Thailändisch lernen

Walhaie in Donsol. "Der mit dem Walhai schwimmt..."

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Das Städtchen Donsol an der Südspitze der philippinischen Insel Luzon wird neuerdings von Touristen aus aller Welt angesteuert. Das Meer vor Donsol bietet seinen Besuchern nämlich eine besondere Sensation: Hier kann man mit Walhaien schwimmen.
In jedem Frühjahr steuern die „Butanding“, wie man sie auf den Philippinen nennt, die Gewässer vor Donsol an. Vermutlich weil sie hier reichlich Nahrung finden.

Die riesigen "Whalesharks" gehören zu den eher harmlosen Haien. Sie sind Filterfresser, das heißt: sie ernähren sich fast ausschließlich von Plankton und kleineren Fischen, indem sie große Mengen Wasser aufnehmen und durch ihre Kiemenfilter pressen. Obwohl sie nur Kleinzeug fressen, werden die friedlichen Haie bis zu zwanzig Meter lang und können mehr als dreißig Tonnen wiegen.

Vor 25 Jahren wurden weltweit nur etwa 320 Walhai-Sichtungen registriert. Heute dagegen werden alleine in den Gewässern der Philippinen über 300 Walhaie gesichtet, 122 davon in der Bucht von Donsol. Hier ist die Jagd auf Walhaie mittlerweile verboten.

Leider floriert der Handel mit den großen Fischen an anderen Orten aber immer noch - vor allem in Ostasien, wo Fleisch, Haut und Flossen als Delikatessen oder „Potenzmittel“ gelten. Auf den Philippinen hat man sich für eine alternative Einnahmequelle entschieden: Den Walhai-Tourismus.

Von Manila aus fliege ich in einer knappen Stunde nach Legaspi, wo man den wunderschönen Vulkan Mayon bewundern kann. Weiter geht es mit einem Minibus nach Donsol.
Check-in im „Woodlands“-Resort.
„Wir sind den Walhaien dankbar“, sagt die Managerin.
Ich buche nur eine Nacht. Morgen früh um 7 Uhr soll es losgehen.

Anhang anzeigen Mayon2011.jpg

Abends am schwarzen Sandstrand gegessen (vulkanischer Ursprung). Die Resortbetreiber haben ein pyramidenförmiges Lagerfeuer aufgeschichtet – die Funken fliegen hoch und züngeln durch die Luft wie wild gewordene Glühwürmchen.
Hach – romantisch. Leider bin ich alleine unterwegs. :headbash:

Dann am Morgen mit Flossen und Taucherbrille bewaffnet zur Registrierung.
Ich bin ein wenig aufgeregt – man schwimmt ja nicht jeden Tag mit Riesenhaien.
Ziemlicher Andrang: 30 Boote sind schon voll (mit jeweils sechs Personen besetzt).
Das ergibt 180 Walbeobachter an einem Vormittag. Mehr dürfen nicht aufs Wasser, damit die Tiere nicht noch mehr gestört und irritiert werden.

Mit zwei Ehepaaren aus Manila teile ich mir ein Langboot. Leider beginnt es nun zu regnen. Ein „Späher“ hält vorne am Bug Ausblick – er sucht nach den charakteristischen Rückenflossen der Walhaie. Nach 15 Minuten hat er etwas entdeckt. Wir nehmen auf der Bootskante Platz, fertig zum Schnorcheln.
Dann das Kommando des Käptn: „Jump!“
Also los!
Wir schwimmen etwas vom Boot weg – dann zieht wie in Zeitlupe, unglaublich nah, ein Butanding an mir vorbei. Ich erkenne nur die Flanke mit den typischen weißen Flecken – und im nächsten Augenblick ist er in der trüben Brühe verschwunden.

Meine philippinischen Walbeobachter sind nicht begeistert: Die Sicht ist zu schlecht. Bei Regenwetter schwimmen nur sehr wenige Tiere an der Oberfläche. So kommt es zu einer grotesken Walhai-Verfolgung: Fünf, sechs Boote jagen einem Riesenfisch hinterher. Die Regel: „Nur ein Boot pro Walhai“ wird ignoriert. (Die Bootsleute halten sich nicht daran, weil sie ihren zahlenden Passagieren wenigstens ein kleines Erfolgserlebnis bescheren möchten.)

Beim zweiten Schnorchelgang streift mich beinahe die meterhohe Rückenflosse des Tiers – ich hatte den Walhai überhaupt nicht kommen sehen.

Im Grunde sollte man an Tagen mit einer so schlechten Sicht überhaupt keine Walhai-Expeditionen anbieten. Doch wer will es den Bootsbesitzern verdenken: Sie möchten natürlich Geld verdienen.

Fazit: Ein besonderes Natur-Erlebnis. Doch leider läuft die Entwicklung auch hier in Richtung Massentourismus.

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WOW da hätt ich auch mal bock drauf die Wahlhaie in ihrem AC zu beobachten, die schwimmen doch dort bestimmt nur zum ficken hin. :cumshot:
 
        #3  

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Ich war vor zwei Jahren in Mexico - nördlich der Isla Holbox - mit Walhaien schnorcheln. Ist schon ein echt erhebendes Gefühl, mit diesen riesigen Kreaturen nebeneinander her zu schwimmen....

Allerdings sind die Aufsicht und Kontrollinstitutionen in Mexico sehr viel rigoroser was den Schutz der Walhaie angeht, sprich es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Booten mit Lizenz, und Anfassen wird streng geahndet...

Naja, ist denke ich nur eine Frage der Zeit bis es die Filipinos auch so machen - denn sonst ist die schöne Einnahmequelle bald wieder weg....
 
        #4  

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