Thailändisch lernen

Was konkret wird Thaksin nun vorgeworfen?

        #1  

Member

Ich bin ehrlich gesagt ein wenig gespalten. Sicher war er ein Populist und hat das Land gespalten. Wenn man aber nun schaut, was ihm in den Zeitungen konkret vorgeworfen wird.

Unklar blieb indessen, welche Rolle Thaksin, der nach Meinung vieler wegen Korruptionsvorwürfen ganz von der politischen Bühne verschwinden sollte, bei einem neuerlichen Wahlsieg hätte spielen können.

der General hatte ja wohl auch seine Gruende

Erst vor wenigen Tagen hatte der Chef der Streitkräfte Putschgerüchte dementiert und sie als politische Manöver zur Spaltung des Landes bezeichnet. Genau was er nun selber gemacht hat.

Dass Thaksin in letzter Minute versuchte, ihn abzusetzen, könnte indessen darauf hindeuten, dass der höchste General selbst zu den Drahtziehern gehört. Thaksin hatte ihn vor drei Wochen nach einer Serie von 30 Bombenanschlägen auf Banken im Süden des Landes öffentlich blamiert.

Er warf ihm vor, in den drei muslimischen Provinzen Yala, Natani und Narathiwat nicht für Ruhe zu sorgen.

Was konkret und bitte keine Floskeln war so falsch an Thaksin? Extra ein wenig provokativ gefragt.
gruss
tischtuch
 
        #2  

Member

die liste der vorwürfe gegen ihn wird wohl nicht mal auf eine rolle klopapier draufpassen,
aber die art und weise wie er gesetze umgangen hat, ist schon unglaublich.

man muß sich nur nochmal vor augen führen wie er damals an die macht kam,
seine vermögensverhältnisse wurden an den gärtner weitergereicht und die bevölkerung
schamlos belogen, die obersten richter, die nicht seiner meinung waren, kurzerhand abgesetzt und durch seine spezies ersetzt.
eigentlich hätte er, rechtlich gesehen, damals schon geschasst werden müssen.

an die drogenkampagne will ich schon gar nicht mehr denken ... :shake:
 
        #3  

Member

Mir persoenlich gefaellt seine Auslaenderpolitik nicht.

Die Sache mit den Eintrittspreisen z.B. in den Nationalparks ist auch nicht mein Ding, wobei ich nicht weiss, ob dieser Mist auf seinem Haufen gewachsen ist.

Dass er - laut Pressemeldungen - "seine" Firma an Auslaender verkaufte, nachdem er die Steuergesetze geaendert hat und somit keinen THB Steuer bezahlte, das stoesst den Thais auf.


Hohe Aemter und Positionen in Schluesselstellungen an Freunde und Verwandte zu verteilen hat mit einem "Kampf gegen Korruption" auch eher wenig gemein.

Gleichschaltung der Medien und gekaufte Richter sind ebenfalls nicht sehr demokratisch.

Was noch ? :mrgreen:


Dieser Tage erschien ein Artikel, in dem sich der Autor ueber die Reaktion der Amerikaner lustig machte.

Die verurteilten den Putsch und forderten Thailand auf, wieder zur Demokratie zurueckzukehren.
Der Autor fragte sich, wann sie demokratischer waren, vor oder nach dem Putsch. :hehe:
 
        #4  

Member

K@lli


An die Drogenkampagne hab' ich nicht mehr gedacht. :mrgreen:
 
        #5  

Member

8) ed

aber ich, hab's damals "live" mitbekommen ...
:wirr:
 
        #6  

Member

Da wurde dieses 1 Mill. Bath Programm für jedes Mu Ban in Leben gerufen, um die Infrastruktur zu verbessern.Dabei war absehbar, dass viele der Dörfer, die noch immer kein anständiges Festnetz haben, einen Großteil des Geldes in Mühtüüs (Handys) umsetzen wird.Und wer hatte dafür zu diesem Zeitpunkt in TH nahezu ein Monopol ?
Die Übertragungsfreqenzen, die sonst sehr teuer bezahlt und vergeben wurden, kriegte die Shinowatra so gut wie geschenkt, nachdem mal eben mit der Thai rak Thai 2/3-Mehrheit die Gesetze geändert wurden.

