tiv die richtige Entscheidung getroffen habe und überleben konnte. Trotz*dem ist das Ergebnis fast unglaublich!‘, sagte er sich.

Mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen beschloss er, sich einige Stunden auszuruhen. ,Die Jagd hat begonnen!‘, murmelte er leise vor sich hin. Im Zimmer angekommen schloss er die Türe sorgfältig ab und legte sich hin. Längere Zeit konnte er nicht einschlafen. Dann fiel er in einen unruhigen, nervösen Schlaf, in welchem sich die Bilder der letzten Nacht mit Bildern einer fiktiven Zukunft mischten. Der losgelöste Geist zeigte ihm einen surrealen Film, aus welchem er einige Stunden später schweiss*überströmt erwachte. Es dauerte einige Augenblicke, bis er bemerkte, dass sein Handy klingelte. Eher erschöpft denn erholt, meldete er sich und verstand zuerst kein Wort. Jörgen war am anderen Ende der Leitung. Er sprach nervös und wirr, verhaspelte sich laufend. Immer wieder wie*derholte er, dass Gong sich unbedingt seine Recherchen ansehen muss.

„Ich komme sofort“, versprach ihm Gong schlaftrunken und hängte dann auf. Er ging einige Minuten unter die kalte Dusche und genoss das Gefühl, als wieder frisches Leben in ihn einströmte und seine Gedanken klar strukturiert zu fliessen begannen. Mit seinem elastischen, kraftvollen Schritt lief er durch die Hotellobby. Ihn kamen Frank und Ohn mit Plastik*tüten in der Hand entgegen, die gerade ihren Einkaufsbummel beendet hatten. „Wohin des Weges, Fremder?“, begrüsste ihn Frank mit einem Lachen, welches sofort erstarb, als er in das Gesicht von Gong schaute.

Ohne einen Blick auf Frank und Ohn zu werfen, verliess Gong das Hotel. Frank schaute Ohn irritiert an, verzog seinen Mund und streckte den Kopf leicht nach vorne. Dann zog er die Schultern hoch.

„Man, hat der eine tolle Laune!“, staunte Frank. Ohn lachte auf, als sie sein enttäuschtes Gesicht sah und strich ihm zärtlich über die Wangen. „Lass uns hier unten etwas trinken und dann schauen wir uns die Fotos an, die Du in den letzten Tagen geschossen hast.“ Sie lief zielsicher an einen freien Tisch, setzte sich und winkte Frank fröhlich lachend an den Tisch. Frank runzelte kurz die Stirne, schüttelte dann den Kopf, trottete nachdenklich zum Tisch und bestellte sich ein grosses, kaltes Bier. „Las*sen wir uns von Herrn Griesgram nicht die Laune verderben“, brummte er.

Aus einer der Plastiktüten zog er verschiedene Umschläge hervor, schaute kurz in jeden hinein und sortierte sie in der richtigen, zeitlichen Reihenfolge. „Los geht’s“, meinte er unternehmungslustig. Im gleichen Augenblick sah er, wie eine bleiche Susan mit Nok aus dem Lift stieg und ihren Blick in der Lobby herumschweifen liess.

Als sie Frank und Ohn an ihrem Tisch sitzen sah, umspielte ein leich*tes, gequältes Lächeln ihren Mund und sie winkte ihnen kraftlos zu. Frank und Ohn schauten sie besorgt und voll Mitleid an. Mit müden, unsiche*ren Schritten erreichte sie den Tisch und setzte sich umständlich auf ei*nen Stuhl. Ihre Brandwunden waren unter einem dicken Pflaster ver*steckt, ihr Blick nach innen gekehrt und um ihre geschwollenen, verwein*ten Augen zogen sich dunkle Ringe. Unsicher und hilflos fragte Frank sie nach ihrem Befinden. „Es wird schon wieder“, meinte Susan nur und bemühte sich, tapfer zu lächeln.

Doch dieses Lächeln geriet zu einer Gri*masse und die Angst war noch immer klar in ihren Augen zu erkennen. Frank schaute betreten auf die Umschläge vor sich und wusste nicht weiter. Susan spürte seine Unsicherheit.

