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Pitcairns Reise 2012 - Teil 36 - Vietnam: "We take action and reply"

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Historik Vietnamkonflikt Frankreich + USA



"We take action and reply"
Am 4. August 1964 läuft der amerikanische Zerstörer Maddox östlich der nordvietnamesischen Hafenstadt Haiphong in den Golf von Tonkin ein. Den Befehl "We take action and reply" hat der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson erteilt - mit Folgen, die den Gang der amerikanischen Geschichte dramatisch verändern.
Mit der Maddox, die von Torpedos angegriffen wurde, begann der Krieg in Vietnam, der elf Jahre dauern sollte. Amerika taumelte in die grösste Katastrophe seit Beginn ihrer damals 188jährigen Geschichte.

In den Dschungeln und Reisfeldern des unterentwickelten südostasiatischen Landes fielen insgesamt knapp 60'000 US- Soldaten. Angeblich begingen gleichviel US-Veteranen nach der Rückkehr Suizid. Die Zahl gilt als gesichert. Der Krieg verursachte eine globale Inflation und bewegte auch sonst politisch nicht aktive Menschen. Die Weltmeinung klagte die USA wegen des grausamen Konflikts an. Die endlose Schlacht in Vietnam spaltete nicht nur die amerikanische Nation, sondern die ganze westliche Welt und – US-Präsident Lyndon B. Johnson resignierte. Als gebrochener Mann verzichtete er 1968 auf eine Kandidatur als Präsident.

Ob es die Torpedo-Attacke auf die Maddox wirklich gegeben hat, ist immer noch Bestandteil von Spekulationen. Der Zerstörer lieferte sich ein Seegefecht mit Schnellbooten. Der eigene Peilstrahl, der vom Ruderblatt mehrmals zurückgeworfen war, wurde vielleicht als Feind-Torpedos fehlgedeutet.
In Washington aber versicherte Präsident Johnson, "im Golf von Tonkin treiben unsere Jungs im Wasser". Johnson ordnete Vergeltung an und liess erstmals Nordvietnam, das Reich des Revolutionsführers Ho Chi Minh, mit Bomben belegen. Ob diese Reaktion verhältnismässig war – ich weiss nicht so recht.

Die US-Präsidenten John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson, Richard Nixon sowie Verteidigungsminister McNamara hingen der berechtigten Vermutung an, dass mit Vietnams Hinkehr zum Kommunismus, ein weiteres Land der freien Welt abhanden käme. Diese Auffassung muss im Kontext der damaligen Zeit betrachtet werden. Bereits waren Staaten wie die UDSSR, die Volksrepublik China wie auch Nordkorea und Nordvietnam weggebrochen und kommunistisch geworden. Auf den Philippinen war die NPA aktiv, mit dem Ziel, einen sozialistischen Inselstaat zu schaffen. Mao Tse Tung kam 1950 in China an die Macht und intensivierte die Unterstützung der vietnamesischen Genossen. Die Chinesen bildeten aus der Vietminh eine schlagkräftige Armee.

Bis anhin hatten die USA die Unabhängigkeitsbestrebungen Vietnams unterstützt. Aber aufkommende Bedenken vor einer kommunistischen Vorherrschaft in Südostasien, trieben die USA an die Seite der Franzosen. Freiwillig übernehmen die Vereinigten Staaten 78% der anfallenden Kriegskosten auf die eigene Kappe. Dem wachsenden kommunistischen Einfluss Einhalt zu gebieten, wird zum obersten Doktrin. Erwiesenermassen ging es den USA nicht um wirtschaftliche Interessen, schon gar nicht um Bodenschätze. Vietnam verfügt Offshore vor Vung Tau über einige wenig bedeutende Bohrinseln, welche die Grundlage für die nationale Petrochemie bilden. Die Ausbeutung erfolgt erst seit der Wiedervereinigung mit sowjetischer bzw. heute russischer Unterstützung.
Während des Vietnamkrieges war der Ort Stützpunkt der australischen Armee und amerikanischer Versorgungseinheiten. Einmal mehr haben die US-Amerikaner in Sorge um den Weltfrieden und im Interesse des Westens, weitestgehend auf eigene Kosten und ohne Rücksicht auf Verluste, die Führung uneigennützig übernommen. Spätgeborene und politisch Fehlgeleitete mit sozialistischer Grundhaltung, sind wohl schwer in der Lage, die damalige Weltsicherheitslage objektiv zu beurteilen. Heute massen sich selbsternannte Experten und Dilettanten an, die Situation der damaligen Zeit sowie das Verhalten von Menschen und Nationen auf ihre Art zu deuten und zu verurteilen. Was sich solche Leute erlauben, ist geradezu unerträglich.


