Thailändisch lernen

Thailand Bei mir jetzt also auch: Ein paar Mal von Null auf Hundert und wieder zurück

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Anmerkung am Rande: die nächsten vier Tage sind Urlaubsgeschwafel und jugendfrei. Soll ich wieder einen roten Hinweis geben, wenn sich das Lesen wieder lohnt?
Khao Lak. Mein Resort liegt etwas nördlich des Zentrums in sehr ruhiger Umgebung. Es sieht nett aus, auch die Damen hinter dem Counter sind freundlich, bis zu dem Moment, wo sie meinen Pass aufschlagen.
Ihr Gesichtsausdruck wird sehr mitleidig und hektisch wird nach dem englischsprechenden "Gästebetreuer" gesucht. Er ist Schwede und sehr freundlich, teilt mir mit großem Bedauern mit, dass das Resort leider überbucht sei und ich daher in einem anderen untergebracht werde. Das gebuchte hatte 4,5 Sterne, das neue ist das Sentido Graceland Khao Lak mit 5 Sternen. Wie furchtbar. Es liegt zwar noch etwas weiter außerhalb, aber was soll´s. Man würde mich hinbringen, aber da mein Geraffel sowieso noch in meinem Auto ist, reicht es, wenn jemand vor mir herfährt und den Weg zeigt. Ich hätte es auch allein geschafft, aber jemand von meinem Resort muss aus bürokratischen Gründen wohl dabei sein, wenn ich im Sentido einchecke.
Knapp 10 Minuten später sind wir da. Coole Anlage. Leider (nicht persönlich gemeint) sind dort praktisch ausschließlich französischsprachige Gäste eingebucht. Die ganzen Beschriftungen sind also 2,5-Sprachig: Thai, Französisch und rudimentäres Englisch.
Egal, man ist nett und fährt mich mit Golfkarren zu meinem "Private Bungalow". Mit Private Pool, Private Whirlpool und was sonst noch alles. Cool. Die Aircon lässt sich auf einstellige Kelvin-Temperaturen herunterregeln, zumindest fühlt es sich so an. Ok, mit der Unterkunft kann ich leben. Gibt schlimmeres. :roll:
Da ich ja tauchen will, habe ich mir die Seiten einiger Tauchcenter angesehen und zumindest die Namen rausgeschrieben. Adressen sind ja eher schwierig, zumindest für mich in Thailand.
Ich bemühe also meinen reichlich gebrauchten, aber immerhin auch mit Aircon ausgestatteten, weißen Toyota und fahre "in die Stadt". Khao Lak ist nicht so riesengroß, das "Zentrum" erstreckt sich entlang der Hauptstraße, von dort gehen aber noch Seitenstraßen in beide Richtungen ab, landeinwärts sind es, so weit ich gesehen habe, touristisch uninteressante Gebiete, eher Wohngebiete, zur anderen Seite sieht es schon interessanter aus. Ein Tauchcenter liegt direkt an der Hauptstraße (eigentlich mehrere, aber das eine hatte ich auch rausgeschrieben). Und sie haben noch auf! ca. 20 Minuten später bin ich für die nächsten vier Tage eingedeckt. 1 Tag Wracktauchen, dann eine Bootstour auf die Similan Islands, ein Tag Koh Bon mit fast garantierter Manta-Begegnung (Spoiler: keine Mantas, keine Walhaie im gesamten Urlaub. Die gibt´s eh nicht. :hehe: ) und ein Tag Richelieu-Rock. Muss man gesehen haben. Sagen alle. Knapp über 500 Euro für vier Tage/8 Tauchgänge. Günstig geht anders, aber egal. You just die once.
Neben dem Tauchcenter (Dragon irgendwas) ein italienisches Restaurant. Meins. Pizza aus 350°C dürfte steril sein, dazu Cola aus der Dose. Morgen traue ich mich mehr, heute ist Feierabend, morgen geht es gleich um 8 los. Mit Fahrt zum Boot und ähnlichem muss ich also um 7 aus dem Hotel los, schade, kein Frühstück. 7/11 für tankstellenvegetarische Nahrung aufgesucht und zurück zum Sentido.
 
        #103  

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Member hat gesagt:
Anmerkung am Rande: die nächsten vier Tage sind Urlaubsgeschwafel und jugendfrei. Soll ich wieder einen roten Hinweis geben, wenn sich das Lesen wieder lohnt?

