Thailändisch lernen

Thailand Die "Rose des Nordens": Chiang Mai

        #31  

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Die Prospektschwaetzer der Reisehochglanzdinger sprechen hier von "Misty Mountains" und versuchen da etwas romantisches in den "Flurbereinigungen" hier zu finden. Fuer uns war es ein erbaermlicher Gestank, ueberall Ascheflocken und Russ in der Luft. Hier wird seit Jahrhunderten brandgerodet, kein Gesetz der Welt stoppt die Idioten, ihre Umwelt einfach nur anzustecken, anstatt zu maehen.
Die Feuer geraten dann sehr schnell ausser Kontolle, hunderte von Quadratkilometern an Wald und Busch muessen jedes Jahr dran glauben. Was dabei an Lebensraum fuer die Fauna zerstoert wird ist denen auch wohl egal!
Oft geraten wir auf unserem Trip direkt an Brandherde und Stellen, wo das Feuer erst kuerzlich gewuetet hat:


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        #32  

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Von hier war es nicht mehr so weit bis nach Mae Hong Son, dem Ziel dieses Tagestrips. Das Stadttor ist als Postkartenmotiv ja recht bekannt.

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Doch wir wollten nicht irgendwelche Stadttore sehen, sondern die Wohnquartiere der sogenannten Langhalsfrauen, einem leidgeplagten Stamm der Karean aus Burma, die hier Zuflucht gefunden hatten.

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Um mich nun nicht allzusehr in die Problematik dieser bedauernswerten Menschen hineinzuknien, erlaube ich mir einfach hier einen Bericht einzustellen, den ich damals fuer ein Magazin geschrieben hatte:

 
        #33  

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Menschenzoo? Die Langhalsfrauen Nordthailands
©2007 Frank P. Schneidewind

Fälschlicherweise von Vielen als Thai Hilltribe oder Bergvolk bezeichnet, stammen die Langhalsfrauen ausnahmslos aus den angrenzenden burmesischen Provinzen Kayah und der Gegend südöstlich des Inlesees, wo dieser ursprüngliche Mongolenstamm über viele Generationen ein Zuhause fand. Sie wurden wie viele andere Bergstämme aus ihren Heimatregionen von der Militärjunta Burmas vertrieben und genießen nun Flüchtlingsstatus in Thailand.

Heutzutage sind in der nordwestlichsten Thaiprovinz Mae Hong Son bis zu 80 % der Bevölkerung vom ethnischen Ursprung her gesehen Nichtthai. Eine wahre Vielfalt an Stämmen fristet hier ein meist karges Dasein, signifikant sind hier Ansiedlungen der Padaung, Hmong (Meow), Karen, Akha, Lisu, Lahu und Lawa.
Padaung werden in Thailand auch „Kaliang Khor Jaauw“ genannt und nehmen unter diesen Volksstämmen deshalb eine Sonderstellung ein, weil deren traditioneller Halsschmuck sie zur meistfotografierten Touristenattraktion der Provinz gemacht hat.

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Schon im Jungmädchenalter bekommen sie ein Messingrohr um den Hals gebogen, das ungefähr in einem Abstand von 2 Jahren dann jeweils durch einen neuen, längeren Halsschmuck ersetzt wird. Entgegen landläufiger Meinung wird dabei aber nicht der Hals gestreckt, sondern die Schulterknochen werden dabei nach unten gedrückt und dauerhaft deformiert. Der Langhalseffekt sorgt dabei für ein graduelles Verkümmern der Halsmuskulatur, schon nach einigen Jahren sind die dermaßen „geschmückten“ Frauen dann ohne orthopädische Stützapparaturen oder ihren Halsschmuck nicht mehr überlebensfähig. Ein solcher Messingschmuck kann dabei mehrere Kilogramm wiegen, er wird nur dann planmäßig abgenommen, wenn eine Erweiterung vorgesehen ist.
Ich möchte an dieser Stelle nicht das „für und wieder“ einer solchen Stammestradition erörtern, denn das könnte ein Orthopäde viel besser.
Ich erinnere mich hier an die UNO, deren UNHCR-Statuten (UN High Commission for Refugees) ganz klar und unmissverständlich vorschreiben, dass das Zurschaustellen von Flüchtlingen ein Verstoß gegen geltendes Menschenrecht darstellt.
Ein Eintritt wird hier verlangt, natürlich nur von Ausländern. 250 Baht (für Besucher ab 5 Jahren) kostet der Besuch eines der von Tourveranstaltern angesteuerten Dörfer. Es gibt in Mae Hong Son gleich mehrere davon.

