Thailändisch lernen

The magic of the hill tracts

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Pitcairn auf seiner ungewöhnlichen Individualreise quer durch Bangladesch.

Bandarban
Experience the magic of the hill tracts - lautet die Werbung des Tourismus Ministeriums. Das Besondere dieser Region besteht neben der landschaftlichen Vielfalt des bergigen Gebietes, das sich bis an die Grenzen nach Burma und Indien hinzieht, in der ethnischen und kulturellen Vielfalt der Bevölkerung. Zum Teil ziehen sich dichte Urwälder über die Berge. Unsere Fahrt mit dem Microvan von Rangamati nach Bandarban führt über den Karnaphuli-River. Wir schiffen ein und setzen mit der Fähre über.
Die Fahrt geht anfänglich durch hügeliges Gebiet. Wir sehen abgeerntete Reisfelder, Papaya- und Laubbäume, weitere tropische Nutzpflanzen und wenige Kokospalmen. Später verflacht sich die Topografie und bietet beste Möglichkeiten als Agrarfläche. Unterwegs stoppt uns eine mobile Militärkontrolle und wir müssen die Reisepässe und die Bewilligung für die CHT vorweisen. Einmal mehr geht nichts am Papierkrieg vorbei und wir müssen uns alle in ein grosses Buch eintragen und die Koordinaten detailliert festhalten - dann darf unser Toyota Hiace weiterfahren. Erneut wird die Landschaft hügelig und nach 4 Stunden zeigen sich die ersten Vorläufer von Bandarban. Das kleine Provinzstädtchen hat keine Attraktionen vorzuweisen und reiht sich in die unzählige Zahl von charakterlosen, lebhaften Ortschaften des Landes ein. Der Ort sieht für bengalische Verhältnisse passabel aus und ist nicht vollständig zugemüllt. Auf besonderen Wunsch meiner begleitenden Naturfreunde, quartieren wir uns ausserhalb des Zentrums im Hillside-Resort ein und belegen zu zweit je ein geräumiges Bungalow-Zimmer. Mein Gott denke ich, wäre ich doch nur in der Stadt geblieben, als hier in diesem weltabgewandten Resort zu schmachten. Zugegeben, die grosse Terrasse mit Ausblick ist ganz nett. Zum Glück bleiben wir nicht lange. Balance-Glucke klagt zunehmend über gesundheitliche Probleme, fühlt sich schwach und kraftlos. Wir fahren runter in die Stadt ins Spital, wo ihr ein Arzt Medikamente verschreibt und ein Attest ausstellt. Primär dient der Arztbesuch eher versicherungstechnischer Taktik, falls ein Reiseabbruch und vorzeitige Heimreise notwendig werden sollte. Balance-Glucke ist in der Tat gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe. Sie fällt schweren Herzens einen Vernunftsentscheid und wird an den kommenden Exkursionen nicht teilzunehmen um im Resort auszuruhen und zwei Nächte auf unsere Rückkehr zu warten.

Mit einem 4 x 4 Jeep fahren wir zum Goldenen Buddha-Tempel, Buddha Dhatu Zadi. Ich erkenne sofort, dass ich landesweit das erste wirklich monumentale Highlight erspähe. Kaum bleiben wir auf unserem Rundgang kurz stehen, bildet sich eine aufgeregte Menge. Die Leute zücken Handykameras, legen ihre Arme um unsere Schultern, lachen, wollen sich stolz mit uns fotografieren lassen. Moviestar-Feeling kommt auf. Stinkfrech wie ein Paparazzo demontiere ich eine Holzabschrankung, um eine bessere Fotoperspektive auf den Tempel zu erhalten. Händeringend kommt ein junger Aufseher auf mich zu und fragt entsetzt nach meinem Tun. Gottseidank ist es ein Buddhist. "Please allow me to take only a couple of shuts, just one more minute." Ich strecke ihm 50 Taka entgegen, doch er will das Geld nicht. Ungefragt mache ich weiter und er lässt mich gewähren. Es dauert nicht lange und die Fotos sind im Kasten. Am Abend im Hotel starre ich lange in den Spiegel. Warum sind alle hier derart von uns begeistert und wollen ein Foto?

