Thailändisch lernen

Vietnam von Saigon nach Hanoi, ein Reisebericht

        #11  

Member

Am nächsten Tag hatte der freundliche Hotelbesitzer ein Einsehen mit mir (wohl eher mit dem Mopeddriver :p ) und vermittelte mir ein Mietmoped. Die "Vermittlungsgebühr" schien sich im Rahmen zu halten, ich sollte für das Moped 4$ am Tag zahlen.

Jetzt war ich endlich auf eigenen Rädern unterwegs, konnte anhalten wo ich wollte und jedem Schlagloch ausweichen oder auch nicht. An den leicht chaotischen Verkehr hatte ich mich schnell gewöhnt, man fährt rechts, linker Daumen ständig (!!) an der Hupe und rechten Fuß prophilaktisch auf dem Bremspedal. Außerdem gilt die Regel: je größer das Fahrzeug, desto mehr Vorfahrt, kann man sich eigentlich gut merken (gilt wohl auch für die Lautstärke der Hupe :la: )

Ich fuhr Richtung Norden, wollte mir die heißen Quellen ansehen, stand gut beschrieben im Loose Reiseführer. Nach einigem suchen, fragen war eher nicht möglich, erreichte ich den Park. Ein Schlagbaum, ein Kassenhäuschen, ein paar Bretterbuden. Ich zahlte meinen Obolus von 1500 Dong und durfte den Bereich der heißen Quellen betreten.

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Thap Ba Hot Spring Center

Das ganze machte einen recht bizarren Eindruck, überall sprudelte heißes Wasser aus den Steinen, der Geruch von faulen Eiern lag in der Luft.
Außer mir gab es, mitten in der Woche um halb 10 :idea: keinen weiteren Besucher. Es war an der Zeit, mein mitgebrachtes Obst zu verzehren.

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lecker Obst

Weiter auf die Nationalstrasse 1 richtung Norden bis nach Sau Cau, ca 100km :swoon: von Nha Trang entfernt. Auf den letzten 30km wurde die Strecke richtig schön, es ging in die Berge und viele Kurven wollten gemeistert werde, Genau so hatte ich es mir vorgestellt.

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in den Bergen

Rechts im Bild ist übrigens meine Ho Chi Min Harley.

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Mopedrast

In Sau Cau nahm ich ein verspätetes Mittagessen zu mir. Hier gab es dann auch keine lesbaren Speisekarten mehr, einfach in die Küche und mit dem Finger drauf zeigen :idea:

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Restaurant

Das kam dann dabei heraus:

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Fisch mix

Ich genoss die Pause und beobachtete die Strassenscenen.

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Bushaltestelle

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Nationalstrasse 1

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Mädchen überqueren die Strasse

Es wurde Zeit für den Rückweg, vorbei an der Eisenbahnlinie Saigon - Hanoi

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Eisenbahnlinie

Es War viel Verkehr auf der Strasse, Busse, LKW´s und Mopeds. Bei einem Tankstop,

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Tanstelle

wurde ich von der freundlichen Besitzerin (Vietnamesen sind immer freundlich :kasper: ) gefragt, ob es ein bischen mehr sein dürfe. Hinter der Hütte lag eine löchrige Matratze und auf dieser räkelte sich ein leicht bekleidetes Wesen (es wahr ja auch ziehmlich warm :;:( ) und bot mir eine Massage an. Ich hab dann dankend abgelehnt (es war ja auch ziehmlich warm :tongue: ) Wie ich später im Hotel erfuhr, befand ich mich auf dem längsten(16km) Strassenstrich der Welt. Jetzt wurde mir auch klar, wieso die vielen Mädels am Straßenrand so freundlich winkten.
 
        #12  

Member

@ finder

einfach grosse klasse!

sag' mal...geht es dir auch so, wenn du einen aelteren report ueberarbeitest oder daran schreibst, das das movie im kopf dich in die zeit zurueckversetzt und sich das erlebte ein weiteres mal in etwas distanzierter form noch einmal abspielt?

ist vielleicht auch nur 'ne spinnerei von mir :roll:

ciao

abstinent
 
        #13  

Member

@ absti

geht mir genauso, mit so einem bericht sind halt viele intensive erlebnisse verbunden, und die werden dann wieder aufgewärmt :hehe:

schööööööööööööööööööööööööööööööön :yes:

gruß
finder
 
        #14  

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Als ich gegen 19 Uhr wieder im Hotel ankam, hatte ich mein Moped rund 250 km über die Straßen gequält. Der Staub von den Klamotten wurde abgeklopft, der vom Körper abgeduscht und der in der Kehle mit einem Tiger Beer heruntergespült.

