Thailändisch lernen

EDV Unterricht an deutschen Schulen

        #1  

Member

Seit einiger Zeit gebe ich dem 14 jährigen Bengel aus der Nachbarschaft Unterricht.
War es anfangs nur ein wenig Mathe (Bruch, Prozent, Rechnen mit einer Unbekannten und binäre Zahlen), so sind wir inzwischen bei Excel und Word gelandet.
Dies wurde von mir vorgezogen, da es hieß, demnächst findet in der Schule Unterricht statt.

Also meine Unterlagen auf den neuesten Stand gebracht und einen Excel Kurs angefangen; bevor er in der Schule irgendwelche Umwege lernt, welche man nur mit Mühe wieder weg bekommt.

Obwohl ich das seit Jahren hin und wieder mache, (vom Einzelunterricht bis zur Firmenschulung), kenne ich nur 20% von dem Programm. (Mehr wäre vermessen)

Wer die Bedeutung der Tasten F2, F3 und F4 nicht kennt, um nur einige zu nennen, kann nicht effizient mit Excel arbeiten.
Wer bei Word Shift+Enter nicht kennt, ist noch schlechter dran…

Nun hatten wir schon einige Stunden hinter uns und der Bengel wollte auf seinem Laptop einige Excel-Aufgaben nachvollziehen. Er konnte sich auch auf der Schul-Plattform einwählen und Excel öffnen, meinte dann jedoch, dass sich die benutzerdefinierten Zahlenformate nicht erstellen lassen.

Also bin ich zu ihm hin und ließ mir zeigen wo es angeblich klemmt.
Völlig siegessicher drückte ich Strg+1 um angezeigt zu bekommen, dass es auf dieser Version von Excel nicht geht, da es sich um eine Werbeversion handelt…….

Daraufhin habe ich ihm erstmal mein altes Lifebook zur Verfügung gestellt, welches für seine Zwecke mehr als ausreichend ist.

Zwei Wochen später kam dann extra eine Fachkraft in die Klasse um den Kids das Office-Paket näher zu bringen; jedoch kamen die wirklich wichtigen Sachen erst gar nicht zur Sprache.

Die Verantwortlichen können froh sein, dass es nicht mein Sohn ist, der dort zur Schule geht. Diese Stümperhaftigkeit würde ich bis zur höchsten Stelle anprangern.

Da wird toll geredet und gemacht und sich mit vermeintlichen Erfolgen geschmückt, was man denn alles schon erreicht hat, aber unterm Strich lernen die Kids gerade einmal das Programm zu öffnen und den Text (Word) ein wenig zu formatieren.

Armes Deutschland.

Mein „Schüler“ beherrscht inzwischen gestaffelte WENN-Funktionen, kann mit Namen rechnen und lernt als Nächstes Pivot-Tabellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #2  

Member

Da hat sich dann seit 30 Jahren nix geaendert, unsereins hat mit Lotus Word Pro angefangen und ein bisschen in der Klasse mit 3 Leuten an einem PC geklimpert
 
        #3  

Member

Member hat gesagt:
Seit einiger Zeit gebe ich dem 14 jährigen Bengel aus der Nachbarschaft Unterricht.
War es anfangs nur ein wenig Mathe (Bruch, Prozent, Rechnen mit einer Unbekannten und binäre Zahlen), so sind wir inzwischen bei Excel und Word gelandet.
Dies wurde von mir vorgezogen, da es hieß, demnächst findet in der Schule Unterricht statt.

Also meine Unterlagen auf den neuesten Stand gebracht und einen Excel Kurs angefangen; bevor er in der Schule irgendwelche Umwege lernt, welche man nur mit Mühe wieder weg bekommt.

