Thailändisch lernen

MAE SOT - Urlaub,Sex & Drogen - Brandheiss vom Tischtuch

        #101  

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:dank:

kann mich auch nur der frage von joerg(sylvia) anschliessen:

geht's heute noch weiter ?

:respekt:
 
        #102  

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Das Ende



Die Sonne knallte unbarmherzig auf die wartenden burmesischen Sol*daten nieder. Sie standen stramm in Reih’ und Glied auf dem Apellplatz vor dem Drogenlabor und warteten auf ihren Oberst, der sich, wie üb*lich, Zeit liess. Genüsslich schlürfte er seinen Tee und zog gelegentlich tief an einer Zigarette aus Westbeständen. Seine Offiziere tigerten um ihn herum, bereit, auf den kleinsten Wink oder ein leises Nicken seines Kopfes zur Stelle zu sein.

In westlichen Armeen würde man dieses Vor*gehen wohl als Schikane und skandalös bezeichnen. Für ihn war es weit mehr, als nur seine Macht zu demonstrieren. Mit seinem untrüglichen Gespür registrierte er jede Bewegung um sich und ordnete diese in sein Disziplinarschema ein. Auch das geringste Nachlassen der Disziplin wur*de von ihm registriert. Sei es von seinen Offizieren oder von der Truppe, deren Zustand er sofort an der Art und Weise erkannte, wie sie sich ihm nach einer halben Stunde unter der gleissenden Sonne präsentierte.

Nach 25 Jahren als Soldat fielen ihm Kleinigkeiten sofort ins Auge. Da ein Knopf, welcher nicht geschlossen war, dort ein Gewehr, welches in allzu legerer Haltung gehalten wurde oder auch nur die Art und Weise, wie ihm die Soldaten in die Augen schauten. Selbstdisziplin war ihm im Laufe der Jahre ins Blut übergangen und er tolerierte auch nicht die lei*seste Abweichung von seinen hohen soldatischen Prinzipien.

Solche Ab*weichungen wurden in der Regel durch Gewaltmärsche und stundenlan*gen Drill schonungslos ausgemerzt. So war es auch nicht verwunderlich, dass bis zur letzten Sekunde die Gruppenführer wie gestochene Bienen um ihre Untergebenen herumsurrten, sie anschrieen und versuchten, die kleinste Ungereimtheit bis zum Erscheinen des Obersten zu beseitigen.

„Soldaten können keine Fehler begehen“, war einer der Standardsätze des Obersten. „Sie sind nur dazu da, Befehle auszuführen. Fehlverhalten von Soldaten ist immer eine Folge unfähiger Führer. Die Konsequenz daraus ist, dass man unfähige Führer ausmerzen muss.“ Mit dieser einfa*chen Philosophie hielt er seine Truppe ohne grösseren Aufwand seinerseits auf Trab. Die Soldaten gehorchten, weil sie den Gewaltmärschen und dem Drill aus dem Weg gehen wollten und ihre Vorgesetzten lebten in dauernder Angst, der Führungsschwäche bezichtigt zu werden.

Die Aus*merzung solcher unfähiger Führer bestand darin, dass sie einfach degra*diert wurden und als gemeiner Soldat Dienst zu leisten hatten. In der Regel wurden sie nicht sehr warmherzig von ihren früheren Untergebe*nen aufgenommen. Klaus, welcher zur Truppe gestossen war, stand im Schatten unter einem grossen Baum und schaute dem Schauspiel faszi*niert zu. Er freute sich auf den heutigen Abend mit den rauhen Gesellen.

Sein Wesen war bereits ein wenig von dieser Welt entrückt und eine innere Gier hatte sich in sein Herz geschlichen. ,Ich bin der Herr über Leben und Tod‘, flüsterte ihm die Stimme ein und liess ihn wohlig er*schaudern. ,Morgen ist es soweit‘, flüsterte er sich zu und seine Hände begannen unweigerlich zu zittern. Er schloss die Augen, malte sich die Bilder des nächsten Tages in den schönsten Farben und Vorstellungen aus und liess sich von diesen Bildern treiben. Er spürte eine unheimliche Erregung aus den Tiefen seines Wesens aufsteigen, welche ihm eine klei*ne Ahnung der tatsächlich zu erwartenden Wolllust verschaffte.

Der Oberst hatte seinen Gedankengang beendet und schaute kurz auf seine Uhr. Er drückte die Zigarette aus und sprang dann, seinem dynamischen Wesen entsprechend, schnell, elastisch und konzentriert auf. Sofort war er von seinen Offizieren umringt, welche sich stramm und diensteifrig um ihren Führer versammelten. Der Oberst verzog keine Miene und verliess mit kurzen und würdevollen Schritten das Gebäude.

Dicht dahinter wieselten die Offiziere hinter ihm her. ‘Heute ist alles in bester Ordnung’, befand er zufrieden, nachdem er mit einem kurzen Blick seine strammstehende Truppe überblickt hatte. Mit einem kaum wahrnehm*baren Nicken befahl er einem der Offiziere, den Appell zu starten.

Während die Nationalhymne Myanmars laut scheppernd aus den Laut*sprechern auf die schwitzende Truppe dröhnte, nahmen unweit des Appellplatzes, hinter dichtem Gestrüpp getarnt, die vier eingeteilten Scharf*schützen ihr Ziel ins Visier. Sie hatten sich abgesprochen. Zwei zielten auf den Kopf und zwei auf den Körper, möglichst direkt ins Herz. Dann weiterschiessen, bis auch der letzte Zweifel ausgeräumt war.

Die restli*chen eingeteilten Scharfschützen nahmen gleichzeitig die Offiziere ins Visier und sollten diese, sofort nach der ersten Salve, unter Beschuss neh*men. Den bist zum Zerbersten gespannten Scharfschützen schien es, als wenn die burmesische Nationalhymne nie mehr enden wollte. Dann nach endlos erscheinenden Minuten war es endlich soweit; die Musik brach abrupt und mit einem hässlichen Quietschen ab. Die Truppe stand noch einige Sekundenbruchteile lang stramm, wie wenn sie noch immer tief von der Hymne ergriffen war. Dann peitschten die ersten Schüsse auf.

Der Oberst, seinen hohen soldatischen Prinzipien bis in den Tod treu geblieben, fiel in strammer Haltung nach vorne auf sein Gesicht. Weitere in schneller Reihenfolge abgegebene Schüsse schüttelten den am Boden liegenden Körper durch, wie wenn er sich mit Krämpfen am Boden win*den würde. Einen Wimpernschlag später, streckte eine Salve die Offiziere nieder.

Die Truppe war zunächst völlig unfähig, zu reagieren. Die Solda*ten waren starr vor Schreck und standen einfach nur da. Sie sahen re*gungslos zu, wie sich das rötlich dunkle Blut aus dem Schädel des Ober*sten in Strömen auf dem sandigen Boden ausbreitete. Dann hagelten es von allen Seiten her Schüsse, die mitten in ihre Truppe klatschten. Keine drei Sekunden waren seit dem ersten Schuss verstrichen.

