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Gelandet. In Clark. Ich laufe übers Rollfeld. Eine andere Maschine ebenfalls beleuchtet, weitere, vom Mond und Flutlicht beschienen. Eine laue Nacht. Ein Kribbeln in der Magengegend.
Woher kommt meine Unruhe, was verpasse ich? Kommt es darauf an, ob ich früher oder später eintreffe? 8 Tage liegen vor mir.
Ein Uhr nachts. Ein enger Gang mündet in eine hell beleuchtete Halle. Trauben von Menschen, wie bei der Eröffnung des Winterschlußverkaufs. Alle drängen auf die wenigen Paßkontrollstellen zu. Ich laufe an den Koreanern vorbei zum Ausgang für Filippinos, werde wie befürchtet abgewiesen. Ich ertappe mich beim Gedanken, es möge 3 Schleusen geben. Eine davon für Koreaner und Spongebobs.
Den lästigen Zollbeamten, der nach 45 Minuten Schlangenstehen auch noch meinen Koffer von innen sehen möchte, wimmele ich ab. Der Fahrer vom Pacific Breeze ist diesmal rechtzeitig. Vielleicht weil der das letzte Mal eine Leerfahrt hatte.
Eine kurze Dusche, dann ist es so weit. 3 Uhr bald. Noch nicht zu spät.
Ein Unbekannter in der Nacht.
Keiner weiß, daß ich hier bin. Nicht meine Thaimaus, nicht meine Favoritinnen vor Ort.
Die ersten Bars. Viele noch offen bis 4. Die alte Routine. Have a seat. Take a look, take a girl. Doch ich will keine Routine. Die Suche nach der Illusion des Einmaligen führt mich ins Bunny Ranch (glaube ich). Ich stelle mich vor die Tänzerinnen, studiere ihre Bewegungen, halte Ausschau nach Reaktionen, fange Blicke auf. Die Vorauswahl ist rasch getroffen. 2 oder 3 im engeren Kreis.
Dann die Entscheidung. Ein breites Grinsen, diese lacht zurück und gewinnt. Zwei „Ladydrinks“ auf den hohen Hockern, die Sitznischen erlauben zu wenig Bewegung, schläfern ein. Sie ist lustig genug, und anziehend genug, was mir eine kleine Reaktion in meiner Hose verrät.
Sie gefällt mir, und da der Laden bald schließt, schlage ich ihr vor, mich zu begleiten. Der heutige Abend scheint gerettet. Das Mädchen eingetütet, im Gedanken, im Gefühl, ohne Zweifel. Doch der Gewinner, der nicht gespielt hat, steht auf einmal mit leeren Taschen dar, als ein Bettler, der noch gar nichts erbeten hat, verblüfft, den das nein erst halb zum Ohr drang und der rascher als er hörte begriff.
Die Welle der Notwendigkeit spülte mich in die eine oder andere weitere Bar. Nichts dort, was meine leeren Taschen hätte füllen und die nun sichtbare Meßlatte übersteigen können. Denn hinter ein Gefühl kann man nicht willentlich zurückgehen.
So verschlug es mich schließlich, es graute der Morgen, nicht das Haar, ins Walhalla. Drei Tänzerinnen sorgten dort für die Hochstimmung eines norwegischen Kollegen und bald auch für meine. Sie ließen die Zeit vergessen, um neun holte uns diese wieder ein, Zeit für die Vertreibung aus dem Paradiese. Der norwegische Kollege schlug vor, noch gemeinsam zu singen, um neun Uhr vormittags!, das hatte ich auch noch nicht. Den drei Damen, die wir übrigens nicht auslösen mußten, juckte es auch in der Kehle.
Der Norweger, der überraschender Weise sein ganzes Gepäck mit sich führte und einen Kampfanzug und andeutungsvoll von einem besonderen Einsatz schwafelte, kannte einen mir bis dato unbekannten Karaokeladen im hinteren Bereich der offenen Bar neben dem vormaligen Alaska, wo er offenbar auch zu übernachten gedachte. Zuerst verließ den Einzelkämpfer die Sangesfreude, dann das Bewußtsein, das er, in sitzender Schieflage entrückt, trotz der Sirenenklänge der drei animationsfreudigen Damen auch nicht wiedererlangte und auch nicht durch meinen Weckversuch, als wir gegen 12:00 ausgesungen hatten. Er hatte also kampflos kapituliert, mir stand die Schlacht noch bevor.