Für den nächsten Tag hatte ich einen Bootsausflug eingeplant.(Tipp vom freundlichen Hotelbesitzer) Ich wurde nach dem Frühstück von einem Minibus abgeholt und zum Anleger gefahren. Hier herrschte reger Betrieb, so viele Touris hatte ich seit Tagen nicht mehr auf einen Haufen gesehen. Ich hielt Ausschau nach den Schiffen von Mama Hanh. Laut Aussage des Hoteliers waren das die Besten, obwohl (oder gerade deswegen :tongue: ) Mama Hanh mal wieder wegen illegalem Grasverkauf im Knast saß.

Mit mir bestiegen ca.12 Touris aus 6 Ländern den Kahn, ich kam mir vor wie Werner Höfer beim Internationalen Frühschoppen. Einige Jungs schleppten noch Proviant an Bord und nach einer kurzen Wartezeit schipperten wir in Richtung der vorgelagerten Inseln. Es war ziehmlich diesig und bei einigen Mitfahrern machte sich der letztabendliche Bierkonsum bemerkbar, es war sehr ruhig an Bord. Nach einer Stunde Fahrt ankerten wir vor einer Insel und es war Gelegenheit zum Schwimmen. Aber alle saßen eher gelangweilt auf dem Boot.

Aus der Bordküche zogen angenehme Gerüche durch´s Boot und die Gesichter wurden freundlicher.

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Bootsküche

Die Jungs waren fit und zauberten mit primitiven Mitteln ein reichhaltiges Essen.


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Die mittleren Bänke wurden umgeklappt und es entstand eine große Tafel. Es gab div. Fleisch, Geflügel, Fisch, Reis und Salate. Die Stimmung frischte auf und wir stürtzten uns auf´s Essen. Derweil hatte Ho,

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der Chef der Crew, mit jedem ein paar Worte gesprochen und kündigte Musik an.

Schlagzeug, E-Gitarre (aber ohne E) und Tamburin wurden herausgeholt, Textblätter in verschiedenen Sprachen verteilt, der Tisch wurde abgeräumt und die Session konnte beginnen.
Die Band spielte einen irren Sound aber die meisten Melodien waren zu erkennen, es wurde kräftig gesungen.

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Wir fuhren eine weitere Insel an und Ho bereitete die "Flooting Bar" vor. Ein Rettungsring wurde zu Wasser gelassen, darin war ein Kasten Wein befestigt. Die Sonne war inzwischen voll am Himmel, und die meisten Gäste verließen das Boot um sich am Wein zu bedienen.

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flooting bar

Der Wein wurde mit Ananasstücken trinkbar gemacht, die Band tat das ihrige dazu und nach gut einer Stunde waren die 12 Flaschen leer :lol: und einige der Gäste schon ganz schön voll :hehe: Selbst die eher zurückhaltenden Japanerinnen legten (fast) alle Hemmungen ab.


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Ho sammelte alle seine schwimmenden Gäste wieder ein, die Band spielte einen Ohrwurm nach dem anderen und der Tisch wurde zum Tanzen freigegeben.

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Nach gut 2 Stunden neigte die Party sich dem Ende, auf dem Rückweg besuchten wir noch ein Fischerdorf und die Mädchen in ihren Rundbooten versuchten mit uns in´s Geschäft zu kommen.

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fischerdorf

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verkäuferinnen

Auf dem Rückweg zum Hafen wurde noch mal eine Tafel mit Obst und Kuchen aufgebaut.

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Mama Hanhs Bootstour, ein Muß in Nha Trang. :yes: :yes:
 
        #15  

Member

Im Nachhinein merke ich immer deutlicher das ich mit Nha Trang etwas versaeumt habe, denn wir sind nur durchgereist - Alles geht eben nicht, nur damals haben wir am falschen ende gekuerzt :?


Gruss
helbob
 
        #16  

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bei mir war es so, das mir in hanoi dann einige tage "fehlten" :cry:

irgendwie muss man prioritäten setzen :hehe:
 
        #18  

Member

In Nha Trang hätte ich noch einige Tage bleiben können, aber es warteten noch einige Stationen auf mich. Also ging es weiter mit dem vollen Minibus nach Hoi An.