Die ultimative Unverschämtheit leistete man sich damit, dass man die steuerrechtlichen Bestimmungen im Parlament umstrikte , was den Verkauf von Aktienpaketen und den Gewinnen daraus betrifft. Keine 2 Monate später wurde das familieneigene Paket und somit der Hauptanteil an der Shinowatra an Singapor veräußert, ohne einen einzigen Thaibath Steuern dafür abzuführen.
Zudem hat Thaksin seine Auslandbesuche als PM, immer wieder dazu missbraucht um bei Wirtschaftsabkommen, besonders günstige Konditionen für seine Firma auszuhandeln.So wie seinerzeit in Indien, wo dem Land günstige Einfuhrzölle (sowas in der Art ,glaube ich wenigstens) zugesagt wurden ,und die der Shinowatra, als Gegenleistung dafür, für ein Appel und ein Ei ,ihre Sateliten in die Erdumlaufbahn geschossen wurde.
In der letzten Zeit hat die Familie Shinowat, die seit Thaksins Amtsantritt den Wert ihrer Firma auf etwa das 5 bis 6 fache, steigern konnte, erhebliche Vermögenswerte aus Th abgezogen und im Ausland deponiert.
Wofür eben , wie gesagt ,keine Steuern bezahlt wurde.Dabei geht es um ca. 200 Mill. $.
Vielleicht fällt mir ,oder Euch ja noch mehr ein ?

Ich haue mich jetzt erst mal hin .

Gute Nacht, bis morgen

Henk
als Gegnleistung
 
        #7  

Member

die liste der vorwürfe gegen ihn wird wohl nicht mal auf eine rolle klopapier draufpassen,

Den Nagel auf den Kopf getroffen. An krimineller Energie nicht zu toppen. Selbst Berlusconi ist gegen ihn ein Schuljunge.

Gruss
helbob
 
        #8  

Member

Hier noch in konzentrierter Form:

Seine Amtsführung orientierte sich nach offiziellen Angaben an den Erfahrungen, die er als Geschäftsmann gesammelt hat, er benutzte jedoch seinen politischen Einfluss, um das immense Vermögen seines Clans während seiner Amtszeit noch einmal zu vervierfachen. Er gilt als einer der reichtsten Männer Asiens und als der reichste Thailands.

Zuerst trat er als rigoroser Saubermann auf, doch wurde sein Regierungsstil zunehmend arrogant. Er vertrat gegen die separatistischen muslimischen Südprovinzen einen harten Kurs und nahm dabei viele Tote in Kauf. Dies brachte ihm eine ungewöhnlich deutliche Rüge des Königs ein. Er ging hart gegen Drogenhändler vor und hatte dabei die Sympathien großer Bevölkerungsteile auf seiner Seite.

Dass dabei allein im Jahre 2003 über 2.500 Menschen erschossen wurden, oft auf offener Straße, auf bloßen Verdacht hin und ohne Gerichtsverfahren, wurde hingenommen. Die Umstände dieser Vorfälle wurden nie richtig aufgeklärt.

Obwohl Thaksin die Bekämpfung der Korruption schon 2001 als eines der Hauptziele auf seine Fahne schrieb, war er, sein Clan, seine Partei und sein Kabinett zunehmend massiven Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Größere Dimension nahmen diese an als es um Aufträge von Gepäckscannern für den neuen gigantischen Flughafen Suvarnabhumi ging, so dass er 2005 seine zehnte Kabinettsumbildung vollziehen musste.

Noch mehr als der Italiener Berlusconi sammelte Thaksin eine unglaubliche Medienmacht an, indem er alle bis auf einen Fernsehkanal und den größten Teil der Presse beherrscht. In den Wahlen im Jahr 2000 kaufte er im Wahlkampf den bis dahin regierungskritischen und bis dahin einzigen nicht von Armee oder Regierung abhängenden Fernsehsender ITV auf. In den Wahlen 2005 machte er mit seiner Medienmacht die Opposition praktisch mundtot.

