Thailändisch lernen

Thailand UNHEILBAR-Buchauszug: Bangkok und Kanchanaburi

        #31  

Member

habe es auch schon fertig gelesen, hat nur 3 Tage im urlaub gedauert.
Echt empfehlenswert!
Gruss Taz
 
        #32  

Member

@ taz

freut mich sehr, dass dir mein erstes buch gefallen hat. waere dir ueber eine
kleine "lesermeinung" auf meiner kuenftigen website sehr verbunden:
http://www.flf-book.de/Benutzer/UNHEILBAR.htm

so, weiter geht es mit der leseprobe:

Die Füsse des Patienten werden auf einen zweiten Stuhl hochgelegt und der Arzt bereitet sorgfältig eine kreislaufstabilisierende Injektion vor. Nach dem eingehenden Check der Vitalfunktionen kann nun die eigentliche Diagnose beginnen. Nach der international anerkannten Glasgow-Coma-Scale (Bewertungstabelle eines bewusstlosen Patienten) erreicht derPatient nun elf Punkte, und befindet sich somit in einem offensichtlich schon nicht mehr lebensbedrohenden Bereich.

Inzwischen trifft auch der Assistant Manager des Hyatt ein und erkundigt sich nach dem Befinden von Mister Kant. Er ist ein begabter Thai und wurde für diesen Job ausgesucht, weil er neben guten Abschlüssen einer renommierten Hotelfachschule in der Schweiz auch noch neben Thai und fliessendem Deutsch drei weitere, brauchbare Fremdsprachen beherrscht.

Dao hält den entblössten linken Arm des Patienten, so dass Dr. Benchai seine Injektion intravenös geben kann. Mr. Kant schlägt die Augen zwar sporadisch auf, aber seine Wahrnehmung scheint immer noch stark getrübt zu sein. Puls und Blutdruck stabilisieren sich, und schliesslich kehrt die Gesichtsfarbe langsam in das blasse Faranggesicht zurück.
Dr. Benchai sieht sich um, er entdeckt die feinen Narben in Pan’s Gesicht. Er macht sich Gedanken, was da wohl passiert sein konnte – so eine sympathische Frau, denkt er sich und befindet, die Narben sehen nicht zwingend nach den Folgen eines Verkehrsunfalls aus. Diese Dame mit dem trotz der Narben sehr hübsch wirkenden Gesicht hätte sicher eine Menge zu erzählen. Ein flinker Blick auf die unberingten Finger ihrer Hände bestätigt seine Vermutung – diese Dame ist noch zu haben.

Wiramot Benchai, Doktor der Medizin, Facharzt für innere Medizin, Absolvent der elitären Universität Chulalangkorn, ist mit seinen 39 Jahren überzeugter Junggeselle. Den wilden Partyjahren auf der Uni folgte eine nicht weniger wilde Zeit als Assistenzarzt in mehreren Krankenhäusern. Willige Schwestern und Arzthelferinnen gab es überall. Imagegewinn und zu erwartender Wohlstand als Ehefrau eines Arztes sorgten für weibliche Kandidaten, die bis an den Rand des Möglichen gingen, um Wiramot Benchai ihre Gunst zu signalisieren. Doch der wies alle diese Versuche als zu plump zurück. Er nahm sich vor, bei der Wahl seiner Partnerin nur die höchsten Kriterien anzusetzen. Und eine Frau, die so unmissverständlich ihre Bereitschaft anzeigte, war sicherlich nichts für ihn.

Mr. Kants Zustand stabilisierte sich nun weiter. Dao wechselte fortwährend die feuchten Tücher auf der Stirne des Patienten. Pan konnte sich endlich wieder ihrem Betrieb zuwenden und fragte Dr. Benchai und den immer noch anwesenden stellvertretenden Geschäftsführer nach ihren Kaffeepräferenzen.

*
 
        #33  

Member

So, das war das gesamte erste Kapitel. Wir naehern uns dem Ende der "Leseprobe" hier, aber ein wenig kommt noch - versprochen!

Danke fuer eure Aufmerksamkeit, im Anschluss an diese Postings gibt es noch einmal ein zeitlich befristetes Sonderangebot exklusiv fuer Forenmember.

ciao

abstinent
 
        #34  

Member

Sompoth’s Flucht und der Geldregen




Sompoth krallt sich am Lenkrad fest, um das Zittern seiner Hände etwas unter Kontrolle zu behalten. Auf den zurückliegenden 60 Kilometern kurvenreicher und steiler Piste von Pilok bis her zum Stausee hat er seinem Mitsubishi Pajero alles abverlangt, was so ein Luxusgeländewagen hergibt. Buddhaseidank gab es so gut wie überhaupt keinen Gegenverkehr auf der gesamten Strecke, denn er benötigte bei seiner halsbrecherischen Fahrweise die gesamte zur Verfügung stehende Fahrbahnbreite für seine Kurverei den Pass erst hinauf und dann wieder hinunter.

