Thailändisch lernen

Pattaya Im Land von Samsara

        #11  

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Bin gerne dabei. Lässt sich gut lesen. Vor allem in deiner Einleitung sehe ich ja schon einige Parallelen zu meiner Premiere vor ziemlich genau einem Jahr. Fände es toll wenn du ehrlich über deine Pleiten, Pech und Pannen berichtest.
 
        #12  

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„Und in der Abenddämmerung wartet das Löwenrudel, wenn sich das Beutetier der Tränke nähert“.

Da kommen Jugenderinnerungen hoch :hehe: Fängt gut an :super:
 
        #13  

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Ach so, noch etwas zum weiteren Verlauf. Da morgen für mich ein neuer Lebensabschnitt beginnt, möchte ich den Bericht aus "therapeutischen Gründen" heute abschließen. Ich werde jetzt eine Reihe von allgemeinen Themen abhaken, die für einige von euch vielleicht interessant oder für zukünftige Urlaube nützlich sind.

Später kommt dann "Pleiten, Pech & Pannen". Vorher muss ich noch ein paar Bierchen kippen und hoffe, dass ich dann nicht zu blau zum Schreiben bin.

irgendwie muss ich dann auch noch den besonders schrägen letzten Urlaubstag einbauen und von meiner "Flucht aus Bangkok" (na ja, da habe ich jetzt aber arg übertrieben) berichten.

Es geht weiter:


Nächstes Thema: Beaches


Einer der Gründe für meinen Besuch war die Möglichkeit, zum ersten Mal nach Jahrzehnten wieder in tropischen Fluten baden zu dürfen.

Der Hauptstrand von Pattaya bedarf kaum einer Erwähnung: schmal, Wasserqualität mäßig.

Nach Norden wird es dann besser:

Hier der Wongamat Beach:

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Gut besucht, aber Wasserqualität ordentlich und keine Speedboote etc.

Danach gibt es dann eine Reihe von kleinen Stränden, die man von der Landseite her kaum erreichen kann. Die Inhaber von irgendwelchen Luxus-Condos haben umsichtig dafür gesorgt, nach Möglichkeit nicht mit irgendwelchen Cheap-Charlie Touristen in Berührung zu kommen. Nun, mich mussten sie an diesem Tag ertragen, habe mir dafür einmal sogar die Mühe gemacht, auf Klippen herumzuklettern. Kurz vor dem „Sanctuary of Truth“ war dann Schluss.

Hier ein paar Bilder:

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Richtung Süden einzig erwähnenswert ist der Cozy Beach. Dorthin ließ ich mich das einzige und letzte Mal von einem Motorbike-Taxi fahren. Der Fahrer fuhr wie ein Irrer. Ich habe ihn dann gestoppt, und ihn darauf hingewiesen, „that I like to prefer to get in ONE PIECE to Cozy Beach". Außer dass diese Bitte seine Laune in den Zustand gesteigerter Heiterkeit versetzte, hat es nichts gebracht. Na ja, überlebt habe ich es ja.

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Jomtien Beach dann ist eher so eine etwas gepflegtere Ausgabe vom Hauptstrand. Da muss man nicht hin.
 
        #14  

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Anders hingegen Koh Larn. Ich war zweimal auf dem Twaen Beach. Der ist zwar ziemlich überfüllt, aber wenn man zum nördlichen Ende geht, wird es etwas ruhiger. Weißer Sand, jadegrünes, klares Wasser, etwas weiter draußen ist es stahlblau. Wenn man wirklich schwimmt, hat man das Wasser eh ganz für sich allein.

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Die jungen Herren in den schwarzen Badehosen stammen aus Pusan in Südkorea. Als ich ins Wasser ging, plantschten sie wie die Kinder herum und forderten mich auf, mitzumachen. Mit einem von ihnen bin ich dann raus geschwommen bis zum Ende des gesicherten Bereiches. Die Dünung war an dem Tag schon ganz ordentlich, teilweise sahen wir nur grünes Wasser um uns herum. Hinterher wurde er von seinen Kumpels als „hero“ gefeiert inkl. obligatorischem Erinnerungsfoto mit mir. Witzig. Schade, dass ich ihnen nicht meine e-mail-Adresse gegeben habe.

