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Hier noch 'ne olle Kamelle von mir, fuer diejenigen welche sie noch nicht kennen:
Text: copyright by abstinent
Anhang anzeigen 317_tuktuk_1.jpg
Personennahverkehr per Tuk Tuk in Bangkok
TukTuk's fanden in Bangkok erstmals so um 1955 Verwendung, und ersetzten die bis dahin noch gebräuchlichen Ochsenkarren und Pferdefuhrwerke langsam. Erste Modelle waren Japan-Importe, doch findige Thais verbesserten die
Fahrgestelle und Aufbauten fortlaufend.
Heutige TukTuks sind allesamt aus thailändischer Produktion, und man exportiert diese sogar nach Sri Lanka, Indien und Nepal.
TukTuk’s - das sind kleine, übelriechende Rennsemmeln mit irre großem Gefahrenpotential, aber einer gewissen Romantik.
Dreiradmopedzwitter mit einem langen Dach über der gesamten Konstruktion, einem Fahrersitz mit Sattel vorne und einer Sitzbank für 2 Asiaten oder Anderthalb Farangs hinten. Angetrieben wird es von einem leistungsschwachen 250ccm Zweitaktaggregat,aber das günstige Leistungs/Gewichtsverhältnis verhilft dem Geschoß zu beachtlichem Beschleunigungsvermögen. Topspeed ist so um die 80 KM/H.
Noch vor Jahren waren sie wichtige Transportmittel für Markthändler oder auch einfach auch nur zur Personenbeförderung unverzichtbares Utensil der Bangkokians.
Launische Driver mit großem Hang zur Selbstüberschätzung, der immer dichter werdende Verkehr, und der zunehmende Druck seitens wegbleibender Passagiere - die im Laufe der Jahre vermehrt auf bequemere Aircon-Taxis auswichen, führten zu einem Ellenbogen-Wettbewerb bei den verbliebenen TukTuk-Chauffeuren.
Utopische Preisvorstellungen für Farangs bringen TukTuk-Piloten oftmals bis an den Rand der Lächerlichkeit. Nicht selten wird einem Farang das Drei- bis Fünffache an Fahrgeld abverlangt, was dieser für ein Taxi-Meter berappen müßte.
TukTuk's sind auch im Stau nicht schneller, als ein Taxi - denn die Fahrzeugbreite läßt ein hindurchschlängeln, wie es die Mopeds an jeder Ampel machen, nicht zu.
Kippstabil sind sie noch nie gewesen, diese gedopten Kinderdreiräder. Ein jeder Langzeittourist oder Expat kann Stories von TukTuk's berichten, die ihre Fahrgäste in schneller Kurvenfahrt auf dem schlüpfrigen Asphalt im Regen ausgeklinkt haben. Nicht selten wurden diese hinauskatapultierten Fahrgäste dann von anderen Verkehrsteilnehmern überrollt.
TukTuk's gehören zu Bangkok, wie die Gondeln zu Venedig oder die Pferdekaleschen zu Wien. Schön romatisch, überteuert - und absolut unwichtig!
Der Zweitaktgestank, die ueberheblichen Preisforderungen, die Unsicherheit, die Unbequemlichkeit...ich brauche den Nervenkitzel nicht unbedingt , ich fahre meist Taxi, Mopedtaxi - oder mit der BTS innerhalb der Hauptstadt.
Einheimische zahlen für Kurzstrecken 20 Baht - versucht mal, als Farang einige Meter unter 50 Baht zu bekommen! Für die 50 Baht fahre ich lieber trocken und sicher im Aircon-Taxi bis zu 5 KM weit.
Die Abkoche seitens der Driver macht vor dem Fahrpreis aber nicht Halt. Kommissionenzahlende Juwelliere, Massagebuden, Schneider und andere zwielichtige Hökerbanden sind mittlerweile die Haupteinnahmequellen der TukTuk-Driver. Dummtouristen werden mit vielen Worten in das entsprechende Etablissement gecoacht, wo sie dann aggressivsten Verkäufern und Salespeoplen der Marke "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" ausgesetzt sind.
TukTuk-Driver sind nie nett! Sie wollen nur Abkochen und den Touristen ausnehmen, dabei sind denen alle Mittel Recht.
Tut euch den Gefallen und fahrt mit Taxi, Bus oder BTS, wenn ihr in Bangkok seid. Nur ganz Eiligen und Ortskundigen ist auch das Mopedtaxi zu empfehlen, besonders in Rush-Hourzeiten.
In der Regenzeit wird man durch den feinen Sprühnebel des schmutzigen Fahrbahnwassers im TukTuk fast dreckiger, als ein Fußgänger. Das Dach hält nur die relativ sauberen Fluten von oben ab! Die vorbeijagenden PKWs sorgen an jeder Pfütze (und davon gibt es in Bangkok reichlich!) für Duschen mit
Dreckwasser von der Seite.
