Thailändisch lernen

Myanmar BURMA aka Myanmar - Eine Hommage - 12 Tage im wahren Land des Lächelns

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Burma Tag 1 - Yangon

Donnerstag, den 28ten Januar 2016, stehe auf dem Balkon und das milde/ weiche Morgenlicht lässt die Hochhäuser der Stadt fast golden erscheinen, Schatzi steht ohne zu murren auf und ist auch ruck zuck fertig.
Hatte uns in Erwartung von miesen, spätkommunistischen Hotelzimmern zu gesalzenen Preisen (was man so alles liest im Internet) auf 70er Jahre Standart noch eine Nacht im Anantara Hotel in Bangkok gegönnt, Junior Suite, Design in Richtung Bauhaus, 33ter Stock, grandiose Aussicht.

Beim Frühstücksbuffet erfolgreich allen Chinesischen Ellenbogen und tobenden Kindern ausgewichen, kurz darauf mit dem Taxi zum Don Muang Airport und dabei den morgendlichen Stau gelassen ignoriert, ebenso nur höchstens 160 Puls gekriegt bei dem Chaos Check-in mit Air Asia, hat aber alles noch geklappt, da die Mühle ohnehin Verspätung hatte.

Fliegen nach Yangon und Schatzi ist selig, kriegt sie doch endlich den ersten Stempel in ihren jungfräulichen Pass.
Am Airport in Myanmar ist es ganz anders als erwartet, keine grimmigen KZ-Aufseher im Mao-Look, alle sind freundlich, lächelnd, entspannt, krieg' sogar problemlos Geld vom ATM und die SIM-Karte geht sogar noch schneller als in Susibum (5000 Kyat für 1,5Gb 3G Internet für 10 Tage und 5000 Kyat Gesprächsguthaben bei MPT), Taxi will läppische 8000 Kyat für die Fahrt mitten in die Stadt (5,70 €), dafür fährt der eine dreiviertel Stunde und sogar gut, die können hier Auto fahren, die Burmesen!
Ihr fällt auf, dass es keine Motorbikes gibt und der Taxifahrer mein lapidar - too dangerous for Yangon!
Mir fällt auf, dass auf der gesamten Strecke alles blitzsauber ist, kein Müll liegt rum, gepflegte Grünanlagen, alle 100m steht Eine/ Einer auf dem Mittelstreifen und wässert mit dem Schlauch den Rasen.
Es sieht schon mal besser aus als erwartet.

Checken schnell im City Star Hotel ein, als die Koffer im Zimmer waren passten wir nicht mehr rein, also gleich mal zur Sule Pagode rüber und Sombat Lel Lek ein paar Blumen für Buddha opfern lassen.
Das City Star Hotel ist für den Preis OK, die Zimmer sind jedoch sehr klein, es gibt keinen Schrank, keine Schublade, man lebt halt aus dem Koffer, Staff ist sehr nett, aber das ist er überall in Burma.
Ich hätte es ja ahnen können, aber nachdem ein Tourist (Member dieses Auditoriums) mit seinem verseuchten Dödel da an der Pagode entlang geschrammt ist, müssen die das Ding jetzt aufwändig sanieren lassen, das sieht jetzt so aus:

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Wir sind da etwas durch das Kolonialviertel gelaufen und es war berauschend, das pure Leben, alles wird angebotenen, gegessen, es herrscht ein reges Treiben, aber alle sind freundlich, gelassen, rücksichtsvoll - sehr pittoreske Szenerie.
Jeder lächelt dich an, Kinder winken, keiner will Dir etwas andrehen - den ersten, zarten Versuchungen, diese oder jene, auf der Strasse, zubereitete Speise zu naschen konnten wir noch erfolgreich widerstehen.
(Wenn man jeden dritten Tag einen Flug hat macht man keine Experimente, die die Verdauung beeinflussen könnten!)