Mach dir mal keine Sorgen wir lesen das auch gerne mit.
Das ganze rumgemache mit den Mädels wird sowieso total überbewertet. :lach:
 
        #105  

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Member hat gesagt:
....keine Walhaie im gesamten Urlaub. Die gibt´s eh nicht.

Und ob es die gibt. Allerdings hab ich die auf der anderen Seite bei Chumphon gesehen.

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War ja auch nur mal eine reißerische Bemerkung. Die Viecher sind immer da, wo ich nicht bin. Ich war auch zehn Jahre hintereinander in Schweden im Urlaub - keine Elche. EINMAL nehme ich einen Kumpel mit und wir sind kurz vor der Ankunft bei unseren Freunden. Was steht auf der Lichtung? Eine Horde dieser ach so einzelgängerischen Tierchen, einige mit, einige ohne Schaufeln.
Ich wollte nur der Ungerechtigkeit des Universums Ausdruck verleihen.
Aber coole Fotos! Auch haben wollen!
 
        #106  

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@kelle: Danke, das beruhigt mich. Ich dachte, die anderen wären normal und nur mich interessiert die Landschaft. :hehe:
 
        #107  

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Wieder einmal: Sorry, dass ich so lange nicht weitergeschrieben habe. Vielleicht schaffe ich diesmal mehr.
Momentan sitze ich mal wieder in einer Lounge und warte auf das Boarding eines A380 nach Dubai, um dann mit einem A380 weiter nach BKK zu fliegen, um dann am nächsten Tag mit Thai in einer 777 weiter nach Phuket zu fliegen.

Mit anderen Worten: :urlaub:

Also, wo war ich: Khao Lak. Nacht 1: Allein, kurz, entspannt.
Vor dem Frühstück aufstehen, Tauchsachen verladen, ab zum Boot. Die Wegbeschreibung passt, ich bin vor allen anderen da und darf mich ein wenig am Strand umsehen. Ein paar Longtails liegen herum, weiter draußen ist ein etwas größeres Tauchboot zu sehen, eine Yachten, ein paar weitere Boote. Die Sonne ist gerade erst über den Horizont gekrabbelt, aber es sind schon wieder über 30° und selbst in meinem weißen Mietwagen ist es schon zu heiß zum drin herumsitzen. Am Strand liegt jede Menge Plastikmüll und es laufen ein paar von diesen Geisterkrabben durch die Gegend, diese sandfarbenen, kleinen Krebse, die in Löchern im Sand wohnen und mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit über den Strand flitzen. Wenn man nicht genau hinsieht, könnten es auch einfache Staubflusen sein, aber die gucken nicht so blöd, wenn man mit seinem Fuß mal überraschend den Eingang zur sicheren Behausung zuhält. :hehe:
Irgendwann kommen die beiden Autos vom Tauchladen, ein Bus mit fünf Tauchern plus Guides, ein Pickup mit dem ganzen Geraffel. Ich bekomme auch eine leere Kiste, weil ich ja in den nächsten Tagen wieder mitkomme und so meine Sachen nicht schleppen muss.
Ab auf´s Boot, der erste Ausfall: ein Mädel schneidet sich den Fuß auf, direkt zwischen den Zehen, entweder Glasscherbe oder Muschelschale. Bad Luck, ich bin froh, dass ich nie barfuß im Wasser herumlaufe, Boots oder zumindest Latschen sind in Gegenden, wo es Steinfische und ähnlich amüsante Geschöpfe gibt, eine recht gute Idee.
Der Tauchtag ist grandios, Wracktauchen ist sowieso cool. Die Sicht ist gut, es ist nicht sonderlich tief am Bang Sak Wreck, ein gesunkener, vom Tsunami zerwürfelter Zinnbagger, den die Navy noch ein wenig mehr zerkleinert hat und sich seit ca. 15 Jahren zu einem künstlichen Riff entwickelt. Rotfeuerfische, Drachenköpfe, Weichkorallen mit entsprechendem Fischgefolge - alles da. Echt schön, es ist wenig los und wir haben genug Zeit, alles zu genießen.
Am Abend bin ich ziemlich platt, spüle im Tauchladen noch kurz mein Equipment, esse nebenan eine Pizza, finde mein Resort und meinen Bungalow und penne unmittelbar nach Berühren der Bettoberfläche ein.
 