Dann brach unter den führungslosen Soldaten Panik aus. Während sich einige mit Riesensätzen aus der Schusszone retten wollten, warfen sich andere instinktiv auf den Boden. Klaus, ebenfalls vor Schreck zur Säule erstarrt, stand noch immer unter dem Baum, welcher ihn vor dem Kugelhagel schützte. Er starrte mit entsetzten Augen auf das Gemetzel, welches sich vor seinen Augen abspielte.

Der Ring der Angreifer war zu dicht um die burmesischen Truppen gezogen, als dass er eine Lücke zum Entschlüpfen bot. Kugel um Kugel fuhr in den dichten, wirr durcheinan*derlaufenden Soldatenhaufen hinein und streckte einen um den anderen nieder. Nur vereinzelt regte sich Widerstand, wenn es einem beherzten Gruppenführer gelang, einige der Soldaten um sich zu scharen und so etwas wie eine Gegenwehr zu organisieren. Dies dauerte jedoch nie län*ger als einige Sekunden, bis sie wieder zusammenbrach.

Gemäss Einsatzplan sollten nun Teile der Infanterie vorrücken. Gong, welcher auf einem nahegelegenen Hügel die Situation überblickte, befahl den Gruppenführern, zu bleiben, wo sie waren und weiter das Feuer aus der Distanz aufrecht zu erhalten. Er wollte keinen seiner Soldaten unnö*tig in Gefahr bringen. Klaus, auf welchen gemäss Befehl nicht geschos*sen werden durfte, robbte in der Zwischenzeit aus der Schusslinie weg und tausend unzusammenhängende Gedanken schossen ihm durch den Kopf.

Er war unfähig, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fas*sen. ,Nur weg von hier‘, rief alles in ihm. Völlig von Sinnen stand er auf und lief laut schreiend vor Angst einfach los. Den Soldaten, welche sich ihm in den Weg stellten, um ihn abzufangen, wich er flink aus. Die Angst legte in ihm ungeahnte Kräfte frei und als sich einer der Soldaten ihm in den Weg stellte, rannte er ihn mit voller Wucht um und lief dann einen unmenschlichen Schrei ausstossend weiter.

„Lasst ihn laufen!“, entschied Gong nach einer Sekunde des Nachden*kens. „Die geschlossene Linie ist jetzt wichtiger, als der Fremde“, sagte er in sein Funkgerät.
 
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Goil :mrgreen: :mrgreen:

Freu mich schon auf den nächsten teil!!;)
 
        #104  

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wow ... danke.
spannung bis zum ende.

war leicht im zweifel, ob ich nochmal reinschauen solte - aber die neugierde wurde belohnt. gute nacht aus korat
 
        #105  

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Der Widerstand der Burmesen war bald darauf gebrochen und zurück blieb ein schreckliches Bild der Zerstörung. Berge von toten Soldaten mit laut und verzweifelt um Hilfe schreienden Verletzten. Der Sand unter ihnen war vom Blut getränkt. Gong konnte die kleine Schar der mitkämpfenden Karen nicht aufhalten, welche seinen Befehl missachteten und sich voller Hass auf die Überlebenden stürzten.

Innerhalb weniger Minuten sorgten sie dafür, dass der Truppenarzt an diesem Platz keine Arbeit mehr vorfinden würde. Sie erschossen, erschlugen oder erstachen die verletzten Überlebenden und ihr rasender Hass liess erst nach, als auf dem Schlachtfeld kein feindliches Lebenslicht mehr zu finden war. Der Kampf auf dem Kasernenhof war beendet.
Mehr Widerstand erfuhren die Angreifer von den Stellungen, welche auch während des Appells besetzt gewesen waren. Diese wehrten sich erbittert und es bedurfte mehrerer Anläufe sowie die Unterstützung der leichten Artillerie, bis sie endlich gestürmt werden konnten. Keine zwei Stunden nach dem ersten Schuss war es bereits wieder gespenstisch still.

Die Bilanz war auch für abgebrühte Herzen infernalisch. Alleine auf dem Appellplatz wurden 126 tote burmesische Soldaten gezählt. Dreissig weitere wurden aus den Stellungen gemeldet. Gong überblickte mit einem Schaudern, aber äusserlich mit unbewegter Miene das Schlachtfeld des Todes. In seinen Augen lag trotz des überwältigenden Sieges ein Anflug von tiefer Traurigkeit. Trotzdem bemühte er sich um eine kräftige Stimme, er erteilte sofort neue Befehle und instruierte die Einsatzleiter.

„Wir müssen hier so schnell wie möglich verschwinden, bevor alarmierte Truppen der Burmesen auftauchen. Ich werde mit einer Gruppe hier bleiben, bis die ganze verdammte Drogenfabrik in die Luft gesprengt ist“, fügte er mit grimmiger Miene an. „Das Sprengkommando wird in wenigen Minuten hier eintreffen“, meldete einer der Einsatzleiter zerknirscht. Das war bis jetzt die einzige Panne bei diesem Einsatz. Das Sprengkommando hatte sich verfahren und traf nun verspätet ein.

Wenige Meter hinter dem Sprengkommando fuhr ein weiteres Fahrzeug. Darin sass Susan, welche immer wieder fieberhaft auf das Empfangsgerät neben sich auf dem Beifahrersitz schaute. Frank war ausser sich, als er plötzlich den Jeep mit Susan hinter dem Sprengwagen an sich vorbeifahren sah. „Diese blöde Gans“, rief er, tobte unbeherrscht herum und hoffte dennoch insbrünstig, dass ihr nichts passieren würde. Als er nach seinem Anfall versuchte, ihr nachzufahren, wurde er ruhig aber resolut von Dietrich zurückgehalten.

Susan schwitzte vor Aufregung, als der Nachrichtensoldat ihnen übersetzte, dass Klaus die Angriffslinie durchbrochen hatte und vom Gefecht weg ins Hinterland rannte. Gespannt und verstohlen betrachtete sie das mobile Gerät, welches den Empfang des GPS Signals von Klaus aufzeichnete. Schon vor einigen Stunden hatte sie sich vom Nachrichtensoldaten das Gerät erklären lassen. Nicht ohne Stolz hatte er ihr all die Knöpfe und Funktionen erklärt und sie sogar selber einige davon ausprobieren lassen. Susan hatte sich vor allem gemerkt, wie man mit der Kiste ein so genanntes Projekt erstellen kann. Es war möglich, die Signale des Funkgerätes von Klaus mit ihrer Position zu verknüpfen. So zeigte ihr das Gerät genau an, wie weit und in welcher Richtung sie von Klaus entfernt war. Das Signal von Klaus bewegte sich.

„Er hat das Funkgerät bei sich“, dachte Susan. In einem unbemerkten Augenblick krallte sie sich das GPS -Gerät, einen der Schlüssel für die Jeeps und fuhr ungeachtet der Zurufe von Frank und Dietrich hinter dem Sprengkommando über die Grenze nach Burma hinein. Sie wusste, dass sie nie in ihrem Leben Frieden finden würde, wenn sie sich nicht jetzt und hier Gewissheit verschaffte. „Was wissen Frank und Dietrich schon von den Gefühlen einer kranken Frauenseele“, dachte sie verbittert. Sie musste Klaus finden. Unabhängig von den Konsequenzen.