Obwohl ich das seit Jahren hin und wieder mache, (vom Einzelunterricht bis zur Firmenschulung), kenne ich nur 20% von dem Programm. (Mehr wäre vermessen)

Wer die Bedeutung der Tasten F2, F3 und F4 nicht kennt, um nur einige zu nennen, kann nicht effizient mit Excel arbeiten.
Wer bei Word Shift+Enter nicht kennt, ist noch schlechter dran…

Nun hatten wir schon einige Stunden hinter uns und der Bengel wollte auf seinem Laptop einige Excel-Aufgaben nachvollziehen. Er konnte sich auch auf der Schul-Plattform einwählen und Excel öffnen, meinte dann jedoch, dass sich die benutzerdefinierten Zahlenformate nicht erstellen lassen.

Also bin ich zu ihm hin und ließ mir zeigen wo es angeblich klemmt.
Völlig siegessicher drückte ich Strg+1 um angezeigt zu bekommen, dass es auf dieser Version von Excel nicht geht, da es sich um eine Werbeversion handelt…….

Daraufhin habe ich ihm erstmal mein altes Lifebook zur Verfügung gestellt, welches für seine Zwecke mehr als ausreichend ist.

Zwei Wochen später kam dann extra eine Fachkraft in die Klasse um den Kids das Office-Paket näher zu bringen; jedoch kamen die wirklich wichtigen Sachen erst gar nicht zur Sprache.

Die Verantwortlichen können froh sein, dass es nicht mein Sohn ist, der dort zur Schule geht. Diese Stümperhaftigkeit würde ich bis zur höchsten Stelle anprangern.

Da wird toll geredet und gemacht und sich mit vermeintlichen Erfolgen geschmückt, was man denn alles schon erreicht hat, aber unterm Strich lernen die Kids gerade einmal das Programm zu öffnen und den Text (Word) ein wenig zu formatieren.

Armes Deutschland.

Mein „Schüler“ beherrscht inzwischen gestaffelte WENN-Funktionen, kann mit Namen rechnen und lernt als Nächstes Pivot-Tabellen.
In D reichen ja heute schon rudimentäre IT Kenntnisse aus um ein besseres Gehalt als ein Lehrer zu bekommen. Ein Bekannter von mir der wirklich gerne als Pädagoge gearbeitet hat, ist nach einem IT Zusatzstudium (irgendwas nebenher an einer FH), in einen deutlich besser bezahlten Job gewechselt. Zwar immer noch ein öffentlicher AG, aber mit moderneren Gehaltsstrukturen.

Bei der ganzen Kritik an die Lehrkräfte, sollte man das nicht vergessen.
 
        #4  

Member

Member hat gesagt:
Bei der ganzen Kritik an die Lehrkräfte, sollte man das nicht vergessen.
Es liegt meines Erachtens nicht an den Lehrkräften sondern an der Leitung.
Diese hat dermaßen wenig Ahnung von der Materie, dass sie den Wissensstand der einzelnen Lehrkräfte weder einschätzen noch gar bemaßen können…
 
        #5  

Member

Member hat gesagt:
liegt meines Erachtens nicht an den Lehrkräften sondern an der Leitung.
Diese hat dermaßen wenig Ahnung von der Materie, dass sie den Wissensstand der einzelnen Lehrkräfte weder einschätzen noch gar bemaßen können…
Wenn du mit Leitung, Schulrektoren meinst, dann ist diesr Job an den meisten Schulen ja auch total unbeliebt, weil sie zusätzliche Verantwortung nicht im Verhältnis zum Gehaltsplus steht. Die Besten lehnen das Amt häufig ab. Was ich sagen will ist, dass es ein strukturelles Problem ist. Die ganze Digitalisierung der Schulen. Ob wir das in D mit dem foderativen System gelöst bekommen, bezweifel ich.
 
        #6  

Member

Vielleicht liege ich ja falsch.
Aber Schulen sollen Allgemeinbildung vermitteln. Heutzutage natürlich auch im Digitalen Bereich.
Grundwissen von Office sollte natürlich dazu gehören.

