Thailändisch lernen

LIEBE, LUST UND BULLABULLA. Angeles Mai 2011.

        #34  

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Im Zimmer dann ein merkwürdiges Geschehen. Möglich erst geworden durch ein Sichtreibenlassen, die Position des Beobachtens, Geschehenlassens, der leichten Hand. Wenig Widerstand, besonders nach diesem Abend voller Selbstvergessenheit.

Grace ist fatal. Daß sie keine Leuchte ist, war bereits das letzte Mal unübersehbar. Aber die Szene, die sich Lisa und mir jetzt bot, überschritt das Vorhersehbare und Begreifliche. Und eigentlich auch das Beschreibbare, denn manches Erleben dringt wie ein Geruch ohne Umweg über die Gedanken ins Bewusstsein.

Das Mädchen gab fortwährend eine Art von Mickymaus-Geräuschen von sich, die von Glucksen, Schlucken und schließlich Würgelauten unterbrochen wurden, die so glaube ich damit zusammenhingen, daß Lisa von ihr verlangte, mich oral zu verwöhnen, was offenbar nicht Bestandteil ihre Repertoires war.

Wie soll ich die beklemmende Absurdität dieser Situation in Worte fassen? Ich laufe ins Bad, verberge mein Gesicht in einem Handtuch. Fluchtinstinkte. Simultan. Bei Lisa und bei mir. Rein in die Klamotten und raus aus dem Zimmer. Gleichzeitig. Lisa und ich, ohne zuvor ein Wort darüber gewechselt zu haben.

Gegen 8:00 finden wir uns im blendenden Sonnenschein, scharfe Klarheit des Morgens. Die Wirklichkeit ist nicht zu fassen, nicht für uns. Abgestoßen, ausgestoßen. Was nun? Wohin?

Lisas Zuhause kenne ich noch nicht. 15 Minuten außerhalb mit Trike, im wirklichen Angeles. Ausgebrannt, wie Zombies, übernächtigt, gleichzeitig etwas aufgedreht, passieren wir zu Fuß das letzte Stück Gasse, zu eng für das Trike. Das typische geschäftige Allerlei ist in vollem Gange. Wir sind auf dem Planeten Wirklichkeit gelandet.

Für sie unerwartet ist Lisas Familie am Vortag zu Besuch eingetroffen. Die Wohnung besteht aus zwei Zimmern, das vordere verfügt über eine Kochgelegenheit. Die Mutter, eine alte Frau, sitzt auf dem Boden. Ich halte einen Zweijährigen auf dem Arm. Neben mir auf dem Bettsofa sitzt der Bruder, mit einem weiteren Kind beschäftigt. Alle unaufdringlich neugierig. Lisa macht Kaffee und ich füttere das Kind mit einer Mango.

Dann zieht mich Lisa ins Nebenzimmer, abgetrennt durch einen Vorhang, und dort auf das Bett. Die Matratze, hier schläft sie, wenn nicht in einem Hotelbett, ist die schlecht umgesetzte Idee einer Matratze. Im Halbschlaf spüre ich jede der 5 cm entfernten Metallstreben.

Die Kinder ragen neugierig ihre Köpfe durch den Vorhang und werden von unsichtbarer Hand zurückgezogen. Lisa liegt neben mir, angekleidet wie ich, berührt mich sanft. Ich fühle mich wohl und falle in einen kurzen traumlosen Schlaf.

Zwei Stunden und wir gehen. Ein Kind weint, weil wir gehen.

Ich fasse es nicht ! Grace ist noch da.
Hat mir zahlreiche SMS geschickt, ohne zu merken, daß mein Telefon im Zimmer liegt und bei jeder Nachricht laute Geräusche erzeugt. Ich konnte mir nicht verkneifen, P1 diese Mitteilungen zu zeigen. Seine Reaktion auf den Inhalt wie die meine: ein Kopfschütteln.

Irgendwann hat auch sie verstanden, daß es Zeit ist zu gehen. 500P, für die schönen Erinnerungen. Leb wohl, Grace.
 
        #35  

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Wieder ein Meisterwerk!

Ich könnte Dir stundenlang zulesen... mache ich bereits :wink0:

Die Bilder in Post #19 (roadmovie) sind einfach passend... wow
 
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        #36  

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An Weihnachten so ein Bericht lesen macht einfach nur Spass.


Ich sage dazu nur: :super: :dank: :respekt:




Post 1 und 2 geht für dich hoffentlich in Ordnung, da ich sie noch etwas bearbeiten musste.