,Ich kriege meine Gefühlswelt erst wieder in den Griff, wenn ich ihm Auge in Auge gegenübergestanden habe‘, war sie sich sicher. ,Ob ihr Männer das nun als typisch irrational weiblich oder auch nur Gefühlsduselei nennt, ist mir schnurzegal‘, erklärte sie in trotzigen Selbstgesprächen. Sie versuchte in Gedanken, die Aktion vor den Männern im Lager und fast noch mehr vor sich selber zu rechtfertigen. Neben den Geräten hatte sie auch die Pistole des Nachrichtensoldaten mitgehen lassen, welche er der Einfachheit halber aufs Pult gelegt hatte. Das gefüllte Magazin lag gleich daneben und mit einem kurzen Handgriff war Beides unbemerkt in ihrer Handtasche verschwunden.

Als der Wagen des Sprengkommandos nach rechts abbog, zeigte ihr ein Blick auf das Display, dass Klaus sich eher auf die linke Seite durchzuschlagen versuchte. Sie fuhr, nun auf sich alleine gestellt, auf der Strasse weiter, um Klaus zu begegnen. Nervös und bleich, aber mit einem wild entschlossenem Blick.

Klaus unterbrach seine von panischer Angst erfüllte Flucht erst, als es ihm schwarz vor den Augen wurde und er ohne Vorwarnung hinfiel. Schwer atmend blieb er einige Minuten liegen und horchte in die nahende Dunkelheit hinein. Als er merkte, dass ihm keine Verfolger auf der Spur waren, beruhigte er sich etwas und die Panik fiel langsam von ihm ab.

Mühsam und noch immer ausser Atem richtete er sich auf und nahm das erste Mal seit seiner Flucht wieder bewusst die Umwelt um sich wahr. Der kleine Weg, auf dem er wie von Sinnen entlang gerannt war, führte schnurgerade weiter. Er war umsäumt von dichtem Dschungel. Bambushaine vermischt mit Palmen und dichtem Gestrüpp. Riesige Bäume ragten in den sich langsam rosarot verfärbenden Abendhimmel hinauf.

Der Dschungel wurde hier durch unzählige Kletterpflanzen verdichtet, so dass ein Eindringen ohne Machete nicht möglich war und ohne Proviant und Ortskenntnisse den absehbaren Tod bedeutete. Hier und da krächzte ein Vogel, der bei seiner Suche nach einem Nachtlager gestört wurde. Die Grillen und Zikaden wetteiferten lautstark miteinander. Klaus, dem der Schweiss in die Augen gelaufen war, nahm die ganze Umgebung nur noch trüb wahr. Langsam wurde sein Atem wieder normal und auch die Gedanken wurden wieder klarer. Aber sie zeichneten ihm gar kein positives Bild von seiner augenblicklichen Situation.

Der erste Hoffnungsschimmer keimte in ihm auf. ,Das waren mit Sicherheit Soldaten der Karen und eine rein burmesische Angelegenheit. Niemand in Mae Sot weiss, dass ich in Burma war‘, versuchte er, sich Mut zu machen. Ein noch etwas unbeholfenes Grinsen zeichnete sich auf den müden, gehetzten Gesichtszügen ab. ,Wahrscheinlich habe ich in Kürze einen neuen Chef in Burma.

Der gute Oberst ist so stramm umgefallen, wie wenn er einen Stock gefressen hätte‘, erinnerte er sich ohne Bedauern. ,Das war ein Kampf um das Drogenlabor. Marktanteile, Exportmärkte, Produktionsstandort, Konkurrenzkampf. Wie im echten Wirtschaftsleben auch. Nur mit etwas härteren Bandagen‘, war er sich nun ganz sicher. Die Hoffnung wurde zur Gewissheit und er ertappte sich dabei, wie er bereits wieder anfing, Pläne zu schmieden.

,Mein Angebot mit dem Export nach Europa ist auch für die neuen Besitzer des Labors interessant. Die Regierung und vor allen Dingen die Militärs brauchen Geld. Vielleicht sogar zu noch besseren Konditionen als unter dem strammen Obersten. Schlussendlich geht es ums Geschäft und um nichts sonst‘, sprach er laut zu sich. ,Ich bin schon fast wieder der alte Klaus‘, stellte er erleichtert fest. Er schaute prüfend auf den kleinen Weg, welcher vor ihm lag. ,Der Weg ist sauber und völlig frei von Unkraut. Also wird er auch häufig gebraucht. Es ist eine Frage der Zeit, bis er zu einem Dorf führt. Vielleicht schaffe ich es sogar dahin, bevor es ganz dunkel ist‘, ermutigte er sich und trabte dann los.

Der aufsteigenden Müdigkeit gewährte er keinen Platz in seinem Denken. Nach gut einer halben Stunde in leichtem Trab sah er die ersten, mit grossen getrockneten Blättern abgedichteten Dächer. Ein Gefühl des Triumphs stieg in ihm hoch und er verlangsamte seinen Schritt. Das Dorf schien recht gross zu sein und Klaus sah auf den ersten Blick etwa vierzig Häuser, welche eng aneinander gebaut waren.

Der Bau war typisch für diese Gegend und deutete darauf hin, dass es sich um eine Siedlung der Karen handelte. Die Häuser waren auf Stelzen gebaut und unter dem Haus tummelten sich Hunde, Hühner sowie Enten und einige kleine schwarze Schweine grunzten zufrieden aus den engen Holzverschlägen, in welche man sie für die Nacht eingesperrt hatte.

Vor dem Eingang zu den Schlafräumen der Hütte sassen Menschen und bereiteten sich laut scherzend und lachend auf die bevorstehende Nachtruhe vor. Während die Frauen noch allerlei kleinere und grössere Aufgaben zu erledigen hatten, sassen die Männer in kleinen Gruppen zusammen und rauchten ihre langen burmesischen Zigaretten. Als Klaus den grossen Holzbogen vor dem Dorfeingang durchschritt, verstummte das Lachen sofort und der Fremde wurde mit misstrauischen Augen angestarrt. Die kleinen Kinder, welche noch nie einen Weissen gesehen hatten, schmiegten sich eng an ihre Mütter oder eine grössere Schwester. Mit grossen, unsicheren Augen schauten sie verstohlen und neugierig auf den fremden weissen Mann. Noch immer nicht sicher, ob nun die Neugier oder die Angst siegen würde.

Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Dorf und nach wenigen Sekunden tauchten die ersten Männer auf. In der Hand hielten sie ihre grossen Buschmesser und mit ihren schwarzen, feurigen Augen schossen sie misstrauische Blicke. Klaus lächelte sie an, zeigte seine leeren Handflächen und versuchte auf burmesisch einen freundlichen Satz zusammen zu kriegen. „Guten Tag. Ich heisse Klaus. Ich weiss nicht, wo ich bin“, und hoffte, dass sie ihn verstehen.