        #108  

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Die nächsten Tage verlaufen im Prinzip ähnlich. Aufstehen, zum Boot, allerdings zur Marina und per Steg ein großes Boot entern, denn es geht nach Koh Bon bzw. am darauffolgenden Tag auf die Similan Islands, ich glaube 4 und 7, zwei bis drei Stunden Boot fahren, dort gemütlich frühstücken, Tauchen, Mittagessen, Tauchen, zwei Stunden Boot fahren, Sachen spülen, Duschen, Bett.
Koh Bon ist DER Platz für Mantas. Es gibt praktisch eine Garantie, dass man dort welche sieht, in den letzten Wochen davor jeden einzelnen Tag.
Muss ich noch sagen, dass ich keine gesehen habe? :motz:
Egal. Die Tauchgänge waren alle schön. Die Similans waren ziemlich überlaufen von Schnorchlern und Strandliegern, was uns aber beim Tauchen nicht weiter gestört hat. Wir waren ohnehin immer dort, wo kein weiteres Boot war. Sehr nett getimt.

Der letzte Tauchtag sollte mich dann zum Richelieu Rock bringen, auch so ein "must see". Diesmal ging es zu einem anderen Anleger auf einen Catamaran, der uns tatsächlich in 2,5 Stunden zu dem Felsen brachte, wo allerdings schon elf weitere Boote lagen. Das waren allerdings alles Liveaboards, die Taucher waren alle schon wieder aus dem Wasser und machten Oberflächenpause, so dass wir es beim ersten Tauchgang recht ruhig unter Wasser hatten.
Der Felsen hat den Namen des französischen Kardinals bekommen, weil die Korallen überwiegend purpurfarben sind. Das mit dem "must see" kann ich hier tatsächlich unterschrieben, auch wenn man beim zweiten Tauchgang mehr blasen als Wasser vor sich gesehen hat - der Tauchspot ist echt genial. Unglaublich viele Korallen, Fische, Garnelen in allen Farben und Formen.
Muss ich noch erwähnen, dass hier natürlich kein Walhai war? Wie auch, gibt´s ja eh nicht. :cry:
Auf der Rückfahrt zweites Opfer: Ein Cat fährt zügig. Und wenn Wellen unterwegs sind, nimmt er diese Wellen auch zügig. Immer mit einer Hand festhalten, lernt man spätestens bei der Einweisung vor der Abfahrt. Wenn man dann aber zwei Hände für die Spiegelreflex im UW-Gehäuse braucht und es dann schaukelt, steht man vor einem Dilemma.
Was hat Priorität? Kamera, Kinn und Zähne oder Contenance?
Der freundliche Herr aus dem Ruhrpott, der nicht leiser als mit 130dB(A) sprechen konnteund alle, auch bei voller Fahrt, mit seinen beeindruckenden Schilderungen fesselte (ging nicht anders, weghören war nicht möglich, fremdschämen hingegen schon), entschied sich, bis zum letzten Moment nicht zugeben zu wollen, dass die Physik recht hat und taumelte vorwärts. Dann entschied er sich, die teure Kamera schützen zu wollen, die er ohnehin schon in beiden Händen hielt, und hielt sie im vornüberfallen hoch. Und sie blieb auch vielleicht heil, zumindest war der Aufschlag nicht zu hören, nur leider glitt sie dann weiter nach hinten - vom Boot ins Wasser. Sehr schade. Der freundliche Herr verfügte, als er sich vornüber waagerecht auf den Boden des Cats legte, leider noch über Vorwärtsfahrt. Die wurde allerdings von Knien, Ellenbogen und eben dem Kinn zeitnah gestoppt. Weiß jemand, was die Decksfläche eines Kats für eine Struktur hat? Richtig: rauh. Ca. 3 mm-Körnung.
Als der arme Kerl wieder aufgestanden war, habe sogar ich mir die Schadenfreude verkniffen, denn Teile von ihm waren als Bremsabrieb immer noch auf dem Deck verteilt. :jil:
Mir fiel nur die Szene aus dem ersten Werner-Film ein, wo der Bauarbeiter sagt "Klasse Sache, so´n Helm" - "Aber Oginaaal"
Na gut, der Rest (mich eingeschlossen) hat den Trip überlebt.
Der nächste Tag war dann der erste, an dem ich ausschlafen konnte, dann die Sachen schön gespült und unter der Aircon zum Trocknen verteilt. Fernsehen, das erste mal in diesem Urlaub. Was es gab, weiß ich natürlich nicht mehr, ich habe eh geschlafen. irgendwann gegen Abend Pizza reingepfiffen, wieder geschlafen.
Am Morgen noch die inzwischen trockenen Sachen eingepackt, ausgecheckt und wieder todesmutig mit dem Auto zum Flughafen Phuket. Der Rückflug mit Thai war unspektakulär und ich war am frühen Abend wieder im Hotel nahe der Soi Cowboy. :mrgreen:
 