Dien Bien Phu
Über Dien Bien Phu spricht man in der Grande Nation nicht gerne, denn dieser Ort ist nicht in die Ruhmesgeschichte der Kolonialmacht eingegangen. Neben Franzosen und Afrikanern, gehörten über 35'000 deutsche Legionäre zu den Protagonisten im französischen Indochinafeldzug. Am Ende des verlorenen zweiten Weltkriegs waren sie dem Ruf der Fremdenlegion gefolgt, die ihnen eine neue Heimat, eine neue Identität, ein neues Vaterland oder auch nur das blosse Abenteuer versprochen hatte. Im November 1953 errichteten die Franzosen aus strategischen Gründen eine Garnison im Tal von Dien Bien Phu nicht weit von der laotischen Grenze. Dieser verlassene französische Aussenposten, umgeben von hohen Bergen in einer 16 Kilometer langen und acht Kilometer breiten Talmulde, wurde als Ort für eine Entscheidungsschlacht ausgewählt.

Ziel der Franzosen war der Ausbau zum beherrschenden Stützpunkt, an dem sich die Vietminh die Köpfe einrennen sollten. Es galt eine Barriere zwischen dem Kerngebiet der Vietminh und deren laotische Verbündete zu legen. Dadurch konnten die Kräfte gespalten werden. Das schon früher aufgegebene Becken von Dien Bien Phu musste daher wiederbesetzt und befestigt werden. Mit weiteren Vorstössen soll das Gelände bis weit nach Laos hinein für die Vietminh unsicher gemacht werden. General Navarre taktierte, dass sich der Gegner mit dem Kern seiner Armee hier zum Kampf stellt. Tut er das, kann Frankreich seine materielle Überlegenheit voll ausspielen und die Vietminh buchstäblich an den Verhandlungstisch prügeln. Dort haben sie dann zu unterschreiben, was ihnen vorgelegt wird. Die modernsten Massentötungsmittel wie Napalm standen in ausreichender Menge zur Verfügung. Diese entstammten aus nicht aufgebrauchten US-Beständen aus Korea.

Die Errichtung der Festung und die Aufstockung der Truppen lief unter dem Operationsnamen Castor. Die Franzosen setzten die ersten 9'000 Fallschirmjäger über der Talmulde ab. Der Hauptstützpunkt Dien Bien Phu lag 200 km Luftlinie entfernt von der Nachschubbasis Hanoi. Die französische Garnison Lai Chau sollte rund 100 km entfernt im Norden stationiert werden. Das Hauptquartier wurde im Komplex Claudine errichtet. Die eigentliche Festung und die Verteidigungsanlagen umfassten die Stützpunkte Eliane, Dominique, Francoise und Huguette mit einer Landebahn. Im nahen Umfeld der Festung wurden mehrere Aussenposten auf kleinen Anhöhen errichtet. Gabrielle wurde als vorgeschobener Posten im Norden auf der Anhöhe Doc Lap eingerichtet. Der Stützpunkt Beatrice auf der östlichen Anhöhe Him Lam sollte die Strasse nach Osten absichern. Für diesen speziellen Auftrag stationierten die Franzosen ein Batallion der Fremdenlegion in diesem Aussenposten. Im Westen befand sich der Aussenposten Anne Marie, der mit einem Regiment T'ai-Soldaten besetzt war. Der vierte Aussenposten Isabellelag ca. 3 km von den anderen Verteidigungsanlagen entfernt. Er wurde auf der Anhöhe Ham Cum errichtet und hatte eine eigene Start- und Landebahn. Das Expeditionskorps verfügte über rund 17'000 bereits kriegserfahrene Soldaten. Im Mittelfeld der Festung, gedeckt von den Widerstandszentren auf den östlichen Hügeln, waren die beweglichen Verbände, die Artilleriebatterien und die Panzereinheiten positioniert. Auch der Kommandostab war hier untergebracht. In Reichweite lag das Hauptflugfeld. Dieses riesige Verteidigungssystem war auf Wällen und unterirdischen Gängen aufgebaut. Zum körperlichen Wohl der Franzmänner wurde selbst ein mobiles Feldbordell aus Hanoi eingeflogen. Die Huren gehörten einem algerischen Nomadenstamm an und waren von früher in Nordafrika stationierten Einheiten nach Asien mitgeschleppt worden.