Anhang anzeigen MVI_1517.jpg
Woher kommt meine Unruhe, was verpasse ich? Kommt es darauf an, ob ich früher oder später eintreffe? 8 Tage liegen vor mir.
Ein Uhr nachts. Ein enger Gang mündet in eine hell beleuchtete Halle. Trauben von Menschen, wie bei der Eröffnung des Winterschlußverkaufs. Alle drängen auf die wenigen Paßkontrollstellen zu. Ich laufe an den Koreanern vorbei zum Ausgang für Filippinos, werde wie befürchtet abgewiesen. Ich ertappe mich beim Gedanken, es möge 3 Schleusen geben. Eine davon für Koreaner und Spongebobs.
Den lästigen Zollbeamten, der nach 45 Minuten Schlangenstehen auch noch meinen Koffer von innen sehen möchte, wimmele ich ab. Der Fahrer vom Pacific Breeze ist diesmal rechtzeitig. Vielleicht weil der das letzte Mal eine Leerfahrt hatte.
Eine kurze Dusche, dann ist es so weit. 3 Uhr bald. Noch nicht zu spät.
Ein Unbekannter in der Nacht.
Keiner weiß, daß ich hier bin. Nicht meine Thaimaus, nicht meine Favoritinnen vor Ort.
Die ersten Bars. Viele noch offen bis 4. Die alte Routine. Have a seat. Take a look, take a girl. Doch ich will keine Routine. Die Suche nach der Illusion des Einmaligen führt mich ins Bunny Ranch (glaube ich). Ich stelle mich vor die Tänzerinnen, studiere ihre Bewegungen, halte Ausschau nach Reaktionen, fange Blicke auf. Die Vorauswahl ist rasch getroffen. 2 oder 3 im engeren Kreis.
Dann die Entscheidung. Ein breites Grinsen, diese lacht zurück und gewinnt. Zwei „Ladydrinks“ auf den hohen Hockern, die Sitznischen erlauben zu wenig Bewegung, schläfern ein. Sie ist lustig genug, und anziehend genug, was mir eine kleine Reaktion in meiner Hose verrät.
Sie gefällt mir, und da der Laden bald schließt, schlage ich ihr vor, mich zu begleiten. Der heutige Abend scheint gerettet. Das Mädchen eingetütet, im Gedanken, im Gefühl, ohne Zweifel. Doch der Gewinner, der nicht gespielt hat, steht auf einmal mit leeren Taschen dar, als ein Bettler, der noch gar nichts erbeten hat, verblüfft, den das nein erst halb zum Ohr drang und der rascher als er hörte begriff.
Die Welle der Notwendigkeit spülte mich in die eine oder andere weitere Bar. Nichts dort, was meine leeren Taschen hätte füllen und die nun sichtbare Meßlatte übersteigen können. Denn hinter ein Gefühl kann man nicht willentlich zurückgehen.
So verschlug es mich schließlich, es graute der Morgen, nicht das Haar, ins Walhalla. Drei Tänzerinnen sorgten dort für die Hochstimmung eines norwegischen Kollegen und bald auch für meine. Sie ließen die Zeit vergessen, um neun holte uns diese wieder ein, Zeit für die Vertreibung aus dem Paradiese. Der norwegische Kollege schlug vor, noch gemeinsam zu singen, um neun Uhr vormittags!, das hatte ich auch noch nicht. Den drei Damen, die wir übrigens nicht auslösen mußten, juckte es auch in der Kehle.
Der Norweger, der überraschender Weise sein ganzes Gepäck mit sich führte und einen Kampfanzug und andeutungsvoll von einem besonderen Einsatz schwafelte, kannte einen mir bis dato unbekannten Karaokeladen im hinteren Bereich der offenen Bar neben dem vormaligen Alaska, wo er offenbar auch zu übernachten gedachte. Zuerst verließ den Einzelkämpfer die Sangesfreude, dann das Bewußtsein, das er, in sitzender Schieflage entrückt, trotz der Sirenenklänge der drei animationsfreudigen Damen auch nicht wiedererlangte und auch nicht durch meinen Weckversuch, als wir gegen 12:00 ausgesungen hatten. Er hatte also kampflos kapituliert, mir stand die Schlacht noch bevor.
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