Ach ja, und da sind da noch die Fähren nach Koh Larn. Da ist kurz vor meiner Ankunft eine Fähre gesunken, und es gab einige Tote. Natürlich hat sich dann die Obrigkeit eingeschaltet, und das Ergebnis ist nun das:

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Das Deck ist voll belegt mit leicht missmutigen Russen, voll eingepackt in flammneue Rettungswesten. Sogar ich werde genötigt, meine Weste auch anzuziehen. Ein deutscher Expat meint später zu mir, man „müsse sich keine Sorgen machen, in ein paar Wochen sind die Westen alle geklaut und verkauft und alles ist so wie zuvor“. Vermutlich hat er Recht
 
        #15  

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Oh, da hat sich eine Miniaturansicht eingeschlichen. Sorry. Und gegen die 4-Bilder-Regel habe ich auch zweimal verstoßen. Dto. sorry.
 
        #16  

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Nächstes Thema: Essen

Kurz gesagt, Thai-Food ist m. E. am besten. Unschlagbar.

Einzig bei Seafood habe ich darauf geachtet, dass es gut durchgegrillt ist, und an den Straßenständen an gut befahrenen Straßen sollte man auch nicht essen, es sei denn, die inneren Organe brauchen eine neue "Blei-/Cadmium-Legierung".

Hier mein persönlicher Tipp (lag auch in der Nähe meines Hotels:(


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Das ist so eine Art Markthalle in der Pattaya Klang, relativ kurz vor der Second Road, von stadtauswärts kommend auf der rechten Seite. Auf google maps findet sich eine Eintragung unter "Pattaya Central Market". Ca. 10 kleine Imbisse, bebilderte Speisekarten, wirklich tolle Thai-Küche, Publikum ca. 3/4 Thais, 1/4 Farangs, meist Expats, für "Candle-Light-Dinner" natürlich ungeeignet.

Mit meiner SLT war ich mal bei einem sog. Thai Barbecue Buffet, da braucht man schon eine kundige Anleitung, und wie die Thais das schaffen, derartige Mengen zu verdrücken, ist mir bis heute ein Rätsel.
 
        #17  

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Neues Thema: Massagen

Die sog. Waschstraßen habe ich nie besucht, und für Wellness-Massagen mit Happy End habe ich auch kein Interesse.

In der Soi Buakhao gibt es einige Massageläden, wo zu einem unschlagbar günstigen Preis die Einheimischen hingehen. Faustregel: Wo offen einsichtbar einheimische Frauen sich massieren lassen, ist das Personal etwas älter, nicht so hübsch, aber qualifiziert. Ich habe meinen Stammladen gefunden, Fußmassage 100 BHT, jeweils 50 oder mehr BHT Tip, und alle sind zufrieden. Für Head-Shoulder-Massage für meinen bürogeplagen Nacken ist "my cruel No" zuständig, eine ca. 40-jährige Dame mit der ausgeprägten Neigung, ihre Kundschaft lustvoll zu quälen. Sie meint: "You want a massage, you get a massage". Als sie es einmal besonders arg treibt, säuselt sie mir ins Ohr: "If you don´t want a real massage, I call for a young girl with happy end".
Ich sage sofort: "Yeahh, give me a young girl with happy end". Sie entgegnet: "YOU GET A REAL MASSAGE NOW" - und macht weiter. "My cruel No" halt.


Rücken/Schulter/Nacken/Arme fühlen sich nach einigen Behandlungen so gut an wie schon seit Jahren nicht mehr.
 
        #18  

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Super Cavigliano. Ich lese Deine Berichte sehr gerne und freu mich schon auf die Fortsetzung.
 
        #19  

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Nächstes Thema: Betrachtungen zu den lieben Mitmenschen

Pattaya ist eine wirklich kosmopolitische Stadt, was die Zusammensetzung der Leute so angeht.

