Thailändisch lernen

Thailand Bilder zu Mae Sot und Umphang

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Etwas Geschichtliches zu Burma oder Myanmar wie es jetzt heisst. wen das nicht interessiert, kann einfach dieses Kapitel überspringen, ohne dass der Faden verloren geht.

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Myanmar


Das Land der Pagoden

Die Geschichte Myanmars, dem Land der Pagoden, ist eine Geschichte von stetigem Hin-und Her von Machtverhältnissen: Schon 1852 annektierte das britische Königreich Unterburma, 33 Jahre später erfolgte die Restannexion Oberburmas. Im Jahre 1937 wurde Burma, nach der Abspaltung von Indien, britische Kronkolonie.

Unterbrochen wurde die Kolonialherrschaft der Briten durch den Zweiten Weltkrieg, als sich die Japaner Burma einverleibten, doch folgte die Rückeroberung Burmas 1944/45 durch die Alliierten.


Die Unabhängigkeit

Unter der Führung von General Aung San, der seitdem als Volksheld gilt und Vater der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, gelang Burma 1947 die Rückgewinnung ihrer Unabhängigkeit.

Doch der charismatische Führer der Unabhängigkeitsbewegung, durfte nicht lange für das Wohl seines Landes eintreten. Er wurde am Morgen des 19. Juli 1947, während der ersten konstituierenden Sitzung des Kabinetts, mit sechs weiteren Kabinettsmitgliedern von Todesschwadronen erschossen.

Drahtzieher des Attentats, war U Saw, ein Premierminister der Vorkriegszeit. Und so gelang es Burma bis heute nicht, einen demokratischen Staat aufzubauen. In den Folgejahren des Anschlags lösten sich die Regimes unter U Nu und Ne Win wechselseitig ab.


Der Militärputsch


1962 putschte sich General Ne Win endgültig an die Macht und errichtete eine Militärregierung, die bis zum heutigen Tage regiert und als eine der grausamsten Regimes des 20. Jahrhunderts gilt. General Ne Win schuf ein zentrales Netz von Geheim- und Militärdienst, welches seine illegitime Regierung stützen sollte.

1964 wurde alle Parteien verboten und somit das Mehrparteiensystem abgeschafft. Die inländischen Industrien wurden verstaatlicht, ausländische Investitionen verboten. Die 100.000 im Land ansässigen Pakistani und Inder, die vor allem im Handel tätig waren, wurden vertrieben.

Dann, 1987, stand Myanmar kurz vor dem wirtschaftlichen Bankrott. Die Währung wurde abgewertet und Burma beantragte bei der UNO die Aufnahme in die Reihe der „am wenigsten entwickelten Länder“. 30% der Bevölkerung litten an Unterernährung, einer der Gründe, die zu den Massenprotesten von 1988 führte.


Die Demokratiebewegung


Im Sommer 1988 bildeten sich größere politische Oppositionsgruppen, darunter die NLD (Nationale Liga für Demokratie), deren treibende Kraft neben General U Tin Oo vor allem die charismatische Aung San Suu Kyi (die Tochter des bis heute hochverehrten Aung San) ist.

Tausende von Menschen und Oppositionelle gingen auf die Straße und skandierten gegen die Politik des Militärregimes. Das Militär jedoch ging rücksichtslos gegen die unbewaffneten Demonstranten (v.a. Studenten, Mönche) vor. Tausende Menschen starben im blutigen Kampf um die Demokratie. Aufgrund der blutigen Ausschreitungen seitens des Militärs wurde jegliche internationale Hilfe eingestellt.

General Ne Win erklärte am 23. Juni seinen Rücktritt und ernannte einen Mann, Sein Lwin, zu seinem Nachfolger, der für mehrere Massaker an der Zivilbevölkerung und ethnischen Minderheiten zwischen 1950-87, verantwortlich war.

Endlich schlossen sich auch die Armee und ranghohe Militärs den daraufhin aufkommenden Massen-protesten an. Doch der Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber Saw Maung putschte sich unter diesen Umständen an die Macht, und schuf den Staatsrat zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung, genannt SLORC (State Law and Order Restoration Council, später umbenannt in SPDC).