Bauartbedingt haben heutige TukTuks eine riesige Autobatterie fast lose vorne auf dem Trittbrett des Fahrers stehen. Bei jedem Unfall sausen diese geschoßartig durch die Gegend und verteilen ihren Säureinhalt gleichmäßig auf andere Verkehrsteilnehmer und Passanten. An jeder Ampel schalten TukTukdriver ihre Höllenmaschinen ab, um sie dann beim ersten Hauch von Gelblicht lautstark wieder anzuwerfen.
TukTuk's außerhalb Bangkoks stellen oft (in Ermangelung von richtigen Taxen) die einzige Möglichkeit dar, die Sohlen zu schonen und dann muß man sich halt auf dieses Abenteuer einlassen, oder eben laufen. Städte wie z.B. Hat Yai, Ayutthaya, Sa Keo, Nakhon Sawan, Lopburi, Aranyaprathet und Korat sind auch heute noch sehr klassische TukTuk-Reviere.
Hier gilt zwingend: Unbedigtes Aushandeln des Preises vor dem Einsteigen! Ortsunkundige sollten sich bei Ortsansässigen zwingend vor Reiseantritt nach der ungefähren Route und dem zu erwartenden Fahrpreis erkundigen.
Achtung: Bei der Suche nach einem Hotel, einem Massagesalon oder einem Reisebüro unbedingt vorher anderweitig informieren! Den Empfehlungen der TukTuk-Driver ist in den allerseltensten Fällen Glauben zu schenken. Deren Empfehlungen basieren ausschließlich auf der Höhe der zu erwartenden Kommission!
Die schlimmsten TukTuk Abkocher Thailands findet man nach wie vor in Bangkok. Diese Spezies lungert des nachts vor Patpong, Nana Entertainment Plaza, Sukhumvit Sois 3, 5, 7 & 11 und vor den Busstationen Ekkamai und Mor Chit herum.
Wer unbedingt TukTuk fahren auf seiner Erlebnisliste stehen hat, der sollte sich eines der Vehikel aus dem laufenden Verkehr fischen, und eine Zeitspanne mit dem Driver vereinbaren. Sightseeing im TukTuk ist durchaus reizvoll, und für einen Obulus von vielleicht 150 Baht kann man schon eine 2-3 stündige Rundfahrt bekommen.
Viel Spaß in Bangkok!
ciao
abstinent
Text: copyright by abstinent
Anhang anzeigen 317_tuktuk_1.jpg
Personennahverkehr per Tuk Tuk in Bangkok
TukTuk's fanden in Bangkok erstmals so um 1955 Verwendung, und ersetzten die bis dahin noch gebräuchlichen Ochsenkarren und Pferdefuhrwerke langsam. Erste Modelle waren Japan-Importe, doch findige Thais verbesserten die
Fahrgestelle und Aufbauten fortlaufend.
Heutige TukTuks sind allesamt aus thailändischer Produktion, und man exportiert diese sogar nach Sri Lanka, Indien und Nepal.
TukTuk’s - das sind kleine, übelriechende Rennsemmeln mit irre großem Gefahrenpotential, aber einer gewissen Romantik.
Dreiradmopedzwitter mit einem langen Dach über der gesamten Konstruktion, einem Fahrersitz mit Sattel vorne und einer Sitzbank für 2 Asiaten oder Anderthalb Farangs hinten. Angetrieben wird es von einem leistungsschwachen 250ccm Zweitaktaggregat,aber das günstige Leistungs/Gewichtsverhältnis verhilft dem Geschoß zu beachtlichem Beschleunigungsvermögen. Topspeed ist so um die 80 KM/H.
Noch vor Jahren waren sie wichtige Transportmittel für Markthändler oder auch einfach auch nur zur Personenbeförderung unverzichtbares Utensil der Bangkokians.
Launische Driver mit großem Hang zur Selbstüberschätzung, der immer dichter werdende Verkehr, und der zunehmende Druck seitens wegbleibender Passagiere - die im Laufe der Jahre vermehrt auf bequemere Aircon-Taxis auswichen, führten zu einem Ellenbogen-Wettbewerb bei den verbliebenen TukTuk-Chauffeuren.
Utopische Preisvorstellungen für Farangs bringen TukTuk-Piloten oftmals bis an den Rand der Lächerlichkeit. Nicht selten wird einem Farang das Drei- bis Fünffache an Fahrgeld abverlangt, was dieser für ein Taxi-Meter berappen müßte.
TukTuk's sind auch im Stau nicht schneller, als ein Taxi - denn die Fahrzeugbreite läßt ein hindurchschlängeln, wie es die Mopeds an jeder Ampel machen, nicht zu.
