Freitag, den 29.08.2014 - Tag 3: Neustart
Um 16 Uhr verlasse ich das Hotel – positiv überrascht, dass ich so schnell in den richtigen Tagesrhythmus umgestiegen bin. Mein Biorhythmus weiß offenbar noch überhaupt nicht, was Sache ist… Da meine SMART-SIM-Card immer noch keine dauerhafte Verbindung zum Netz herstellen kann und das Personal in den 7/11 und Mini-Marts bekanntlich keine Ahnung davon haben, gehe ich in die Robinson Mall um dort einen der vielen Service-Shops aufzusuchen. Nach 20 Minuten strammen Fußmarsches bin ich da und… ja, die Mall ist – wie die meisten Malls in Asien – wirklich riesig und man kann sich ruck-zuck darin verirren. Die Dame aus dem Service-Shop meiner Wahl verweist mich an den SMART-Service-Center gegenüber.
Ok, klingt nach einer guten Idee.
Ich ziehe eine Nummer und setze mich hin. Warten ist ätzend, also spiele ich – wie jeder andere auch – mit meinem Handy. Voller Netzempfang. War ja klar. Nach ca. 30 Minuten bin ich dran und eine Dame frägt mich aus um einen Fragebogen am Monitor auszufüllen. Eine Datentypistin, na super. Am Ende bin ich ziemlich genervt, weil mir klar wird, dass dieser Besuch für die Katz war. Sie wünscht mir einen Guten Tag und wenn innerhalb von einer Woche keine Besserung zu bemerken wäre, solle ich wieder kommen. Ich antworte Ihr, wenn sich heute Abend nichts bessert, gehe ich morgen zu GLOBE. Sie zeigt ein nettes Pokerface und sagt
Up to you
Ich schaue mich noch etwas in der Mall um, gleich ums Eck ist der Food Floor mit ca. 50 verschiedenen Mini-Restaurants direkt nebeneinander. Obwohl ich mir fast jeden davon kurz anschaue, werde ich bei keinem schwach.
Hmm…
Mein schlechtes Gewissen (?) regt sich und ich gehe zurück in den SMART Service Center und kaufe mir für 399 Pesos eine 7-Tage-Internet-Flat. Und ab zurück Richtung Hotel. Ca. 300 Meter davor entdecke ich…
Sheila, zusammen mit einem anderen Mädchen, am Straßenrand stehen.
Für eine halbe Sekunde setzt mein Herzschlag aus. Da von Ihrem Zuhälter nichts zu sehen ist, gehe ich direkt auf Sie zu uns sage freundlich „Nice to see you again“. Sie stellt das andere Mädchen als Ihre ältere Schwester Monica vor. „Sister“ ist bei den Mädels ja ein ziemlich weit gefasster Begriff und ich frage nach, ob sie damit beste Freundin oder Kollegin oder sowas meint. Sie sagt, Nein, Monica sei Ihre leibliche Schwester, 5 Jahre älter und Mutter eines Kindes. Ich sage Ihr, Sie schuldet mir noch etwas. Sie sagt ok, und wir gehen alle zusammen in mein Hotel.
Unterwegs frage ich mich natürlich, warum geht die Schwester mit? Sie sehen sich tatsächlich ziemlich ähnlich, also kann das mit der direkten Verwandtschaft schon hinkommen…
Ich muss zugeben, ab jetzt wird es wirklich surreal.
Wir gehen also aufs Zimmer, die Security wollte nichts von uns wissen, ich Dusche und lege mich aufs Bett. Die beiden Schwestern angezogen, setzen sich aufs Fußende.
Und dann begann die Verhandlung, in deren Verlauf ich mich ein paar Mal fragte, ob ich das nicht nur träume. Natürlich war ich unheimlich begierig darauf, auch mal eine Nummer mit zwei Schwestern zu machen, aber... ziemlich schnell wurde mir klar, dass ich eben doch kein riva bin und ich mein Glück (?) nicht überstrapazieren durfte.
Sheila wollte mich davon überzeugen, dass die 1600 Pesos von Gestern nur so eine Art Barfine gewesen wären und sie jetzt noch mal 3000 Pesos von mir wolle – für ST, versteht sich. Sie sei schließlich ein Model und sie habe sich informiert, dass dies der übliche Preis sei. Ich habe das natürlich mit einem breiten Grinsen abgeblockt und gefragt, was Ihre Schwester eigentlich hier wolle. Diese würde mitmachen, wenn Sie auch 2000 Pesos bekommen würde. Ich war dann kurz davor beide nach Hause zu schicken. Das Schicksal hatte sich mit mir zwar einen Witz erlaubt, dass ich die Prellerin noch mal entdecke und tatsächlich in mein Hotelzimmer bekomme, aber… Es hat wohl nicht sollen sein. Als ich sagte, dass ich maximal noch 1000 Pesos ausgeben würde, war dann das Verhandlungsergebnis, dass… Sheila unten in der Lobby warten würde, während ich Ihre Schwester für ausgehandelte maximal 2 Stunden durchzog.