„Du Held hast natürlich wieder alles wieder verpennt“, grinste sie ihn kaum merklich sichtbar an. Das Eis war gebrochen. „Vielleicht könntest Du Dich ja auch einmal zu einer etwas christlicheren Tageszeit entführen lassen“, witzelte Frank ohne Elan zurück. Er stand dabei auf und um*armte Susan zärtlich. „Mach’ nie wieder so ‘was“, flüsterte er ihr zu. Sus*an genoss den Moment der Geborgenheit und drückte sich mit aller Kraft an Frank. Mit besorgter Miene legte Ohn die Fotos wieder in die Plastik*tüte, als Susan neugierig nachfragte. „Wir haben die Fotos von Frank entwickeln lassen“, erklärte Ohn. „Aber ich denke, dass dies nicht gerade der günstigste Zeitpunkt ist“, meinte sie mit einem verlegenen Lächeln.

„Ich würde sie mir gerne anschauen,“ erwiderte Susan tonlos aber gefasst. „Seit ich mir bewusst geworden bin, dass Narbengesicht tot ist, hat Vieles seinen Schrecken verloren“, beruhigte sie Ohn, welche sie mit Sorgenfalten auf der Stirne musterte. Susan schaute Nok dankbar an, welche sich neben sie gesetzt hatte und streichelte zärtlich ihre Hand. Nok blickte etwas verlegen zur Seite aber in ihren Augen erschien ein leuchtendes Schimmern, das deutlich zeigte, wie sehr sie diese Dankbar*keit genoss.

Mit ausrucksloser Miene betrachtete Susan die Bilder vom ersten Umschlag. Hin und wieder fragte sie Frank, wo er das eine oder andere geschossen hatte. Als sie den Umschlag mit den Bildern aus Mae Sot öffnete, huschte kurz ein zärtlicher Ausdruck der Liebe über ihr Ge*sicht. Lange betrachtete sie das Bild, welches sie gemeinsam mit Klaus zeigte. Sie versuchte, ihre Gefühle zu erforschen, welche aus ihr hervor*brachen und sie wie ein Strom zu überschwemmen drohten.

Die reine und klare Liebe, welche sie in Mae Sot und später in Umphang für Klaus empfand, war nun Bestandteil einer Gefühlsmischung, in wel*cher der Schmerz und das Leiden der letzten Wochen eingebunden wa*ren. Die Gefühle, welche in ihr hochstiegen, erschreckten sie und sie wur*de sich schmerzlich bewusst, dass es noch längere Zeit dauern würde, bis sie die Ereignisse verarbeitet hatte.

Verunsichert legte sie das Bild weg und versuchte, sich auf die nächsten Bilder zu konzentrieren. Sie überleg*te sich einige Sekunden, ob sie die Bilder nicht doch überfordern könn*ten. ,Später in Umphang hat Frank noch einmal Bilder mit Klaus und mir im Kerzenlicht geschossen‘, erinnerte sie sich und sie fragte sich, ob sie das durchsteht. Doch als sie das nächste Bild gedankenverloren betrach*tete, verschwanden die melancholischen Gedanken, um einem Glucksen und dann einem lauten Lachen Platz zu machen. „Du Schwein!“, fauchte sie Frank an, als sie ihr wütendes Gesicht auf dem Bild sah. Frank noch immer etwas unsicher, schaute sich das Bild besorgt an und grinste.

Das Bild zeigte Susan, als sie auf ihrem Moped sass und kein Benzin mehr hatte. Mutig geworden, schaute sie sich die weiteren Bilder an, wel*che von tiefen Gefühlswellen begeleitet wurden, welche sich immer wieder überschlugen und in Bruchteilen von Sekunden wechselten. Susan spür*te, dass einige der Bilder Narben in ihr aufrissen, welche noch nicht ver*heilt waren. Gleichzeitig wurde es ihr jedoch klar, dass dieser Vorgang mithalf, die Verarbeitung voranzutreiben. Scheinbar Vergessenes brach wieder auf und wühlte sie heftig auf.

Plötzlich begann Susan an zu zittern und ihre Augen weiteten sich. Ein kurzer Schrei, fast mehr ein Krächzen hallte unheilschwanger durch die Empfangshalle. Das bereits bleiche Ge*sicht wurde noch eine Spur heller und die Augen schauten starr und un*gläubig auf das Bild vor ihr. Die Welt schien sich um sie zu drehen und sie glaubte, ohnmächtig zu werden.
Dann erstarrte sie, wie wenn sie von einem eisernen Griff umfasst würde. Das Bild fiel zu Boden. Susans Augen schienen der Welt entrückt.