Sangu River
Der ortskundige Begleiter will uns weismachen, dass der Wasserstand für eine Bootsfahrt zu niedrig sei. Doch wir haben längst gelernt, uns von einem Bengalen kein X für ein U vormachen zu lassen und stimmen lautstark gegen die Idee. Es reicht, wenn wir den Rückweg mit einem Auto nach Ruma Bazar zu bewältigen. Wenns wirklich Probleme mit dem Wasserpegel gibt, chartern wir ein flacheres Boot mit weniger Tiefgang. Nein, nein, darüber diskutieren wir nicht, setzt Extra-Miggu noch einen drauf! Kulis schultern unser Gepäck zum Fluss runter. Nur Extra-Miggu trägt seinen Kram immer alleine herum. Es herrscht reges Treiben und zahlreiche Boote warten auf Fracht und Passagiere. Von einem Boot wird gerade eine ganze Bananenernte ausgeladen. Na also, so schlimm kann es also mit dem Wasserstand gar nicht sein. Da kann man erfahrene Schiffsreisende nicht für dumm verkaufen. Der Bursche wollte lediglich schneller nach Ruma gelangen. Vorsorglich entscheiden wir uns für ein Boot mit schwenkbarem Heckantrieb. Die Schubvektorsteuerung ersetzt zugleich das Ruder. Durch Heben und Senken, kann der Antrieb jederzeit in eine günstige Position gebracht, oder falls nötig, ganz aus dem Wasser gehoben werden.
Dadurch ist auch die Beschiffung von flachen Gewässern möglich. Dieser Antrieb nimmt eine Sonderstellung zwischen Aussen- und Innenbordmotor ein und gelangt unter anderem auch in den Klongs von Bangkok zur Anwendung. Vielleicht erinnerst du dich noch an die Verfolgungsjagd im 007-Streifen "The man with the golden gun" mit Roger Moore als James Bond und Christopher Lee als Filmbösewicht Francisco Scaramanga. Diese Art von Boot wird hierzulande Speedboat genannt. Extra-Miggu nimmt sich den jungen Schiffsführer gleich vor Abfahrt zur Brust und macht ihm klar, dass wir langsam und sehr gemächlich zu reisen gedenken; unser ortskundiger Begleiter übersetzt auf Bengali. Die Fahrt stromaufwärts von Bandarban nach Ruma Bazar über 25 Kilometer, solltest du bei einem Banglatrip keinesfalls auslassen.
Die Sonne wärmt mich und ich geniesse die schon so fremd gewordene Ruhe.
An den Flussufern wird jeder Quadratmeter Humus zum Bepflanzen benutzt. Ein bisschen weiter hinten sehen wir völlig kahl abgeholzte Hügel; bezweckt wird damit, neue Agrarflächen zu gewinnen. Was ist aber, wenn es lange regnet und die Hänge abrutschen? Bei starkem Monsun sind die Probleme bereits vorprogrammiert. Der Bedarf nach mehr Agrarland entsteht durch die extreme Bevölkerungsexplosion.
Die Leute müssen essen. Doch wenn Herausforderungen auf diese Art gelöst werden, muss es früher oder später zu Landslide kommen. Hier müssen die UNO-Organisationen beratend einsetzen und warnen, sofern es überhaupt nicht schon zu spät ist. Vermutlich ist es realistischer, die nächste Hungersnot abzuwarten und dann Wolldecken und Milchpulver zu schicken.

Hoch auf einem Hügel, an taktisch bester Gefechtslage, sichten wir ein Militärcamp. "Wir tun gut daran anzulegen und uns beim Kommandanten zu melden", vermeldet der OB. Das übliche Prozedere mit dem Nikolausbuch läuft erneut ab. Allerdings werden wir mit einer wunderschönen Aussicht auf den Fluss unten entschädigt.
Die Soldaten sind nett und zuvorkommend. Trotz geringer Englischkenntnisse kommen wir ein wenig ins Gespräch. Sie schätzen die willkommende Abwechslung von der monotonen Überwachungstätigkeit. "Vor einem Jahr kamen sich die Bangla mit den Tribes das letzte Mal in die Wolle und wir mussten einschreiten", weiss der Wachoffizier zu berichten; "seither herrscht Ruhe." Konflikte können jederzeit wieder ausbrechen. Es ist verwunderlich, dass man uns auf dieser Flusstour keine Schutzleute mitgegeben hat. Doch von Bandarban nach Ruma Bazar zu schippern ist wie auf einer Schiene zu reisen, ständig von den Militärs oben auf den Hügeln beobachtet. Meine Zeit als Kriegsberichterstattter in den 1970er-Jahren in Da Nang kommt in meinen Gedanken hoch. Dort beobachtete uns Charly auch ständig von den Marmorbergen. Lang ist's her. Das Bangla-Militär scheint das Gebiet vollständig unter Kontrolle zu haben. Nun ja, uns soll's recht sein. Nach einer halben Stunde dürfen wir unbehelligt weiterziehen, doch wir nutzen die Gelegenheit, unseren Landgang gleich für den Besuch im nebenliegenden Marma-Dorf zu nutzen. Es ist unkompliziert über eine wacklige Bambusbrücke zu erreichen. Die Kinder sind ganz aus dem Häuschen, ob dem fremden Besuch und als ich beginne ein paar Bonbons zu verteilen, kennt die Begeisterung keine Grenzen. Die übrige Jamaat ist vorausgegangen und ich treffe Tofu-Schämpu, Extra-Miggu und OB im Tribal-Village in der Dorfgaststätte wieder. Zu essen gibt es Choa, einen Snack aus scharf gewürzten Kichererbsen, Rospuri aus ungefüllt frittiertem Reismehlteig der zum Frühstück gegessen wird sowie Semai, eine Art Nachspeise aus Reisvermicelli in Milch gekocht unter Zugabe von Zucker, Nüssen, Rosinen und Kokosflocken. Diese Art Nachspeise wird kalt gegessen. Alles sieht wenig frisch und abgestanden aus, zumal die Töpfe nicht abgedeckt sind und die Insekten freien Zutritt haben. Igitt, ich begnüge mich mit einem Cha!