Aber wer will schon nach Pilok? Es ist die regenreichste und westlichste Stelle Thailands, direkt an der burmesischen Grenze gelegen. Eine alte Zinnmine hatte hier in früheren Zeiten einmal für Boomtowncharakter gesorgt, aber das ist nun schon viele Jahre her. Schmuggler gab es dort zuhauf, illegale Burmesen und das wenige Personal vom Pipelineservice, welches die staatliche PTT oder Por Thor Thor-Gesellschaft an diesen schrecklichen Ort abkommandiert hat, um die riesengrosse Pump- und Volumenmess-Station an der Rohrleitung zu betreiben.

Die Gas-Pipeline, vom burmesischen Hafen im Indischen Ozean bis in die Industriegebiete weit im Osten Thailands führend, hat für Sompoth keinerlei besondere Bedeutung, aber ihr hat er die Tatsache zu verdanken, das es hier nun eine Asphaltdecke auf der Fahrbahn gab. Sompoths Scheibenwischer arbeiten im Schnellgang und halten die Sicht nach vorne auch in den tief hängenden Wolken hier oben auf dem Pass frei. Der feine Nieselregen, der hier so viele Tage im Jahr vorherrscht, lässt zwar die Vegetation recht üppig gedeihen, aber er wäscht auch permanent Erdreich und Geröll von den Hängen auf die Fahrbahn.

Sompoth ist völlig erschöpft, das Schlafdefizit, die nächtliche Raserei zur Grenze, das lange Warten auf den Kurier, das Handgemenge, der Blutverlust und nun die Rückfahrt. Seine linke Schulter schmerzt bestialisch, und die Stichwunde scheint bereits nicht mehr zu bluten. Doch auf dem schweissnassen Hemd Sompoths zeichnet sich ein grosser Blutfleck ab. Mehrfach drohte er unterwegs einzunicken, doch die kleinen, braunen Kratingdaeng-Fläschchen aus der Kühlbox zwischen den beiden vorderen Sitzen haben ihm jedes Mal weitergeholfen. Ein typisch thailändischer, aufputschender Zaubertrank mit dem Geschmack flüssiger Gummibärchen. Einstmals zunächst nur als Wachmacher für siamesische Überlandtrucker und Busfahrer angerührt worden, verhalf ausgerechnet ein österreichisches Marketinggenie dem Zeug erheblich später zu Weltruhm.

Ein immer dringlich werdender Druck von der Blase her zwingt ihn schliesslich zu einem ersten Stop seit dem rasanten Aufbruch in Pilok. Hier, an der Flanke des Stausees verläuft die Strasse recht lang geradeaus, und er würde seine Verfolger bereits ausmachen können, bevor er selber in deren Reichweite wäre. Sein Blick gilt der hinter ihm liegenden Hügelkuppe, während er mit der rechten Hand an seiner Hose nestelt.

Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass jemand die Leiche so schnell entdeckt und die richtigen Schlüsse daraus zieht. Es gab keine Zeugen und die tiefen Wolkenbänke ringsherum sorgten für einen nebelartigen Sichtvorhang. Mord war es nicht, denn alles verlief eher ungeplant – man könnte es mit etwas Fantasie als Notwehr bezeichnen, aber wer würde Sompoth schon Glauben schenken. Ihm, dem Neuling im Distrikt – dem Hotelier und Berufssohn. Schnelles Geld wollte er machen, sein wohlhabender Vater hielt ihn finanziell schon immer an einer sehr kurzen Leine, viel zu kurz für seinen aufwendigen Lebensstil.
 
        #35  

Member

Aber alles ging diesmal daneben, erst blieb der Lieferant aus – dann die nörgelnden Anrufe der Aufkäufer, die in immer kürzeren Abständen erfolgten. Dann war sein Fahrer und Vertrauter Preecha immer noch nicht von seiner Auftragsfahrt nach Bangkok zurück. Mit den Burmesen wollte Sompoth eigentlich nie direkt handeln. Alle vorhergehenden Geschäfte wickelte Preecha als sein Kurier immer für ihn ab.
Amphetamine sind weder sperrig noch schwierig zu verstecken. Innerhalb solch einer normal grossen ,Malee‘-Konservendose können immerhin 1.000 Stück davon untergebracht werden, und der 12-er Karton im Fussraum hinter dem Beifahrersitz beinhaltete genug von den kleinen Pillen, um den geschätzten Tagesbedarf der Megametropole Bangkok zu befriedigen.

