Thailändisch lernen

Thailand bis zu über 20 Jahre alte Bilder aus Thailand

        #11  

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Tja Patty war damals recht ruhig ...

eben bis auf die oben genannte Zeiten:

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@Bathman:
kannst Du Dich noch erinnern ? Da sind wir nachdem wir uns zum ersten Mal getroffen haben, mit dem Moped nach Jomtien Beach gefahren.

Die lagen da noch recht nah am Ufer.

Das war damals die USS Enterprise, wenn ich mich richtig erinnere - nicht das Raumschiff ...

aber Ausserirdische und Verrückte gab es schon damals. Auf jeden Fall war von 20:00-22:00 h immer in der Walking Street die Hölle los .
Nicht selten gab es einen Verletzten: jemand zog einem anderen wegen eines Mädels eine Singha Flasche über den Kopf - wahleise auch 'ne Budweiser oder Kloster.
Berüchtigt diesbezüglich die - na wo wohl - Marina Disco.
Habe es zwei mal miterlebt - und sofort die Flucht ergriffen. Die Männer in Braun, waren nie weit weg und konnten in Anschluss den ganzen Betrieb dann lahmlegen.

Aber im Gegensatz zu den US Marines hatten wir damals als gewöhnliche Touristen keine Sperrestunden, und die Nächte dauerten bis in den nächsten Morgen.

Und in seltenen Fällen sah man auch schon tagsüber welche auf dem (alten) Holzpier ...

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Hier nochmals ein Flugzeugträger vom Wong Amat aufgenommen:

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( Alle Bilder aus Anfang der 90er Jahre )
 
        #12  

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(Fortsetzung Thailand-Bericht )

nun, wie anfangs schon erwähnt: 1985 kam ich zum ersten Mal nach Thailand.
Es war meine aller-aller erste Reise über die deutschen Nachbarländer hinaus. Mein erster Flug.

Im Spätsommer ging es von Frankfurt aus los. Mit Singapur Airlines, dem damaligen Non-Plus-Ultra, direkt nach Bangkok. Das Ticket kostete mich gut 2.000 DM in der Economy Class.
Flugzeit, war auch so um die 10 Stunden, bis ich die ersten Reisfelder in meinem Leben von oben gesehen habe.

Grüne Pfützen am Boden, durch Strassen und Dämme von einander abgegrenzt. Es war ziemlich nass da unten.
Und immer wieder - eigentlich das war das auffälligste - sah man diese bunten roten Dächer der kleinen und grösseren Tempel.

Den Anflug, werde ich wohl nie vergessen. Es war ein Traum, endlich einmal - ich war Anfang 20 - war ich auf grosser Reise. Aber mehr noch, über irgendwelche Kontakte, kam ich an diese Arbeit mit der schon erwähnten Organisation.
Ich sollte also nicht zum Urlaub machen nach Thailand kommen, sondern um dort ein Jahr lang zu arbeiten. Etwas, was ich mir als Kind schon immer gewünscht hatte zu machen.

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So landete ich mit viel Emotionen auf dem noch kleinen Fughafen namens Don Muang. Der war echt klein, besonders, wenn man gerade vom grossen Frankfurter Airport kam.
"Das soll eine internationale Drehscheibe sein ? Der Flughafen ist ja echt klein dafür." -- meine ersten Gedanken und Eindrücke von Thailand.

Mit einem japanischen Bully bin ich dann abgeholt worden und in die Zentrale in der Bangkoker Innenstadt gefahren. Das hat seine Zeit gebraucht. Die Staus waren berühmt berüchtigt. Und gefürchtet.

Am Nachmittag machte ich mich dann auf zur Post. Die ersten Postkarten nach Hause schicken. Eine Odyssey ....
und als Reisefrischling, war ich mir auch nicht sicher, ob die Stadt überhaupt so sicher war.
Besonders als ich wieder von der Hauptpost in der Charoen Krung Rd zurück in Zentrum unterwegs war, und die Dämmerung auf mich hereinstürzte. WOW - keine 20 Minuten und es war gegen 18:00 stock finster - gäbe es keine Strassenbeleuchtung.

Wo bin ich da nur hingeraten?

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Besonders als es dunkel war, wirkte der Verkehr noch chaotischer.
Aber es waren gerade diese Stunden, die mich begannen zu faszinieren und in denen ich Bangkok verfiel.
Es gab sooo viel zu sehen und zu entdecken. Zu riechen.