Irgendwie kann ich verstehen, dass diese Menschen auch etwas vom fetten Touristenkuchen ab haben wollen – aber ob diese das auch bekommen?

Ich wage die Probe aufs Exempel und steuere in eigener Regie mit einem gemieteten Allradfahrzeug zwei dieser Flüchtlingsdörfer an. Nai Soi im Nordwesten der Stadt Mae Hong Son war das erste Ziel. Es ist auch das Ziel der meisten Bustouristen, weil es leicht für die Tourbusse anzufahren ist. Es stehen viele Langhalsdamen jeglicher Generation an zurechtgezimmerten Souvenirständen bereit und bieten ein kunterbuntes Sortiment an Stoffen und Andenken an. Ich habe ein paar Fragen, kann aber keine Menschenseele finden, der mir auf meine Fragen auch Auskunft geben kann oder möchte. Alles wirkt irgendwie hindrapiert und unwirklich. Die ärmlichen hölzernen Behausungen der Einheimischen sind typisch für alle ethnischen Bergvolkstämme Asiens, sie unterscheiden sich nur geringfügig in der Architektur und Beschaffenheit von den Hütten der Thai, Laoten oder Burmesen in vergleichbaren Regionen.
Für die herangekarrten Touristen sind diese tristen Behausungen ein fotogener Kontrast zu den farbenfrohen Stammestrachten der Langhalsfrauen. Beim Herzeigen der Urlaubsbilder später am heimischen Herd wird so mancher Amateurfotograf sicherlich einiges an Seemannsgarn dazuspinnen. Die wohlbeleibten Herren in Safarihemd und kurzer Hose mit weißen Socken in den Sandalen lassen sich gerne mit den Padaungfrauen ablichten. Fotowünsche werden hier gerne erfüllt, aber was mir doch fehlt, das ist jegliches normale Dorftreiben. Ich komme mir vor wie in einer Kulisse für einen Film.

Das zweite Ziel ist das Dorf Huai Seau Thao, etwas südwestlich von Mae Hong Son City gelegen. Nur erreichbar mit geländegängigen Fahrzeugen, denn es sind bei der Anfahrt mehrere Flüsse zu durchqueren.

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Die Siedlung liegt sehr hochwassergefährdet am Ufer eines Baches, der aus den nahen Bergen kommt. Keine Touristenbusse hier und deshalb wohl erlebe ich ein solches Dorf im „ungeschönten“ Echtzustand. Die Einwohner gehen ihrer regulären Arbeit nach und niemand will mir irgendwelche Souvenirs andienen. Schnell komme ich ins Gespräch mit einigen Einwohnern und bekomme endlich auch Antworten auf meine Fragen. Man bestätigt meine Vermutung, dass von den „Eintrittsgeldern“ nur ein kleiner Teil den Einwohnern selbst zur Verfügung gestellt wird. Man dürfe das Dorf nur nach Rücksprache mit den Herren Eintrittsabgreifern verlassen, auch gäbe es öfters Probleme, wenn man auf den Hängen des Umlandes nach Kräutern oder Waldfrüchten suchen würde, denn das Dorf soll ja jederzeit „vorzeigbar“ und seinen Eintritt wert sein!

Viel Luxus hat man nicht, aber man wird nicht mehr von waffenstarrenden Militärs verjagt und zu Frondiensten gezwungen, wie das im Juntaburma wohl an der Tagesordnung war. Kindern gegenüber seien die Thai recht freundlich gestimmt und man gestattet denen mittlerweile den Schulbesuch. Erwachsene haben aber keine Chance auf eine ID-Card oder einen Job.
Padaung wissen, dass sie wohl nur deshalb hier geduldet sind, weil ihre Anwesenheit anderen die Taschen füllen, aber sie beklagen sich nicht – haben ja auch keine Fürsprecher oder gar Lobby irgendwo. Täglich lassen sie sich bestaunen und ablichten, das ist ihr Preis für das nackte Überleben.