Die Fahrt über 25 Kilometer beansprucht knapp sechs Stunden inkl. Zwischenhalt im Militärcamp und Marma Dorf. Der Trip könnte zu einer relaxten Reise ausgestaltet werden. Im jetzigen Stadium fährst du in einem primitiven Holzboot mit niedrigen Behelfsbänken upstream nach Ruma Bazar. Nach einer Weile schlafen dir die Beine ein, der Hintern tut dir weh, während die Landschaft an dir vorüberzieht. Gelegentlich setzt das Boot bei wenig Wasser auf Grund und muss von einem Helfer flott gemacht werden. Wir bieten dem Bootsführer an, vorübergehend auszusteigen um den Tiefgang zu reduzieren. Tofu-Schämpu meint, es würde ausreichen, wenn der Grand Eléfant de mer aus dem Boot klettert, doch der Bootsverantwortliche lehnt dankend ab und ich atme auf. "Warte nur Tofu-Fritze, bei nächstbester Gelegenheit lege ich dir auch ein Ei." Unterwegs siehst du Menschen an den zum Fluss abfallenden Agrarflächen arbeiten; Kühe weiden, Boote und Flösser kreuzen gelegentlich deinen Weg. Kleiderwaschende Frauen am Ufer drehen dir blitzschnell den Rücken zu, noch ehe du Verschlusszeit und Blende eingestellt hast. Tofu-Schämpu und Extra-Miggu versuchen im Boot eine Weile zu stehen und die Glieder zu strecken. Die Reise in diesem engen Boot ist anstrengend, doch wir werden alle mit einer faszinierenden Landschaft und schönen Begegnungen mit der Bevölkerung entschädigt.


Ruma Bazar
Um 15 Uhr treffen wir in Ruma Bazar ein. Ich rücke nicht von der Stelle, obschon mir der OB versichert, dass das Gepäck nachgeliefert werde. Ich warte zuerst auf den avisierten Träger, doch der kommt nicht. Schliesslich bemüht sich unser Schiffsgehilfe um mein Gepäck und schleppt es den Hang hoch ins Zentrum.
Die Leute betrachten gespannt unsere Ankunft, wie Zuschauer im Zirkus die Raubtiernummer. Im besten Hotel am Platz sind Zimmer für uns reserviert. Mein zugeteilter Raum ist spartanisch eingerichtet. Doch es ist alles da, was ein Traveller bedarf: Von der Ecke spendet eine nackte Neonröhre Licht, der altersschwache Ventilator erfüllt dekorative Zwecke, eine defekte Türe führt in eine Toilette mit Plumpsklo und Eimerdusche. Das Fenster zum Müllplatz raus ist verhangen mit Spinnweben, doch es dringt noch ein wenig Licht rein. Die Budget-Unterkünfte machen sich primär im Sanitärbereich bemerkbar. Das muss reichen - wir wollen doch nicht gleich dem Luxus anheimfallen. Doch die Sauberkeit liegt weit unter der Toleranzgrenze. Alles ist dreckig, verwanzt, muffig und das Trittklo wurde vermutungsweise seit dem Bürgerkrieg 1971 nicht mehr geputzt. Eine Behausung, wie ihn die Genfer-Konvention keinem Kriegsgefangenen zumuten würde. Doch ich will ja nicht im Abort baden, sondern nur reinscheissen und die Bettlaken scheinen mir auch ganz in Ordnung zu sein. Da haben sicher nicht mehr als zwei Gäste vor mir darin gepennt. Diese paar Haare und Schuppen kann ich ausschütteln und das Bettlaken wenden. Wie bei den Tieren das Schwein, ist es uns menschlichen Wesen gegeben, uns auf bemerkenswerte Weise an alles gewöhnen. Wer sich in der Dritten Welt aufhält, tut gut daran, sich in der schnellen Anpassung zu üben. Vergeblich suchst du hier nach Gardinen mit Goldkante. Es geht ja nur um eine einzige Nacht. Da rolle ich meinen eigenen Schlafsack aus, benutze wie schon so oft meine Fleecejacke als Kopfkissen und damit hat sich's.