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Googel Maps sei Dank lotse ich uns zum Kandawgyi Lake und Schatzi läuft auch freudig mit ohne zu motzen (dafür hatte ich ihr auch extra ein Paar Puma Sneakers in Bangkok gekauft, original, no copy!und sie gleich "geimpft", was sie zu erwarten hätte!) - dabei kam doch einiges Kurioses am Wegesrand daher:

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Am See, bei allerschönstem Wetter und sehr angenehmer Temperatur angekommen, gehen wir etwas spazieren, es tummeln sich Liebespaare, ein paar Rentner und einige, wenige Touristen.
Bei dem Ding handelt es sich um eine Darstellung einer königlichen Barke, die ein Restaurant beheimatet, dieses hat jedoch nur von 18:30h bis 22:00h geöffnet und bietet in dieser Zeit Buffet, erstaunlicher Weise ist es nachts nicht beleuchtet.
Der hölzerne Rundweg am See entlang ist am südöstlichen Ende unterbrochen, wir müssen kurz raus aus dem Park und ein paar Meter weiter wieder rein, da kostet es dann ein paar Kyat Eintritt und plötzlich auch noch Camera fee (ein Unsitte, die sie besser unterlassen sollten).

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Ein paar junge Leute halten Händchen, ein paar coole Jungs müssen ihre Spoiler bewehrten Fast&Furios Japsen-Karren samt LED-Krimskrams vorführen - wie bei uns auf dem Dorf halt.
Unter ein paar Zeltdächern bauen einige junge Damen kleine Holzkohleöfen auf, um damit verschiedene Gerichte zuzubereiten, typisch z.B. Omelett aus Wachteleiern.
Ich albere etwas mit den Mäusen herum und mache ein paar Bilder, die sind reichlich schüchtern und sprechen kein einziges Wort Englisch, nachdem wir ein paar, eine Art Plätzchen aus Kokosmilch gekauft und probiert haben machen wir uns auf zum Taxistand und auf den Heimweg.

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Ich suche nach dem Duschen im Internet nach Restaurantempfehlungen und stoße auf Tripadvisor auf ein "traditionell", burmesisches Restaurant - das hoch gepriesene Shan Yoe Yar stellt sich zu 100% als Touristenabfütterung dar.
Die Gäste kommen aus China, Frankreich und zum größten Teil aus Deutschland und das Essen ist eher fade und dafür aber teuer, muss man nicht wirklich haben.

Raus ins Taxi und jetzt will ich doch unbedingt mal eine burmesische Modeschau sehen, ab zu JJs!
Wir kommen an einem mehrstöckigen Komplex in U-Form an, vorne ein großes Strassenrestaurant mit den obligatorischen Kinder-Plastikstühlchen, bei Einfahrt in den großen Parkplatz wimmelt es geradezu von jungen Kerlen, die aber nicht wie aus Rivas Massenmörder-Gang aussehen, sondern ca. 150 Jünglinge in weißen Hemden mit schwarzen Krawatten oder Fliegen schwirren da in ihren gegelten Haaren umher und stellen mich vor ein Rätsel.
Rechts ein paar Stufen hoch, zahle 5000 Kyat Eintritt für mich und 2000 fürs Schatzi, dafür gibt es jeweils ein Bier frei (kostet 2000 Kyat), der Typ im Aufzug hält die Hand auf, er kriegt von mir einen warmen Händedruck und ein müdes Lächeln.
Beziehen zwei Hocker direkt vor der großen, leeren Tanzfläche und Schatzi meint: Not same Pattaya! - Nee, Insomnia sieht dann doch etwas anders aus.
Die Mädels die da herum laufen sehen alles andere als nuttig aus, wenn die hohe Schuhe anhaben, dann eher normale Highheels, denn die typischen Hurenheber alla IBar, es gibt sehr viele, sehr junge Hühner und ein paar sehen wirklich sehr apart aus, es gibt auch die, mit reichlich Fleisch dran, ich werde aber, trotz unzweifelhaft vorhandener, weiblicher Begleitung deutlich und wenig zurückhaltend angeflirtet und angesprochen.