Bitte seit jedoch vorsichtig mit den Nacktbildern hier im öffentlichen Bereich, wo man den ganzen Schambereich sieht. Die Schwelle zum Straftatbestand der Pornografie ist schnell überschritten. Im Insider selbstverständlich immer willkommen.
 
        #37  

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Tag 7. „Where is your girlfriend ?“
Rose 16:00. Lisa geht ohne viel Aufhebens. Dieses Weiche, auch still Leidende ist ihr Wesen. Abends textet sie, daß sie nicht schlafen könne, ohne mich. Sie wolle mich indes nicht stören, wisse, daß ich mit „meiner Liebe“ sein wolle.

Rose vor der Bar, turnt zwischen ihren Kolleginnen herum, es werden Bilder gemacht. Sie wieder im Mittelpunkt, oder scheint dies nur mir so? Ich stelle mich abseits, komme erst später hinzu. Ein kurzer Blick von ihr, sie spielt erstmal, als sähe sie mich nicht. Kein aufgesetztes „hello dear“ oder dergleichen, stattdessen ein Spiel, ein Locken, ein unernster Kampf.

Sie ist schon ausgehfertig umgezogen. Kurz hinein, ein Bier und die „barfine“.

Zuerst ist die Stimmung zwischen „meiner Liebe“ und mir etwas kühl, wir reden wenig, finden nicht den rechten Einstieg. In der XXX-Bar und einigen Drinks kommt der erwartete Wetterumschwung, erst jetzt taut sie richtig auf.

Wir waren in KEINER Bar, in der die Mädels nicht sofort nach Lisa, meinem „girlfriend“ gefragt haben, mitten hinein ins Gesicht von Rose.

Bei allem Spiel, bei allem Falschspiel: Einen derartigen Mangel an education habe ich nie zuvor erlebt, nirgendwo.

Ich begrüße Pamela in der Candy-Bar. Ein Typ steht bereits eine Weile 3 Meter vor Rose und mir und fixiert uns unentwegt. Zu mir: „you should be happy, she is a very beautiful girl“. Ich frage sie: customer ? Sie: “no, only drunk”.

Dann kommen P1 und seine junge Perle Vangie vom Vortag. Der war zuvor mit ihr auf dem Einheimischenmarkt, für sie einkaufen, nachdem er ihr Zuhause gesehen hat: „she has nothing“.

Der Kochtopf, den er den ganzen Abend mit sich rumschleppt, hat ihm aber selber noch gefehlt. P1 bringt sein müdes Schnuckelchen schließlich ins Hotelbett in Parkposition und wir treffen uns im Angelwitch wieder. Dort springen nicht nur hübsche Teilchen rum, sondern es wird auch gute Musik gespielt.

Ich lasse gern mal, auch jetzt mit Rose, eine von der Bühne antreten, um ein wenig anzutasten. Auch wenn es nur manchmal eine „Entdeckung“ wird.

Rose ist mir jetzt sehr nahe. Wenn ich zwischen beiden entscheiden müsste: schwierig. Einmal habe ich ja bereits entschieden (Morgenröte über Angeles-die Entscheidung). Richtig?

Was eben übrig blieb, nach Monaten noch, war dieses Mädchen, das sich jetzt sanft auf meinen Arm lehnt. Mehr als die andere.
Im Zimmer schlafen wir beide gleich ein. Letzte Nacht habe ich ja praktisch kein Auge zugetan. Und Rose ? Wer weiß !

Am Morgen, d.h. nach dem Weckruf am Nachmittag, gehe ich mit Freude den langen Weg bergauf, der zu ihrem Gipfel führt. Und der ist nicht leicht zu erklimmen. Wir waren beide oben.

Die Uhr tickt. Sie fragt. Ich sage ihr, wie es ist. Daß ich beide mag. Will sie Exklusivität,
hier, in Angeles !, von mir ? Oder ganz immer oben auf dem Podest stehen ?
Ist eifersüchtig, eingeschnappt. Nächste Szene. Nimmt das Startbild von ihrem Handy, löscht auch die anderen Bilder. Greift nach meinem Phone.

Ich werde etwas laut, „dont you dare touch my phone again!“.
Ich gebe ihr zum Abschied das Geschenk, nach dem sie gleich zum Anfang gefragt hatte. Die Weinflasche, die eigentlich den Umweg über Angeles nach Thailand nehmen sollte, aber manchmal ändern sich die Dinge eben.