Extra-Miggu hat heute nicht seinen allerbesten Tag. Allein die versuchte Annullierung der Bootsfahrt ist ihm sauer aufgestossen. Hinzu kommt die unbequeme Reise im Boot und das permanente Anmahnen des Schiffsführers, um Gottes Willen langsamer und gemächlicher zu fahren. Alle sagen hier immer ja und machen doch nicht was vereinbart ist. Die Ärgernisspirale dreht sich weiter. Im Hotel gerät Extra-Miggu völlig ausser sich und oszilliert im roten Bereich. Noch nie habe ich ihn so in Rage gesehen. Er weigert sich schlichtweg in einer solchen dreckigen, heruntergekommenen Kaschemme zu schlafen, schnappt seinen Rucksack und geht auf die Suche nach einer andern Bleibe. Ich bekomme ungewollt ein Zimmer für mich allein. Leider kann ich's nicht ausnutzen, denn käufliche Weiber gibt's hier keine. Nach dem Einchecken gehen Tofu-Schämpu und ich auf die Suche nach Extra-Miggu. Es ist einfach, ihn in dieser Ministadt ausfindig zu machen. Es gibt keine breite Auswahl an Unterkünften und er wohnt gleich schräg gegenüber von uns. Tofu-Schämpu geht ihn holen und sichtet gleichzeitig das Hotel, doch wirklich wesentlich besser scheint es dort auch nicht zu sein.
Hier an diesem Ort gibt es nicht, was auch nur im Entferntesten mit Tourismus und Komfort zu tun hat. Das gemeinsame Nachtessen in einem einheimischen Lokal ist äussert einfach, noch viel mehr – es ist primitiv. Es bietet sich keine andere Alternative und die Bretterbude wird uns als bestes Lokal am Platz angepriesen.
Es gibt’s Dhal Bat, ein typisch indisches Gericht mit Reis und gelber Linsensuppe. Je einfacher das Restaurant, desto einfacher diese Menu-Variante. In ganz einfachen Lokalen gibt’s nur Reis und dünne Linsensuppe. An besseren Orten sind Beilagen wie Gemüsecurry, Raita und Paratha mit dabei. Hier in diesem sehr einfachen Lokal, besteht dieses landesbekannte Menu aus Reis, Linsensuppe, Huhn in einer Art dicker Currysauce. Zusätzlich wird noch ein Gemüse, einmal mehr in Garam Masala gekocht, auf den Tisch gestellt. Dazu trinkst du Wasser oder Schwarztee. Alles ist einigermassen geniessbar. Wer sich hier zum Essen setzt, wird Besteck vermissen. Reingeschaufelt wird mit der blossen rechten Hand. Immer mit der rechten, denn die linke gilt als unrein und ist der Körperhygiene vorbehalten.
Ich denke wehmütig an ein Gordon-Bleu mit Pommes und Gemüsebeilage, als ich das Essen in mich hereinstopfe. "Pitcairn, du bist selber schuld, dir so etwas anzutun", sagt meine innere Stimme! Nach dem Essen bleibt genügend Zeit, sich für den Aufenthalt in Boga Lake einzudecken. Dort oben gibt es praktisch nichts zu kaufen. Ausser einer Teebude hat es keine Infrastruktur. Auf dem Markt gleich neben dem Hotel, erstehen wir zwei lebendige Hühner, Papayas und Bananen. Die Nacht im Hotel wird nicht zu meiner besten. Ich liege zum Quietschen wach im Tropenschlafsack und starre in die Dunkelheit und hoffe, dass mir keine Ratte ins Gesicht springt. Irgendwann überkommt mich doch die Müdigkeit und ich ergattere ein paar Mützen Schlaf.