Eine Stadt, wie ich sie vorher nie zu Gesicht zu sehen bekam. Und als es zu regnen begann, musste ich unwillkürlich an den Film "BLADE RUNNER" denken. Das war die Atmosphäre ... düster, geheimnisvoll und irgendwie doch faszinierend.
(es fehlten nur die riesigen TV Bildschirme - aber - mittlerweile gibt es sie mehr und mehr und den Vergleich mit der Stadt aus BLADE RUNNER kann man hie und da immer wieder mal von anderen Travellers hören ).

Aber nichts wusste ich damals, von dem, was in einigen Seitenstrassen der Stadt ( damals sprach man von 6 Millionen Einwohnern ) nachts alles geschah. Das war noch weit weg von mir.

Nach ein paar wenigen Tagen des "Umstellens" an die neue "Heimat" ging es dann gen Osten zu den Flüchtlinglagern --

ein neuer anderer Kulturschock.

(Fortsetzung folgt ..... )
 
        #14  

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@ sabailand

Klasse Bericht mit tollen Bildern...
...hau in die Tasten. :D
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Stimmt, war super geil ohne Sperrstunde.

Wir haben uns immer ein gutes Toepfchen mit in die Marine-Disco genommen. (Black or Red Label)
Und nur die Zutaten bestellt.
Wenn Marine zu machte, war immer noch vor der guten alten "Lucky" etwas los.
 
        #15  

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Tja, Jungs, ich war das erste mal 1990 und kann mich noch gut erinnern, der Kurs war damals 1:12 und wir sind dann gleich noch mit dem Wintergewand, was wir noch anhatten, schnurstracks ins Gewühl. An der BeachRoad am Anfang rechts uferseitig war im ersten Stock so ein Lokal, wo die Mädels mit der Zwetschge rauchten, Fische und Vögel kamen da raus usw. Gleich hatten sich 2 Mädels hergeschnuckelt und mein Spezi sagte zu mir, Mensch zwick mich mal, ich glaub ich träume, sagte er und von da haben wir dann auch gleich 2 mädels mit genommen, die natürlich, gegenüber den Bars recht teuer waren, was wir aber erst später feststellten und die mußten auch dann noch um 1 Uhr wieder zurück sein, sonst würden sie Ärger bekommen, sagten sie, wir 2 blöden haben das natürlich geglaubt, aber so ist es halt, wenn man keine Erfahrung hat, aber es war trotzdem toll und das erste mal auch gleich 6 Wochen, es war ein Traum.
 
        #16  

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Ein interessanter Bericht mit schönen Fotos aus einer Zeit, die ich ( leider) nicht erlebt habe
 
        #18  

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Muss mal schauen , ob ich noch meine Fotos aus der Zeit finde.

War 1989 dass erste mal in Pattaya.
Echter Kulturschock :mrgreen:

Die "rauchenden" Mädels und andere akrobatischen Übungen habe ich in ner kleinen Bar in der Diamond im ersten Stock erlebt. ( Die gibt es leider seit
gut 2 Jahren nicht mehr )

Lang ist es her
 
        #19  

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(fortsetzung)

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Da war ich nun, voll weg von der Grossstadt, hinein ins Niemandsland der Thai Dörfer und Siedlungen. Und vor allem der Reisfelder und endlosen, niemals enden wollenden, geraden Strassen.
Wenig Verkehr - nur hin nd wieder begegnete einem ein Militär Konvoi (mit und ohne Panzern).

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Mein Fahrer mit dem ich unterwegs war, hat sich fast in die Hosen gemacht. Aber ich als greenhorn, nun ja, habe einfach die Kamera auf das Armarturenbrett an der Windschutzscheibe gestellt, und auf Selbstauslöser gestellt. hat was gedauert, da waren die Panzer gerade schon durch als es >klick< gemacht hatte.
Er hat, nachdem die Kolonne durch war, einen Schnellstart hingelegt, wie sSpeedy Gonzales. Mein Fahrer - er war Thai - hatte einen mords Horror gehabt eingesperrt zu werden, wenn jemand gesehen hätte, dass ich Fotos gemacht habe. Später musste ich ihm versprechen, dass ich nie wieder aus dem Auto Bilderm machen würde.
:wirr:

Nun ja das Bild entstand ein paar Wochen später -

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Im Hintergrund die Berge gehören schon zu Kambodscha. In den 80er, eine heisse, nicht ganz ungefährliche Gegend, da es Kriegs-Gebiet war.
Die Vietnamesen ( sie hatten Cambodia besetzt und die Roten Khmer vertrieben ) lieferten sich einen Krieg mit den kambodschanischen Guerrillas, die in meist ( natürlich nur inoffiziell ) aus den Flüchtlingslagern heraus operierten.