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Die Tradition und auch die eigene Sprache werden langsam aussterben, denn die jungen Langhalsmütter weigern sich oft beharrlich, die eigenen Töchter diesem traditionellen Ritual zu unterziehen.


Die Geschäftstüchtigsten unter den Tourveranstaltern haben schon lange herausgefunden, das Chiang Mai erheblich mehr an zahlungskräftigen Touristen beherbergt, als Mae Hong Son das jemals könnte. In ersten Chiang Mai-Tourbroschüren tauchen nun Bergvolk-Besichtigungstrips inklusive der Langhalsfrauen ohne die langen Transportwege nach Mae Hong Son auf! Man hat kurzerhand ein paar dieser begehrten Fotoobjekte offensichtlich illegal in die Provinz Chiang Mai exportiert – und bietet nun (gegen satten Aufpreis) den Touristen die Möglichkeit an, die Trophäenfotos auch ohne lange Anfahrtswege schießen zu können.
Mir bleibt beim Abschied hier zu hoffen, dass sich jemand für diese leidgeplagten Menschen einsetzt - und diese auf lange Sicht ein gutes Zuhause im schönen Thailand haben.
 
        #35  

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Die Rueckfahrt erfolgte wieder durch die Furten und Bachlaeufe, unser japanesischer Allradeimer hatte damit aber keine Probleme.

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Ich kannte den Typ Baum nicht, der hier in der ganzen Region fuer die Bedachung seine Blaetter spendierte. Jedes einzelne Blatt war recht gross und hatte fast eine lederartige Konsistenz. Es fuehlte sich in der Hand auch recht schwer an und war nicht broeselig unter den Fingern.

Am letzten Fluss vor der Hauptstrasse gab es eine Bruecke und unter ihr ein lustiges Treiben im kuehlen Gebirgswasser, auch hier alle "Bedachungen" in der lokalen Laubversion:


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        #36  

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Wegen der fortgeschrittenen Stunde der Rueckfahrt wurde jede geschaetzte Fahrtzeit fuer jede einzelne Etappe arg ueberschritten. Pai erreichten wir kurz vor Mitternacht. Etwas zu Essen bekamen wir zwischen all den Bekifften und Zugedroehnten dort schon - aber die Frage nach Sprit fuer unseren Vitara erzeugte wahre Lachflashes bei allen Befragten.
"You sleep here, have Guesthouse cheap, tomorrow six O'clock have Gasstation open again" war noch die freundlichste und brauchbarste aller Aussagen. Doch noch gaben wir nicht auf. Ein Mopedtaxler weit draussen am Airport wusste Rat, der kannte einen chinesischen Apotheker der Sprit in Pullen an die Mopedtaxler rund um die Uhr verkaufte. Gerne gab ich ihm auch die geforderten 20 Baht um uns zu dem "Tankwart" zu bringen.

Faire Flaschentankwarte verwenden uebrigens (auch in Cambodia & Laos) Coca-Cola oder Pepsiflaschen. Die Bescheisser unter denen nehmen 0,7 Ltr. Sang Som oder Mekhongbottles. Egal ob des Beschissen werdens, wir kauften einen ganzen Karton = 12 Flaschen von dem kostbaren Nass und erhofften mit den so zusaetzlich geshoppten 8,4 Litern an Sprit die Tankstellen an der Hauptroute Chiang Mai - Chiang Rai zu erreichen, die wir am Morgen auf der Herfahrt gesehen hatten. Die 8,4 Liter kosteten uns uebrigens 420 Baht, wobei da schon der Kartondiscount des Chinesen beruecksichtigt war.