Boga Lake
Erst die Strapazen der Fahrt, dann das schweisstriefende Trekking, vermitteln dem Reisenden das Gefühl, an einem besonderen Ort zu sein. Ein Aufenthalt, den man sich mit der schwierigen Anreise zuerst verdienen muss. Ausnahmen gibt es da nur für wirklich Betuchte und hohe Militäroffiziere, die sich mit der Motorhummel rauffliegen lassen. Das ist aber noch einmal eine andere Kategorie von Traveller. Durch diesen Airlift wird ein Besuch dort oben zum Tagesausflug und die Privilegierten müssen sich nicht mit einer verlausten Unterkunft auseinandersetzen. Doch schön der Reihe nach.
Mit unserem gemieteten Toyota Landcruiser Baujahr 1988, starten wir zusammen mit 2 Trägern, 1 Koch, einer grossen Papaya, zwei Lebend-Hühner und einem Topf voller Karpfen, Richtung Boga Lake. Hätte es Geländewagen schon zu biblischen Zeiten gegeben, Moses würde sich auf seinem Weg ins gelobte Land, für einen Landcruiser mit 3 Liter Dieselmotor entschieden haben.
Der Fahrzeug wird seit 1951 gebaut und erreichte schnell primär in Afrika, Lateinamerika und in der arabischen Welt einen Ruf von hoher Verlässlichkeit und Haltbarkeit. Es gibt nichts Besseres - einmal abgesehen von einem englischen Landrover - und die Dinger sind nicht kaputtzukriegen. Wenn dieser 4 WD nicht mehr durchkommt, kommt auch kein anderer Wagen mehr durch und du musst laufen.
Unserer Tour ist ein ermüdender, unvermeidlicher Papierkrieg vorausgegangen. Es kommt nicht von ungefähr, dass überall auf strategisch wichtigen Hügeln Militärcamps mit Beobachtungsposten stationiert sind. Selbst die Polizei ist mit einem Extra-Wachposten auf dem Weg vertreten. Damit unsere Passage die notwendige Legalität erfährt, müssen wir uns bei jedem einzelnen Kontrollposten melden, unsere Sonderbewilligung und die Pässe zeigen und vom Kommandanten die Zustimmung einholen. Die Soldaten sind jederzeit nett und schätzen die Abwechslung, denn es verlaufen sich wenige Langschweine in diese weltfremde Gegend. Aus dem Gästebuch unserer Unterkunft in Ruma Bazar war zu ersehen, dass vor einem Monat zwei Schwedische Touristen ihre schmutzigen Füsse auf einem Bett – nein umgekehrt, ihre Füsse auf einem schmutzigen Bett ausgestreckt und als nächste Destination den Boga Lake angegeben haben. Nach der Abmeldekontrolle beim Militärposten in Ruma Bazar, folgt nach 15 Minuten Fahrt das gleiche Prozedere bei der Polizei. Wir tragen uns einmal mehr detailliert ins lange Kontrollbuch ein.
Es ist schwer auszumachen, ob die Polizisten zu faul oder des Schreibens unkundig sind, denn wir müssen alle Einträge selber erledigen. Dann ist der Weg zur Weiterfahrt frei. Wir starten den Diesel und rollen bergwärts. Ein Teil der einspurigen Strasse ist mit gebrannten Ziegelsteinen bepflastert. Die Strecke wird zunehmend schlimmer und steiler und wäre mit einem normalen PW niemals zu bewältigen.
In einem abgelegenen Dorf begegnen wir dem entgegenkommenden, öffentlichen 4-WD-Sammelbus. Die Reisenden sind wie Sardinen zusammengepfercht, weitere sitzen auf dem Dach. Wir bestellen einen Cha, vertreten etwas die Beine und fahren nach kurzer Pause weiter. Oft passieren wir an Schattenstellen richtige Lehmbecken, die selten austrocknen. Mit dem notwendigen Anlauf kann unser Wagen traversieren. Unterwegs begegnet uns eine reiche Dschungelflora.
Nach drei Stunden Fahrt und zahlreichen Fotostopps, erreichen wir Thana Para. Man wollte uns unten in Ruma glaubhaft machen, dass wir bei trockener Fahrbahn vielleicht direkt zum See rauffahren können. Jetzt weiss ich, dass diese Leute noch nie hier oben waren und lediglich irgendetwas daherplapperten. Der fortführende Weg ist keine Strasse, sondern ein steiler Saumpfad der nach Maultier oder Enduro-Motorrad schreit. Doch wir haben weder das eine, noch das andere. Nun gelangen die Träger zum Einsatz und auch Pitcairn muss laufen. Extra-Miggu schultert sein Gepäck vorbildlich allein. Nach einem steilen Aufstieg der uns den Schweiss in die Wäsche treibt, sichten wir erstmals Boga Lake, ein kleiner See auf 800 Meter Höhe, lieblich eingebettet in eine Hügellandschaft - ein recht idyllisches Plätzchen. Bevor wir zum tieferliegenden Gewässer runterlaufen, müssen wir einmal mehr zuerst zum militärischen Kontrollposten hoch, um die Sicherheits-Formalitäten zu regeln. Auf nahezu jedem strategischen Hügel macht sich hier die Bangla-Army breit. Gebetsmühlenartig wiederholen wir das Prozedere. Anschliessend geht es runter zur Ansiedlung, die aus ein paar Bretterbuden, einem kleinen Laden und einer methodistischen Kirche besteht. Eine richtige Infrastruktur ist inexistent und es dürfte noch lange dauern, bis irgendwann normale Touristenbedürfnisse befriedigt werden können, die dem Gebiet echte Zusatzeinnahmen generieren. Im jetzigen Zeitpunkt musst du mit zusammengeschusterten Holzhütten vorliebnehmen. Du schläfst auf harten Matten, deckst dich mit schmutzigen, ungewaschenen Kathas zu, Elektrizität ist inexistent und das Essen wird auf dem Feuer gekocht. Das Menu ist einfach und vermag einen verwöhnten Gourmetmagen wie den meinen in keiner Weise zu begeistern. Als Dusch- und Waschgelegenheit würde sich die zentrale Grundwasserpumpe anbieten, die gemäss Inschrift, ein Schweizer Hilfswerk gesponsort hat. Leider ist sie defekt und nicht in Betrieb. Um Maintenance kümmert sich hier niemand.