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Hier eines der berühmtesten Camps: Khoa I Dang
Dort wurde der Film "Schreinendes Land - Killing Fields" ( Musik: Mike Oldfield) gedreht.

Da es, wie gesagt aber Kriegsgebiet war, und wir als UN-ler nicht (damals!) in einem ebensolchen leben durften, waren wir woanders untergebracht.

Da gab es ja diese nette, etwas grössere Stadt (?) mit dem wohlklingenden Namen. Aranyaprathet
Ein Zungenbrecher, für einen neuling wie mich. So hiess sie dann einfach nur Aran. Aber leider war diese geniale Idee meinerseits schon längst von anderen vor mir kopiert worden. Anyway ....

Aran, war was besonderes.
Aber darauf, bin ich erst einige Monate später gekommen.

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Aran war nicht ganz so gross, wie man sich das für eine Provinzhauptstadt denkt. Aber es hatte alles, was man sich vorstellen konnte.
Viele - echt viele - Geschäfte, ebenso viele "Tante-Emma-Läden", nochmals so viele Beauty-Salons, einen Teich (Wasserreservior), eine Kirche (!) und mehrere Tempel, einen Slum, einen Markt, zwei Banken, ein riesiges Gelände mit dem Haus des Bürgermeisters, einen sehr kleinen Busbahnhof, viele Restaurants und noch mehr - naja - Restaurants, ein Inter-Hotel für farangs und kleinere Hotels für alle anderen, und:
das dollste - eine Eisdiele !!

vor der dieses Bild der Hauptstrasse gemacht worden ist:

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Da trafen sich dann bei Wind und Wetter ein natürlich heissesten Temperaturen in der Trockenzeit, die ganze Farang-Gemeinde.
Und auch wenn die ganzen Reiseführer vor dem Genuss von Speiseeis warnten, hier konnte man es sich gutgehen lassen.

Aber wie es so war, meistens verkrochen sich die Farangs, nach getaner Arbeit ( in den Flüchtlingslagern ) in ihren Buden, bzw. Häusern, die meist irgendwo ausserhalb des Ortes lagen. Ziemlich nah an einer Ausfallstrasse, die direkt nach Kambodscha hineinführte.
 
        #20  

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Aranyaprathet:

Mit diesen "Viechern" kam man durch den Ort, und weiter draussen wieder nach Hause. Samlor - zu deutsch einfach " 3 Räder" - sehr treffend.
Machten einen Höllenlärm und waren aber sehr schnell.
Daneben gab es natürlich auch die, mit einem meist ausgemergelten, älteren Herrn, der sich vor einem auf einem Fahrrad abmühte.
Aber welcher idealistische Anfang Zwanziger UN Hilfsdienstler will schon "Sklavenarbeit" unterstützen ?? :wirr:

Nun ja, es dauerte nicht lange, und ich habe auch diese Dienste angenommen, und als ganz normale Arbeit der Thais verstehen gelernt. Tja westliche Denkart bringt einen manchmal im Land des Lächelns nicht weiter, und bringt auch nicht viele neue Freunde unter den Locals.

Freunde: - apropos -

Eines Tages wollte ich mir die Haare schneiden lassen. Besonders wenn es wieder wärmer wird, ist das eine gute Idee. So ging ich gegenüber dem "Tümpel" (=Wasserreservior) zu einem Beauty-Salon am Rande des "Slums". Es waren eine Ansammlung von einfachen Holzhütten, mit dem klassischen Wellblech oben drauf. Und dem notwendigen Inventar, je nach Bestimmung dieser "Bude"
Also "Haare waschen und schneiden" - dürfte dort ja nicht teuer sein, dachte ich mir. War es auch nicht. Genau 80,-- Baht ....