Selbstherrlich dachten die Franzosen, nur sie beherrschten das Kriegshandwerk. Die Theorie von der eisernen Festung, die durch barfüssige Eingeborene nicht zu gefährden sei, erwies sich als falsch. In den Bergen wuchsen hervorragende Offiziere wie General Giap oder Van Tien Dung heran, die im Kampf lernten – sie würden in einer Zukunft die noch weit entfernt war, das Land endgültig zur gesicherten Unabhängigkeit und Freiheit führen. Giap hat sich aufgrund seiner taktischen und strategischen Brillanz im Verlaufe seiner militärischen Laufbahn die Bezeichnung als Napoleon des Ostens erworben.

Dass die Vietminh nachts vorrücken könnte, wurde aus dem Bewusstsein der Franzosen verdrängt. Das höchste Staatsamt in Frankreich bekleidete zu dieser Zeit Präsident René Coty, welcher leider erst 1959 von Charles de Gaulle abgelöst wurde. Amerikanische Berater, die den Korea-Krieg erlebt hatten, warnten vor in die Felshänge getriebenen Stollen. Alles was eine kämpfende Einheit der Vietminh brauchte, musste von freiwilligen Trägern herangeschafft werden. Manche Frauensoldatinnen trugen neben der Last noch einen Säugling. Da soll mal einer sagen, in Vietnam gäbe es keine Frauenförderung. Ob das den auf Gleichberechtigung pochenden veganischen Grüngurken im Westen bekannt ist? Es wäre nur konsequent, wenn auch sie sich in ihren Heimatländern zum freiwilligen Militär- oder Zivildienst zur Verfügung stellen würden.

In letzter Zeit hatte die Vietminh Fahrräder eingesetzt. Damit konnte man bis zu sechs Zentner Last befördern, so geschickt war die Konstruktion verstärkt. Es gab verlängerte Lenkstangen und Traggurte. Einige dieser Fahrräder sind in den Museen in Saigon und Hanoi zu bestaunen. Pitcairns vielgerühmte Teva-Trekkingsandalen waren damals kein Thema und Latschen wurden aus den Karkassen alter Autoreifen gebastelt. Heute sieht man solche kreative Konstruktionen nur noch vereinzelt im schwarzen Kontinent. Der Ausbau weiterer aus dem rückwärtigen Gebiet heranführender Strassen, wurde unter Einhaltung strikter Tarnung, beschleunigt.

Wo es möglich war, wurden Lastkraftwagen für den Transport eingesetzt. Daneben formierten sich Fahrradkolonnen, die schwer befahrbare Wege überwinden sollten, die mit Zentnerlasten von Verpflegung, Waffen, Munition und Pioniergerät, Sprengmittel und Sanitätsbedarf beladen wurden. Wo auch Fahrräder nicht mehr einsetzbar waren, übernahmen Trägerkolonnen die Lasten. Sie beförderten sie auf traditionelle Weise in zwei Körben, die an einer Tragstange über der Schulter hingen. Es wurden Bambusbrücken erstellt, die tagsüber stets einige Handbreit tief in das lehmige Wasser versenkt wurden. Über 100'000 Freiwillige schafften auf diese Weise Munition und Verpflegung heran. Der Vietminh gelang es, Artillerie auf den Hügeln um das Tal zu postieren.