Das Talent der Leute, zuzuschauen, während Dinge verrotten, schreit zum Himmel: Mit grandioser Gleichgültigkeit lassen sie ihre Welt verwittern. Alles geht zum Teufel, die ganze Umwelt, Landschaften, Gewässer, technische Einrichtungen, Häuser, Schienen, Eisenbahnen, Brunnen.
"Sollen doch die blöden Alm-Oehis wieder herkommen und das Ding reparieren", denken die Leute vermutlich hier. "Wenn ihr nicht wollt, können wir uns wie früher auch im See waschen." Wir tun es den Einheimischen gleich und begnügen uns mit Wasser aus dem Boga-Lake. Zum Zähneputzen habe ich Mineralwasser dabei und die körperliche Grossreinigung kann bis morgen in Cox's Bazar warten. Wir haben unseren eigenen Koch in der Entourage. Unser OB will uns weismachen, dass es sich um seinen Bruder handelt. Ich glaube dem Hochstapler kein Wort, zumal ihm der Typ kein bisschen ähnlich sieht. Nun müssen sich leider unsere Hühner von ihren Leben verabschieden, denn sie landen in Kürze zusammen mit den Fischen auf dem Holzkohlengrill. Bis zum Abendessen dauert es noch eine geraume Weile. Ich schaue mich etwas in der Gegend rum, mache ein paar Aufnahmen, spiele mit den fünf herumtollenden, neugeborenen Hundewelpen und mache mich dann an meine Tagesnotizen. Tofu-Schämpu und Extra-Miggu sind sogar aufgebrochen, um den kleinen See zu umrunden. Mit den Menschen hier ins Gespräch zu kommen, erweist sich als schwierig. Es herrscht extremes Misstrauen gegen Fremde und ich kann in den Augen der Frauen sogar Furcht erblicken. Ein Lächeln ist schwer zu erhaschen, ein Gruss schon gar nicht. Sobald eine Kamera in Anschlag gebracht wird, nehmen die Leute Reissaus oder drehen mir den Rücken zu. Trotzdem gelingt es mir, bei der Inhaberin eines Cha- und Kleidershops, etwas Sympathie zu erwecken. Meinen Erfolg werde ich jedoch unerwartet erst anderntags feststellen. Wir übernachten in der oberen Etage eines einfachen Holzhauses. Es gibt zwei Schlafräume, unten befindet sich die Küche mit Feuerstelle und erhöht eine Pritsche, die den Bediensteten als Lager- und Liegestätte dient. Wer nachts mal muss, braucht eine Taschenlampe, um die ca. 50 Meter vom Haus entfernte Toilette zu finden. Wie weiland in Ostafrika, ist für mich zum vorneherein klar, dass ich bei Druck vor die Hütte pisse.
Nachts wird es hier auf 800 Meter Höhe recht kühl und ich habe mich vorsorglich mit drei dreckstarrenden Decken zugedeckt und zugleich meine dünne Windjacke anbehalten. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Extra-Miggu rastet nicht aus, obschon doch die Unterkunft vergangene Nacht im Vergleich zu hier, gerade ein halbes Royal Orchid Sheraton war. Die hiesige Tourismusindustrie bietet hier das Sondersegment Schlafen in ungewaschenen Decken zusammen mit Läusen und Wanzen an. Auch für weitere nette Haustiere, ist mit Ameisen, Tausendfüssler und Kakerlaken bestens gesorgt. Jetzt kommt mir Zugute, dass ich schon immer ein Tierfreund war. Ich will mit dem Wort Käferloch, die Bengalen durchaus nicht kränken, aber es ist doch schwer, für diese Übernachtungsstätte, ein anderes, gleich passenderes, zu finden. Du musst dir nicht den Kopf zerbrechen, ob du deine Sachen in einer Kommode verstauen willst oder nicht – es gibt keine Möbel.
Auf einer zwei Zentimeter dünnen, fauligen, verwanzten, muffigen Matte lege ich mich darnieder. Die Liegestätte hat den Härtegrad eines Surfbretts und das Dormitory ist unter jeglicher Schmerzgrenze, aber ich will ja nur für eine Nacht etwas die Beine strecken. Hier wartest du am Abend vergeblich auf den so willkommenen Abdeckservice. Keine Decke wird zurückgeschlagen, keine Gutenacht-Pralinen bereitgestellt, kein Badetuch zum Schwan gefaltet. Die Unterkunft kann mit dem Prädikat Besonders primitiv ausgezeichnet werden.
Aber wartet nur, ich werde mich nach der Rückkehr beim Rating im Trip Advisor gnadenlos rächen. Grrrr! Doch, lieber Leser, du musst auch das Positive sehen. Wir reisen standesgemäss mit eigener Entourage. Der Reiz beim Backpacking besteht gerade darin, dass man solche Sachen erlebt und dann später zuhause seinen Freunden erzählen kann. Im Dormitory wird geschnarcht, gefurzt, gerülpst - ich zähle Stunde für Stunde, halte die Pisse zurück, doch irgendwann bricht der ersehnte Tag dennoch langsam heran und ich kann mir den Schlafsand aus den Augen reiben und endlich aufstehen. Ich fühle mich wie ein gestrandetes Schiffswrack in Chittagong.
Die ganze Nacht habe ich meinen Harndrang zurückgehalten, doch jetzt spurte ich in Unterhosen zum Toilettenhäuschen und entlaste mich. Ich getraue mich nicht mehr in der Tageshelle vor die Hütte zu urinieren. Die zielverfehlte Scheisse neben dem Loch, veranlasst mich allerdings, meinen Entscheid zu revidieren. Kurzentschlossen begiesse ich die Hortensien vor dem Toiletteneingang mit einem 36-Grad-Sprudel, welche es mir nach kurzer Zeitverzögerung mit aufgehenden Blüten herzlich verdanken.