Trotz kosmetischer Veränderungen behielt die Regierung ihr altes Gesicht. Die Repressalien und der massive Druck auf die Oppositionsparteien wurde fortgeführt. 1989 wurden die Führer der NLD, Aung San Suu Kyi, U Tin Oo und U Kyi Maung unter Hausarrest gestellt bzw. inhaftiert. "Die Soldaten erhielten den Befehl, überall im Land das Feuer auf Demonstranten zu eröffnen.

Sie durchkämmten ganze Stadtviertel und erschossen, erstachen oder verschleppten alle Studenten und Oppositionellen, deren sie habhaft werden konnten. In den Straßen von Rangun spritzten anschließend Feuerwehrautos das Blut von der Straße, um die Spuren der Exzesse zu beseitigen."

Alle Versammlungen wurden mit brachialer Gewalt aufgelöst und die Universitäten geschlossen. Sie sind es, bis auf wenige Ausnahmen, noch heute. Etwa 5000 Menschen wurden bei den Unruhen getötet.


Die ersten Wahlen und Hausarrest von Aung San Suu Kyi
Dann, 27. Mai 1990 die überraschende Wende: der SLORC ließ Wahlen zu. Die NLD unter Aung San Suu Kyi ging als stärkste Partei hervor und gewann 82 % der Sitze im Parlament. Doch, dieser überragende Wahlerfolg wurde vom SLORC nie anerkannt. Es setzte die wohl größte extralegale Verhaftungswelle in der Geschichte Myanmars ein. Oppositionelle mussten entweder fliehen oder auf ihr weiteres Schicksal wartend im Gefängnis ausharren.

Der SLORC hingegen hat sich als alleinherrschende Regierung etabliert.

Die eigentlichen Wahlgewinner wurden verfolgt und inhaftiert, die Parteichefin der NLD, Aung San Suu Kyi, unter Hausarrest gestellt.

Zwar hob die Militärregierung den Hausarrest 1995 wieder auf. Doch wurden Aung San Suu Kyi und viele weitere Mitglieder der NLD seitdem immer wieder festgenommen, unter Hausarrest gestellt oder auf andere Weise ihre Bewegungsfreiheit beraubt.

Der SLORC, der sich 1997 in State Peace and Development Council (SPDC) umbenannte, setzte 1993 einen von ihm ausgewählten Nationalkonvent ein, der nach seinen Vorgaben eine neue Verfassung ausarbeiten sollte.

Die Militärjunta begann im Jahr 2000 Verhandlungen mit der NLD über eine Beendigung des politischen Dauerkonflikts. Dieser Dialog erbringt jedoch keine Resultate, da die Regierung an einer Öffnung des politischen Systems und einer Aufgabe ihres Machtmonopols nicht interessiert ist.

2003 verschärften Bombenanschläge von Rebellenbewegungen der Volksgruppen der Karenni und der Shan den blutigen Konflikt zwischen Regime und ethnischen Minderheiten. In den Gebieten, in denen Guerillagruppen gegen die Regierung kämpfen, kommt es als Racheaktionen ständig zu Übergriffen der Armee gegen die Zivilbevölkerung.

Tausende burmesische Flüchtlinge und Angehörige ethnischer Minderheiten flüchten in die Nachbarländer, besonders betroffen von den Flüchtlingsströmen ist Thailand. Doch seitdem Myanmar 1997 der ASEAN beigetreten ist, weisen die thailändischen Behörden immer öfter Flüchtlinge aus, oder kooperieren mit den burmesischen Grenz-soldaten.

Quelle: amnesty international
 
        #12  

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Sehr interessant das alles.
Super , danke für deine Mühe.
 