Einer der jungen Männer prustete los und äffte sein Burmesisch nach. Die anderen stimmten in das Lachen ein und das Eis schien gebrochen. Erleichtert streckte Klaus dem jungen Mann seine Hand entgegen. „Danke!“, sagte er, als dieser seine Hand mit einem süffisanten Lachen annahm und dabei sein Danke nachäffte. Weitere Worte kamen Klaus in den Sinn. „Hunger, Wasser, schlafen“, sprach er und bemühte sich, die Worte richtig auszusprechen. Der junge Mann nickte. Er hatte verstanden und sich wichtig in Pose werfend, erklärte er den anderen Männern, was der Fremde wolle. Klaus nickte heftig, obwohl er kein Wort verstand.

„Morgen gehen“, sagte er und zeigte mit dem Finger auf sich. Jetzt war allen klar, was er wollte. Die Männer beratschlagten einige Zeit, wo sie den Fremden unterbringen konnten. „Er soll in einer der leeren Hütte schlafen, welche für unsere Verwandten reserviert ist, wenn sie auf der Flucht vor den Burmesen sind“, meinte einer der älteren Männer.

Diesem Vorschlag wurde nickend beigestimmt und die Männer bedeuteten Klaus, ihnen zu folgen. Vor einem Haus blieben sie stehen und der ältere Mann rief barsch einen Befehl hinein. Sofort erschien eine jüngere, sehr hübsche Frau, hörte sich den Befehl genau an und verschwand dann wieder in der Hütte. Wenig später brachte sie einen Sarong, den traditionelle Wickelrock der Burmesen und ein Oberteil, welches sie auf die Veranda legte. Dann verschwand sie wieder in der Hütte, ohne Klaus auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben.

Wieder im Schutze der Hütte, klebte sie, wie die anderen Mädchen auch, an einer der zahlreichen Ritzen und versuchte neugierig einen Blick auf den weissen Mann zu werfen. Klaus bedankte sich höflich und während er sich ausgiebig in einem kleinen Holzvorschlag duschte, stellte die junge Frau einen Teller mit Reis und Huhn auf die Veranda. Dankbar nickend, schlang er das Essen hinunter und mehrere Gläser Wasser dazu.

Erst dann nahm er den selbstgebrannten, klar wie Wasser aussehenden Reisschnaps an. Er brannte fürchterlich in seiner Kehle, beruhigte aber seine noch immer nervösen Nerven. Die Männer grinsten sich an, als sie sahen, wie er sein Gesicht verzog, als der starke Schnaps seine Kehle herunterrann und sich dann wohlig warm im Magen ausbreitete. Nach dem zweiten Glas winkte er ab und lächelte dabei.

Die Dusche hatte ihn zwar kurzfristig erfrischt, aber jetzt stieg eine starke Müdigkeit in ihm hoch, welcher er sich nicht mehr entziehen konnte. Er legte die Handflächen beider Hände aufeinander, legte den Kopf etwas schief und zeigte an, dass er schlafen will. Die Männer verstanden ihn sofort und wenig später schlenderten sie mit ihm zu einer kleinen eigenständigen Siedlung, welche am Dorfrand lag. Weder Klaus, noch die gastfreundlichen Dorfbewohner wussten, dass Klaus sich genau in dem Dorf befand, welches er am nächsten Tag zusammen mit den burmesischen Soldaten überfallen wollte.

Die Ironie des Schicksals hatte sich damit jedoch noch nicht erschöpft. Einige der Hütten am Dorfrand wurden zurzeit von einigen Flüchtlingsfamilien bewohnt. Eine der Frauen erstarrte, als sie Klaus sah und in ihren Augen blitzte der blanke Hass auf. „Der weisse Schlächter ist hier!“, zischte sie auf, riss sich aus der Erstarrung los und sprang schnell in die Hütte hinein.

Mit aufgeregter, von Hass belegter Stimme erzählte sie den Familienmitgliedern von der kurzen Begegnung mit Klaus. „Bist Du Dir sicher?“, fragte der ältere Bruder nach. „Nie werde ich dieses Gesicht vergessen, als er kalt lächelnd mit unserer kleinen Schwester verschwunden ist“, und bei der Erinnerung an die Ereignisse brachen die Tränen aus ihr hervor. Der Bruder runzelte die Stirn. „Vater wurde an diesem Tag erschossen und der weisse Mann hat ebenfalls gemordet.“ Er versuchte krampfhaft, das Bild seiner kleinen Schwester zu verdrängen, welche er mit offenen, ihn anklagenden, leblosen Augen angeschaut hatte.

,Warum hast Du mir nicht geholfen!‘, schien sie ihn anzuschreien. Von seinem Vater konnte er sich nicht mehr verabschieden. Nach den Erschiessungen hatte man die Körper einfach mit Benzin überschüttet und dann angezündet. Keine der Leichen ähnelte auch nur noch im entferntesten an das gutmütige und immer freundliche Gesicht seines Vaters.

Er spürte, wie eine unbändige Wut sich in ihm breitmachte und ihn zu ersticken drohte. Liebevoll nahm er seine noch immer schluchzende Schwester in den Arm und versuchte, sie zu trösten. Er gab sich keine Mühe, seine Wut zu unterdrücken und liess sie mit dem aufkommenden Gefühl der Rache verschmelzen.

„Ich werde ihn töten“, versprach er seiner Schwester mit tonloser Stimme. „Willst Du nicht zuerst mit den Männern im Dorf sprechen?“, ertönte vom Schlafplatz die müde, zittrige Stimme einer alten Frau. „Nein, Grossmutter, ich könnte den Gedanken nicht ertragen, wenn der Mörder meines Vaters aus irgendeinem Grund freigelassen wird.“ Neben der Grossmutter erhob sich langsam und mühsam eine weitere Gestalt.

Ein alter Mann, scheinbar nur noch aus Runzeln und Knochen bestehend, bewegte sich mit kleinen trippelnden Schritten auf die zwei Geschwister zu. Er legte beiden beruhigend die Hände auf die Schultern. „Lasst mich das machen. Er war mein Sohn und sie meine Enkelin. Mein Leben nähert sich sowieso dem Ende zu.“ Wortlos legte er sich die traditionelle Karentasche um die Schulter, packte sein Buschmesser und war wenig später in der Dunkelheit verschwunden.

Die alte Frau legte sich wieder hin und fing an, lautlos zu weinen. „Ein Meer von Tränen habe ich schon geweint“, und schüttelte verzweifelt den müden Kopf.

Susan war ratlos und betrachte stirnrunzelnd ein weiteres Mal das Anzeigegerät. Obwohl sie gemäss Anzeige bis drei Kilometer an Klaus herangekommen war, fand sie in der Dunkelheit keinen Weg, welcher nach links abbog. ,Verfluchte Scheisse‘, entfuhr es ihr und sie schlug wütend auf das Lenkrad. Während der letzten Stunde hatten sich die Koordinaten nicht verändert. ,Wahrscheinlich gibt es da ein Dorf‘, überlegte Susan, die nach dem Ausbruch wieder etwas entspannter war.

