Thailändisch lernen

Tagebuch eines Lustreisenden. Bangkok, Angeles, Subic.

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Den letzten Tag genießen wir noch einmal ausgiebig am Pool des Treasure Island. Biertrinkend aus Kunststoffbechern im Wettlauf gegen die Biererwärmung (nicht Erderwärmung). JJ+J leihen sich einen Jetski, was unerwartet kompliziert ist. Zwei im Wasser sind trotz Reparaturversuchen nicht dauerhaft in Gang zu bringen. Weit draußen müssen sie auf dem 3. abgeschleppt werden und erhalten schließlich das einzig funktionierende üppig motorisierte Exemplar. Nach der Tour wirkt Jean noch verängstigter als davor.

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Zur Feier des letzten Abends spendiere ich mal was „Feines“: Steak-Dinner im Wild Orchid Hotel. Man sitzt ganz schön, eine Band spielt. Die angelernte Bedienung hilflos wie überall. Doch der Weißwein kalt. Der hat uns dann auch eiskalt erwischt. Jean ist Wein nicht gewohnt: Sie setzt vorsichtig das Glas an –und hats, quasi ohne zu schlucken, mit einem einen Zug geleert. JJ und ich müssen losprusten. Ich mache einen zweiten Versuch: Kredenzt, zum Wohl…und schupp!! –wieder intus.

Das wird zum running gag unserer Reise, noch auf der Rückfahrt, wobei wir die Szene immer weiter ausmalen: elegantes Lokal, vornehmer Kellner, Petrus soundso. Jean setzt zum Kosten an: und Zack!

Wunschkonzert. Wir dürfen uns ein Lied aussuchen. Meine Bitte wird mir gewährt. Ich darf auf die Bühne und mein Lied selber vortragen (You`ve got a friend). Anschließend frag ich JJ um seine ehrliche Meinung, wie es denn geklungen hat. Seine Antwort: Furchtbar!
 
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Unsere allabendliche Barrunde führt uns in einen kleinen Laden, in dem tatsächlich etwas Stimmung aufkommt. Wenn auch nicht bei Lisa. Ich hab dort gleich eine im Arm, bei der ich sofort das Gefühl habe, dass diese dort schon immer ihren angestammten Platz hatte. Was gibt es reizvolleres, als dieses Gefühl des Vertrauten im Unbekannten? Das sonst nur der Traum ermöglicht, in dem der Reiz des Neuen mit dem Vertrauten, im Leben unvereinbar, mühelos verschmelzen kann. Ein Glückstraum von gelassener Aufregung. Ein Gewinn ohne Risiko. Ein Drama mit der Gewissheit des Happy End.

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JJ bringt einen Landsmann in unsere Runde. Was diese Begegnung ungewöhnlich macht, ja verblüffend, ist jedoch nicht die gemeinsame Nationalität. Sein Geburtsort ist meiner. Er ist im selben Jahr geboren. Im selben Monat. Einige Tage liegen wir auseinander. Und er trägt meinen Vornamen.

Nach einer fatalen Diagnose entschloß er sich gegen den Eingriff und weitere aggressive Behandlung und flog in die Philippinen, wo er geheiratet hat und schon seit einigen Jahren, ungewöhnlich bei seiner Erkrankung, lebt in der Hoffnung, dass die Naturheilmittel ihn dauerhaft gerettet haben.

Wir laden meinen Quasi-Zwilling und seine Frau ein, den Barhop mit uns fortzusetzen.

Mit der Gesangskarriere wird’s nichts werden, das weiß ich spätestens seit meinem Dinnerkonzert. Das soll uns jedoch nicht davon abhalten, den Abend mit Karaoke zu beenden. Ja, auch das gibt’s in Subic. Eigentlich braucht man Angeles überhaupt nicht. Irgendwann klappt JJ der Kopf auf die Tischplatte, „always tired“. J bringt ihn nach Hause und Lisa und ich lassen es ganz langsam ausklingen.
 
        #43  

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Als uns der Fahrer vorm Central Park abgesetzt hat, beäugt er den Tipp und fragt schüchtern, ob ich die Fahrt schon bezahlt habe. Mist, das hab ich doch tatsächlich vergessen. Die Rückfahrt haben wir lachend und in bester Laune verbracht. Jean hat sich den Wein wirklich verdient. Und JJ hat mit seinem Müdigkeitssyndrom auch zur Erheiterung beigetragen, mit Jeans ausführlicher Beschreibung ihrer Wiederbelebungsversuche.