Schlag Mitternacht waren wir wieder auf der Piste. Laut Karte waren es knapp ueber 100 Kilometer Passstrasse ueber mehrere Hoehenzuege bis zur Kreuzung mit besagter Hauptstrasse.
Wir fuhren hinaus in die totale Dunkelheit, nur die orangeroten Flammenzungen an manchen Berghaengen boten etwas Abwechslung. Manchmal spuerten wir sogar die Hitze der Buschfeuer, wenn die Brandherde nahe genug an der Strasse waren. Der Rauch war stellenweise sehr sichtbehindernd.
Vorwaerts kamen wir nur schleppend und nur selten gaben irgendwelche Thai-Wegweiser ein Ziel an. Wir atmeten auf, als wir endlich die Hot Springs Kreuzung erreichten, denn von nun an ging es staendig bergab.
Die Hauptstrasse erreichten wir so gegen 4 Uhr in der Fruehe, aber alle Tankstellen bis nach Chiang Mai hinein hatten zu!
Als wir so kurz vor 5 dann am Bahnhof von Chiang Mai vorbeikamen, machten gerade die ersten Fressstaende die Rolladen hoch. Das war wie eine Einladung fuer uns geschlauchte Nachtfahrer.
Kaffee musste her und etwas fuer den knurrenden Magen. Wir liessen uns Zeit, denn um 7 Uhr machte der Autoverleiher auf. Besser einen zusammenhaengenden und erholsamen Schlaf nach der Wagenrueckgabe, als den Schlaf in Kuerze zu unterbrechen um das Auto in der 24 Stundenfrist wieder abzugeben.
Irgendwie passte dann auch alles, mit dem letzten Benzindampf im Tank rollten wir auf den Hof des Vermieters und checkten das Fahrzeug dann aus. Von den 24 Vermietstunden war die Karre wohl rund 20 Stunden im Einsatz, keine schlechte Ausnutzung des Angebotes, oder?

 
        #37  

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Bangkok Post kauft nun vermehrt Agenturmeldungen bei der "deutschen Presse agentur = dpa ein, siehe hier (aktuelle Ausgabe:(