Mittlerweile war es ein Uhr nachts. Sie fühlte sich nicht müde. Während der Untätigkeit in Mae Sot hatte sie sich restlos erholt. Trotzdem beschloss sie, bis zum Tagesanbruch nicht weiterzufahren und sich einige Stunden hinzulegen. „In vier Stunden wird es schon wieder hell“, konstatierte sie nüchtern. Sie legte sich auf die kleine Ladefläche des Jeeps. Unter der Plane, die die Ladefläche vor dem Regen schützte, fand sie eine Decke, sowie einige Flaschen Wasser. Trotz der Decke war die Unterlage hart. ,Mehr als ein wenig Dösen liegt wohl nicht drin‘, befand Susan und bemühte sich, eine einigermassen bequeme Stellung zu finden.

Für Frank war es so etwas wie eine Premiere. Gong hatte völlig die Fassung verloren, als er ihm am Funkgerät mitgeteilt hatte, dass Susan abgehauen war. „Was? Weg? Wohin ist sie gefahren?“, stammelte er ins Funkgerät. Nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte, wurde er wütend. „Was fällt ihr eigentlich ein? Klaut der thailändischen Armee ein Empfangsgerät, eine Pistole und einen Jeep und fährt damit in Burma herum?“ Dann war es einige Zeit ruhig in der Leitung. „Ich werde sie suchen“, sprach er dann wieder ruhig und entschlossen.

Ich brauche laufend die Koordinaten des fremden Mannes, welcher uns auf die Spur gebracht hat“, befahl er dem Nachrichtenoffizier. „Aus dem Hauptquartier in Mae Sot“, ergänzte er knurrend. Er warf einen letzten Blick auf die rauchenden Ruinen, welche noch vor wenigen Stunden ein Drogenlabor gewesen waren. Das Sprengkommando hatte ganze Arbeit geleistet. Auf einer kleinen Anhöhe wehte lustig die Fahne der Karen National Union.

,Alles, bis auf eine kleine Panne mit dem Sprengstoffkommando, lief wie am Schnürchen, genau so, wie geplant. Und dann plötzlich dieser Sololauf von Susan.‘ Gong schüttelte den Kopf und wurde wieder wütend. Dann befahl er den noch anwesenden Soldaten, sich gruppenweise über die Grenze zurückzuziehen.

Wenige Minuten später war der Platz leer. Nur die Leichen der burmesischen Soldaten hatten sie aus Zeitgründen liegen lassen. ,In kurzer Zeit wird es hier von burmesischen Soldaten wimmeln‘, war Gong sich sicher. Dann dachte er an Susan und trotz der Hitze fuhr ein Frösteln durch seinen Körper.

,Du brauchst wieder einmal alle Schutzengel, damit du heil aus dieser Gegend kommst‘, sprach er zu ihr sorgenvoll in Gedanken. Dann schulterte er seine Waffe und lief mit seinem elastischen, ausdauernden Schritt den kleinen Weg entlang, über welchen Klaus gerannt war, als er ihnen entschlüpfte.

Entfernt hörte er das Knattern des Propellers eines Hubschraubers. Das Geräusch näherte sich schnell. Gong duckte sich unter einen kleinen Baum und wartete, bis ihn der Helikopter überflogen hatte.

„Da sind sie ja schon“, sprach er mit ironischer Stimme und trabte dann weiter den Weg hinunter.
 
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Hallo Tischtuch
Ich warte auch auf Nachschlag, kann mich nur wiederholen SUPER
Gruß Raini 8) :D
 
        #108  

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Der Tag brach langsam an und die ersten pflichtbewussten Hähne schrien bereits um die Wette, als Klaus fühlte, wie etwas Ledriges, weiches auf ihn fiel. Instinktiv und noch vom Schlaf befallen, schob er, gleichzei*tig erwachend das störende Objekt auf die Seite.

Das leise, feine Zischen hörte er zwar, konnte es aber, schlaftrunken wie er war, nicht zuordnen. Dann spürte er, wie sich etwas in seine Hand verbiss und ein stechender Schmerz durch seinen Körper fuhr.

Zu Tode erschrocken riss er seine Augen weit auf und was er sah, liess sein Blut stocken. Verzweifelt ver*suchte er, die Schlange abzuschütteln. Diese war noch immer in seine Hand verbissen und ihr Leib wand sich um seinen Unterarm. Nachdem er sie an die Wand geschlagen hatte, liess sie endlich los und fiel mit einem trockenen Geräusch auf den Boden.

Sie richtete sich drohend auf und züngelte in seine Richtung. Ihr Hals war flach und handtellerbreit aufge*bläht, ihre Augen starrten ihn kalt und undurchdringlich an.

Endlich löste sich der Schrei des Entsetzens aus seiner Kehle und er rollte sich blitzschnell von der Schlange weg. Neben der Hütte stand der alte Mann und lachte beim Schrei von Klaus mit grimmig bitterer Miene auf. Wenige Sekunden später stürmte ein völlig verwirrter Klaus aus der Hütte. Als er den alten Mann sah, zeigte er ihm aufgeregt die Bisswunde.

Eine Kobra hat mich gebissen, schrie er ihn auf Deutsch an und streckte ihm die verletzte Hand entgegen. Der alte Mann betrachtete die Wunde aufmerksam und vergewisserte sich, dass der Biss tief genug war. Dann schaute er Klaus mit starren, hasserfüllten Augen an. Klaus wurde noch verwirrter. Seine Augen traten weit aus den Höhlen heraus und in ihnen war nichts anderes mehr, als panische Angst zu erkennen.

Er sah den Hass und den Triumph in den Augen des alten Mannes. Am ganzen Körper zitternd blieb er stehen und konnte sich nicht von diesem Blick lösen. Bereits standen die ersten Menschen verwundert um die Beiden. Die Enkel des alten Mannes standen eng aneinander hinter ihrem Grossvater und ihre Augen waren mit dem gleichen Hass gefüllt, den Klaus schon in den alten, sonst müden Augen des Alten gesehen hatte.

Der alte Mann hatte, seitdem die verhassten Kolonialisten sein Land den Burmesen überliessen, nie mehr deren Sprache gesprochen. „Dein Gift hat meine Familie geschändet und getötet. Das Gift der Kobra wird Dich töten!“, zischte er in holprigem Englisch. Klaus spürte, wie jedes der Wörter sich brennend wie ein Pfeil in seinen Leib bohrte. Verzweifelt versuchte er das Gift aus der Wunde zu saugen. Der alte Mann erzählte den Anwesenden, wer Klaus in Wirklichkeit war. Die Menschenmenge schwoll an, der Grundton wurde immer bedrohlicher und die ersten Zu*schauer hoben bereits Steine vom Boden auf.

Klaus stand unter Schock. Sein irr umherschweifender Blick sah nur noch stechende, bedrohliche Augen, welche ihn mordlustig anschauten. Langsam begann sich ein Kreis um ihn zu bilden. Dann klickte trotz desSchocks etwas in seinem Hirn und der Überlebenstrieb meldete sich. Wie von Sinnen rannte er wie ein gehetztes Reh aus dem Dorf. Einige Steine trafen ihn an der Schulter und im Rücken. Er spürte nichts und lief wei*ter. Der Überlebenstrieb hatte sein ganzes Ich auf Flucht programmiert. Die Menge schrie wirr durcheinander und wollte Klaus verfolgen.