Die Generale Frankreichs wollten ihrem Gegner keine Klugheit zutrauen, kein taktisches Geschick, keinen Einfallsreichtum im Kampf. Und – die Franzosen hatten ihre besten Schützen postiert. Sie sassen, wenn die Artillerie sie beschoss, in tiefen Erdbunkern, die nur durch Volltreffer zu gefährden gewesen wären. Doch auf dieser winzigen Zielfläche waren Volltreffer nur schwer anzubringen. General Giap gelangte zu folgender Entscheidung: "Wenn wir nicht von oben an sie herankommen, packen wir sie von unten!" Seitdem arbeiteten Pioniere der Vietminh in aller Stille an unterirdischen Gängen, die je nach Topografie im Tal, wenn nötig auch aufwärts auf die Verteidigungshügel vorangetrieben wurden. Die Franzosen hatten von den Erdarbeiten unvermeidlich Wink bekommen, obwohl die ausgeschlachtete Erde weit ausserhalb ihres Sicherheitsbereichs, im östlichen Vorgelände der Berge, verstreut wurde. Sie vermuteten, dass eines Tages Vietminh-Soldaten am Ende der Stollen auftauchen würden und bereiteten sich auf den Empfang vor. Die Kolonialsoldaten freuten sich förmlich auf den ersten, dessen Kopf sichtbar werden würde und stellten sich kaltlächelnd bereits auf ein Tontaubenschiessen und gefreutes Abknallen ein.

Am sogenannten A1-Hügel arbeiteten in den Stollen mittlerweile lediglich nur noch Pioniere der Vietminh, die sorgfältig den von den Trägerkolonnen herangeschleppten Sprengstoff so verdämmten und mit Zündmechanismen kuppelten, dass die Wirkung verheerend sein musste. Alles wurde verwendet: ordentliche Sprengsätze wie Dynamitstangen, Blindgänger von französischen Artilleriegeschossen und Fliegerbomben, wegen ihres Kalibers unbrauchbare Beutemunition und Handgranaten, zu denen die Zündkapseln fehlten. So waren die Stollenenden buchstäblich zum Platzen vollgestopft, mit hochbrisanter Füllung, direkt unter den ungewaschenen Füssen der Franzosen, die darauf lauerten, dass der erste Vietminh-Soldat mit dem Spaten in der Hand aus einem solchen Bau heraus kraxeln würde. Dann kam der entscheidende Moment: Unter dem Druck von tausend Kilogramm Sprengstoff aus einem Stollen der Vietminh, tat sich die Erde auf und wurde mitsamt der darüberliegenden Franzosen und Geschütze emporgehoben und fiel donnernd auf die Unterstände und Gräben zurück.

Unterirdische Stützpunkte, Tunnel -Labyrinthe für den Rückzug und für Überraschungsangriffe waren von jeher eine Spezialität der Guerillas aus der Schule Maos. Das von den Berghängen seit langem eröffnete Artilleriefeuer auf die Flugplätze liess ab dem 28. März keine Landung mehr zu. Die Versorgungsgüter mussten daraufhin unter feindlichem Flakfeuer abgeworfen werden. Die Lage spitzte sich dramatisch zu und die französische Regierung musste einsehen, dass der Plan gescheitert war. Alleine ist der Krieg in Indochina nicht mehr zu gewinnen. Die US-Militärführung bietet den Einsatz von Atomwaffen an, die US-Regierung will den Abwurf von Nuklearbomben aber nur anordnen, wenn andere Länder dies akzeptieren und unterstützen würden. England lehnt den Einsatz von Atomwaffen konsequent ab. Die letzte Nachricht von Isabelle wird am 8. Mai 1954 abgegeben, dann gilt auch dieser letzte Stützpunkt als gefallen. General Giap verdankte unter anderem seiner Tunnel-Taktik bei Dien Bien Phu den entscheidenden Sieg über die Franzosen. Die Niederlage in der Kesselschlacht von Dien Bien Phu im Nordwesten des heutigen Vietnams bedeutete das Ende der 70jährigen Kolonialherrschaft Frankreichs über Indochina. Es war das einzige Mal in der Geschichte, dass Vietnam eine westliche Macht militärisch wirklich geschlagen hat. Im Laufe der insgesamt 57tägigen Schlacht verloren die Franzosen 8'000 Mann – die gegnerischen Vietminh 22'000 Mann.