Sie stand unsicher auf und torkelte mit den Händen rudernd in Richtung Lift. Der Atem war ihr wie abgeschnürt und die Umgebung verschwamm vor ihren Augen. Nok sprang sofort zu ihr und stützte sie. Sie führte die heftig zitternde Susan zum Lift und wenig später lag Susan auf ihrem Bett und zitterte noch immer, wie wenn Fieberschübe wie Stromstösse durch ihren Körper schossen. Nok schmiegte sich eng an die unkontrol*liert zuckende Susan und drückte sie fest an ihren Körper.

In der Lobby betrachtete Frank lange Zeit nachdenklich das Foto, bei welchem Susan völlig die Fassung verloren hatte. Er grübelte längere Zeit, fand aber kei*ne Lösung, warum genau dieses Bild eine derartige Reaktion bei Susan auslösen konnte. „Das Ganze war wohl doch zuviel für sie“, sagte er zu Ohn und legte das Bild wieder in den Umschlag zurück. „So einen be*schissenen Urlaub gönne ich nicht einmal meinen ärgsten Feinden“, meinte er noch, schüttelte dann den Kopf, wie wenn er einen bösen Geist ver*treiben wollte und bestellte sich noch ein Bier.

Gong überlegte sich die ganze Fahrt, was wohl der Grund sein könnte, dass Jörgen ihn so schnell sehen wollte. ,Sicher hat er etwas auf den Bil*dern entdeckt‘, hoffte er, als er den Wagen vor dem Haus von Jörgen abstellte. Jörgen erwartete ihn bereits nervös mit wild gestikulierenden Händen und einem aufgeregten roten Gesicht. „Ich habe etwas entdeckt!“, flüsterte Jörgen und in seinen Augen funkelte der Entdeckerstolz.

Die Frage nach dem, was er entdeckt hatte, brannte Gong förmlich auf der Zunge. Er folgte Jörgen jedoch äusserlich ruhig und scheinbar gelassen ins Haus. Während sie die Treppe zum Büro von Jörgen hinaufstiegen, kehrte dieser sich immer wieder um, funkelte Gong wissend an und nickte dabei vielsagend. Die Neugier frass Gong mittlerweile fast auf und er hoff*te inbrünstig, dass Jörgen wirklich einen Durchbruch geschafft hatte und seine intuitive Spur konkret belegbar wurde.

So wie Gong den rationalen Kopfmenschen Dietrich einschätzte, war er überzeugt, dass er seine intuitive Gefühlsspur nicht gerade mit Begeiste*rung aufnehmen würde. Mit wichtiger Miene setzte sich Jörgen an den Computer und klickte auf seinem Schirm herum. Kurz darauf erschie*nen die Bilder, welche Susan im Schloss geschossen hatte. „Auf den ers*ten Blick ist nichts für uns Relevantes zu sehen“, erklärte Jörgen. Das Geniale an diesem Programm ist jedoch, dass wir das Bild mehrmals vergrössern können und das Program die Lücke sofort nachrechnet. Gong verstand Bahnhof und schaute Jörgen fragend und drängend an.

„Es ist eine ungeheure Rechenleistung nötig, damit ich das hinkriege“, fuhr Jörgen unbeeindruckt fort. „Es bedeutet nichts weiter, als dass ich nun Ausschnitte aus dem Bild vergrössern kann, ohne dass ich einen Qualitätsverlust erleide. Wenn du auf dem Originalbild genau schaust, erscheint nach der zweiten Vergrößerung eine etwas verschwommene Person hinter dem Fenster. „Tatsächlich!“, entfuhr es Gong und nervös rückte er den Stuhl näher an den Computer heran. „Das Programm kann die verschwommene Gestalt logisch nachrechnen und schärfen.

Die In*telligenz in der Software gleicht den Qualitätsverlust automatisch, wenn auch nicht zu hundert Prozent wieder aus.“ Jörgen dozierte wie ein Uni*versitätsprofessor. Gong lachte trotz der nun beinahe explosiven Stimmung, in welcher er sich befand, nervös auf.