By Christiane Oelrich, dpa

The residents of the village of long-necked women in northern Thailand say they feel like prisoners in a human zoo. The government says that is absurd.
Kayan Tayar, Mae Hong Son (dpa) - When Mu La talks, her voice sounds muffled because of the 27 heavy brass rings that the 44-year-old wears around her neck.
But the message from the refugee from Burma - who lives in northern Mae Hong Son province in a mock village purpose-built for tourists - is crystal-clear: "We want to leave here, never mind where to, only away from here. We feel like prisoners."
Visitors call the village a "human zoo," but Thailand's government rejects the term as "absurd."
Mu La is a member of an ethnic group whose women wear brass rings around their necks as status symbols. For them, the longer the neck, the more beautiful the woman.
Their rings can weigh 10 kilogrammes or more, and over the years, the weight pushes down the collar bones and shoulders, making necks appear longer and giving the women their nicknames of "long-necked" or "giraffe" women.
They are part of an ethnic group called the Padung in Thailand, but they reject that term as denigrating and call themselves Kayan and their village Kayan Tayar.
An Italian tourist couple has paid an entrance fee of 250 baht ($8) each to visit Kayan Tayar, which lies at the end of an unpaved road north-west of the provincial capital of Mae Hong Son.
The young woman shoots photos while repeatedly muttering, "Incredible," and getting as close to her subjects as her lens permits.
The village's oldest female resident, Ma Le, 80, was undisturbed. She is used to such intrusions.
"Sometimes we receive three or four, sometimes up to 20 tour groups a day," says Mu La, sitting on her wooden hut's veranda and weaving a scarf.
The village's huts are built on stilts because the dirt track in front of them is regularly flooded in the wet season. There is no electricity.
"The tourists think we are primitive people," 23-year-old Zember says. "The guides say they don't want to see good roads or clean villages or anything modern, so we have to live like this to please the tourists."
When business is good and enough tour groups arrive, each of the 60 women wearing neck rings receives 1,500 baht a month from the village's Thai operators. The children and men get nothing at all, so the money has to support all 260 villagers.
During the off season, they get nothing, the villagers say. They rely heavily on donations from charities to survive.
Like most of her fellow villagers, Mu La fled her home country in the late 1980s to escape its brutal military regime.
"The soldiers came all the time," she says.
They forced the men to become porters on the front lines of the government's war against rebel armies and drove the women ahead of their ranks in case land mines were laid in their path.
She and many like her fled. Initially, she was sent to one of the many refugee camps along the Thai-Burmese border.
But when Thai business people recognized the money-earning potential of the exotic-looking women, they suggested they move to three artificial villages near Mae Hong Son.
Some of the families aren't bothered that they have become "tourism magnets."
The village of Huay Sua Thao is populated mainly by economic migrants who were enticed to settle there to create a tourist attraction. Most of the villagers agree that their current lives are better than in Burma.
There also are people in the village of Huay Pu Keng who don't complain about their lot.
"We hope that more and more tourists will come," 52-year-old Mu Nan says.
She weaves shawls and sells souvenirs in front of her hut. She has worn her neck rings since she was a small child and says she has gotten used to tourists gawking.
She intends to sit it out until "better times arrive" and then return to Burma once peace returns, but Mu La in Kayan Tayar has given up hope after almost 20 years as a refugee.
In 2005, she applied with 20 other people from the three tourist villages for resettlement to New Zealand. The country accepted them and the United Nations agreed to cover the air fare, but her plan to start a new life was shattered when the Thai authorities refused to issue an exit visa.
"Those who don't live in the temporary shelters are not considered as refugees," says Tharit Charungvat, a spokesman for Thailand's Foreign Ministry in Bangkok. To grant the exit visas "would be unfair to those in the camps who are waiting in line for resettlement," he says.
"Apart from that, they voluntarily went to live outside of their camps," he adds. "They are free and earn money."
But the term "free" leaves a bitter taste in the villagers' mouths.
If they are caught outside their villages, they are arrested, they say, because they are not permitted to seek jobs elsewhere.
Kayan Tayar's women are particularly upset. They think the Thai authorities might deny them exit visas so their country doesn't lose a lucrative tourist attraction.
Disillusioned and angry, some of them decided to protest by removing their neck rings. They say they hope this makes it easier to get exit visas.
One of them, Zember, recalls: "After I had learned English, I was shocked when I finally understood the tourists' comments. They said they were disgusted that we displayed ourselves for a little money like animals in a zoo."
That was never the case, she insists. She remembers that she once was proud of her neck rings and that she even wanted to wear more.
"I wanted to be a proud Kayan woman," she says.
Today, Zember looks like any other young woman. "I just want to lead a normal life," she says defiantly.
Only her sloping shoulders belie her past years of wearing the heavy rings.
Mu La, a mother of eight, also contemplates taking off her 27 rings, which give her the longest neck in the village.
"I am proud of our tradition," she says but concedes that she is willing to sacrifice for a ticket to freedom.
"If that is the only way for me to leave here, I will take them all off," she asserts.
Ma Lo, another young woman, is equally frustrated and fed up with living in the village. She took her rings off, too.
There is a picture postcard in circulation that shows her breastfeeding her baby. Nobody asked her permission to publish the photo.
"I was so ashamed when I saw the postcard for the first time, but I couldn't do anything against it," she says. "I don't want to be treated like an exhibit anymore. I want some respect."


Kannte Christiane Oelrich den schon :D ??

von mir aus dem letzten Jahr, hier im Jan. '08 eingestellt :hehe:
:
Menschenzoo? Die Langhalsfrauen Nordthailands
©2007 Frank P. Schneidewind

Fälschlicherweise von Vielen als Thai Hilltribe oder Bergvolk bezeichnet, stammen die Langhalsfrauen ausnahmslos aus den angrenzenden burmesischen Provinzen Kayah und der Gegend südöstlich des Inlesees, wo dieser ursprüngliche Mongolenstamm über viele Generationen ein Zuhause fand. Sie wurden wie viele andere Bergstämme aus ihren Heimatregionen von der Militärjunta Burmas vertrieben und genießen nun Flüchtlingsstatus in Thailand.

Heutzutage sind in der nordwestlichsten Thaiprovinz Mae Hong Son bis zu 80 % der Bevölkerung vom ethnischen Ursprung her gesehen Nichtthai. Eine wahre Vielfalt an Stämmen fristet hier ein meist karges Dasein, signifikant sind hier Ansiedlungen der Padaung, Hmong (Meow), Karen, Akha, Lisu, Lahu und Lawa.
Padaung werden in Thailand auch „Kaliang Khor Jaauw“ genannt und nehmen unter diesen Volksstämmen deshalb eine Sonderstellung ein, weil deren traditioneller Halsschmuck sie zur meistfotografierten Touristenattraktion der Provinz gemacht hat.