Der letze Krieg
Als Vietnamkrieg wird der Krieg bezeichnet, der zwischen 1964und 1975in Südvietnam und Grenzgebieten von Kambodscha und Laos als Bodenkrieg und als Bombenkrieg über Nordvietnamgeführt wurde. Die Operation Rolling Thunder war die erste grosse Luftoffensive der amerikanischen und südvietnamesischen Luftwaffe gegen Ziele in Nordvietnam und Laos. Dieser Konflikt ist in Vietnam als der Amerikanische Krieg bekannt. Auf der einen Seite kämpfte ein Militärbündnis der USA,der Republik Vietnam (Südvietnam) Australiens und Südkoreas. Auf der anderen Seite stand ein Militärbündnis der Demokratischen Republik Vietnam (Nordvietnam) und der Nationalen Befreiungsfront (Viet Cong / VC) einer kommunistischen südvietnamesischen Guerillaorganisation. Die damals noch existente UdSSR stellte Nordvietnam und der Nationalen Befreiungsfront militärische Hilfe zur Verfügung, griff aber selber militärisch nicht ein. Der Krieg war ein Teil eines grösseren regionalen Konflikts, der die Anliegerstaaten Kammbodscha und Laos mit einbezog - der so genannte Indochinakrieg. Doch der Vietnamkrieg war Bestandteil eines über dreissig Jahre andauernden Konflikts, der 1945 mit dem Widerstand der vietnamesischen Kommunisten und anderer Gruppierungen gegen die französische Kolonialmacht begann und sich als Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südvietnam ab 1957 fortsetzte.

Im April 1954 schlossen die Regierung Ho Chi Minhs und Frankreich in Genf einen Waffenstillstand, der u.a. die Schaffung einer entmilitarisierten Zone (DMZ) am Fluss Ben Hai vorsah, welche dann im Krieg ironischer Weise alles andere als entmilitarisiert war.
Das Abkommen legte ausdrücklich fest, dass die Teilung Vietnams in zwei Zonen nur vorübergehend sei und dass die Demarkationslinie keine politische Grenze darstelle. Als aber die für Juli 1956 geplanten gesamtvietnamesischen Wahlen nicht stattfanden, war die Teilung Vietnams in zwei Staaten perfekt, wobei der Fluss Ben Hai, der fast genau am 17. Breitengrad verläuft, de facto die Grenze darstellte. Die klare Schuld für den Wahlausfall ist beim damaligen Premierminister der südvietnamesischen Regierung, dem katholischen Nationalisten Ngo Dinh Diem zu suchen. Er setzte den beim Volk unbeliebten Kaiser Bao-Dai ab und rief Südvietnam zur Republik aus.

Als erster Präsident der USA reiste Präsident Richard Nixon 1972 zu Staatsbesuchen in die Sowjetunion und in die Volksrepublik China. Mit Erfolg erreichte er eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen. Diese Neuregelung hatte auch direkten Einfluss auf die Indochina-Politik. Nixons Engagement hat entscheidend mitgeholfen, das Ende des Indochinakrieges einzuläuten. The Boys Are Coming Home. Noch im selben Jahr wurden die meisten GI's aus Vietnam abgezogen. Die weitere Verteidigung oblag nur noch der südvietnamesischen Armee.

Der Watergate-Skandal liess die unbestreitbaren Verdienste von Präsident Richard Nixon ungerechterweise verblassen. Die Last des Vietnamkrieges war sein Erbe vom Vorgänger Lyndon B. Johnson. Das unbestrittene Schlitzohr Nixon war bemüht um echte Entspannung. Als erster US-Präsident hat er in den kommunistischen Hochburgen Moskau und Beijing Staatsbesuche absolviert. Unter seiner Präsidentschaft wurde 1973 im Vietnamkrieg ein verbindlicher Waffenstillstand ausgehandelt. Dafür wurde seinem Aussenminister Henry Kissinger und Vietcongchef Le Duc Tho der Friedensnovellpreis zuerkannt.