Wie weit soll dieses Grundwissen gehen ist die Frage.

Member hat gesagt:
Wer die Bedeutung der Tasten F2, F3 und F4 nicht kennt, um nur einige zu nennen, kann nicht effizient mit Excel arbeiten.
Wer bei Word Shift+Enter nicht kennt, ist noch schlechter dran…


Ich für meinen Teil arbeite seit Jahren mit Office mal mehr mal weniger. Die genannten Tastaturkürzel kenne ich in Excel nicht. Bin ich jetzt dumm? Oder erreiche ich die gewollten Dinge über andere Wege?
Vermutlich werden 70% der Schüler in ihrem weiteren Leben Excel nur sehr bedingt oder gar nicht mehr benutzen.

Wenn ich etwas nicht weiß zu Excel und Co befrage ich einfach google und bekomme die Antwort innerhalb von 2 Sekunden geliefert.

Es wäre wohl eher die Aufgabe von Hochschulen, Berufsschulen oder Unis diese Wissenslücken zu füllen.

Grundwissen ist wichtig alles weiterführende Wissen kann selbst oder später erlangt werden.
Natürlich kann man über Grundwissen diskutieren aber ob diese Tastenkombination nun wichtig sind wage ich zu bezweiflen da es genug andere Wege gibt.

Ist aber nur meine Meinung.
 
        #7  

Member

Member hat gesagt:
Ist aber nur meine Meinung.
Ist doch aber so..andernfalls muss ich hat Informatik studieren, oder Sprachen, Mathematik. überlegen wir uns doch mal wie weit z.Bsp. der Englischunterricht geht..
 
        #8  

Member

Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass bei fast jeder Stellenausschreibung in dem Unternehmen wo ich damals tätig war stand:
„Kenntnisse in in MS Office“
Dazu gehört dann auch, das man innerhalb kurzer Zeit eine komplexe Excel-Tabelle erstellen kann.

Natürlich @Kelle bist Du nicht dumm, nur weil Du die erwähnten Tastenkürzel nicht kennst, jedoch erleichtern sie die Arbeit ungemein.

Es macht nur halt einen Unterschied, ob man in eine Formel die § Zeichen mühsam und einzeln per Hand einfügt, um eine absolute Adressierung zu erreichen, oder den markierten Teil der Formel mit F4 ändert…

Mit F3 können vergebene Namen, (einzelne Zellen oder Bereiche) in eine Formel eingesetzt werden. Bei komplexen Tabellen ergibt das verwenden von Namen deutlich mehr Übersichtlichkeit und das Nachvollziehen ist schlüssiger.

Lernt man so etwas von Anfang an, geht es in Fleisch und Blut über und man muss sich nicht später, wenn es drauf ankommt, die ganzen Umwege „abtrainieren“.
 
        #9  

Member

Member hat gesagt:
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass bei fast jeder Stellenausschreibung in dem Unternehmen wo ich damals tätig war stand:
„Kenntnisse in in MS Office“
Dazu gehört dann auch, das man innerhalb kurzer Zeit eine komplexe Excel-Tabelle erstellen kann.
Das lernt man dann in der Berufsausbildung, zumindest bei uns. (Kaufmännische Lehre)
 
        #10  

Member

Member hat gesagt:
Das lernt man dann in der Berufsausbildung, zumindest bei uns. (Kaufmännische Lehre)
Leider nein. Sehe ich ständig, wenn ich Firmenschulungen gebe.
Die gelernten Umwege kosten Zeit ohne Ende.

Will hier auch keinen bekehren, sondern freue mich, dass der junge Bengel von sich aus zu mir kommt und das Ganze als Chance sieht.

Bestürzt bin ich allerdings nach wie vor über die verwendete Excel-Werbeversion der Schule…
Ohne benutzerdefinierte Zahlenformate kann ich nicht mit „Stück“ oder „km“ rechnen.
 
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