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Schon im Jungmädchenalter bekommen sie ein Messingrohr um den Hals gebogen, das ungefähr in einem Abstand von 2 Jahren dann jeweils durch einen neuen, längeren Halsschmuck ersetzt wird. Entgegen landläufiger Meinung wird dabei aber nicht der Hals gestreckt, sondern die Schulterknochen werden dabei nach unten gedrückt und dauerhaft deformiert. Der Langhalseffekt sorgt dabei für ein graduelles Verkümmern der Halsmuskulatur, schon nach einigen Jahren sind die dermaßen „geschmückten“ Frauen dann ohne orthopädische Stützapparaturen oder ihren Halsschmuck nicht mehr überlebensfähig. Ein solcher Messingschmuck kann dabei mehrere Kilogramm wiegen, er wird nur dann planmäßig abgenommen, wenn eine Erweiterung vorgesehen ist.
Ich möchte an dieser Stelle nicht das „für und wieder“ einer solchen Stammestradition erörtern, denn das könnte ein Orthopäde viel besser.
Ich erinnere mich hier an die UNO, deren UNHCR-Statuten (UN High Commission for Refugees) ganz klar und unmissverständlich vorschreiben, dass das Zurschaustellen von Flüchtlingen ein Verstoß gegen geltendes Menschenrecht darstellt.
Ein Eintritt wird hier verlangt, natürlich nur von Ausländern. 250 Baht (für Besucher ab 5 Jahren) kostet der Besuch eines der von Tourveranstaltern angesteuerten Dörfer. Es gibt in Mae Hong Son gleich mehrere davon.

Irgendwie kann ich verstehen, dass diese Menschen auch etwas vom fetten Touristenkuchen ab haben wollen – aber ob diese das auch bekommen?

Ich wage die Probe aufs Exempel und steuere in eigener Regie mit einem gemieteten Allradfahrzeug zwei dieser Flüchtlingsdörfer an. Nai Soi im Nordwesten der Stadt Mae Hong Son war das erste Ziel. Es ist auch das Ziel der meisten Bustouristen, weil es leicht für die Tourbusse anzufahren ist. Es stehen viele Langhalsdamen jeglicher Generation an zurechtgezimmerten Souvenirständen bereit und bieten ein kunterbuntes Sortiment an Stoffen und Andenken an. Ich habe ein paar Fragen, kann aber keine Menschenseele finden, der mir auf meine Fragen auch Auskunft geben kann oder möchte. Alles wirkt irgendwie hindrapiert und unwirklich. Die ärmlichen hölzernen Behausungen der Einheimischen sind typisch für alle ethnischen Bergvolkstämme Asiens, sie unterscheiden sich nur geringfügig in der Architektur und Beschaffenheit von den Hütten der Thai, Laoten oder Burmesen in vergleichbaren Regionen.
Für die herangekarrten Touristen sind diese tristen Behausungen ein fotogener Kontrast zu den farbenfrohen Stammestrachten der Langhalsfrauen. Beim Herzeigen der Urlaubsbilder später am heimischen Herd wird so mancher Amateurfotograf sicherlich einiges an Seemannsgarn dazuspinnen. Die wohlbeleibten Herren in Safarihemd und kurzer Hose mit weißen Socken in den Sandalen lassen sich gerne mit den Padaungfrauen ablichten. Fotowünsche werden hier gerne erfüllt, aber was mir doch fehlt, das ist jegliches normale Dorftreiben. Ich komme mir vor wie in einer Kulisse für einen Film.

Das zweite Ziel ist das Dorf Huai Seau Thao, etwas südwestlich von Mae Hong Son City gelegen. Nur erreichbar mit geländegängigen Fahrzeugen, denn es sind bei der Anfahrt mehrere Flüsse zu durchqueren.