        #13  

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schoener bericht

gruss stefan
allgaeu
 
        #14  

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schöne Bilder und ein hoher Informationsgehalt - da macht das lesen Spaß!!! :super: und :dank:
 
        #15  

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Liest sich sehr gut und ist interesant, bitte weitermachen :mrgreen:
 
        #16  

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besten Dank. Ist auch für mich ein wenig Nostalgie. Die Bilder sind ja auch nicht mehr ganz taufrisch.

Zu erwähnen ist noch, dass man in Mae Sot unweit der Guesthäuser an der Intharakhiri Rd gut essen kann. Auch Farangfood etwas teuer aber sehr gut zubereitet.

Am Markt kann man aber auch für 20 Baht sehr gutes Essen haben. Wie es gefällt halt.

Weiter geht die Reise von Mae Sot nach Umphang. Der Ort wird wie folgt umschrieben:

Suchten Sie nicht auch schon einmal einen Ort in Thailand, der nicht nur abseits der normalen Touristenpfaden liegt, sondern auch als ein bleibendes Ereignis noch lange in Erinnerung bleibt?! Thailand hat noch einige solcher Orte. Einer dieser Orte ist Umphang.

Umphang liegt 164 km südlich von Mae Sot, rund 660 km von Bangkok entfernt, war einst ein Gebiet, daß von Drogenhändlern und kommunistischen Freiheitskämpfer kontrolliert wurde, und gehört noch immer zu den wenig erforschten Gebieten Thailands. Genau wie im weiter nördlich gelegenen Tanen-Gebirge war auch diese Gegend deshalb bis etwa Ende 1987 militärisches Sperrgebiet.

Nachdem die Drogenhändler verschwanden und die Freiheitskämpfer ihren Kampf aufgaben, wurde auch hierher eine Straße gebaut, die nach langer Bauzeit 1988 offiziell eröffnet wurde.

Mit unzähligen Kurven ist es eine rasante gefährlich Strecke. Entlang steiler Abgründe und durch ein imposantes Gebirgspanorama hinterläßt bereits die Anfahrt bleibende Eindrücke. Nur wernicht seekrank wird, kann die Berg- und Talfahrt durch eine schöne Landschaft mit seinen hohen Bergen genießen.

Erst seit der Fertigstellung der Straße haben auch Forscher und Gäste zum ersten mal nun Einblicke in eines der wenigen intakten Dschungelgebiete des Königreiches. Vielleicht das ursprünglichste Stück Dschungel überhaupt in dieser Region.

Damit dieses einmalige Gebiet auch für die Zukunft intakt bleibt, wurde unter der Mithilfe der UNESCO das ganze Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Umphang Wildlife Sanctuary Naturschutzgebiet liegt westlich von Umphang

Die Strasse ist das eigentliche Highlight und 5 Stunden lang sieht das dann etwa so aus

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oder so

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manchmal auch so

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oder auch so

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sicher jedoch nicht gerade

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Wenn man sich jetzt noch die blonde Susan vorstellt, sah das vermutlich etwa so aus...

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Auf halber Strecke gibt es eine Raststation, wo es im Bad ein Schild in Thai und in burmesisch gibt, auf dem folgendes steht: Bitte nicht ins Waschbecken kotzen
 
        #17  

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Toller Bericht. :super: Die Bildauswahl finde ich sehr gelungen. :respekt:
 
        #18  

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Hallo TT,
wie nicht anders von Dir zuerwarten ein :super: Bericht mit :super: Bildern
Gruß Raini :D :D :D
 
        #19  

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Hier noch die Strecke als Karte.


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Wie man sieht geht nur eine Strasse nach Umphang. Eine Mausefalle wie Susan und Frank feststellen mussten. Nach Umphang geht die Strasse noch etwa 30 Kilometer weiter und endet dann mitten im Busch.

Genau hier

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aber soweit sind wir noch nicht

Etwa in der Mitte der Strecke befindet sich ein Flüchtlingslager. Von einem guten Karma kann man nicht gerade sprechen, wenn man hier gestrandet ist.

Anhang anzeigen 355.jpg
 
        #20  

Member

Besten Dank an alle
Danke Raini

:yes:
tt
 
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