        #109  

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Erstmal Dusche, Flüssigkeit zuführen, 2 Stunden schlafen.
Hier wäre dann wieder der Hinweis: der jugendfreie Teil endet hier gleich.
Gegen 20:00 auf in die Soi Cowboy. Eigentlich nicht, aber es war der naheliegende Weg in Richtung "was zu Essen".
Streetfood ist eigentlich nicht so meins, aber es roch ganz lecker und wurde gerade erst aufgebaut, also ein paar Spieße reingetan. Waren echt lecker.
Danach bin ich kurz ins Baccara. Mal unten schauen, noch nicht viel los, nette Mädels zwar, aber noch unmotiviert, kaum Kunden. Also in den ersten Stock getigert, auch nix los. Zweiter Stock - gar nix. Wieder runter und wer läuft mir auf der Treppe in die Arme? - May! Ich hatte von ihr keine Antwort auf meine Anfragen via Facebook bekommen, aber nun war sie ja da, freute sich auch augenscheinlich mich zu sehen und ich fragte sie prompt, ob sie mit mir kommen will.
Wollte sie natürlich, musste aber erst noch was mit Mamasan klären. Ich sollte inzwischen was trinken und bekam von ihr ein Bitter Lemon hingestellt. Nach einer halben Stunde setzte sie sich zu mir und wir versuchten, uns zu unterhalten. Da weder sie noch ich die Ablage übertönen konnten, haben wir uns recht schnell entschieden, die Location zu wechseln. Ich zahlte die Barfine und wir gingen zu McD, ein Stück die Suk hoch, und haben uns ein wenig unterhalten.
Nach dem Essen dann zum Hotel und unter die Dusche. Alles, was dann passiert ist, gab es schonmal in einem früheren Teil dieses Berichts, das hat es aber nicht weniger schön, oder sollte ich schreiben: weniger geil gemacht. May kann blasen. Ich weiß auch nicht wie, aber sie hat es geschafft, mich wieder zweimal hintereinander auszusaugen. Nach der Dusche haben wir Pläne für die nächsten beiden Tage gemacht. Ich habe ihr gesagt, ich wolle etwas von BKK sehen, sie soll es aussuchen und quasi "Fremdenführerin" spielen.
Thai-Mädels sind es nicht gewohnt, entscheiden zu dürfen, oder? Sie fragte noch öfter nach, ob ich zu diesem oder jenem Lust hätte, ich meinte nur, sie solle aussuchen, was sie meint, dass man in BKK gesehen haben müsse.
Nach einer ziemlich kuscheligen Nacht und einem sehr anregenden Frühsport ging´s dann zum Frühstück.
Hiernach unterbreitete sie mir dann ihre Tagesplanung: eine ziemlich große, goldverkleidete Pagode, deren Namen ich leider vergessen habe, und den Kings Palace. Morgen dann Aquarium und das Haus von Jim Thompson.
Ok, gesagt, getan. Pagode und/oder Tempel fand ich schon sehr spannend, May fand das Hochlaufen auf den Hügel (Ach ja, ich hab´s: "Golden Mount" hieß das Ding, glaube ich) ziemlich anstrengend. Sie hat dann irgendwo Geld in eine Dose geworfen und einen Becher mit Stäbchen geschüttelt, bis einer hoch stand und sie in einer danebenhängenden Erklärung nachschauen konnte, was Buddha denn so über ihre Zukunft sagen würde. Irgendwie war sie danach sehr traurig, leider habe ich trotz vieler Versuche nicht alles herausbekommen, was da nun draufstand. Was ich verstanden habe, war nur, dass sich in den nächsten Jahren noch nichts in ihrem Leben ändern sollte. Das hätte mich vermutlich auch traurig gemacht an ihrer Stelle und ich versuchte, ihr noch eine gute Zeit zu bereiten.
 
        #110  

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Deine Schreibe ist echt klasse! Ich hatte mir schon gedacht, dass Du May nochmal über den Weg läufst. Freue mich sehr für Dich und bestätigt mal wieder, dass die ganze Schreiberei über Kontinente nichts bringt. Einfach nur vor Ort sein und alles fügt sich komischerweise von ganz alleine...Bitte weiterschreiben!
 
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