Es war mein erstes Mal. Hinlegen ?!? Warum hinlegen ?? Achso ....
wow .. war das Wasser aus dem Tonkrug arsch :wirr: kalt ..... achso wieder hinlegen: 4 Shampoos, und Massage des Kopfes :wgeil:
..... dann nach ca. 20 minuten ( es war sicher eine gefühlte Stunde) dann wieder auf einen regulären Stuhl und dann ging es los mit dem Haare schneiden, nach insgesamt 60 minuten bekam ich heisse Tücher gereicht :wgeil: - hä ? - wohin damit - ahh ins Gesicht ....
:wirr: und wieder eine Massage, diesmal der Schulter ......

Ich wusste, da werde ich immer wieder hingehen.
Tat ich auch - wenn auch nur zum Haare waschen ( diesmal nur 60,-- Baht )

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Der junge Chef der ebenso jungen wie kleinen Familie hat dieses Bild gemacht. Naja fotografieren will doch gelernt sein ;-)

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Dies ist der freundliche Herr, namens "Em" -

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seine Frau - namens "Ek" ( kein Witz - Herr Em und Frau Ek ) hier im Vordergrund, hat auch gewaschen und geschnitten - nur vorwiegend bei weiblicher Kundschaft. Und nebenbei half sie bei den Nachbarn aus.

Die Nachbarn: spezielle - ebenso junge - Leute. Sie suchten noch nach einer lukrativen Beschäftigung. Eigentlich waren sie sich schon einig, sie wollten etwas verkaufen. Nur was ?? So wechselten sie das Sortiment immer wieder einmal, und stellten mir ihr neues Geschäft immer stolz vor.
Als dieses Bild gemacht wurde verkauften sie gerade so etwas wie Birnen.
Nachdem sie aber meist die vielen matschigen Früchte wegwerfen mussten, ging das nicht lange.
Im Laufe der Zeit habe ich seasonal bedingt alles mögliche bei denen kaufen können.
Das kürzeste Angebot waren fische Fische. Nach dem sich die Nachbarn ( Beauty-Salon ) über den Gestank beschwert haben, verschanden die gleich am selben Abend. Was noch übrig war wurde gebraten und bei den anderen Nachbarn, einem kleinen Restaurant, mit uns allen festlich verzehrt. Feierlaune, hatten sie immer.

Hier ein Bild der geschäfttüchtigen Nachbarin - Name vergessen - die sich nicht entmutigen hat lassen.

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Auch nicht, als sie die Idee hatte ( und gute Hoffnung ) Wasserkübel, sprich Blechkanister mit Wasser gefüllt, zu verkaufen.
Wenn man im obigen Bild im Hintergrund genau hinschaut, sieht man diese Kanister auf Holzwägen stehen. Nur, daß dies nicht ihr Geschäft war, sondern es waren zwei Wasserverkäufer fast genau gegenüber.
Aber woher Wasser bekommen, mit den Kanistern ?
ganz einfach der Thai Logik folgen: gehe zum nächsten Wasserverkäufer ( gegenüber liegende Strassenseite) und kaufe dort ein, und verkaufe sie in deinem eigenen Laden auf der anderen Strassenseite.
Und so liefs. Sie setzte den Preis runter (minimal ) und da ihr Mann ein motorisiertes Samlor hatte, wurde das Wasser auch geliefert. Ein Service, den die auf der anderen Seite nicht bieten konnten. Dies war dann der Service, der den Gewinn brachte.
Und der Gewinn floss dann eines Tages in ein TV-Gerät !!
Stolz war sie, und ihr Mann.
Meine Frisöre strengten sich dann doppelt an ( mit Hilfe meiner Frang-Kollegen) - und nach einem Monat hatten auch sie einen Fernseher, den sie mir genausso stolz vorführten.

Freunde - das sind sie alle geworden.
Und es waren diejenigen, die mir die Sprache des Landes beibrachten. Beim Haare waschen, im Restaurant nebenan, Samlor fahren - durfte ich einige male auch mal machen - oder einfach nur am Strassenrand rumsitzen.

Geile unschuldige Zeit 1985/86 ......
This Is/was Thailand
( TIT - wie ein bekannter Kolumnist der Bangkok Post diese Jahre immer schrieb - Bernhard Trink hiess der, wer sich dran erinnert - ich komme drauf zurück) ...

Fortsetzung folgt ....
 
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