„Die ganze Rechnerei habe ich heute Morgen bereits erledigt und ich zeige Dir nur die einzelnen Schritte, damit das Resultat für Dich nachvoll*ziehbar ist“, legte Jörgen wieder los. Er klickte ein Bild nach dem nächs*ten an. Tatsächlich wurde die Gestalt immer deutlicher sichtbar und die Konturen etwas klarer. „Jedes Bild wurde immer wieder neu gerechnet und angepasst und jetzt zeige ich Dir das letzte, auf welchem nur noch der Kopf des Manne sichtbar ist.“ Theatralisch wartete Jörgen noch eini*ge Sekunden und klickte dann auf das letzte verfügbare Bild.
 
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        #77  

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Wird immer spannender. :tu:

Gruss Tasso
 
        #78  

Member

das grenzt ja schon fast an folter an diesem punkt nicht weiterzuschreiben ....
 
        #79  

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Gong rückte noch etwas näher an den Schirm heran und rutschte auf dem Stuhl her*um. ,Zeig mir den Mann! Zeig ihn mir endlich,‘ schrie alles in ihm auf. Undeutlich und schemenhaft zeigte das Bild das Gesicht eines Mannes. Gong sackte in sich zusammen. Seine Intuition hatte ihn nicht getrogen.

Nachdenklich betrachtete er das Bild und ein bitteres Lächeln verzerr*te sein Gesicht. Die Verbindung von Pattaya nach Mae Sot war gefunden.
Jörgen richtete sich auf, streckte seine Brust nach vorne und schaute Gong mit glückseligen Augen an. „Irgendwo habe ich den Kerl schon einmal gesehen, nur weiss ich nicht genau, wo und wann,“ sinnierte er lautstark nach und kratzte sich am Kopf. Gong klopfte ihm auf die Schulter und schaute ihm zufrieden ins Gesicht. „Du bist ein Genie Jörgen. Ich werde wohl nicht darum herumkommen, Dich als den Hauptverantwortlichen für die Identifizierung eines Haupttäters zu erwähnen“, und Gong genoss für eine Sekunde das selig lächelnde Gesicht von Jörgen.

„Wer der Mann ist? Sollte eigentlich kein Problem für Dich sein, das auch noch herauszufinden“, grinste er ihn kumpelhaft an. „Wer weiss ausser uns sonst noch, wie der Mann ausschaut?“, fragte Gong dann schnell nach. „Niemand“, versicherte Jörgen. „Die Frauen sind bereits den gan*zen Tag ausser Haus. Das war auch der Grund, dass ich etwas Zeit gefun*den habe, die Bilder zu analysieren.“ Gong nickte vielsagend. „Erzähle im Moment niemand etwas von deiner Entdeckung.

Das Syndikat hat die unmöglichsten Verbindungen und Kontakte.“ Jörgen nickte ihm ernst*haft zu. Beim Abschied versicherte Gong Jörgen, dass er ihn laufend über den neuesten Stand der Ermittlungen orientieren wird. Dann fuhr er los und während der Fahrt telefonierte er mit Dietrich und meldete sich bei ihm an. „Ich komme nicht mit leeren Händen“, versicherte er ihm, igno*rierte aber die aufgeregten Fragen von Dietrich und legte auf.

Dietrich lag auf seinem Bett und konnte die Ankunft von Gong kaum erwarten. ,Monatelang verliefen meine Nachforschungen im Sand und nun plötzlich der Durchbruch?‘, fragte er sich immer wieder. Den Tur*ban hatte man ihm mittlerweile durch einen leichten Verband ersetzt und seine Augen blickten erwartungsvoll und gesund auf die Tür vor seinem Bett. Schnell setzte er sich auf, als Gong in das Krankenzimmer trat. „Kei*ne langen Ausführungen bitte, ich will die Fakten sehen“, rief er Gong aufgeregt zu, noch bevor dieser das Zimmer ganz betreten hatte. Gong blieb einen Augenblick stehen, schaute Dietrich an und mit einem Lä*cheln auf den Lippen erinnerte er sich, dass er vor noch nicht allzulanger Zeit Dietrich verdächtigt hatte.