Die Fashion Show beginnt erst um 22:30h teilt mir der etwas übereifrige Kellner mit, ich mache einen auf dicke Hose, gebe für jeden Drink unglaubliche 1000 Steine Drinkgeld (70Cent) und gucke mir gelangweilte Chinesen an, die allesamt auf ihren Handys herumtippen (machen die ja eigentlich immer und überall), währende die Pflaumenverkäuferinnen stetig ihre Runden drehen, manchmal verirren sich dabei auch zwei oder drei auf die Tanzfläche und täuschen etwas Tanzlaune vor.
Alle 5 Meter stehen braun uniformierte und wichtig aussehende Security-Typen herum, die vorher alle bei der Rumänischen Securitate auf Folterknecht-Austauschsreise waren, jedenfalls kucken sie so.

Pünktlich zur "Fashion Show" wird der Laden plötzlich voll und die eine Hälfte der Chinesen legt doch tatsächlich ihr Handy beiseite.
In Gruppen laufen die Damen nun in einem skurrilen Schauspiel kreuz und quer auf der Tanzfläche herum, anfangen dürfen die ganz dicken, es ist der reinste Slapstick, wenn die Damen mit der, wenig anspruchvollen, Choreographie überfordert sind und, trotz dem sichtlichen abzählen der Bodenplatten, sich immer wieder in die Quere kommen.
In recht lächerlichen, 08/15-Abendkleidern, stolzieren die recht unsicher oder einfach nur gelangweilt wirkenden Akteusen herum und auch so mancher Gang führt bis knapp vor den Bänderriss, Schatzi schmeisst sich weg vor lachen und kann sich wieder mal öfters nicht verkneifen mit dem Finger zu deuten (hasse das), wenn sich mal wieder deutlich Omas Unterbuchse unter dem Kleid abzeichnet.
In Sachen Damenunterwäsche scheint Burma noch Entwicklungsland zu sein, allerdings habe ich auch später auf dem Markt gesehen, warum die solche großen Klopper tragen, vielfach polstern die sich den Arsch auf, statt Wonderbra - Wonderbutt.

Blumenketten und Schärpen werden verteilt, so ganz blickt man nicht durch (wenngleich natürlich Rivas Pionierarbeit hier schon eine große Hilfe darstellt), irgendwann ist der "Spass" dann vorbei, es gibt eine Gewinnerin und das Ganze leert sich. Ein paar Hühner stehen jetzt in kleinen Gruppen im Kreis auf der Tanzfläche herum, ein paar quitschbunte Chinesen machen sich auf der Tanzfläche zum Affen, die Securitate-Typen sind noch wichtiger als vorher, viele Mädels verschwinden plötzlich. Schatzi geht pinkeln, kommt mit ekelverzerrtem Gesicht zurück und meint, sich die Nase zuhaltend: Toilet no good!
Ich gehe dann auch mal, auf dem Klo stinkt es so scharf nach Urin, dass es einem die Tränen in die Augen treibt, der Klomann will 1000 Tip von mir und kriegt dafür gar nix.
Die ersten Mädels kommen wieder zurück und haben wohl schon ihre Chinesen abgefertigt, wir ziehen von dannen und draußen sehe ich gegenüber groß Entertainment Hotel an der Hauwand prangen, schaue mich um und mir wird klar, nur wegen dem JJs springen da nicht so viele Hansel herum - da muss es noch mehr geben.

 
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        #22  

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na also...
PG wieder in Topform

weiter so :yes:
 
        #23  

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Phänomenale Bilder! Darf ich fragen welche Kamera du benutzt?
 
        #24  

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@PG
Der Begriff Securitate-Typen ist ja richtig geil für diese braun uniformierten Heinis. Mir fehlte an der Stelle irgendwie die Kreativität in meinem Bericht. Die anderen Bars/Discos in diesem Komplex hätten mich auch gerne mal interessiert. Auch was schon alleine in den zahlreichen Nebenräumen des JJs so abgeht. Die optische Einschätzung zu den Damen im JJs teile ich mit dir. Die Männer auf dem Innenhof und zur Hauptstraße hin, trugen alle dunkle Lederjacken. Vlt. war es aber auch besonders kalt also ich dort war.

An welchem Wochentag warst du dort? Ich war an einem Montag dort, dann ist wohl nie viel los. Bei dir waren ja wohl einige mehr Customer unterwegs.

