Ich finde auch das Christkind/Weihnachtsmann ist kein geeigneter Vergleich, denn dafür gibt es keine für mich glaubhaften Belege. Für Bargeldverluste gibt es Kriminalstatistiken, Zeitungsberichte und Erfahrungen im eigenen Umfeld bzw. bei mir ja auch selbst schon passiert. Das ist für mich wesentlich weniger fiktiv als das Christkind.
Zu behaupten, dass sei fiktiv und angenommen, dass so etwas passiert, das ist genau so ein Unsinn, wie zu behaupten, dass ein Überfall ein "Allgemeinrisiko" sei, das häufig eintritt.
Ich bekomme es auch immer mit der Angst zu tun wenn mir ein Versicherungsvertreter erklärt was mir alles widerfahren könnte und mir das dementsprechende Antidot in Form einer Police empfiehlt. Am nächsten Morgen sieht die Welt dann schon wieder freundlicher aus.....
Diese (fiktiven und angenommen) Geschichten von Raubüberfällen, kompletten Plünderungen nach Unfällen oder in dunklen Gassen und durch Hotelpersonal das einem den Safe öffnet und sonstigen Schreckgespensten- die es im Einzelfall geben mag oder die vorkommen könnten- als Allgemeinrisiko hinzustellen ist meiner Meinung nach auch gewagt. Da hast aber dann eh ein größeres Problem wenn dir sowas passiert als den momentanen Verlust der Summe xy. Und wenn jemand der auf KK setzt nur noch in der Unterhose dasteht weil DIE nicht nachgesehen haben was für sie verwertbar ist sondern erstmal alles mitnehmen ist auch Schluss mit lustig. An solchen Tagen bleibt man eh besser zu Hause oder hofft das sie nie vorkommen.
Bei einer Versicherung muss ich aber Geld bezahlen. Die Versicherung nimmt mir das Risiko für einen Betrag x ab. Das muss man sich dann halt im Einzelfall überlegen, wie groß die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Schadenssumme sein würde, ob man so eine Versicherung zu meinen braucht. Beispielsweise eine Reiserücktrittsversicherung für meine Flüge schließe ich nie ab. Die Kosten stehen dabei für mich nicht im Verhältnis zu dem Schaden. Selbst wenn ich ein mal jetzt einen Flug nicht wahrnehmen sollte und auf den Kosten sitzen bliebe, würde ich finanziell langfristig noch besser da stehen, als wenn ich jedes mal eine Versicherung bezahlt hätte.
Würde ich aber die Rücktrittsversicherung ohne zusätzliche Kosten dazu bekommen, wieso sollte ich sie dann nicht nehmen. Dann muss ich ja nicht mehr zwischen Kosten und Erwartungswert abwägen, sondern habe nur einen Vorteil damit.
So verhält es sich aus meiner Sicht auch mit der Visa Karte. Ich würde das ja alles verstehen, wenn man zurecht sagt, dass das Bargeld geklaut wird, das kommt vielleicht bei 100 Urlauben wenn überhaupt ein mal vor, aber durch die KK Nutzung entstehen wir jeden Urlaub Kosten von 50€. Dann wäre das ja ein nachvollziehbares Argument.
Aber es ist ja im Gegenteil so, dass durch die KK keinerlei Kosten entstehen und ich finanziell mit der KK immer besser abschneide, warum wurde ja zu genüge breit getreten. Und dass ich es zudem noch bequemer habe, denn die ATM kann ich 24/7 an jeder Ecke in Anspruch nehmen und die Wechselstuben nur zu den Öffnungszeiten*.
Wenn ich ohne Mehrkosten die Wahl habe, zwischen im Fall der Fälle nur mit Unterhose da zu stehen und zusätzlich 3.000 oder 100 Euro Bargeldverlust, dann ist für mich offensichtlich, welche Variante das geringere Übel wäre.
(*Womit auch noch mal die Nachteile vom Bargeld genannt wären, die siehst du zwar nicht - warum weiß ich nicht - aber vielleicht ist der Komfortgewinn für dich egal und die paar Euro Wechselkurs- und Zinsvorteil auch, das ist ja ok. Für mich sind das halt Nachteile beim Bargeld und die Begründung wohl nicht eher objektiv als fiktiv.)
Bin mal gespannt wie das evtl. zukünftig gehandhabt wird, wenn die Verluste die durch den KK- Missbrauch entstehen in die Höhe schiessen das die Einnahmen durch diese die Ausgaben übersteigen, ob dann auch immer noch fleißig rückerstattet wird weil der User dieser ja nichts dafür konnte bzw. nicht grob fahrlässig gehandelt hat.
Das ist dann schon eher ein Argument aus dem Bereich, der Himmel fällt uns vielleicht morgen auf den Kopf. Die Banken handhaben das ja aktuell nicht aus gutem Willen und Kulanz so, sondern es steht so in den AGB. Wenn sich die AGB dahingehend ändern sollten, wie es mit der Risikoverteilung bei einem Missbrauch aussieht, wird man wohl neu abwägen müssen.
Ebensowenig wie mir jemand plausibel erklären kann warum ich zukünftig alles auf eine Karte (plus 2-3 Backupkarten setzen sollte)
Soweit ich die Diskussion wahrgenommen habe, hat niemand probiert zu erklären, dass man
alles auf 2-3 Karten setzen solle und aus meiner Sicht wäre das auch nicht sinnvoll. Was empfohlen oder erklärt wurde, ist doch nur, dass die Plastikkarten als Hauptbargeldquelle bei den aktuellen Bedingungen die beste Wahl sind, da sie von Kosten für den Geldwechsel und dem Komfort dabei Vorzüge haben und zu dem kein Schadensrisiko bergen.
Sich nur darauf zu verlassen ist aber natürlich nicht sinnvoll. Sonst steht man zwar nicht in Unterhose aber sprichwörtlich mit herunter gelassener Hose da, wenn es mal ein technisches Problem oder ähnliches gibt. In Jakarta am Flughafen beispielsweise hatte ich die Hoffnung damals schon fast aufgegeben, dass doch noch irgendein Automat meinen Wunsch nach Bargeld erfüllt.