Schmunzelnd, aber ohne Kommentar überreichte er Dietrich den Umschlag mit den Fotos von Jörgen. Mit einem gierigen Blick öffnete er den Umschlag und schaute dann konsterniert und mit einem völlig über*raschten Gesichtsausdruck das Bild vor ihm an. Mit vor Verblüffung of*fenem Mund schaute er auf das Bild und vergass dabei, zu atmen. Dann hustete er einige Male, japste nach Luft und seine Augen funktelten er*zürnt auf. „Das ist also der verdammte Sauhund, der für das Elend von Zigtausenden von Kindern und Drogensüchtigen verantwortlich ist!“ Seine Stimme war mit Bitterkeit erfüllt und angewidert warf er die Bilder von sich. Gong nickte ihm entschlossen zu.

„Morgen geht die Jagd los“, raunte er nur. Er liess den heftig fluchen*den und wild mit den Händen gestikulierenden Dietrich allein und fuhr zurück ins Hotel. Dort begegnete er einem sichtlich betrunkenen Frank, welcher mittlerweile alleine an der Hotelbar sass und sich gerade ein neues Bier bestellte. Ohn, welche keine Lust hatte, Frank auf seinem Weg zum trunkenen Elend zu begleiten, hatte sich mit einem gigantischen Fresspa*ket in ihr Zimmer verzogen. Dort praktizierte sie Fernsehschlemmen, zu welchem sie Nok eingeladen hatte. Susan sass auf ihrem Bett und starrte ausdruckslos die Wand vor sich an. Sie wollte alleine sein. Gong setzte sich kommentarlos neben Frank und bestellte sich ebenfalls ein grosses Bier.

Frank schaute ihn mürrisch an, sagte aber nichts. Sie prosteten sich schweigend zu. Gong nahm einen tiefen, kräftigen Schluck aus seinem Glas und stiess einen tiefen Seufzer aus. „Ich wusste nicht, dass Du Bier trinkst“, brach Frank die Stille. Gong grinste ihn an. „Morgen fahre ich mit Dietrich nach Mae Sot“, sagte er statt einer Antwort. „Und was habt Ihr für Plä*ne?“, fragte er dann. Frank seufzte: „Eigentlich wollten wir einige Tage mit Susan ans Meer fahren, damit sie sich noch vor der Heimreise etwas erholen kann“, seufzte Frank. „Aber sie hatte vor etwa einer Stunde einen Nervenzusammenbruch, als sie die Fotos von der Reise sah.

Vielleicht will sie nun so schnell wie möglich zurück in die Schweiz. Wer weiss das schon so genau“, fügte er mit einer hilflosen Geste an. Mein Motorrad steht auch noch immer in Mae Sot herum und überhaupt bin ich froh, wenn das ganze Theater endlich vorbei ist.“

Frank wollte sich den Frust noch weiter von der Seele reden, doch Gong unterbrach ihn mit einer kurzen Handbewegung und starrte hinter den Rücken von Frank. „Ich fahre nicht oder noch nicht ans Meer, hörte er die entschlossene Stimme von Susan hinter sich und kehrte sich er*staunt um. „Ich fahre morgen mit Gong und Dietrich nach Mae Sot“, sprach sie mit bestimmter Stimme, welche keinen Widerspruch zu dulden schien. Gong und Frank schauten sich verblüfft an und dann Susan, welche wie verändert vor ihnen stand. Sie sah noch immer bleich aus, aber ihr Ge*sicht war voller Energie und Feuer.

„Wenn ihr mich nicht mitnehmen wollt, fahre ich alleine“, sprach sie mit drohender Stimme und schaute Gong trotzig an. Gong schaute ihr tief in die Augen und erkannte sofort die Kränkung und die Wut, welche sich tief in ihre Seele gebohrt hatte. „Wie hast Du es herausgefunden?“, fragte er sie bloss. Während Frank nachdenklich auf sein Bier schaute und über*legte, warum er nichts verstand, griff Susan in die Plastiktüte, welche noch immer neben Frank am Boden lag.

Sie nahm einige der Umschläge heraus und schaute kurz in den Inhalt. Als sie den von ihr gesuchten Umschlag gefunden hatte, zog sie ein Foto heraus und zeigte es Gong. Es war das Bild, welches Frank im Karendorf geschossen hatte. Es zeigte Klaus und eine Frau, welche nicht traditionell gekleidet war. Die Gestik von Klaus war eindeutig vertraulich und es schien, als würde er der Frau etwas erklären. Frank hakte sich ins Gespräch ein. „Das Bild habe ich mir sicher hundertmal angeschaut, seit Du den Anfall hattest, aber ich kann nichts sehen, was Dich so umgehauen hat.“

Susan schaute Frank ernst an und erwiderte dann mit monotoner Stim*me: „Die Frau auf dem Bild trägt meine Kleider, welche ich knapp zwei Tage vorher im Schloss in Burma zurücklassen musste“, erklärte sie mit monotoner Stimme.