Kippstabil sind sie noch nie gewesen, diese gedopten Kinderdreiräder. Ein jeder Langzeittourist oder Expat kann Stories von TukTuk's berichten, die ihre Fahrgäste in schneller Kurvenfahrt auf dem schlüpfrigen Asphalt im Regen ausgeklinkt haben. Nicht selten wurden diese hinauskatapultierten Fahrgäste dann von anderen Verkehrsteilnehmern überrollt.
TukTuk's gehören zu Bangkok, wie die Gondeln zu Venedig oder die Pferdekaleschen zu Wien. Schön romatisch, überteuert - und absolut unwichtig!
Der Zweitaktgestank, die ueberheblichen Preisforderungen, die Unsicherheit, die Unbequemlichkeit...ich brauche den Nervenkitzel nicht unbedingt , ich fahre meist Taxi, Mopedtaxi - oder mit der BTS innerhalb der Hauptstadt.
Einheimische zahlen für Kurzstrecken 20 Baht - versucht mal, als Farang einige Meter unter 50 Baht zu bekommen! Für die 50 Baht fahre ich lieber trocken und sicher im Aircon-Taxi bis zu 5 KM weit.
Die Abkoche seitens der Driver macht vor dem Fahrpreis aber nicht Halt. Kommissionenzahlende Juwelliere, Massagebuden, Schneider und andere zwielichtige Hökerbanden sind mittlerweile die Haupteinnahmequellen der TukTuk-Driver. Dummtouristen werden mit vielen Worten in das entsprechende Etablissement gecoacht, wo sie dann aggressivsten Verkäufern und Salespeoplen der Marke "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" ausgesetzt sind.
TukTuk-Driver sind nie nett! Sie wollen nur Abkochen und den Touristen ausnehmen, dabei sind denen alle Mittel Recht.
Tut euch den Gefallen und fahrt mit Taxi, Bus oder BTS, wenn ihr in Bangkok seid. Nur ganz Eiligen und Ortskundigen ist auch das Mopedtaxi zu empfehlen, besonders in Rush-Hourzeiten.
In der Regenzeit wird man durch den feinen Sprühnebel des schmutzigen Fahrbahnwassers im TukTuk fast dreckiger, als ein Fußgänger. Das Dach hält nur die relativ sauberen Fluten von oben ab! Die vorbeijagenden PKWs sorgen an jeder Pfütze (und davon gibt es in Bangkok reichlich!) für Duschen mit
Dreckwasser von der Seite.
Bauartbedingt haben heutige TukTuks eine riesige Autobatterie fast lose vorne auf dem Trittbrett des Fahrers stehen. Bei jedem Unfall sausen diese geschoßartig durch die Gegend und verteilen ihren Säureinhalt gleichmäßig auf andere Verkehrsteilnehmer und Passanten. An jeder Ampel schalten TukTukdriver ihre Höllenmaschinen ab, um sie dann beim ersten Hauch von Gelblicht lautstark wieder anzuwerfen.
TukTuk's außerhalb Bangkoks stellen oft (in Ermangelung von richtigen Taxen) die einzige Möglichkeit dar, die Sohlen zu schonen und dann muß man sich halt auf dieses Abenteuer einlassen, oder eben laufen. Städte wie z.B. Hat Yai, Ayutthaya, Sa Keo, Nakhon Sawan, Lopburi, Aranyaprathet und Korat sind auch heute noch sehr klassische TukTuk-Reviere.
Hier gilt zwingend: Unbedigtes Aushandeln des Preises vor dem Einsteigen! Ortsunkundige sollten sich bei Ortsansässigen zwingend vor Reiseantritt nach der ungefähren Route und dem zu erwartenden Fahrpreis erkundigen.
Achtung: Bei der Suche nach einem Hotel, einem Massagesalon oder einem Reisebüro unbedingt vorher anderweitig informieren! Den Empfehlungen der TukTuk-Driver ist in den allerseltensten Fällen Glauben zu schenken. Deren Empfehlungen basieren ausschließlich auf der Höhe der zu erwartenden Kommission!
Die schlimmsten TukTuk Abkocher Thailands findet man nach wie vor in Bangkok. Diese Spezies lungert des nachts vor Patpong, Nana Entertainment Plaza, Sukhumvit Sois 3, 5, 7 & 11 und vor den Busstationen Ekkamai und Mor Chit herum.
Wer unbedingt TukTuk fahren auf seiner Erlebnisliste stehen hat, der sollte sich eines der Vehikel aus dem laufenden Verkehr fischen, und eine Zeitspanne mit dem Driver vereinbaren. Sightseeing im TukTuk ist durchaus reizvoll, und für einen Obulus von vielleicht 150 Baht kann man schon eine 2-3 stündige Rundfahrt bekommen.
Viel Spaß in Bangkok!
ciao
abstinent