Bis Ruma Bazar untersage ich meinem Darm das Defäkieren. Dort werde ich dem behinderten Hotel-Rezeptionisten ein sattes Trinkgeld zustecken, damit er mir kurz mal für zehn Minuten ein leeres Zimmer überlässt. Geputzt wird dort ohnehin nie.
Na also, was solls, oder erwartest du etwa in diesem Lande versiegelte Toilettenbrillen? Ohne Frühstück, ohne Zähneputzen, wollen wir uns baldmöglich an den Abstieg machen, doch die Träger sind nicht da und die Unterkunft ist leer. So war es nicht angemacht. Ich beginne hemmungslos jede Haustüre in der Siedlung zu öffnen und reinzubrüllen, bis ich die Langweiler mit Hang-over im 4. Cottage finde und mit einem zornigen Weckruf aus dem Bett hole. Die Burschen haben am vergangenen Abend allzu stark dem Alkohol zugesprochen und wollen nun ihren Rausch ausschlafen. Unser Ortsvertrauter mit Englischkenntnissen, bittet mich gnädigst "please, give me 10 minutes", die ich ihm zögernd gewähre und heimlich auf den Stockzähnen lache. Ich kreiere einen neuen Managementgrundsatz für die Führungsausbildung: Wer Saufen kann, kann auch Arbeiten. Selbst wenn die Versager 20 Minuten benötigen, sind wir noch längst im Zeitbudget. Doch bei dieser Mentalität, muss man Stärke und Überlegenheit zeigen. Mit reiner Diplomatie und Milde bist du sonst nur der Beschissene. Schon die Engländer haben das gemerkt. Ein Bengale wird dich immer und ewig versuchen auf irgend eine Art übers Ohr zu hauen. Wenn sie aber deine Überlegenheit registrieren und erst noch materiell von dir abhängig sind, kommst du besser mit der Meute klar. Zuhause auf den Philippinen herrscht die gleiche Bescheissermentalität, und in Thailand, Vietnam und in der Volksrepublik China ist es nicht eben besser. Osten bleibt Osten. Doch die Menschen in meinem Umfeld haben gemerkt, dass sie mit Ehrlichkeit besser fahren. Ich bin streng und ich bin ein Don, aber ich bin kalkulierbar und gehe mit Menschen nie willkürlich um, wenn mit offenen Karten gespielt wird.
Der aufmerksame Lesende wird sich fragen, wie es möglich ist, dass sich Einheimische in einem islamischen Land besaufen können? Die Antwort ist schnell gefunden: Die Grenze von Myanmar ist nicht weit und die Ware wird von dort rüber geschmuggelt und dann hier mit Profit verhökert. Hinzu kommt, dass es zwischen kaukasischen und asiatischen Rassen, signifikante Unterschiede in der Verträglichkeit von Alkohol gibt. Bambusratten und ihnen verwandten Volksgruppen, verfügen über eine sehr hohe Alkoholintoleranz. Infolge genetischer Veranlagung, werden nicht genügend Enzyme exprimiert. Die Akzeptanz des Körpers ist geringer und die Entkaterung geht länger. Ein paar Gläser und dann fangen die Schlitzaugen schon zu lallen an. Praktisch alle asiatischen und mongolischen Völker gehören zu diesen Intoleranzgruppen. Nicht anders ist es mit den Polynesiern im Südpazifik, nicht aber bei den Melanesiern. Fijianer zum Beispiel können dich problemlos untern den Tisch saufen. Unzählige Male habe ich das schon erlebt. Ein paar Gläser Whiskey und wenn es anfängt lustig zu werden und die Girls auf den Tischen tanzen, kippen die Milchbuben bereits von den Stühlen. Nun ja, ist mir auch recht, dann habe ich die Weiber für mich alleine. Auch Extra-Miggu und ich haben zwei kleine Flaschen Premium-Whiskey gekauft um diese mit Coca-Cola zu einem Aperitif zu vermischen. Die unbekannte Ware ist ganz in Ordnung. Tofu-Schämpu netzt kurz seine Lippen daran und verzieht dann seine Vegetarierschnauze. Ich glaube nicht, dass er jemals geeignet wäre, mit mir durch die Bars von Pattaya zu ziehen und einmal so richtig eine Sause durchzuhalten; dafür hat er andere Qualitäten, die ich sehr an ihm schätze.

