Thailändisch lernen

Thailand Pitcairns Reise 2012 - Teil 23 Ein Biss - und du weisst das ist Thailand

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Ein Biss – und du weisst, das ist Thailand
Essen und Beischlaf sind die grossen Begierden der Männer. Wenden wir uns zur Abwechslung einmal dem Essen zu, denn was Liebe für die Seele, ist der Appetit für den Leib. In kulinarischer Hinsicht kommt jeder auf seine Rechnung. Selbst ehemalige Survival-Kämpfer können sich hier auf der Strasse gegrillte Heuschrecken in die Futterlucke stopfen und sich wie im Orinoco-Delta fühlen.
Noch mehr kommen hier zivilisierte Gaumen auf ihre Rechnung. Überall dampfen Garküchen oder Restaurants laden zum Essen ein. Die Auslage vom Catch of the day ist riesig – frischer geht nicht mehr. Deutschsprechende Touristen stellen im Gegensatz zu Zeiten des Vietnamkrieges, heute ein grosses Kontingent dar und sie haben sich im Norden von Gohok-City, ihr eigenes kleines Pattaya geschaffen; sie werden zahlenmässig nur noch von den Russen übertroffen. Kein Wunder, dass man auch Königsberger Klopse, Gordon Bleu mit Pommes, Wiener Schnitzel, Palatschinken, Käsefondue, Geschnetzeltes mit Rösti, Wurst mit Kraut auf der Speisekarte findet.

Prüfenswert sind die zahlreichen Buffetangebote zu einem fixen Preis. Warum nicht einmal an einem Samstagabend in etwas besseren Klamotten in einem Luxus-Hotel dinieren. Ich würde mal das Buffet im Dusit, Hilton oder Royal Cliff prüfen. Einmal in den Ferien darfst du dir das leisten.
Falls du es lieber nicht allzu pompös, günstig und trotzdem gut magst, wirfst du einen Blick rein beim Anton in Naklua, in der Casa Pascal, 2 Rd, oder im Thai Garden Resort in der North Pattaya Rd. Im letzgenannten Lokal spielt an den meisten Tagen noch eine Filipino-Band.

Magst du als Langzeitaufenthalter wieder einmal eine qualitativ wirklich gute Pizza aus dem Holzkohlenofen, gehst du in Jomtien ins Pan Pan (aber bitte keine Pasta bestellen!) oder in La Bocca, Ende Thappraya Rd, für mich momentan schlechthin das allerbeste italienische Lokal in ganz Pattaya. Du kannst bestellen was du willst - es schmeckt einfach gut. Ganz nett ist es aber auch beim Italiener in der Soi Wongamat (Soi 18) in Naklua. Selbstverständlich wird im thailändischen Seebad auch internationalen Dauerbrennern gehuldigt.

Falls du in Jomtien bist, nimmst du das Bath-Taxi 7 Km die Promenade entlang. Am Ende gibt es ein paar grosse Seafood-Restaurants, alle auch mit Aussenbereich, direkt mit Blick aufs Meer. Dort essen praktisch nur Einheimische und wenige Touristen. Alles ist bezahlbar - keine Touristenpreise. Um die Ecke gibt es ein grosses Stundenhotel, wo sich meist Thais mit ihren Geliebten nach dem Essen zurückziehen. Wenn du dir den Magen vollgeschlagen hast, darfst du auch nach Jomtien zurücklaufen. Das ist keine Sache, wenn die Sonne nicht mehr scheint.

In Patty sind auch die Fastfood-Ketten wie McDonalds, Burger King, KFC, Pizza Hut, Shakeys, Häagen Dazs, Starbucks mittlerweile alle vertreten. Auch hier kann man essen. Lass dir von anderen nur nicht den Appetit verderben. Essen ist überall erlaubt.
Du brauchst dich aber nicht immer kulinarisch misshandeln zu lassen und darfst dir zur Abwechslung, auch mal schmackhafte Thaiküche gönnen. Dein Magen stülpt sich über das Gehirn und du schlemmst, schlemmst, schlemmst.

Legst du zuhause in Europa Wert auf ein reines kulinarisches Gewissen, fährst nur mit dem Elektromobil auf den Markt und kaufst ausschliesslich lokale Produkte. In deinem Garten produzierst du Biogemüse und deine ganze Überproduktion frisst du selbst. Den ganzen April gibt es jeden Tag Karotten, im Mai dann nur Lauch, im Juni täglich Kopfsalat und Erdbeeren. Wenn der Baggersee ein paar Fische hergibt, zelebrierst du diese als Beilage mit frischem Quellwasser, das du mit dem Fahrrad in Kanistern selber holst. Deine Eier stammen von glücklichen Hühnern, die selbständig in den Organic-Shop laufen und ihre Eier in den Karton legen. In deiner pittoresken kulinarischen Welt gibt es keine Importprodukte. Nur Gewürznelken und Vanillestängel gehören nicht dazu. Dein Öko-Radius greift bestenfalls auf 30 Km. Du kannst in Europa mit der Schadstoffbilanz eines Lebensmittels aus Thailand nicht leben und bekommst sonst Depressionen. Solche ökologisch bedenkliche Luftfracht belastet die globale Umweltbilanz auf das Unerträglichste. Hier in deinen Thailand-Ferien eröffnet sich dir die Chance deines Lebens, ohne schlechtes Gewissen einmal etwas Abwechslung in deinen Speisezettel zu bringen. Absolviere einen Thaikochkurs Vorort, dann hast du alles unter Kontrolle!