Kritische Medien, wie zum Beispiel die Bangkok Post, versuchte er mehrfach mit Klagen wegen Verleumdung, bzw. mit dem Vorwurf der Majestätsbeleidigung mundtot zu machen. Im September 2005 ließ die thailändische Regierung mehrere manchmal regierungskritische Radios in Bangkok schließen, weil diese angeblich den Flugverkehr störten (siehe Links). Eine seit Juli 2003 wöchentliche politische Talkshow wurde verboten.

Als ehemaliger Polizeioffizier hat er den Polizeiapparat auf seiner Seite, die Ministerrunde ist eher ein von ihm eingesetztes Scheinkabinett, ebenso sind viele Richter von ihm und seinen Freunden abhängig. So konnte er geschickt Gesetze zu seinen Gunsten ändern, um Anklagen wegen früherer Verstrickungen privater Geschäfte mit politischer Macht zu entgehen.

Das Fass zum Überlaufen brachte der Verkauf seines Nachrichtensatelliten und anderer Teile seines Imperiums an die staatliche Holding Temasek in Singapur, der ihm 1,6 Milliarden Euro einbrachte. Verkauft wurden dabei unter anderem Konzessionen für das größte Mobilfunknetz des Landes, das Satellitenmonopol, eine Low-cost-Airline, eine Fernsehstation, ein Internet-Provider, eine Marketingfirma.

Die Auswirkungen dieses Deals auf Thailand sind noch nicht abzuschätzen. Da sie nach thailändischem Recht steuerfrei sind, löste dies einerseits größe Empörung aus, andererseits auch die Sorge, dass dadurch politische und militärische Informationen in die Hände eines anderen Staates gelangen. Ebenso weckte diese Transaktion als "Ausverkauf des Staates" nationalistische Gefühle.

Ohnehin ist es (zur Vermeidung von Korruption) den thailändischen Regierungsangehörigen untersagt, derartige Geldgeschäfte zu tätigen. Obwohl Thaksin deshalb bei Amtsantritt seine Firma offiziell an Familienangehörige abgetreten hatte, ist davon auszugehen, dass er insgeheim (und illegal) weiterhin die Fäden zieht. Das Geschäft wurde von langer Hand sorgfältig vorbereitet, dennoch tat Thaksin nach Bekanntwerden dieses spektakulären Vorgangs ganz überrascht als hätte er davon nichts gewusst.

Außerdem hatte seine Firma beim Aufbau des Nachrichtensystems von staatlichen Vergünstigungen profitiert, d.h. die thailändischen Steuerzahler haben sowohl Thaksin als auch der Regierung in Singapur praktisch ein riesiges Geschenk gemacht.

Da das Geschäft in thailändischer Währung abgeschlossen wurde, kaufte Singapur große Mengen des thailändischen Baht auf, was dessen Kurs unnatürlich in die Höhe trieb. Seither steigen auch die inländischen Zinsen schnell und stetig an.




Den armen einen knochen hinwerfen, damit sie ruhig sind und sich dann genüsslich um die filetstücke balgen.......
 
        #9  

Member

Zitat Tischtuch:

Was konkret und bitte keine Floskeln war so falsch an Thaksin?

@Tischtuch

Unter seinem Regime wurde in Pattaya und den anderen Vergnügungszentren die Sperrstunde eingeführt.
Für soetwas müsste es eigentlich die Todesstrafe geben. :wink0:
Was er sonst noch an Mist gebaut hat, ist dagegen schon fast vernachlässigbar. :hehe:
 
        #10  

Member

Unter seinem Regime wurde in Pattaya und den anderen Vergnügungszentren die Sperrstunde eingeführt.

das meinte ich mit Fakts. Da muessen wir nicht mehr lange diskutieren. schon alleine dieses beispiel rechtfertigt eigentlich bereits die getroffenen massnahmen. Da geb ich dir schon recht.
:mrgreen: :hehe:
tt
 
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