Als ich draussen auf die Kumpels und Träger warte, bringt mir die junge Inhaberin vom Cha- und Kleidershop unaufgefordert einen Tee und lächelt mich an. Sie weiss vom Vortag, dass ich ihn Lal cha, chini sera trinke - ohne Milch und ohne Zucker. Ich bin platt! Hoppla, denke ich, da hat sich doch schon etwas Sympathie und Zutrauen entwickelt. Man muss nicht gleich von Anfang an alles wollen. Wenn ich jetzt an diesem weltabgewandten Ort ein paar Wochen investieren würde, könne ich sicher die schönsten Geschichten über Region und Leute erfahren und neue Bekannte gewinnen. Das ist der Hauptgrund, weshalb ich gerne langsam reise. Wenn ich zu rasch vorwärts dränge, bleibt die Seele zurück. Gut Ding will Weile haben, da gibt es keinen Unterschied auf der ganzen Welt.

Das administrative Sicherheitsprozedere läuft auf der Talfahrt rückwärts ab. Wir deponieren das Gepäck am Wegesrand und nehmen den kurzen Pfad um uns im Armycamp abzumelden. Dann folgt der Fussmarsch runter zum Landcruiser. Die Träger sind schon voraus gegangen. Die anschliessende Talfahrt nach Ruma Bazar bewältigen wir ohne Fotohalt in 1 ½ Stunden inklusive Abmeldeprozedere beim Polizeiposten auf dem Weg. Nach der Ankunft schreite ich mit dem OB meinem ersehnten Privat-Trittklo im Hotel entgegen. Es ist Markttag und erstaunlich viele Frauen verkaufen Gemüse, Früchte und Waren des täglichen Bedarfs. Hier haben die Buddhistinnen offensichtlich das Sagen und bei Vereinzelten stecken sogar dicke selbstgedrehte Zigarren im Mund. Ein Bild, das im islamischen Bangladesch nicht möglich wäre. Die Kumpels sitzen bereits beim Local Breakfast und mampfen Paratha und Eier, als ich nachkomme. Ich übe Solidarität und schliesse mich an, schliesslich hat die Bevölkerung während des Bürgerkrieges Bananenstauden gegessen und aus Tümpeln getrunken.


Anstelle mit einem Boot, reisen wir zur Abwechslung mit dem Landcruiser gleich weiter von Ruma Bazar nach Bandarban. Die Strasse ist akzeptabel und es hat sogar noch ein bisschen Asphalt drauf. Überall sind Baustellen und es werden Brücken und Strassenverbreiterungen gebaut. Da tut sich was! Die Landschaft präsentiert sich grün und ländlich, ist nicht aber besonders spektakulär. Zu allererst holen wir Balance-Glucke im Hillside-Resort ab. Hier beabsichtigen wir das Fahrzeug zu wechseln und fahren anschliessend mit einem Microvan weiter ans Meer nach Cox-Bazar. Unser OB muss sich um die Miete eines Fahrzeugs kümmern, was an einem Freitag in einem islamischen Land eher eine grössere Herausforderung ist. Das Angebot ist knapper und viele Fahrer haben heute ihren Ruhetag. Doch er wird fündig und bald rollen wir in einer untermotorisierten Mühle dem längsten Sandstrand der Welt entgegen.

Pitcairn, seit 40 Jahren auf der endlosen Reise.

Pitcairn hat mit seinem vierköpfigen Reiseteam Bangladesch in den Monaten Oktober - Dezember 2014 individuell bereist. Der Bericht ist ein Auszug aus der über zweihundertseitigen Globalversion Ein Land im fortgeschrittenen Zerfall. Die Publikation im Forum wird in den kommenden Monaten erfolgen.



 
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