Wir reden. Alles offen bis zuletzt. Sie hofft noch.

Den Wein und den Tausender lässt sie liegen. Sie lächelt aber zum Abschied. Von jetzt an für mich nicht mehr als ein unverbindliches hello auf der Straße.


Anhang anzeigen P1010370.jpgAnhang anzeigen P1010371.jpgAnhang anzeigen P1010372.jpgAnhang anzeigen P1010374.jpg
 
        #39  

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Tag 8. Lisa und die Lesbe.

Ich lege mich aufs Bett, höre Musik. Alleine, frei.

Kritzle ein paar Notizen ins Tagebuchgerüst. Peitsche, Dildos, Cremes und Verhüterli werden wieder zu einem ansehnlichen Stillleben arrangiert.

Dann funke ich Lisa an. Nach dem Bade immer noch keine Antwort.
Habe ich jetzt beide abgeschossen? Halte ich soviel Freiheit aus?

Mir fällt ein, ich habe das Telefon der Schwester angefunkt, Lisa hat ja eine neue Nummer. Wir treffen uns zum Frühstück in der Aussie-Bar. Lisa kommt mit Schwester, diese in Kampfausrüstung. Umsonst. P1 läßt fernmündlich wissen, kein Interesse, „bad fuck“.

Er ist bereits seit dem Vormittag auf, hat seine Suse verabschiedet und ist in die Außenbezirke der Perimeter. Wir treffen ihn in der Funny Hat Bar. Er ist am Billardtisch beschäftigt. Auf seine Empfehlung gehen wir in die Honeyko Bar, P1 beendet seine Partie.

Lisa und ich sind alsbald heftig mit einer zugange, die sich als Volllesbe herausstellt, aber auch mir gegenüber keine Berührungsängste zu haben scheint. Ich wähne mich auf meiner ewigen Suche nach Hardcore-Lesbennummern dem Ziel ein Stück näher. Ich löse sie aus und wäre fast vom Hocker gefallen, zum Glück stand ich schon, als ich sie in Straßenkleidung sah: T-Shirt, lange Schlabberhose im Military-Look. Abwesenheit jeglicher Erotik.

Dennoch wird sie mitgezogen, Lisa zuliebe. Nach einigen weiteren Bars sind wir wieder auf den Fields, im Body-Shop. Dort erregt eine mit dem mühsam tolerierbaren Namen Divina unsere Aufmerksamkeit. Lisa gibt ihr einen Body-Shot. Der Manager weist mich etwas unwirsch darauf hin, daß Photos nicht erwünscht seien, kommt aber kurz darauf noch mal und entschuldigt sich für seinen Ton.

Die Divina kommt auf die Warteliste, da ich die Lesbonummer heute nicht verkomplizieren möchte.

Im Zimmer dann der Hammer, der erträumte. Möse an Möse, dazwischen nur der Vibrator, Stöhnen, beide im Rausch der Begierde. Ausgiebig. Müssen nicht viel tun, damit auch ich auf der Höhe bin.

Zu der Kleinen, zu meiner Verblüffung kann sich auch Lisa am nächsten Tag nicht an ihren Namen erinnern, bekomme ich unerwartet einen Draht.
Wir reden über die Größe ihrer Vibratoren, den Geschmack einer Brasilianerin beim Orgasmus und über das Lesbengetue der Mädchen in den Bars, mit denen trotz der heißesten Avancen später im Zimmer meist nichts gehe. Dabei sei sie darauf angewiesen. Eine nicht Arbeitende komme ihr nicht ins Haus, solche wollten nur an ihr Geld. Schwierig also.

Auch das Verhältnis zu ihren Mitarbeiterinnen sei oft gespannt. Andere Vorlieben. Und eine andere Weltsicht. Sie mache sich keine Illusionen. Die Kolleginnen hingen nach der Arbeit gerne in einen Phil-Schuppen ab, um den boys dort mit ihrer sauer verdienten Kohle zu imponieren und ihnen Drinks zu spendieren. Sie könne das nicht verstehen, selbst wenn die goldene Schwänze hätten.

Und Lisas Erfahrungen? Angeblich nie eine richtige intime Freundin. Immer nur diese meist unbefriedigenden Begegnungen in Hotelbetten. Aber sie sei ja nicht ausschließlich auf Frauen abonniert.

Die Lesbe geht, Lisa bleibt.


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