Kriegsmüdigkeit und andauernde Proteste der Volksmassen in den USA, veranlassten die führenden Politiker, die eigenen Kräfte immer mehr aus dem Konflikt herauszunehmen. In den damaligen Protestveranstaltungen waren bekannte Musiker, allen voran Joan Baez und Bob Dylan involviert. Zum Beispiel war die Konzertveranstaltung in Woodstock, Kalifornien (1969) der Höhepunkt der Hippiebewegung und zugleich eine gigantische Antikriegsdemonstration. Protestsongs wie Masters of war, Bob Dylan, Where are you now, my son, Joan Baez, Vietnam, Jimmy Cliff, Give peace a chance, John Lennon, Eve and destruction, Barry Mc Guire sowie viele andere gingen um die Welt.

Die Nordvietnamesische Armee hielt sich nicht an das Waffenstillstandsabkommen. Der Vor-Vor-Vorgänger vom Ratzinger Sepp, Papst Paul VI in Rom, flehte die Politiker in einer flammenden Rede an, mit dem Krieg nun endlich aufzuhören. Die eklatante Verletzung des Friedensabkommens von Paris, produzierte keine US-Vergeltung. In den USA hatte die grosse Mehrzahl der Bürger den Kragen voll. Die südvietnamesische Armee musste den Konflikt weiter alleine austragen. Die USA stellten nur noch militärische Berater, Supportpersonal und Waffen zur Verfügung. Ein kleines Kontingent von GI's beschützte amerikanische Anlagen.

Die Operation Frequent Wind läutete die Endphase des Krieges ein und führte zur Evakuierung der südvietnamesischen Botschaft in Saigon am 29. und 30. April 1975. Vor der Küste Vietnams waren die vier Flugzeugträger USS Hancock, USS Midway, USS Coral Seaund USS Enterprise sowie der Hubschrauberträger Okinawa stationiert; diese sollten als Landebasis für die Hubschrauber dienen, die von der 9th Marine Amphibious Brigade zur Verfügung gestellt wurden. Als Landeplätze wurden in Saigon das Gelände der US-Botschaft sowie das Areal des Defense Attaché Office gewählt, die ummauert und leichter zu kontrollieren waren. Als alter Knabe oder altes Mädchen, hast du diese Bilder sicher seinerzeit im TV gesehen. Bist du eine Spätgeburt, freue dich, das Drama verpasst zu haben. Trotzdem – schaue mal auf Youtube rein – dann bist du up to date.

Watergate brachte Tricky Dick – wie Nixon genannt wurde - 1974 zu Fall und erst unter seinem Nachfolger und Trittbrettfahrer Gerald Ford, kehrte Vietnam 1975 zum Frieden zurück. In Tat und Wahrheit haben die USA den Indochinakrieg nicht verloren, sondern nicht gewonnen. Die Kampfhandlungen wurden eingestellt, die GI's nach Hause zurückbeordert und die Südvietnamesische Armee sich selbst überlassen. Das amerikanische Volk wollte es so.

Der Krieg endete erst 1975 mit der Wiedervereinigung. Drei Millionen Tote, vier Millionen Verwundete, ein verwüstetes und verseuchtes Land, das war für Vietnam die Kriegsbilanz. Alle Besatzungsnationen konnten ihre Ziele nicht umsetzen und mussten das Land verlassen. Die Chinesen, die Japaner, die Franzosen und am Schluss auch die US-Amerikaner. Heutzutage begegnet man in Vietnam einem Phänomen – dem festen Willen nicht zurückzuschauen. Die Vietnamesen sind demographisch ein junges Volk; von seinen rund 80 Millionen wurde fast die Hälfte nach Kriegsende geboren. 40% sind heute nicht älter als 15 Jahre alt. Im Westen mag Vietnam noch immer mit dem Synonym Krieg assoziiert werden, doch vielen jungen Leuten scheint er heute nur noch eine ferne Legende. Ihre Eltern lehrten sie weder erinnern noch zu hassen – obwohl nahezu jede vietnamesische Familie einen stillen Schmerz hütet um verlorene Väter, Söhne und Töchter. Pitcairn

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