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Die Siedlung liegt sehr hochwassergefährdet am Ufer eines Baches, der aus den nahen Bergen kommt. Keine Touristenbusse hier und deshalb wohl erlebe ich ein solches Dorf im „ungeschönten“ Echtzustand. Die Einwohner gehen ihrer regulären Arbeit nach und niemand will mir irgendwelche Souvenirs andienen. Schnell komme ich ins Gespräch mit einigen Einwohnern und bekomme endlich auch Antworten auf meine Fragen. Man bestätigt meine Vermutung, dass von den „Eintrittsgeldern“ nur ein kleiner Teil den Einwohnern selbst zur Verfügung gestellt wird. Man dürfe das Dorf nur nach Rücksprache mit den Herren Eintrittsabgreifern verlassen, auch gäbe es öfters Probleme, wenn man auf den Hängen des Umlandes nach Kräutern oder Waldfrüchten suchen würde, denn das Dorf soll ja jederzeit „vorzeigbar“ und seinen Eintritt wert sein!

Viel Luxus hat man nicht, aber man wird nicht mehr von waffenstarrenden Militärs verjagt und zu Frondiensten gezwungen, wie das im Juntaburma wohl an der Tagesordnung war. Kindern gegenüber seien die Thai recht freundlich gestimmt und man gestattet denen mittlerweile den Schulbesuch. Erwachsene haben aber keine Chance auf eine ID-Card oder einen Job.
Padaung wissen, dass sie wohl nur deshalb hier geduldet sind, weil ihre Anwesenheit anderen die Taschen füllen, aber sie beklagen sich nicht – haben ja auch keine Fürsprecher oder gar Lobby irgendwo. Täglich lassen sie sich bestaunen und ablichten, das ist ihr Preis für das nackte Überleben.

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Die Tradition und auch die eigene Sprache werden langsam aussterben, denn die jungen Langhalsmütter weigern sich oft beharrlich, die eigenen Töchter diesem traditionellen Ritual zu unterziehen.

Die Geschäftstüchtigsten unter den Tourveranstaltern haben schon lange herausgefunden, das Chiang Mai erheblich mehr an zahlungskräftigen Touristen beherbergt, als Mae Hong Son das jemals könnte. In ersten Chiang Mai-Tourbroschüren tauchen nun Bergvolk-Besichtigungstrips inklusive der Langhalsfrauen ohne die langen Transportwege nach Mae Hong Son auf! Man hat kurzerhand ein paar dieser begehrten Fotoobjekte offensichtlich illegal in die Provinz Chiang Mai exportiert – und bietet nun (gegen satten Aufpreis) den Touristen die Möglichkeit an, die Trophäenfotos auch ohne lange Anfahrtswege schießen zu können.
Mir bleibt beim Abschied hier zu hoffen, dass sich jemand für diese leidgeplagten Menschen einsetzt - und diese auf lange Sicht ein gutes Zuhause im schönen Thailand haben.

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Wo bleibt mein Sang Som, Christiane??
 
        #38  

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Danke für den Bericht, Frank!
Ich habe mal 2005 ein "Dorf" der Langhals-Frauen nördlich von Fang besucht.
Ich sah zwar keine Minibusse mit Pauschal-Touris, aber nach 200 m das Kassenhäuschen der Thai-Mafia.
Der junge Thai verlangte doch tatsächlich 1000 Baht für zwei Personen :shock: und meiner damaligen Freundin (eine clevere Bangkokerin) gelang es nicht, die runter zu handeln.
Ich hatte auch sofort den Verdacht, dass es hier nur um Touri-Abzocke geht und die dort Lebenden herzlich wenig davon haben.
Mein Fahrer hat wahrscheinlich Provision kassiert, weil ansonsten da keine Touris herum liefen.
 
        #39  

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Will ich auch diesmal nach Mae Hong son.

Dank dir..du siehst,ich lese alles...alles zu seiner Zeit... :hehe:
 
        #40  

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@ Wilukker

Gut so! Soischleicherei Ade! Du bist mein Held :tu:

Siehste auch, wer in 2007 den Begriff "Menschenzoo" kreiert hat, fuer die Verhaeltnisse in den Langhalsfrauencamps?
Ist knapp hier drueber nochmal abgepostet worden :hehe:

Mittlerweile schauen wohl auch die medienfuzzies hier 'rein und klauen Begriffe und Stories :yes:

ciao

abstinent
 
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