Und dann ist sie da. Sieht besser aus als letztes Mal, gesünder. Die blöde Ponyfrisur wieder weg. Ich überlege nicht groß und umarme sie. Sie erwidert das etwas zurückhaltend. Lächerlich, ich weiß doch Bescheid! Bist also, wie ich sehe, immer noch ein Kind!
Ich sehe uns schon auf gutem Wege, da plötzlich nimmt sie ihre Tasche mit zum Klo. Die Bedenken haben gesiegt. Analyn begreift immer noch nicht, wartet. Nachts in meinem Bett wimmert sie im Rausch: „Rose, why you leave me?“.
Es ist manchmal gut, seine Gefühle zu zeigen und den Tränen freien Lauf zu lassen. Besonders mit jemandem, der ebenso fühlt.
Rose hat kurze Zeit, nachdem wir uns während der gemeinsamen Reise zum Mond (Bohol) sehr rasch sehr nahe gekommen waren, den Pragmatismus über das Phantasma siegen lassen. Frauen denken ja ohnehin praktischer als Männer. Ihr „boyfriend“ (+ 20 Jahre, scheint`s ernst zu meinen, mit der monatlichen Bewilligung ließe sich sich auch in Europa leben, Haus, Auto und was die Technik so zu bieten hat) hat sie aber nicht geehelicht, nicht auf seine regnerische Insel entführt, sondern, und das halte ich für unklug, in Angeles belassen. Vielleicht hat er Gründe dafür, wer weiß?
Sie weiß natürlich was sie an ihm hat, und will auf keinem Fall, daß der Prinz aus dem Märchen erwacht, eine Heidenangst, vom Paradies in die Unterwelt zurückgestoßen zu werden. Besonders durch unbedachte Geschichten, wie die meine.
Sie hat keine Wahl. Das oder nichts. Der oder das Unerträgliche. Die Alternative, von mir beschrieben (LIEBE, LUST UND BULLABULLA), zurück in die Vergangenheit, keine Alternative, nachdem der Komfort und die Sorgenfreiheit zur Gewohnheit geworden sind.
Die Vergangenheit?: „In diesem Zirkel verbringst Du also Dein Leben. Ein Programm. Tagein, tagaus. 800 Meter hin zur Bar, 800 zurück. Und manchmal ein Umweg. Manchmal eine Klimaanlage und etwas anderes im Mund als Nahrung. Nach Monaten sehe ich Dich wieder, als wär`s gestern gewesen. Die Zeit kennt mehr als eine Geschwindigkeit“.