Eine unachtsame Bewegung mit dem verletzten Arm nach verrichteter Notdurft bringt die Wunde in Erinnerung, ein heftiger Schmerz durchzuckt Sompoth - aber er lauscht auf! War da nicht eben ein entferntes Motorengeräusch zu vernehmen? Seine Wahrnehmung betrog ihn nicht, denn aus Richtung Thong Pha Phum kommend quälte sich ein als Minibus umgebauter Pickuptruck den Berg hinauf. Solche in Thailand auch Songtheow genannten Sammeltaxen, sind in den entlegeneren Provinzen oft die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel. Sompoth steigt schnell wieder in seinen Wagen, wartet aber mit der Weiterfahrt bis ihn der Songtheow passiert und Minuten später in seinem Rückspiegel entschwindet. Die restlichen Kilometer bergab sind ein Pappenstiel für ihn, nur noch eher seichte Kurven und viele Geradeausstrecken, wenn bloss das heftiger werdende Pochen im Schulterbereich nicht wäre!

Er beisst die Zähne zusammen und entwirft einen Plan, wie er möglichst ohne gesehen zu werden zumindest in ein sauberes Hemd oder T-Shirt wechseln kann. Der rettende Einfall kommt ihm schnell und die Durchführung seines Plans wird sicherlich nur wenig Zeit in Anspruch nehmen.

Kurz nachdem er an dem östlichen Ende des Khao Laem-Stausees vorbeifährt, vernimmt er ein sehr ungewöhnliches Geräusch. Ein überirdisch klingendes Wummern dröhnt unüberhörbar in seine Ohren und er beobachtet, wie Augenblicke später eine Gruppe von vier Helikoptern im Formationsflug langsam in niedriger Flughöhe von rechts in sein Gesichtsfeld schwebt und in einem für ihn nicht von seinem Standort aus einsehbaren Bereich hinter der Staumauer zu landen scheint. Er kennt den kleinen Park dort von früheren Besuchen, erinnert sich auch gut an den beschrankten Zufahrtsweg mit den uniformierten Wächtern.
Ihm ist auch bekannt, dass die thailändische Stromproduktionsgesellschaft EGAT ihre Anlagen am See, den 300 Megawatt-Generator, die Umspannwerke sowie die Techniker und Ingenieure hier von einem kleinen Kontingent aus Soldaten der thailändischen Armee schützen lässt. Etliche seiner Hotelgäste rekrutieren sich aus dem Inspektionspersonal, welches im Auftrag der EGAT alle thailändischen stromgenerierenden, hydroelektrischen Anlagen in regelmässigem Turnus überprüft. Seinem ,Cityhotel‘ genannten Beherbergungsbetrieb direkt am Fluss waren diese wiederkehrenden Inspekteure sehr recht, denn diese kamen auch während der touristenarmen Regenzeit und schraubten somit die Auslastungsquote des Cityhotels in annähernd akzeptable Bereiche.


*
 
        #36  

Member

Da hat sich so ein wichtigtuer namens Kheiko netterweise das buch / meines auch voellig verrissen. Kennt jemand den typen? kann vielleicht der eine oder andere der das/die beiden bücher gelesen hat eine etwas freundlichere rezession schreiben? danke!

ungültiger Link entfernt

musste trotzdem ein wenig lachen.

ungültiger Link entfernt

gruss
tt
 
        #37  

Member

@ tischtuch

Anhang anzeigen 40.gif who the f..k cares :hehe:

wenn so ein hinterfotziger schmierenkomoediant und scheisshausparolenschmierer seinen seich in irgendeine website packt. ich habe meinen rezensenten eine seite bei flh eingerichtet, und auf diese werde ich auch in meiner website verlinken.
den lesern meines buches danke ich, die dort ihre meinung eingetragen haben:

http://www.flf-book.de/Benutzer/UNHEILBAR.htm


den flh-service kann ich uebrigens waermstens jedem autoren empfehlen, die jungs sind cool drauf und bieten ein massgeschneidertes programm.

ciao

abstinent
 
        #38  

Member

@tt,

fahr doch mal beim Kheiko vorbei. der wohnt bei dir mehr oder weniger um die ecke. vielleicht kannst du seine schwere geisteskrankheit diagnostizieren und man könnte sich gedanken über eine geeignete therapie für ihn machen.
der schreit ja förmlich um hilfe. :?
 
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