Ich glaube an dem Zerfall der Sule Pagode bin ich nur indirekt schuld. Vermutlich haben die Hunde, die mein verseuchtes Kondom genascht haben, anschließend an die Pagode gepinkelt...
 
        #25  

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Ja das ist doch Neuland für einen Qualitätstouristen. Bin gerne dabei. :yes:
 
        #26  

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Burma Tag 2 - Yangon

Für heute habe ich uns geballte Kultur verschrieben, da ich gerne vernünftige Fotos machen will, geht es schon früh (knapp nach acht) mit dem Taxi zur Swedagon Pagode hoch.
Der Fahrer setzt uns auf halber Höhe des östlichen Zugangs ab, was den Vorteil hat, nur die halbe Treppe hoch laufen zu müssen.
Die Swedagon Pagode ist das sakrale Highlight des Landes, das Wahrzeichen der Stadt und eines der höchsten Heiligtümer für Buddhisten aller Herren Länder überhaupt und zudem ist sie natürlich auch mit die Touristenattraktion Burmas - der gesamte Komplex ist wirklich beeindruckend in all seiner Pracht.

(Warum verwende ich hier immer wieder den Namen Burma und nicht die offizielle Bezeichnung Myanmar?
Myanmar wurde dem Volk durch dich Militärregierung aufgezwungen, genau wie die neue Hauptstadt im Niemandsland, deren Namen keiner kennt und beim Volk verpönt ist, die lieber Burmesen sind, Burmesisch essen, tanzen, und sprechen).

Ich will ja niemanden langweilen mit kunsthistorischen oder architektonischen Details, ebenso sind die Legenden um eben diese oder andere Pagoden vielfältig, oft zweifelhaft und bei Interesse auch selbst recherchierbar, jedoch einige Fakten um die Dimensionen etwas vorstellbar zu machen:
Die Pagode mit ihrer 90 Meter hohen, goldenen Chedi thront als allseits und allerseits sichtbares Wahrzeichen auf einem Hügel über der Stadt.
Um die Chedi sind 60.000 Quadratmeter Marmorplatten verlegt, der obere Teil der Chedi ist mit massiven Goldplatten belegt, genau 13.153 an der Zahl mit einem Gewicht von rund 60 Tonnen, der Rest ist mit Blattgold belegt, mit den unzähligen weiteren Stupas und Schreinen, die die Swedagon Pagode bilden, dürften noch ein paar Tonnen Gold zusammen kommen.
An der Spitze der Chedi prangt ein 76-karätiger Diamant:

Member hat gesagt:
Ihr zehn Meter hoher und siebenstöckiger Hti besteht aus Eisen und ist mit sieben vergoldeten Ringen verziert. Er wiegt über eine Tonne. Daran schließt sich eine Wetterfahne an, die sich im Wind bewegt und mit tausenden Diamanten, Rubinen und Saphiren verziert ist (unter anderem mit 1100 Diamanten im Gewicht von 278 Karat). Am obersten Teil des Hti befinden sich 4351 Diamanten mit 1800 Karat Gewicht, an der obersten Spitze befindet sich ein 76-karätiger Diamant, der im Sonnenlicht glitzert.
Der zentrale Chedi ist nur ein Teil von zahlreichen Gebäuden auf dem Shwedagon-Hügel. Er ist umgeben von zahlreichen kleinen und größeren Tempeln, Chedis und Stupas und Hunderten von stehenden, sitzenden und liegenden Buddhafiguren.

Ein paar Impressionen:

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Wir haben so ca. 3 - 3 1/2 Stunden da verbracht, irgendwann wurde es so voll und auch recht warm, obwohl in all dem Trubel auch überall ruhige Ecken gibt um etwas im Schatten zu entspannen.

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Wir sind raus zum Südeingang raus, geradewegs über die Strasse in die nächste Pagode - die Maha Wizaya Pagode - das Ding ist erst 1980 gebaut worden, innen reichlich bemalt, es gibt um den inneren Schrein eine Rotunde mit großen Glasvitrinen , als Hintergrund stellen jeweils Gemälde die wichtigen Bauten einzelner Burmesischer Städte dar, davor stehen dann dazugehörige Buddha-Figuren etc.
Kann man sich im Vorbeigehen mal anschauen, ist aber auch kein großer Verlust, hat man es nicht gesehen, Fotos habe ich keine gemacht (war allerdings auch etwas übersättigt von der Shwedagon Pagode).