Der alte Mann stellte sich vor ihnen auf und hob wie beschwörend beide Arme in die Höhe. Langsam beruhigte sich die Menge. Mit leiser Stimme, damit auch die letzten Schreier still wurden, sprach der alte Mann zu ihnen. „Vor zwei Monaten hat der Mann zusammen mit burmesi*schen Soldaten meinen Sohn und meine Enkelin ermordet. In der Nacht hat mir der Geist meiner Ahnen die Kobra geschickt, damit sie ihr Gift in den Mörder spritzen kann. Er wird den Biss nicht überleben. Die Schlan*ge selber hat es mir versprochen. Die Qualen, welche er in der nächsten Stunde bis zu seinem Tod erfahren wird, werden grösser sein, als wenn Ihr Euch ebenfalls schuldig macht und ihn tötet.“

Niemand kam es in den Sinn, anzuzweifeln, dass die Schlange dem alten Mann tatsächlich versprochen hatte, dass der Mörder den Biss nicht überleben wird. Die Geister der Ahnen sind überall und nirgends, aber sie sehen alles und man muss immer mit ihnen rechnen. Der alte Mann, selber bald einer von ihnen, packte seine Karentasche und sein Busch*messer und trippelte dann zusammen mit seinem Enkel davon.

Den Kopf gebeugt, folgten sie der Spur von Klaus. Weniger, weil er selber Zweifel hatte, dass der Biss tödlich war, sondern vielmehr aus einem praktischen Grund. Eine Leiche auf der Strasse zu ihrem Dorf und dazu noch die Leiche eines Weissen, machte sich nicht sehr gut. Er wollte den Leichnam in den Busch zerren, damit ihn die wilden Tiere zu Erde werden liessen.

Nachdem Klaus aus dem Dorf gelaufen war, hob er immer wieder witternd die Nase, wie wenn er dem Geruch eines angeschossenen Hir*sches folgte. Sein Atem ging stockend und die Lunge rasselte. Der rechte Arm war mittlerweile gefühllos geworden. Sein Puls raste und die Umge*bung nahm er nur noch verzerrt wahr. Ein kleiner Funken Hoffnung war noch in ihm. Er wusste, dass die burmesischen Soldaten Serum gegen Schlangenbisse mit sich führten.

Diese leise Hoffnung trug ihn weiter, obwohl sein Körper bereits signalisierte, dass der Kampf verloren ist. Frostschübe liessen ihn erzittern und ihm war schwindlig. Allein der Wille trieb ihn weiter. „Mutter, hilf mir!“, flehte er laut und Tränen der Angst und der Verzweiflung rannen ihm über die Wangen. Dann sah er mit seinen trüben Augen ein Fahrzeug, welches direkt auf ihn zusteuerte.

Er blieb stehen, schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. Er wusste nicht genau, ob die Wahnvorstellungen bereits eingesetzt hatten oder ob da vorne wirklich ein Fahrzeug war. Er wischte sich den Schweiss von der Stirn und konzentrierte alle seine Sinne auf das Fahrzeug. Tatsächlich war da ein Jeep, etwa dreihundert Meter vor ihm entfernt und hatte angehal*ten. Er wollte schreien, doch die Stimme versagte ihren Dienst und mehr als ein Krätzen konnte er seiner Kehle nicht abringen.

Die Welt und das Fahrzeug begannen sich um ihn zu drehen und die Atembeschwerden drohten ihn zu ersticken. ,Da vorne ist die Rettung und du kratzt hier einfach ab‘, hämmerte eine Stimme in seinem Kopf. Noch einmal gelang es dem Willen, die Symptome des Giftes zu überwinden. Der glasige Blick wurde etwas heller und das Fahrzeug drehte sich nicht mehr, son*dern stand da klar und deutlich. Mühsam riss er etwas Luft in seine Lun*gen und torkelte dann auf das Fahrzeug zu.

Susan war seit der Morgendämmerung wieder auf der Strasse und suchte einen Weg, welcher sie näher an Klaus bringen würde. Endlich sah sie einen Weg, der nach links in Richtung des Signals abbog. ,Kein Wun*der, dass ich den Weg in der Dunkelheit nicht finden konnte‘, meinte sie stirnrunzelnd und bog dann ein. Der Jeep hatte gerade Platz auf demengen Weg. Manchmal peitschten die Äste der Bäume an den Wagen.Das quietschende, knirschende Geräusch, das entstand, wenn die Äste an der Aussenwand des Jeeps entlangkratzten, spürte Susan bis tief in die Knochen und verursachten eine Gänsehaut.

Gleichzeitig hoffte sie, dass ihr nichts entgegenkam. ,Ein Ochsenkarren genügt und wir haben das grösste Verkehrschaos mitten im Busch’, dach*te sie und musste laut lachen. Ein Blick auf den Empfänger zeigte ihr, dass sie sich Klaus wieder näherte. Sein Signal war unverändert an der gleichen Stelle, wie bereits die ganze Nacht. Sie konnte nicht wissen, dass Klaus auf seiner Flucht das Funkgerät liegen lassen hatte und nur noch wenige hundert Meter vor ihr war. ,Irgendwo da vorne auf der Strasse oder in einem Dorf werde ich Klaus in Kürze begegnen‘, glaubte sie.

Die Nervosität packte sie und innerlich begann sie unbewusst, sich auf das Zusammentreffen vorzubereiten. Ihre Hände zitterten, sie umschloss das Lenkrad fester und zwang sich, nicht mit den tausend Gedanken abzu*tauchen, welche durch ihr Gehirn schossen. Mit aller Kraft konzentrierte sie sich weiter auf die Strasse.

Trotz der Gewissheit und der Vorbereitung auf das Zusammentref*fen fuhr ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinunter, als sie etwa dreihun*dert Meter vor ihr einen Mann sah. Auch wenn das Gesicht nicht zu erkennen war und der Mann anscheinend einen Rock trug, wusste sie sofort, dass es Klaus war. Sie brauchte einige Sekunden, um sich zu fas*sen. Während sie prüfend auf den Mann schaute, vollzog sich in ihrem Innern ein Wandel der Gefühle. Ein Blitz der Einsicht und der Erkennt*nis schlug unvorbereitet in sie hinein und liess sie für einen Augenblick erstarren. Wie von einem riesigen Wasserfall gereinigt, flossen alle ihre Zweifel und dunklen Gefühle von ihr ab.

Sie war wie entmaterialisiert und schien zu schweben. Tränen der Er*leichterung schossen unkontrolliert aus ihr heraus. Eine noch nie gekann*te Ruhe legte sich auf ihr Gemüt und sie fühlte sich sicher, stark und bestärkt. Verwirrt und erstaunt schaute sie um sich und fühlte, wie tonnen*weise Ballast von ihr gewichen war. „Es war, wie wenn ich mich in Sekundenschnelle vom Teenager zur reifen Frau entwickelt hätte“, er*klärte sie Frank später. Sie blieb noch eine kurze Zeit verblüfft sitzen und horchte in sich hinein. In ihr war es ruhig und geordnet. Die Zweifel waren verschwunden.

