...''Lita ist mein zweites Mädchen. Von dem ersten habe ich
die Schnauzegestrichen voll, die hab ich zum Teufel gejagt.''
´´Warum denn dass?''
''Die war nicht ganz sauber, ich hab mir die Pfeife verbrannt. Jetzt
habe ich eine Spritze bekommen und muss insgesamt 3 Tage koscher
leben, bevor ich mit ihr aktiv werden kann. Glücklicherweise ist die
Zeit der Enthaltsamkeit morgen vorbei. Lita ist schon ganz scharf
darauf. Ihr wäre es heute lieber als morgen.''
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, machten wir zusammen noch
einen kleinen Bummel, tranken noch ein paar Bierchen und nahmen uns
dann ein Taxi zurück zum Hotel. Wir gingen zum Aufzug, vor dem
bereits ein Paar wartete. Ich erkannte in dem Typen den LKW-Fahrer
wieder, der so schäbig von seiner Frau gesprochen hatte. Ich wusste,
dass heute sein letzter Abend war und er morgen fliegen würde. Ich
erzählte Karl-Heinz kurz von dem Gespräch, was ich mitgehört hatte.
Auch Karl-Heinz lächelte, allerdings aus einem anderen Grund, wie es
sich herausstellte. Ich bemerkte, dass das Mädchen an der Seite des
LKW-Fahrers den Blickkontakt zu Karl-Heinz mied. Gemeinsam fuhren wir
im Aufzug nach oben. Karl-Heinz konnte nicht mehr länger an sich
halten.
''Sag mal, wie lange bist du schon mit der Kleinen zusammen?''
Es war eigentlich eine belanglose Frage, wäre da nicht der
schelmische Ausdruck in Karl-Heinz' Augen gewesen.
''Hast schon mit ihr gepimpert?''
Er fragte es auf seine typisch bayrische, lockere Art, hatte damit
aber genau den Nerv getroffen, auf den der Trottel ansprach,
besonders wenn es darum ging, sich selbst zu profilieren. Seine
Antwort war der Beweis.
''Ja klar, jeden Tag mindestens drei mal, sogar ohne Kondom.''
Karl-Heinz zeigte sein breitestes und unverschämtetes Grinsen.
''Dann wunder dich mal nicht, wenn dein kleiner Freund einen
Schnupfen bekommt!''
Ein kurzes, klares und eindeutiges Statement. Die Situation wurde für
den Trottel auf einmal prekär. Jetzt war es an mir, dass ich mich
nicht mehr halten konnte. Ich prustete lauthals los. Das Mädchen an
der Seite des Kerls verstand zwar nicht was wir redeten, sie wusste
aber wohl instinktiv, worum es ging. Wäre es ihr möglich gewesen,
sich in diesem Moment einfach in Luft aufzulösen, so hätte sie es
wahrscheinlich getan. Scheinbar minderbemittelt dauerte es bei dem
LKW-Fahrer einige Sekunden, bis er realisierte, was er sich da
gefangen hatte. Er wurde erst rot und als er die Tragweite dieser
Äußerung in vollem Umfang begriff, blass. Wir verließen den Aufzug
und ließen eine vollkommen verstörten und aufgelösten Mann zurück.
Das Mädchen hatte die Situation ebenfalls genutzt und sich
schleunigst aus dem Staub gemacht. Wir amüsierten uns noch eine Weile
köstlich über die Situation und malten uns aus, was passieren würde,
wenn er nach Hause kommt und seine Frau nach 10 Tagen Enthaltsamkeit
ihre ehelichen Pflichten einfordern würde.....