Eigentlich wollte ich zuerst in Bangkok verweilen, aber so lange Zeit im Moloch war mir zu lange. So habe ich das Seebad im Golf von Siam vorgezogen. Es gibt eine Anzahl von Schulen. Ebenfalls bieten grosse Hotels Tageskurse an. Ich habe mich in das Gourmetabenteuer gewagt und mich für die Happy Home Thai Cooking School entschieden. Die Schule ist zentral gelegen, hat einen familiären Charakter, liegt preislich im Rahmen und ist mit dem Bath-Taxi gut erreichbar. Von der Central Road sind es nur ein paar Minuten zu Fuss.


Ich weilte dieses Jahr insgesamt gut zweit Monate in Pattaya und investierte in etwa die halbe Zeit, um mich mit der thailändischen Küche zu befassen. Zuerst den Basiskurs und nach einer Pause dann noch den Advance. Damit verbunden waren Besuche auf dem Markt, die Inspiration beim Essen in besonderen Restaurants, Kochversuche in der eigenen Wohnung. Mit dem Wok, Reisnudeln und allerlei Viecher und Krabbeltieren komme ich mittlerweile ganz passabel zurecht. Aus dem gesamten gelernten Repertoire habe ich mir 30 Menus herausgegriffen. Da lässt sich schon ein Grande concert grastronomique auf den Tisch zaubern. Ergänzen kann ich noch mit Gerichten aus dem kolonialen Erbe Frankreichs, die ich von früher auf Lager habe. Die Cuisine Franco-Indochine ist eine äusserst interessante Verbindung. Vor allem Suppen oder Currygerichte haben es mir angetan. Aber auch gebratener Thunfisch an einer Orangensauce in Begleitung von Knoblauchreis, lässt den Gaumen frohlocken. Wenn es allerdings um die Nachspeisen geht, kann ich nach wie vor auf karamellisierte Kochbananen oder gezuckerten Klebereis verzichten. Da muss die westliche Kontinentalküche herhalten. Es geht doch nichts über Zabbalione à la Marsala, und wenn man asiatisch leicht und beschwingt gegessen hat, darf es zum Abschluss auch einmal eine Crêpe Suzette oder eine dunkle zartschmelzende Mousse au Chocolat sein. Es gibt ja Menschen, die rauchen und trinken nicht, essen nur Gemüse und meiden sonst auch jeden Genuss. Zur Strafe werden sie hundert Jahre alt. Nee, so lieber nicht.

Ich habe viel Spass gehabt und mir auch eine Dokumentation in Wort und Bild angelegt. Die Kamera hatte ich beim Kochen permanent schussbereit umgehängt. Täglich tippte ich die neugelernten Rezepte in den Laptop und fügte die Bilder ein.
Die tägliche Nachbearbeitung und Administrierung am Laptop habe ich anfänglich unterschätzt und sie kostete mich mehr Zeit als der Kochkurs selbst. Mittlerweile befinden sich alle gewürdigten Rezepte in genormten Standartmasken. Bei Gelegenheit werde ich noch alles in einem Kochbuch zusammenfassen und publizieren. Doch zuerst möchte ich die Menus einmal alle repetieren und auf die erhältlichen Zutaten im Westen ausrichten. Zum Beispiel gibt es frische Reisnudeln oder Tamarinden nicht überall zu kaufen und da muss Trockenware oder Paste weiterhelfen. Auch will ich eine Bezugsquellenliste (CH) erarbeiten. So geht es Dritten einfacher, die Rezepte am heimischen Wok umzusetzen. Doch solche Projekte müssen warten und liegen auf Halde, genauso wie die vielen Fotocollagen, die ich irgendwann in Angriff nehmen will. Hauptsache ich habe das Rohmaterial.