Entschlossen startete sie den Motor und fuhr lang*sam auf Klaus zu. Als der Wagen kurz vor ihm zum Stehen kam, warf sie ihm einen Blick zu. In ihr regte sich nichts, nur Ruhe und Sicherheit.

Klaus schaute sie geistesabwesend an. Er schien völlig verwirrt zu sein. Seine glasigen Augen blickten stumpfsinnig und leer. Er schien sie auch nicht zu erkennen. „Hilf mir Mutter, hilf mir“, wiederholte er immer wieder mit erstickter Stimme. „Hallo Klaus! Ich bin es, Susan“, rief sie ihm mit bestimmter Stimme zu. Er hob kurz den Kopf und ein Anflug von Erkennen erschien auf seinem verschwitzten Gesicht. „Gib mir das Schlangenserum“, murmelte er mit tonloser Stimme und torkelte auf sie zu.

Susan legte die schussbereite Pistole wieder ins Handschuhfach und stieg aus dem Jeep. Sie sah die Wunde an seiner Hand und die beiden tiefen Bissspuren, wo sich die Giftzähne der Schlange verbissen hatten. Sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt und der Atem konnte nur noch mit grösster Anstrengung in die Lungen fliessen.

Sein irrer glasiger Blick liess darauf schliessen, dass er sich bereits im Delirium befand. „Kurz bevor man in einen tiefen Schock fällt und dann ohnmächtig wird“, wusste Susan noch aus irgend einer der Biologiestunden an der Uni.

Klaus knickte auf die Knie und fiel dann von einem Stöhnen begleitet nach hinten. Susan spürte zwar kein direktes Mitleid mit ihm, aber es erfasste sie ein neutrales Gefühl der Nächstenliebe. Während sie ihm mit dem Wasser von der Ladefläche des Jeeps die siedend heisse Stirne und dann das restliche Gesicht wusch, schlug Klaus die Augen auf. Sein Blick war wieder etwas klarer geworden und er schien Susan zu erkennen. „Warum wolltest Du mich ermorden, Klaus?“, fragte sie ihn scheinbar gleichgültig.

„Macht und Geld sind wichtiger, als die Liebe“, presste er fast lautlos aus sich heraus. „Ich bin der Herr über Leben und Tod!“, und sein Gesicht verzog sich zur einer irr grinsenden Fratze, welche Susan erschaudern liess. ,Das Gesicht des Teufels‘, durchfuhr es sie und sie musste sich mit all ihrem Willen zwingen, bei ihm zu bleiben.

Plötzlich wich das Blut aus seinem Gesicht. Ein letzter Krampf er*schütterte ihn. In seinen Augen sah Susan, wie das Lebenslicht langsam verglühte und den sterbenden Körper verliess. Susan schloss fast feierlich die starren, glasigen Augen, indem sie mit der Hand über sie fuhr. Sie suchte an seinem gesunden Handgelenk, ob der Puls noch spürbar war. Doch der Mensch Klaus existierte nicht mehr und sein Gesicht begann sich bläulich zu verfärben.

Während Susan nachdenklich den Leichnam betrachtete, traten der alte Mann und sein Enkel langsam näher. Als Sus*an die Schritte hörte, fuhr sie erschrocken hoch und bemerkte dann ein feines Lächeln auf den Lippen des alten Mannes. Ohne sie zu beachten schaute er auf Klaus hinunter und nickte dabei bedächtig und scheinbar zufrieden mit seinem alten runzligen Kopf.

Susan spürte, dass der Tod von Klaus eng mit dem Schicksal des alten Mannes verknüpft war. ,Was hat er wohl sonst noch alles auf sein Gewis*sen geladen?‘, fragte sie sich und betrachtete nachdenklich den toten Klaus. Mit einem Ruck löste sie sich und zeigte dann mit dem Finger auf Klaus und anschliessend auf die Ladefläche des Jeeps. Der alte Mann nickte und befahl seinem Enkel, Susan zu helfen, die Leiche auf den Jeep zu laden. Als Klaus auf der Ladefläche lag, hörte Susan Motorengeräusche, welche sich schnell näherten.

Sie hob lauschend ihren Kopf. Die Angst, dass burmesische Soldaten anfuhren, liess ihren Magen sich zusammen*ziehen und auch der alte Mann und sein Enkel blickten besorgt und unru*hig auf das anfahrenden Fahrzeuge. Im Fahrzeug sassen zum Entsetzen Susans tatsächlich uniformierte Soldaten und sie überlegte fieberhaft, wohin sie flüchten könnte. Als die Soldaten ausstiegen, sah Susan wie sich der alte Mann entspannte und dann erleichtert lächelte.

Es war eine kleine Gruppe der Karen Befreiungsarmee, welche gestern gegen die burmesi*schen Soldaten mitgekämpft hatten. Sie fuhren gruppenweise in die um*liegenden Karensiedlungen, um sie vor Vergeltungsmassnahmen der bur*mesischen Armee zu warnen. Die Strasse war zu eng und Susan blieb nichts anderes übrig, als in das vor ihnen liegende Dorf zu fahren.

Nach dem hölzernen Bogen, der den Dorfeingang darstellte, fuhr sie nach links von dem Zufahrtsweg ab und liess die Karensoldaten passie*ren. Die Nachricht der Soldaten lösten im Dorf einen riesigen Wirbel aus und niemand achtete auf die blonde Frau. Die Nachricht von der Zerstö*rung der Drogenfabrik verbreitete sich wie ein Lauffeuer und schon we*nige Minuten später begannen die Frauen ihren spärlichen Hausrat ein*zupacken.

Die Männer rannten in den Urwald, um ihre Elefanten zu holen, die dort während der Nacht zum Fressen angekettet waren. Susan sass in ihrem Jeep und überlegte sich die nächsten Schritte, als ein grosser Mann langsam und elastisch auf sie zuschritt. Sie spürte ein unangeneh*mes Ziehen in der Magengegend und fühlte sich nicht wirklich wohl in ihrer Haut.

Es war Gong, welcher mit steinerner Miene auf sie zuschritt.
,Scheisse, ist der sauer!‘, dachte sie zerknirscht und schaute nichts Gu*tes ahnend an seinem Gesicht vorbei. Gong war sauer! Zwar nicht so sauer, wie Susan aus seinem Gesicht schloss, aber er ärgerte sich noch immerüber ihren Sololauf. Der Ärger wurde zusätzlich durch eine bleierne Müdigkeit angereichert.

Vor wenigen Minuten hatte er das verlassene Funkgerät von Klaus in einer der Hütten gefunden. Von den Ereignissen der letzten Stunde hatte er noch keine Ahnung. Mit einem kleinen Seiten*blick erkannte er, wie unangenehm die Situation für Susan war und nun musste er sich zwingen, nicht zu grinsen. Beim Jeep angekommen, sah er auf der Ladefläche eine Gestalt liegen. Susan bewusst ignorierend, schau*te er neugierig auf die Gestalt.