Mir fällt auf, dass man - wenn man es denn will - fast jeden unter den Farangs, vor allem Expats, einfach so ansprechen kann, die meisten freuen sich darüber. Auch Gruppen, ob Deutsche, Australier, Engländer etc. ziehen einen gerne ins Gespräch.

Oft gibt es spontane Einladungen, sei es zum Geburtstag eines gewissen Helmut auf der Naklua Road, zu einem Premier-League-Spiel in einer englischen Sportbar mit anschließendem Karaoke-Vereinshymne-Gegröhle (mein geliebter FC Kölle möge mir diesen Auftritt verzeihen) und, und, und .... Damit habe ich wirklich nicht gerechnet.

Auch die viel gescholtenen Russen, über die hier alle herziehen und die - wie mir scheint - von den Thais manchmal richtig "gemobbt" werden (gut, es gibt zuviele davon, und die Manieren sind manchmal schauderhaft), haben mir schöne Erlebnisse beschert. In "meinem" Massagesalon lerne ich ein älteres Paar kennen. Mir fällt auf, dass sie im Gegensatz zu mir nachlässig behandelt werden. Ihnen bleibt das auch nicht verborgen, und sie sehen immer etwas unsicher zu mir herüber. Mir ist das peinlich. Draußen spreche ich sie an. Sie ist Ärztin, spricht etwas Englisch, er ist Ingenieur, spricht etwas Deutsch. Verständigung ist also grundsätzlich möglich. Das ist das Hauptproblem mit den Russen. Die meisten sprechen so gut wie kein Englisch, auch die jüngeren nicht - Putin hat es ihnen wohl verboten.


Auf jeden Fall, wir gehen noch einen trinken, und sie laden mich für den nächsten Abend zu einer Strandfete am Wongamat Beach mit ihren Kumpels aus ihrem ostsibirischen Nest ein. Die Truppe ist erwartungsgemäß äußerst trinkfest, ich bin es nicht, und nach dem Wodka-Begrüßungstoast meine ich, dass mir der Arzt weiteres verboten habe, was mit mitfühlendem Gemurmel zur Kenntnis genommen wird (vermutlich so: "Was für ein netter Kerl, und jetzt darf er nicht mehr saufen"). Aufgefahren wird Russen-Food, es gibt ja auch russische Restaurants. Es ist wirklich lecker. Bis auf das Ehepaar kann ich mich mit kaum jemanden verständigen, aber das stört nicht, meinen Spaß habe ich auch so. Die Frage nach deutschem Liedgut muss ich auch hier wieder mit der FC-Hymne beantworten. Lautes Gegröhle gibt es, als ich mich auf die Frage nach russischen Wörtern an einen blöden Kriegsfilm erinnere, wo ein muffiger russischer Wachtposten deutsche Kriegsgefangene unter ständigem "Nemetzki, dawai, dawai" durch die kasachische Steppe treibt. Ständig heißt es dann "Nemetzki, dawai, dawai". Vorübergehende müssen wohl gedacht haben, jetzt sind sie endgültig übergeschnappt. Wirklich gastfreundliche, herzliche Menschen.

Auch die russischen Nachbarn, die ich auf Koh Larn bitte, auf meine Kamera aufzupassen, helfen mir sofort und verstauen meinen Rucksack unter ihrer Liege. Als ich wieder komme, bekomme ich ihn - nebst einer Flasche Bier - wieder zurück. Ich habe bei den Russen den Eindruck, irgendwie hätten sie gerne Kontakt, aber wissen nicht recht wie. Naja, ohne Sprache geht´s auch nicht wirklich.

Beachtlich sind die optischen Unterschiede bei den jungen Leuten. Sie, oft rassig und fantastisch aussehend, er, oft den Eindruck vermittelnd, gerade "vor die Pumpe gerannt" zu sein, d. h. verziert mit Verband, Stirnpflaster etc. Tja, die Bürgersteige von Pattaya, falls vorhanden, verlangen ungeteilte Aufmerksamkeit, und beim Saufen passieren halt Kollateralschäden.