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        #44  

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Lieber Pcpatient,
nach langer Zeit des Vormerkens hab ich deinen Bericht nun endlich gelesen.
Einsame Klasse, danke!
LG,
@Figaro
 
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        #45  

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Vielen Dank Dir, Thailover, und auch den anderen für die anerkennenden Worte. Es geht bald auch noch weiter mit dem Bericht. Stecke gerade in der initialen Reiseplanung. Momentan dreht sich noch das Karussel, das meine nächste Reise bestimmt (Mittelamerika, Afrika -Ghana oder Gambia- oder doch wieder Asien).
 
        #46  

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Vielleicht ist es gut, auch mal ohne Überlegung zu handeln, um das Spektrum seiner Erfahrungen zu erweitern. Der Kopf verhindert ja einiges. Nachdem wir zusammen mit Ana, die wir zuhause mit Geburtstagsglückwünschen und Drinks überrascht haben, in ihrer Bar Saphire eingetroffen sind, stellt mit J ein Kollegin vor. Eine kleine Dralle, die sei No1 for f…. .

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No1?

J hat also erraten, was mich wirklich nach Angeles geführt hat. Ana darf sich aussuchen, an welchem Tag ich auch Sie noch einmal auslöse und entscheidet sich für sofort. Zusammen mit Lisa und No1f sind wir also zu viert, plus JJ und J.

Um die nicht unbeträchtliche Auslöse-Investition zu rechtfertigen, warte ich nicht ab, bis alle restlos abgefüllt sind –im Laufe der Angeles-Jahre lernt man dazu- sondern schalte ein kleines Intermezzo im Zimmer ein. Ich bin nämlich schon sehr gespannt darauf, ob No1f ihrem Ruhm gerecht wird.

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Im Zimmer zeigt sich dann, dass in Hinblick auf Frauen Männer und Frauen doch einen etwas anderen Geschmack haben. Was für J vielleicht No1 ist, stellt sich doch als ziemlich lahmes Badeentchen heraus. Einzig dem haptischen Reiz ihrer elastischen Drallheit vermag ich etwas abzugewinnen. Nachdem Pflicht und Schuldigkeit getan sind, darf sie auch noch Lisa erfreuen, wobei für mein Empfinden auch hier zu viele Direktiven nötig sind. Gleichwohl war es kein vollständiges Fiasko.

Als faules Ei entpuppt sich das Mäuschen erst später auf unserer weiteren Barrunde, klimpert beständig auf ihrem Handy, vermittelt ein Ausmaß des Desinteresses, das fast schon interessant ist. Irgendwann, leider viel zu spät, setzte ich mich über Anas Einwände hinweg und schicke sie fort.
Zu ihrem philippinischen Freund, mit dem sie uns anderntags Hand in Hand über den Weg läuft. Hoffentlich ist sie dort die No1.
 
        #47  

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Früh morgens treffen wir in der Karaoke JJ und J wieder. Beim Säulenbier gelingt es mir, ein Gleichgewicht zwischen Zu- und Abfluß herzustellen und das unbegrenzt ohne Trunkenheit.


Obwohl sie doch unbedingt heute losziehen wollte und auch noch am nächsten Tag auf den Vulkanausflug mitgewollt hätte (der dann ohnehin ausgebucht war), will Ana gegen 6:00 „den Abflug“ machen und drängt darauf, dass wir ihr Handy aus dem Zimmer holen. Damit habe ich nicht gerechnet. Verärgert wie ich bin, erfülle ich ihren Wunsch erst eine Stunde später, von der Karaoke geht erst noch ins Voodoo.

Nachdem dort die Stimmung wieder gestiegen ist und wir irgendwie noch eine äußerst lustige Freundin von Ana eingefangen haben (nicht ausgelöst) und ich mich innerlich schon auf einen Vierer in leicht abgeänderter Besetzung freue, finden Lisa und ich uns, eben noch zu viert im Zimmer, verblüfft einen Augenblick später dort zu zweit wieder. Ich bin mir sicher, die beiden hatten noch etwas vor, und ebenfalls, wenn der Ärger auch inzwischen verflogen ist, dass ich die liebe Ana so bald nicht wieder mit auf Tour nehmen werde.

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        #48  

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Am nächsten Abend landen Lisa und ich in der Q-Bar. Ein vielleicht 60-Jähriger spendierfreudiger Mitstreiter, für einen Polen gar nicht sehr gesprächig, oder einfach nur betrunken, mit dem wir einen Tisch teilen, lädt uns beide wie auch sei umfangreiches Harem zu einem Drink nach dem anderen ein. Nachdem ich mich revanchiert habe, geht es im selben Rhythmus weiter. Schließlich sind wir beide beinahe für lau ganz schön abgefüllt.