Was er dort sah, beeindruckte ihn schon etwas. ,Niemand wusste, was Susan geplant hatte. Vielleicht nicht einmal sie selber. Dass sie aber Klaus gleich umbringen würde, hätte ich doch nicht gedacht‘, schoss es ihm durch den Kopf.

Nachdenklich und unsicher geworden, musterte er die Leiche von Klaus. Susan stieg schnell aus dem Jeep und stand dann ne*ben Gong. „Ich hab’ ihn nicht abgemurkst“, stellte sie, den Gedankengang von Gong ahnend, klar. Während Gong noch immer die Leiche musterte, erzählte sie in kurzen Worten, was sich während der letzten Stunden er*eignet hatte.

Ohne ein Wort zu verlieren, stieg Gong in den Jeep und Susan war ruhig und setzte sich auf den Beifahrersitz. Unbemerkt passierten sie einige Zeit später eine der Grenzlücken nach Thailand und drei Stunden später hielt Gong den Jeep neben dem Gebäude des Hauptquartiers.

Während der Fahrt hatte er noch immer kein Wort gesprochen und Susan ihrerseits hatte sich nicht getraut, ein Gespräch anzufangen. „Heu*te Abend ist ein grosses Fest geplant. Vielleicht solltest Du vorher noch etwas schlafen“, waren seine ersten Worte nach der langen Fahrt. Susan fand, dass der Tonfall nicht unfreundlich war. „Danke Gong, und entschul*dige, dass ich Dir immer wieder Schwierigkeiten bereite!“ Etwas anderes kam ihr nicht in den Sinn und sie fand selber, dass es eine ziemlich plum*pe Entschuldigung war. Dann geschah etwas Unerwartetes.

Gong nahm Susan kurz in seine Arme und drückte sie fast zärtlich an sich. Auf seinem Gesicht erschien ein breites Grinsen. „Zum Glück bin ich Dich schon bald los“, grinste er sie an. Frank, welcher eigentlich aus seiner Verärgerung über Susan keine Löwengrube machen wollte, schmolz vor Erleichterung förmlich dahin.

Er bemerkte sofort, dass sich in Susan eine fundamentale Wandlung vollzogen hatte und blickte sie erstaunt an. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt nach.

„Bestens“, strahlte sie ihn an und boxte ihn zur Begrüssung in die Seite.
 
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Skipper in Not



„Ist dir schlecht?“, fragte ein besorgter Hugo über den Tisch und be*trachtete sorgenvoll das leichenblasse Gesicht von Skipper, aus welchem die Augen fast hervorquollen. Skipper oder der geile Werni, wie er jetzt offiziell hiess, gab ihm keine Antwort und sass steif auf seinem Stuhl. „Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Wolfgang Ertl oder Skipper oder wie er auch immer heissen mag.“ Der Satz dröhnte noch immer in seinem Schädel.

Laut und deutlich hatte er wenige Meter hinter sich die Worte gehört. Er erkannte auch die Stimme sofort. „Die blonde Tussi vom Flug*hafen!“, durchfuhr es ihn und der Schreck fuhr ihm tief in die Glieder. Er war derart in die Projektbesprechung vertieft gewesen, dass er ihr Er*scheinen nicht bemerkt hatte.

„Was soll’s, den kriegen sie früher oder später auch noch. Ich fühle mich wie neugeboren und noch ganze vier Tage bleiben uns in diesem Paradies“, hörte er eine andere Stimme. „Noch so lange?“, dachte Skip*per und zog den Kopf noch etwas weiter ein. „Was meinst du Elsa, soll*ten wir nicht von Pattaya nach Phuket ziehen, das Meer ist hier viel schö*ner, als in Patty.“ Skipper war entsetzt: ,Lieber nicht‘, schrie es in ihm. Er stand umständlich auf, sorgsam bemüht, nur seine Hinterseite zu zeigen. „Mir ist schlecht“, meinte er dann zu Hugo. „Deine Stimme tönt auch nicht gut.“ Hugo runzelte ernsthaft besorgt über den Zustand seines Ge*schäftspartners die Stirne.

„Mach’ weiter, wie besprochen, ich melde mich dann später“, verab*schiedete sich Skipper und hielt sich schützend die Hand vors Gesicht, obwohl er den Besuchern den Rücken zu, kehrte, während er den Raum verliess. Wie von einer Tarantel gestochen, sprintete er, nachdem er um die Ecke gelaufen war, zu seinem Auto und japste nach Luft. Auf seiner Stirne hatten sich dicke Schweissperlen gebildet. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, stieg er von Neugier getrieben wieder aus dem Auto, wischte sich die Schweiss-perlen mit einem Taschentuch aus dem Gesicht und äugte dann vorsichtig nach unten. ,Die ganze verdammte Rattenbande ist da unten versammelt‘, keuchte er erschrocken. Schnell stieg er wieder ins Auto und fuhr los. In seinem Appartement angekommen, telefonierte er.

„Nein, leider kann ich heute nicht kommen“, sagte Skipper und seine Stimme drückte grosses Bedauern aus. „Erst wieder am Samstag“, fügte er schnell an. „Aber schick’ mir sofort etwas ‘rüber. Schlank und jung wie immer“, schloss er das Gespräch. Er füllte sich ein Glas mit Black, setzte sich auf seinen Lieblingssessel, zündete sich eine Zigarette an und atmete tief durch.

Wenig später klingelte es an seiner Tür und auf sein lautes „Herein“, erschienen zwei unsicher und neugierig dreinblickende Mandel*augen im Türspalt.

„Komm rein, es wird warm“, knurrte er sie an. „Muss wohl die nächs*ten vier Tage auf Heimarbeit umstellen“, murmelte er unzufrieden. Als das filigrane Mädchen sich auf sein Bett gesetzt hatte und ihn mit ihren grossen, erwartungsvollen Augen anschaute, öffnete er seine Jeans, nahm sein Arbeitsgerät hervor und lief langsam auf sie zu.

Dann war es ihm, als ob der ganze Schrecken des heutigen Tages gerade aus ihm gesogen wur*de.

Zufrieden blinzelte er in die versteckte Kamera.

schluss






ich habe mir lange ueberlegt, was ich mit dem skipper machen soll. so einfach stirbt man als skipper nicht und so liess ich ihn als untoten weiter auf dieser welt sein unwesen treiben. bis vielleicht jemand einmal zeit findet, in gebuehrend zu bestrafen.

gruss
tt
:byee: :byee: :byee:

:mrgreen:
 
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Member hat gesagt:
s.kippy in Not



ich habe mir lange ueberlegt, was ich mit dem s.kippy machen soll. so einfach stirbt man als s.kippy nicht und so liess ich ihn als untoten weiter auf dieser welt sein unwesen treiben. bis vielleicht jemand einmal zeit findet, in gebuehrend zu bestrafen.

gruss
tt


schade eigentlich, haette mir fuer den s.kippy ein anderes ende erhofft - auch damit die geniale story nicht so schnell endet... :hehe: :hehe:
 
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