Schade, dass ich kein Russisch spreche, denke ich an einem Abend. Da stehe ich außen auf einem Baht-Bus-Trittbrett, und eine junge, bildschöne blonde Russin organisiert energisch die Sitzordnung in dem Bus so, dass neben ihr ein Platz frei wird. Dann winkt sie mich freudestrahlend herein. Ich sitze dann bei ihr fast auf dem Schoss. Mein lieber Herr Gesangsverein, schluck. Ich frage nach dem woher usw., aber außer "Russia" kommt da nichts. Wirklich schade.

Aufgefallen sind mir einige Male Araber, erstaunlicherweise riesengroß, mit dunklen, fleischigen Gesichtern, die hier wie gestrandete Dromedare wirken. Was die hier wohl treiben?

Wenig auffällig sind die Chinesen, angeblich eine der zahlenmäßig stärksten Besuchergruppen. An meinem zweiten Abend in der Walking Street haben sie ihren Auftritt. Der Bus versperrt in der Kurve die Fahrbahn, die Meute quillt heraus und nimmt unmittelbar nach dem Eingang zur Walking Street Aufstellung. Ein Führer hält eine Stange mit einem roten Fähnchen hoch, und in geschlossener Formation geht es los. Die römische Legion marschiert. Sachen gibt´s....

Dann gibt es da noch die Inder. Die werden hier offen gehasst, das hat mir ein Bargirl ganz deutlich erzählt. Skandalös der Umgang mit den Mädchen. Die Grabscherei darf ich auch einmal mit ansehen. Ich habe nur einmal Kontakt mit einigen von ihnen, und der ist unangenehm. Ein junger Inder benimmt sich mir gegenüber so unverschämt, dass ich ihn voll "in den Senkel stelle". Das kann ich mir auch erlauben, denn einige Thais habe die Szene mitbekommen, und würden sich die Gelegenheit wohl nicht entgehen lassen. Bestimmt gibt es auch nette Inder. Aber die bleiben wohl zuhause.

Die Thais: Höflich, leise, anfänglich eher reserviert. Wenn man aber nur paar Brocken Thai spricht (die Mühe habe ich mir im Flieger gemacht und man muss dafür wirklich kein Geistesheroe sein), immer freundlich lächelt, ein paar Witzchen macht, ist der Umgang wirklich angenehm. Einige scheinen irgendwie große Angst zu haben, im Umgang mit Farangs etwas falsch zu machen. Einmal frage ich eine junge Angestellte im Big C Extra nach einem Allerweltsartikel. Ihr hübsches Gesicht verzieht sich im Nu zu gefühlten 2.448 besorgten Fältchen, sie eilt von dannen und bildet mit Kolleginnen eine Arbeitsgruppe. Herrje, hätte ich besser nicht gefragt ....
Da ist da noch die buddhistische Achtsamkeit. Das ist ganz deutlich spürbar. Die Thais kriegen (fast alles) mit, das fällt mir wirklich auf. Ich empfinde es als angenehm, "grobstofflich organisierte" Menschen kenne ich zur Genüge.
Auch scheinen sie sich gerne über die Farangs zu amüsieren. Das stört mich nicht. Einmal "hake" ich doch einmal vorsichtig im Hotel bei der Rezeption nach. Der Grund des Amüsements: Ich gehe morgens pfeifend durch die Lobby. Stimmt.

Ansonsten kann ich von keinem einzigen Fall von Abzockerei etc. berichten. Auch bei Taxifahrten gibt es kein "Nachgekobere". Preis ist Preis. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt.

 
Zuletzt bearbeitet:
        #20  

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Jetzt muss ich mal was loswerden.

Die Schreiberei ist wirklich anstregend. Sich erinnern, in mehr oder weniger passende Worte fassen, runterschreiben, redigieren, Rechtschreibung, Kommata, Endkontrolle, neue Fehler entdecken, wieder bearbeiten ....

Viele Berichte habe ich kommentarlos konsumiert, zu träge, auch nur einmal Danke zu sagen. Sorry + Danke an alle, deren Berichte ich gelesen haben.

Ich weiß jetzt, was das für eine Arbeit ist.
 
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