Eine recht rassige Tänzerin hat es mir angetan, ich lupfe sie von der Bühne. Nachdem auch unser
Sponsor gegangen ist, dränge ich umgehend zum Hotel. Noch können wir laufen. Die Rassige macht Einwände geltend, die ich nicht gelten lassen. Barhop können wir als Nachspiel noch einplanen.

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Im Zimmer muß Lisa der dann beibringen, dass gutes Aussehen alleine nicht genügt. Erst wollte sie nur bumbum, erst allmählich war sie zu etwas mehr bereit. Zur Belohnung nehme ich sie danach auf den versprochenen Barhop. Lisa fragt artig, schon im Aufzug, ob sie nicht im Hotel bleiben könne.

Das ist mir recht, um die andere etwas eingehender studieren zu können. Lisa nutzt derweil die frühe Stunde, um allein im Pool zu schweben und den Ausblick auf die erwachende Stadt zu genießen. Nach einigen Bieren, der Morgen graut, tausche ich mit meiner neuen Bekanntschaft Telefonnummern. In der Gewissheit, das Grund und Anlaß, sich erneut zu treffen, zu gering sind.
 
        #49  

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Frühstück auf Philippinisch


Versprochen ist versprochen. Wir besuchen Lisas Zuhause. Von der Perimeter Rd. biegt das Trike in eine bei Koreanern äußerst beliebte Geschäftsstraße mit einer Vielzahl koreanischer Restaurants ab und schließlich in eine Barackensiedlung. Die unbefestigten Gassen werden immer enger. Schließlich müssen wir zu Fuß weiter. Das Viertel ist stark bevölkert, an jeder Ecke und jedem Hauseingang sind unzählige Kinder, die meisten mit laufender Nase. An einem Kiosk besorgen wir Süßigkeiten für die verwandte Kinderschar, die uns bald mit großen Augen in der guten Stube umringt.

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Lisa schicke ich los, flüssige Süßigkeit für die Erwachsenen zu besorgen. JJ ist sogleich von einigen Backfischen umschwärmt, die alle wissen wollen, ob er denn schon verheiratet sei (und die sich vielleicht vorstellen, dass man dies andernfalls gleich hier innerhalb der nächsten halben Stunde besorgen könne). Lisas Schwester Abby verrät, dass, wenn er ihr Freund wäre, sie fortan, allzeit bereit, auf das Tragen jedweder Unterwäsche verzichten würde.

Nachdem der Trike-Fahrer, der uns hier wieder rausbringen soll, schon um die Ecke schaut, erkaufen wir uns Aufschub, indem wir ihn auch zum Bier einladen. Lisa zeigt mir indes ihre private Hütte, ein Holzhäusel am Steilufer eines Baches, in dem das wichtigste Utensil sicher das Moskitonetz ist. Der Holzverschlag erinnert an einen Gartenschuppen. Ich muß schlucken, auch als ich die Bilder an der Wand sehe.


 
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Abby im Liebestaumel kommt mit in die Stadt, kehrt aber bald, für JJ ist sie zu alt, zu ihrer Kinderschar zurück. Und dann beginnt der letzte, feuchte Abend. JJ und J, zunächst miteinander beschäftigt, treffen wir in der Tribal Bar wieder, neben dem Saphire, wo JJ mit Barkeeper und DJ schon auf Du ist und wo eine ausgelassene Stimmung herrscht. Ich mache den Fehler, nach einigen Freirunden auf Kosten des Hauses Jäger-Bomb zu spendieren (bei der abschließenden Rechnung sehe ich offenbar nicht nur doppelt).


J ist maximal abgefüllt und geht in ihre Bar nebenan, um dort, sonst eher schüchtern, enthemmt auf der Bühne zu tanzen. J verliert den Ring, den sie ihm für teures Geld gekauft hat. Und ihren verliert sie im Lauf des Abends auch. J ist voll wie keine Haubitze und stolpert zurück zum Hotel.

Ich muß verhindern, dass J mir danach in der Bar an die Wäsche geht. Irgendwann bringen wir sie zu ihrem Liebsten. Der ist aber derart weggetreten, dass die Security seine Zimmertür öffnen muß, damit die Versöhnung der ringlosen Verlobten stattfinden kann.

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