Für ein zwei Stupas ist noch Platz im Kopf heute, also wenn schon, denn schon und so sind wir mit dem Taxi runter Richtung Hafen und zur Botataung Pagoda.
Die hatten, wohl wissend ein gewisser Herr Riva würde sie beehren, vorsorglich mal alle Wände mit garantiert tripperresidenten Plexiglas verkleidet, denn die brauchen ja schließlich schon das Gold um die Sule Pagode wieder herzurichten!

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Schatzi wegen Größenvergleich und ohne gibt das Bild gleich gar nix her!

Das Innere der Stupa ist begehbar und wie ein Stern aufgebaut, die Wände und Decken sind mit Goldtafeln belegt, ein Schrein beherbergt ein Haar und einen Knochen Buddhas, das Ding hatten die Engländer 1885 geklaut und ins Museum nach London geschafft und erst 1951 wieder rausgerückt (möchte gerne mal Wissen wie viele Haare und Zähne der Herr Siddharta Gautama zu Lebzeiten wohl hatte, ist wohl ähnlich den Holzsplittern aus dem Kreuz Jesu).
Um die Stupa herum gibt es noch einen netten Platz, der mit weiteren Bauten und Figuren geschmückt ist, ganz nett zum Anschauen und Verweilen, jedoch gilt hier - mit dem Taxi hin und mit dem Taxi auch wieder weg! Warum? Darum:

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Ich hatte den Hintergedanken, da unten etwas am großen Fluß entlang zu flanieren, vielleicht etwas Hafen schauen und dann mal einen Blick ins (Möchtegern-) Grand Hotel zu werfen, da hatte ich mich allerdings gewaltig verkalkuliert!
Wir sind zur Mittagshitze da unten an der wohl staubigsten Strasse Yangons entlang geschlichen, immer in Acht nicht von den rasenden LKWs platt gemacht zu werden, Hafen oder Uferpromenade gibt es da keine, aber wir haben dann noch einen kleinen Markt gefunden und dahinter gab es dann noch ein Restaurant, welches wohl auf Chinesen spezialisiert ist, das Essen war jedoch sehr gut und günstig und etwas Riverview gab es auch noch.
Das Strand Hotel ist von der Lage her absolut beschissen und kann vom ersten Eindruck natürlich in keiner Weise dem eigenen Anspruch genügen, einzig die Preise in U$ lassen wohl Vergleiche mit dem Peninsula in Hong Kong, dem Raffles in Singapore oder dem Orientel in Bangkok zu.

Da wir jetzt praktisch eh schon so gut wie zu hause waren, sind wir den Rest auch noch gelaufen, doch im Schatten durch das belebte Viertel zum Mahabandula Garden, einem Park flankiert an drei Seiten von der Sule Pagode, dem Rathaus und dem Obersten Gericht.
Der Park umgibt das Unabhängigkeitsdenkmal Burma und ist nach eine General benannt, der leider im Kampf von den Engländern weggeblasen wurde.

Der Park ist eine weitere, kleine Oase inmitten des alten Stadtkerns, sehr viele junge Leute hier am Nachmittag, auch auffallend viele "alleinstehende" junge Damen, die einen alten Sack, wie mich sehr nett und freundlich anlächeln - sollte da vielleicht noch mehr gehen?

Wir gehen zurück ins Hotel, per PN hatte sich Heiko angekündet, er ist ab heute im gleichen Hotel und wir wollen uns treffen, ich hinterlasse eine Nachricht an der Rezeption, wir verabreden uns um 6 Uhr in der Lobby, er war gerade unterwegs und will sich noch etwas hinlegen, Schatzi pennt auch schon eine Stunde ich will etwas futtern im 999 Shan Noodles gleich um die Ecke aber die machen schon um halb acht zu.
Ich versuche im Hotelzimmer verzweifelt irgendwie die noch zu buchenden Domestic Flights zu organisieren, aber entweder geht das schon mal gar nicht über deren Webseiten, bricht die WiFi-Verbindung vom Hotel ab, oder es gibt dann Antwort per Email, ob und zu welchem Preis, wann ein Flug möglich ist, so wird das nix und ich frage mal bei der Rezeption nach, ob die mir da helfen können und die überschlagen sich bald, die Spezialistin wäre erst morgen zur Nachtschicht wieder da, aber ich soll mal hier lassen, was benötigt wird und sie kümmern sich darum.