Während der Basisausbildung haben wir täglich vier Speisen gekocht.
Die Kursteilnehmenden können zwischen Vormittags- oder Nachmittagsausbildung wählen. Ich erachte den Nachmittag als zweckmässiger, da jeder seinen gekochten Gang auch selber isst. Morgens früh um Neune, haben Westler noch zu wenig Appetit auf einen Papaya-Salat oder du kommst gerade erst von deinem nächtlichen Rundgang durch die Watering Holes nach Hause und musst zuerst ausnüchtern und einen klaren Kopf bekommen. Aus meiner Sicht ist es ideal, um 13.00 Uhr zu beginnen. Die Kochlehrerin Sheri zeigt sich wenn immer möglich flexibel und zuvorkommend. Je nach Kochprogramm, reicht es im Anschluss noch immer, um zuhause in den Pool zu jucken. Zu Programmänderungen führen diejenigen Tage, an denen sich unerwartet Partystimmung breit macht. Das hängt einerseits von dir, aber auch von den anderen Kursteilnehmenden ab. Oft genügt es nicht, aus dem 7-Eleven ein paar Büchsen Bier mitzubringen. Unsere Kochgöttin war eher dem Rotwein zugetan. Da reichte ein Fläschchen zu den verschiedenen Gängen nie und nimmer. War die Pulle lehr, konterte Sheri an besonderen Tagen mit einer Magnum-Flasche aus dem Barossa Valley; meistens gechillten Shiraz-Cabernet-Sauvignon. Ich hätte nicht gedacht, dass auch Asiatinnen dem Rotwein zusprechen (und soviel trinken können).
Am letzten Tag des Basic-Kurses war ebenfalls Highlife angesagt. Um etwas einen klareren Kopf zu erhalten, entschied ich mich nach Hause zu laufen, was sich als fataler Fehler erweisen sollte. Ich schnallte mein Daypack um und spazierte der Soi Buakhao entlang (südliche Richtung). Irgendwo auf halber Höhe bog ich rechts nach Westen ab und gelangte in die Second Rd. und von dort auf irgendeine Geissenart in die Soi 13/2, auch Soi Post-Office genannt.
Dort gibt es einen Second-Hand-Laden, der Bücher in deutscher Sprache verkauft. In der zur Strasse offenen Kitten Bar (klein, nette Girls, Shorttime Rooms) stieg eine Party und die Guys winkten mich herein. Wäre ich doch weitergelaufen, wie ich es meistens tue, doch ich tat es nicht. Und es kam so, wie es immer kommt, wenn ich nicht entschieden dagegen ankämpfe. Eine Riesenparty ging los. Das Drama begann, als ich mit einer weiteren Runde konterte und ein langer Kreislauf seinen Anfang nahm. Eine Runde Bier, eine Runde Cuba Libre, eine Runde Gin Tonic, eine Runde Baileys. Jeder an der Bar hatte etwas Lustiges zu erzählen, die beiden Franzmänner, der Kanadier, der Schwede, der Eidgenosse, der britische Wirt and so on. Nach Stunden verliess ich die Bar und kämpfte mich die Beach Road hinunter bis zur South Pattaya Road, wo ich in den Songthaew nach Jomtien stieg. Den Bücherladen habe ich nicht mehr gesucht. Pitcairn

Pitcairns Glasnudel-Salat

Basis-Zutaten + Mis en place für 4 Personen, kleine Portionen


· 100 g Glasnudeln, abwägen (Packung Double Dragon Vermicelli 220 g). In ausreichend grosse Schüssel geben, mit kochendem Wasser übergiessen, 6 Min quellen lassen (nicht mehr kochen), in Sieb umleeren, mit kaltem Wasser abschrecken, mit Haushaltschrere auf kleinere Länge scneiden, abtrocknen, in Gefäss bereitstellen
· 4 EL Fischsauce
· 6 EL Limettensaft (2 Limetten)
· 2 EL Rohrzucker, gemahlen (evtl. Auch mehr, Sauce muss süsslich schmecken)
· 2 rote Birdseye-Chillies, inkl. Kernen, fein gehackt,
· 10 g Koriander, inkl. Stängel, grob gehackt (1 cm) (Packung Coop = 20 g, die Hälfte verwenden)
· 1 Stängel Frühlingszwiebel (Migros), die grosse Zwiebel unten fein gehackt, den Stängel in feine Ringe geschnitten
· 8 Cherry-Tomaten, halbiert
· 1 kleine Karotte, in Streifen gehobelt
· 10 Stk. Crevetten, geschält, entdarmt, aufgeschnitten, in der Pfanne mit Öl kurz angebraten
· 100 g Schweinehackfleisch, in Sonnenblumenöl angebraten, leicht gewürzt mit Salz und Pfeffer, auf grossem Teller abgekaltet
· 1 handvoll Erdnüsse, ungesalzen, ohne Schale, geteilt, in wenig Sonnenblumenöl geröstet (Achtung: nur mit wenig Hitze rösten, die Peanuts warden sonst sofort Schwarz)
Zubereitung
· Fischsauce, Limettensaft, Rohrzucker, Chilly gut mischen, Zucker muss aufgelöst sein
· Koriander, Tomaten, Erdnüsse, Frühlingszwiebel inkl. gehackte Zwiebel, Schweinehack zugeben, gut mit Sauce vermischen
· Abgekaltete und geschnittene Glasnudeln dazugeben, gut mischen
· Fertiger Salat, 2 Stunden ruhen und durchziehen lassen


 
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Ein weiterer Hochgenuss dies zu lesen....
 
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