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im Minibus

Hoi An ist eine kleine Küstenstadt und ist für seine Schneidereien bekannt. Schon in Deutschland hatte ich über eMail kontakt zu einem dort lebenden Deutschen. Leider war er die letzten Tage nicht mehr über mail zu erreichen und ich suchte mir nach der fast 10 stündigen Fahrt ein nettes, zentral gelegenes Hotel (10$)

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Hotel in Hoi An

Die Chefin präsentierte mir morgens beim Frühstück ganz stolz ihren Sprößling.



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stolze Mutter

Hoi An hat eine sehr kleine Altstadt, die ich zu Fuß erkundete.
Angefangen in einem Tempel, am Markt vorbei bis hin zur Japanischen Brücke.

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Tempel

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Pfahlbauten

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Gemüsemarkt

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Eingang zur Japanischen Brücke

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Japanische Brücke

Die Japanische Brücke hat wohl ihre besten Tage hinter sich und müsste dringend Renoviert werden, natürlich hat die Regierung kein Geld und so wird dieses tolle Bauwerk mehr und mehr zerfallen.

Ein ausgedehnter Spaziergang vorbei am Flussufer beendete den Tag.

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am Fluss

Ach ja, ich vergaß zu erwähnen, das ich während der Ortserkundung nicht verhungert bin. Es gab viele Strassenstände, vor allem auf dem Markt, an denen ich mit Leckereien versorgen konnte.
 
        #19  

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Es sollte noch einen weiteren Tag dauern, bis ich endlich meinen email Kontakt treffen konnte. Morgens im Internetcafe schaute mir der Besitzer über die Schulter und sprach mich dann auf Deutsch an. Er hatte 3 Jahre in der DDR gearbeitet und war der deutschen Sprache mächtig. Ein Wort gab das andere und ich erzählte ihm von dem Deutschen, den ich ja treffen wollte. Er kannte ihn, rief seine kleine Tochter in´s Internetcafe, lud mich auf sein Moped und brachte mich an den Rand der Stadt zu dem Haus, in dem Thomas lebte. So war dann auch dieses Problem mit vietnamesicher Hilfsbereitschaft gelöst.

Es gab zuerst mal ein Süppchen, ich wurde der anwesenden Familie vorgestellt, dann fuhren wir zum Kindergarten und holten seinen Neffen ab.
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Kindergarten

Am Abend besuchten wir das Lichterfest in Hoi An, das immer zum Vollmond stattfindet.


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Die Kinder hatten ihren Spass an den Lampingons und die Erwachsenen aßen, tranken und spielten.

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Die Frau von Thomas lud mich zu einer Spezialität ein. Es handelte um angebrütete, gekochte Eier, man konnte die kleinen Küken recht gut erkennen :eek:oh:

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rechts ist natürlich die Frau von Thomas :la:

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Nach anfänglicher Überwindung haben die Dinger ganz gut geschmeckt. Frisch gestärkt gingen wir zum Zuckerrohrsaft über, besuchten noch einen Zeichenmaler und div. Tanzdarbietungen.

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Nach einem letzten gerösteten Maiskolben brachten mich Kim Yen und Thomas zurück in mein Hotel.


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meine Gastgeber.
 
        #20  

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Meine Gastgeber entpuppten sich als sehr hilfsbereit und warteten mit einem großen Organisationstalent auf. Kim Yen besorgte mir für den nächsten Tag ein Moped zum einheimischen Tarif, 2$, und wir machten uns auf den Weg zu den Marmorbergen. Diese liegen in der Nähe von Danang.

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auf dem Weg zum Himmel

Die Vietnamesen wählen gerne den Weg durch den Berg, weil das eine gute Zukunft verspricht. Für mich war das ganz schön eng ???

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im Hintergrund der China Beach



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Der Tempel ist ganz aus Marmor erbaut.

Am Fuss des Berges waren viele Steinmetzwerkstätten, die den hier gewonnenen Marmor zu allerhand nützlichen Sachen verarbeitet. Ich konnte einen Verkäufer nur mit Mühe davon abhalten, mir einige nette Kleinigkeiten per Schiff nach Köln zu schicken.

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Die Dinger sollten übrigens incl. Fracht schlappe 800$ kosten. Vielleicht lass ich mir , als bekennender FC Fan, mal einen richtig schönen Geißbock meißeln :kasper:

Im Berg befand sich eine riesige Höhle, die während des Vietnam Krieges vom Vietkong als Lazarett genutzt wurde.

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auf dem Rückweg besuchten wir eine Tempelanlage mit Friedhof, abseits von den Touristenpfaden und sehr schön gelegen.

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Die Kinder freuten sich über die Langnasen.
 
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