Wir verabreden uns also für später zum gemeinsamen Essen, frage die an der Rezeption nach einem geeigneten Lokal für uns (immer ein Fehler) und sie schickt uns runter zu The Strand (so heißt die sandige Strasse da unten, von der man kein Wasser sehen kann) ins Manhatten Fishmarket, die sollen super Seafood haben, wir nehmen ein Taxi und landen im typischen Tourilokal, das ist zwar soweit OK, aber Fish&Chips, Spaghetti mit Lachs in Sahnesoße sind halt nicht gerade das, was ich unter Seadfood verstehe, aber egal.
Wir kippen jeder noch zwei große Bier und reden etwas, dann beschließen wir zusammen ins JJs zu fahren - wir hatten ja ohnehin nichts besseres vor und Heiko hatte ja auch einen Grund dafür.

Es ist schon deutlich voller und man will uns irgendwo in die Walachei abschieben, aber ich bestehe auf einem Platz an der Tanzfläche und zwar vorne an der Tanzfläche, da der Chinesische Holzbock von einem Handyspieler aber auch keinerlei Anstalten machte den einen, freien Hocker nach links zu rücken, haben wir uns halt zu dritt an die zwei freien Höcker gezwängt, wobei das doch etwas eng wurde, da Heiko ja öfters mal Besuch bekam.
Das Prozedere war wieder praktisch das Gleiche, die Pseudo-Fashionshow mit den Blumengirlanden, dann wollte ich es doch mal wissen, wie das genau abläuft und habe mir so eine Blumen-Verkaufs-Managerin mal herbei gewunken.
Die sagt mir, ein Girlande kostet 10.000 Kyat, der die meisten Girlanden sponsert hat so etwas für das Vorkaufsrecht, für 5 Girlanden (ergo 50.000 Kyat) geht sie mit (jetzt war mir aber noch nicht klar ob dies bereits der ST Preis ist oder nur die Barfine) und da war die gute Frau auch schon wieder weg.
Auf dem Weg zum Klo (das heute gestankfrei war) befand sich rechts am Vortag noch eine Baustelle, da wurde geflext, Platten verlegt um 12 Uhr nachts, heute war das schon fertig, alle Achtung, die können richtig arbeiten die Burmesen, auf den Phillis hätte das noch zwei, drei Monate gedauert!
Das sind jetzt VIP-Karaoke Räume und ich konnte sogar einen Blick in einen werfen, hinter der Theke im JJs gibt es auch noch zwei Eingänge zu VIP, da wurde uns aber der Zugang verweigert, weiter hinten am Klo, bin ich dann noch mit Heiko in ein großes Nebenzimmer gestolpert, da gibt es Massage da sind solche Massagestühle wie man sie von der Fußmassage kennt, mit Vorhängen abgetrennt, die Massagetanten könnte sicher auch im Dr. BJ anfangen, wurde ich mal schätzen.

Irgendwann sind Schatzi und ich dann heim in die Heia und Heiko meinte noch ein Bier trinken zu müssen, der war dann noch bis um 3 Uhr da und hat die Pelzschuh Lady mitgenommen, die zuvor am geilsten von allen getanzt hat.
Also kann der Laden auch nicht schon um 12 Uhr schließen, wie überall erzählt wird.

