„Klaus ist der Auftraggeber von Narbengesicht undwollte mich töten lassen. Er hat uns den ganzen Ärger der letzten Wo*chen eingebrockt!“ Frank schaute Gong wie hilfesuchend an und seine Augen verrieten, dass er Susan nun für völlig durchgedreht hielt. Mit ernster Stimme klärte Gong ihn auf: „Wir haben noch weitere Beweise, dass Klaus der gesuchte Mann in Mae Sot ist.

Susan liegt völlig richtig mit ihrer Be*hauptung.“ Frank brauchte einige Sekunden, bis sein Gehirn die Nach*richt verarbeitet hatte. Dann nahm er einen tiefen Zug aus seinem Glas und bestellte sofort ein neues. „Ich komme auch mit“, keuchte er. „Dem Sauhund will ich persönlich in die Fresse hauen.“ Er brauchte einige An*läufe, bis er den Satz fertig ausgesprochen hatte. Das viele Bier und die Entrüstung blockierten seine Zunge.

„Das Einzige, was ich wissen will, ist, warum er meine Gefühle erwi*dern konnte, obwohl er seinen Schergen befohlen hatte, uns zu töten. Ich brauche die Antwort, damit ich einen Abschluss finde. Dann will ich auch sehen, wie er verhaftet wird“, erklärte Susan und spürte, wie das frühere Gefühl der Liebe sich langsam in Hass umzuwandeln begann. Sie wollte ihn nicht bewusst hassen, nur das Kapitel Klaus in ihrem Herzen begra*ben.

Von Angesicht zu Angesicht. Gong sah nur kurz in das wild entschlos*sene Gesicht von Susan und willigte dann ohne zu zögern ein. „Wenn Du wieder nüchtern bist, kannst Du immer noch entscheiden, ob Du mit*kommen willst oder nicht“, grinste er Frank an, welcher mit trüben, wü*tenden Augen auf das Foto schaute. „Sicher ist, dass Ihr im Hintergrund bleiben müsst, bis der Fall abgeschlossen ist.“ Dann nahm er trotz ener*gischer Proteste von Frank einen grossen Schluck aus dessen Bierglas.

„Kann ich Dir in irgend einer Form helfen?“, fragte Gong Susan be*sorgt. Sie schüttelte mit einem dankbaren Blick den Kopf. „Die Brand*wunden heilen schnell,“ meinte sie nur. „Ich bin tief im Herzen verletzt und diese Heilung braucht Zeit“, ergänzte sie. „Mimi und Nok werden sich um mich kümmern. Du kannst von mir aus mit Frank weitersaufen. Lange hält der das allerdings nicht mehr durch, bis er vom Hocker fällt“, meinte sie mit einem grinsenden Blick auf den nun trübsinnig dreinbli*ckenden Frank, welcher noch immer ungläubig den Kopf schüttelte und Selbstgespräche führte. Susan schlug ihm kräftig auf die Schultern und ihre Augen waren mit einem Anflug von Schalk gefüllt. „Schatz, pinkle Dir nachher nicht wieder in die Hosen, so wie gestern“, rief sie ihm auf Englisch durch die ganze Lobby zu.

Sie genoss kurz das entrüstete Gesicht von Frank und das breite Grin*sen von Gong. Vor dem Hotel schaute sie sich nach allen Seiten um, ob Mimi wohl schon im Anflug war. ,Zum Glück habe ich gleichzeitig mit Klaus auch Frank kennen gelernt‘, dachte sie und schaute dankbar zu*rück. ,Sonst wäre mein Urvertrauen in die Männergesellschaft wohl für den Rest des Lebens erschüttert.‘

Freudig winkte sie Mimi zu, welche mit kleinen, schnellen Schritten auf sie zueilte und nahm sie in ihre Arme.
 
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        #80  

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Dankööööö!!!!!
Büdde weida!!!!!!!!!! :yes:
 
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