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        #27  

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Ah ja, wenn ich hier manchmal Bezug nehme, Verbindungen aufstelle zu einem gewissen Herrn Riva (den kennt ja nun wirklich nicht jeder!), dann möchte ich in diesem Zusammenhang doch auch gerne auf dessen Burma Bericht hinweisen (der allerdings kurz war, weil er ja mit verstopfter Pfeife unterwegs war und somit etwas eingeschränkt).

https://thailand-asienforum.com/threads/19573/

Ebenso habe ich natürlich auch wichtige Informatione aus dem Bericht von Roadrunner77 gezogen:
https://thailand-asienforum.com/threads/19637/
 
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Burma Tag 3 - Yangon

Nach dem Kulturprogramm gestern, vielen Wegstrecken per pedes und dazu noch unnötigen Alkoholgenuss ( ich musste mir ja keine mehr schön saufen), dachte ich - heute schauen wir sicher nicht sie restlichen 15 tausend Pagoden der Stadt an sondern lassen es mal ganz ruhig angehen.

Sue Ling oder Lin vom Hotel hatte mir am Abend noch die Flüge nach Bagan, Mandalay, Heho (Inle Lake) und wieder Yangon reserviert und die sollten (zumindest der erste Flug) bis spätestens 9:30am des nächsten Tages bestätigt und bezahlt werden, nun die gute Frau hatte mir, gegenüber dem was ich erreichen konnte, mal eben 140 U$ eingespart und so bin ich morgens los, zur Travel Agency und stand pünktlich zur Ladenöffnungszeit um 8:30 am vor der Türe, die auch schon offen war und es gab auch schon Leute, die tatsächlich arbeiteten!
Die Abteilung für Domestic Flights (der die Freundin meiner Hotelhelferin) angehörte. macht aber erst um 9:30am auf, die Gute schläft wohl noch.
Auf mein Problem hingewiesen, gibt es kein Achselzucken, das Handy wird gezückt, die Dame wird aus dem Bett geklingelt und die ist auch 20 Minuten später da (unfassbar!).die macht mir die Flüge fix, kriegt ihren Tip und als ich hackedicht nachts in die Lobby schwanke, wird die Sue Ling auf der Couch aus dem Schlaf geschüttelt und die kriegt auch noch 10K Kyat (da strahlte sie aber, als hätte ein Engel sie geküsst).

Im Zimmer, Schatzi ist wach, geduscht, hat gefrühstückt und ist gut drauf - perfekt!
Nach dem Frühsport und neuerlichem Duschen, gehen wir gemütlich los, erst wird frisches Geld bebunkert, dann geht es zu Fuß Richtung Westen, einfach nur die Gegend anschauen.

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Beetlenut Verkäuferin - ein negativesMerkmal dieser Stadt, überall ist alles mit dem roten Schlonz vollgerotzt und fast alle kauen ständig dieses grauvolle Zeug.

Wir arbeiten uns durch Little India, an jeder Ecke wird etwas bebuzzelt, werden Sachen zubereitet, die für uns Beide Neuland darstellen, sie mach hier so etwas wie Kokosnudeln.

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Nonnen machen Wanderpause und kriegen was zu futtern.

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Kartoffelchips

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Wir kommen am Bogyoke Aung San Market an, dem größten Kunstmarkt des Landes, hier gibt es alles, was Burmesisches Kunsthandwerk so hergibt, vom Schmuck, über Stoffe, Holz- und Steinschnitzereien, jede erdenkliche Kleidung und weis der Teufel was noch, auf zwei Etagen.
Für mich als absoluten Shopping-Fetischisten nach fünf Minuten der reinste Horror.

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Wir stehen im oberen Stock vor einer Edelsteinschleiferei und sie muss da natürlich mal kucken gehen.
Ich denke mir - lass' ihr halt den Spaß und mache derweil ein paar Blitzexperimente mit dem Mäuschen hier:

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Schatzi hatte sich auch gleich 2 Onyx-Armreifen rausgesucht - zur Erklärung, am Vortag bei den ganzen Souvenirständen im Aufgang zur Swedagon Pagode, brauchte sie ganz dringend 3 solche Armreifen, because: Yes - good for Buddha! und wenn's gut für Buddha ist, was kann man da noch diskutieren?
(Die Dinger haben mich umgerechnet 4,50€ das Stück gekostet, mir Wurscht und Schatzi war happy!

Als sie sich dann Saphire und Rubine zeigen lässt (ich halte immer mindestens 3-4 Meter Abstand zu ihr, hab ich von meinem Vater gelernt, der hat das in der Diamantenschleiferei in Haifa auch so gemacht), lasse ich mit einem Grinsen mal beiläufig fallen: You have money? I don't have!
Irgendwann wird es Zeit, das Ganze zu beenden, ich checke mal eben was die zwei Armreifen denn kosten sollen, da sind wir schon bei über 500 U$ und ich erkläre ihr mal ganz kurz, das es in dem Laden nicht aber auch gar nix gibt und ob sie überhaupt eine Vorstellung hat, über welche Summen wir hier reden. Schatzi tritt ganz kleinlaut den Rückzug an und hatte wirklich aber auch gar keine Ahnung, das sie da eben für ein paar tausend Dollar Zeug zusammen raffen wollte.

Wir schleichen noch etwas durch die Hallen und mir geht das jetzt so langsam auf die Nüsse, auch wenn es viel interessantes zu sehen gibt, muss ich hier wieder raus.
Wir arbeiten uns durch Chinatown und ich google mal eben nach Massage und wir steuern ein kleines Spa in einer Seitenstrasse an, wo wir beide 1,5 Stunden ausgezeichneter burmesischer Massage (ähnlich Thaimassage) genießen, noch bevor eine Horde Koreaner den Laden in Beschlag nimmt.

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Nonne und Nönnchen bei der Nahrungsbeschaffung (die müssen das nur einmal die Woche, die männlichen Kollegen jeden Morgen um 5:00h - da würde ich mich aber bedanken, wenn jeden Morgen um 5:00h der Mönch vor der Türe steht und rice&curry will, da kriegt der gleich einen Hausschlüssel gemacht!).

Unzähligen Essensständen und den frisch eröffneten Strassenrestaurants (da wird halt einfach eine weitere Fahrspur dicht gemacht, zur rush hour, da kennen die Chinesen aber nix!) sind wir erfolgreich, mit knurrendem Magen ausgewichen, die Vorsicht siegte über die Gier.

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Wieder an den Indern vorbei Richtung Hotel.

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Jetzt war aber erstmal futtern angesagt und wir latschen straight zu 999 Shan Noodles auf Tripadvisor etc. viel gepriesenes, kleines Restaurant, das aber auch nur von Touristen belagert wird, nix besonderes, gibt es an jeder Ecke besser und günstiger.

Danach ins Hotel, treffen Heiko, der sagte er war auf einer Rooftopbar gleich ums Eck, wollen uns später noch mal treffen, ich habe ihn wohl missverstanden, laufen in die falsche Richtung und finden nix, da kommt mir die Idee nochmal mit dem Taxi zur Swedagon hochzufahren und das Ganze mal bei "Nacht" zu betrachten.

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Schwabenstreich - Burmesen spielen Kehrwoche.

Swedagon bei Nacht ist fototechnisch praktisch nicht zu bewältigen, extrem krasse Mischlichtverhältnisse, es gibt alle Sorten Lampen, es braucht High ISO, ein paar versuche habe ich dann doch unternommen, dies war aber auch unwesentlich an dem Abend.

Was wirklich tief beeindruckend war diese Gläubigkeit und die Ehrfurcht der Pilger an dieser Stätte.
Es war eine große Delegation aus Thailand da, Mönche und andere Pilger, die umrundeten in großer Gruppe ihre Mantras singend mit Blumen die Stupa, es wurden Kerzen und Räucherstäbchen entzündet und gemeinsam gebetet, irgendwie hatte dies etwas sehr friedvolles, erhabenes.

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Scheisse, ich schreibe hier 2 Stunden Bericht, dann sind die ersten Fotos weg, weil sich irgendwann so ein Vollidiot hat einfallen lassen, dass nicht verwendete Fotos nach einer Stunde automatisch gelöscht werden jetzt kann ich den ganzen Dreck nicht einmal mehr editieren - so macht das keinen Spaß!
 
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        #29  

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aber der rest der photos ist klasse und beeindruckend!!!
:super:
 
        #30  

Member

Da Yodrak sich angeboten hat das Ding noch zu retten, hierfür meinen ergebensten Dank und nachfolgend die "verschütteten Fotos.
 
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